Kiwi

Welche Kiwi Sorten gibt es? Entdecken Sie die Vielfalt

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Kiwis aus dem eigenen Garten? Kein Problem! Entdecken Sie die Vielfalt an groß- und kleinfruchtigen Sorten sowie wertvolle Tipps zu Befruchtung, Pflege und Ernte.

Kiwi Sorten

Großfrüchtige Kiwis: Klassiker mit behaarter Schale

Die großfrüchtige Kiwi, botanisch als Actinidia deliciosa bekannt, gehört zu den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Kiwi-Arten. Ihre ovalen bis walzenförmigen Früchte sind mit einer charakteristisch leicht behaarten Schale versehen. Diese Kiwisorten bestechen nicht nur durch ihren Geschmack, sondern auch durch ihre Größe von bis zu 8 cm Länge und 5 cm Breite. Die Früchte werden im November geerntet, wenn sie noch hart sind, und reifen dann im kühlen Keller nach.

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Beliebte Sorten von großfrüchtigen Kiwis

  • Hayward: Diese Sorte ist weltweit die am häufigsten angebaute Kiwi. Sie produziert große, ovale Früchte mit saftigem, leicht säuerlichem Fruchtfleisch. ‚Hayward‘ benötigt eine männliche Befruchtersorte, beispielsweise ‚Tomuri‘, und ist bis -10 Grad Celsius winterhart.
  • Bruno: Diese Sorte bringt mittelgroße bis große, länglich-zylindrische Früchte hervor. ‚Bruno‘ ist sehr ertragreich, benötigt aber eine Befruchtersorte wie ‚Atlas‘.
  • Jenny: Als selbstfruchtende Sorte benötigt ‚Jenny‘ keine zusätzliche Befruchtersorte. Sie ist für ihre kleinen, walzenförmigen Früchte mit brauner, behaarter Schale und ausgezeichnetem Geschmack bekannt. Sie ist winterhart bis -20 Grad Celsius und trägt ab dem dritten Jahr.
  • Solo: Diese selbstfruchtende Sorte produziert mittelgroße Früchte mit grüner, essbarer Schale. Das Fruchtfleisch ist säuerlich und aromatisch. ‚Solo‘ ist ertragreich und winterhart. Die Pflanze blüht von Mai bis Juni und gedeiht besonders gut in milden Gebieten.
  • Solissimo: Diese Sorte ist ebenfalls selbstfruchtend und produziert mittelgroße Früchte mit brauner, behaarter Schale sowie gelbgrünem, erfrischendem Fruchtfleisch. ‚Solissimo‘ ist bis -10 Grad Celsius winterhart und beginnt bereits als junge Pflanze zu fruchten. Die Früchte reifen spät und sollten nach dem ersten Frost eingelagert werden.

Großfrüchtige Kiwis bevorzugen einen warmen, sonnigen Standort und benötigen ein Rankgerüst, da die Pflanzen stark kletternd sind. Sie gedeihen am besten in leicht sauren Böden mit ausreichender Wasserversorgung, jedoch sollte Staunässe vermieden werden.

Mini-Kiwis: Klein, aber fein

Die Actinidia arguta, auch bekannt als Mini-Kiwi oder Kiwibeere, zeichnet sich durch ihre kleineren, glattschaligen Früchte aus, die mitsamt der Schale verzehrt werden können. Diese Kiwis sind nicht nur süßer, sondern auch frosthärter als ihre großfrüchtigen Verwandten und benötigen weniger Wärme, was sie ideal für den Anbau in kühleren Klimazonen macht.

Standort und Pflege

Mini-Kiwis sind starkwüchsige Rankpflanzen, die besonders gut an Pergolen, Zäunen oder Hauswänden gedeihen. Ein lockerer, leicht saurer Boden und ein sonniger, windgeschützter Standort sind ideal. Achten Sie auf ausreichende Feuchtigkeit, ohne dass Staunässe entsteht. Die Pflanzung erfolgt nach den Eisheiligen im Mai.

Beliebte Sorten von Mini-Kiwis

  • Weiki: Bekanntermaßen als Bayern-Kiwi bekannt, bringt ‚Weiki‘ kleine, walnussgroße, grüne Früchte mit süßem Geschmack hervor und ist äußerst frosthart und ertragreich.
  • Geneva: Diese Sorte besitzt kleine, herzförmige Früchte mit einem leicht honigartigen Aroma. Sie ist bis -25 Grad Celsius winterhart und kann auch im Kübel kultiviert werden.
  • Ken’s Red: Produziert kleine, rot-violette Früchte mit purpurrotem Fruchtfleisch. Sie ist winterhart bis -25 Grad Celsius und geeignet für die Kübelhaltung.
  • Issai: Als selbstfruchtende Sorte benötigt sie keine Befruchtersorte. Die kleinen, grünen, beerenartigen Früchte sind süß im Geschmack und die Pflanze ist winterhart.
  • Red Jumbo: Diese Sorte bringt kleine, rote Früchte mit saftigem, süßem Fruchtfleisch hervor und ist ebenfalls für die Kübelhaltung geeignet.

Blüte und Ernte

Mini-Kiwis blühen von Mai bis Juni mit duftenden weißen Blüten, die dekorativ und bienenfreundlich sind. Die Ernte erfolgt ab September, wobei die Sorten unterschiedlich lange bis zur Reife benötigen. Die Früchte können direkt vom Strauch gepflückt und sofort genossen werden.

Krankheiten und Schädlinge

Ein Vorteil der Mini-Kiwis ist ihre Robustheit gegenüber Krankheiten und Schädlingen, was sie zu einer pflegeleichten Ergänzung für jeden Garten macht. Mit ihrer einfachen Pflege, Frosthärte und köstlichen Früchten eignen sich Mini-Kiwis hervorragend für Gartenliebhaber, die in kühleren Regionen Obst anbauen möchten.

Befruchtersorten: Wichtig für den Ertrag

Um eine optimale Fruchtbildung bei Kiwi-Pflanzen zu gewährleisten, ist die Anwesenheit von männlichen Befruchtersorten entscheidend, da die meisten Kiwi-Sorten zweihäusig sind. Dies bedeutet, es gibt getrennte männliche und weibliche Pflanzen, und nur die weiblichen Pflanzen tragen Früchte. Eine männliche Pflanze kann mehrere weibliche Pflanzen befruchten, sofern sie in einem Abstand von bis zu 10 Metern zueinander stehen.

Wichtige männliche Befruchtersorten

  • Atlas: Ideal zur Befruchtung von großfrüchtigen Kiwi-Sorten wie ‚Hayward‘ und zeichnet sich durch Frosthärte aus.
  • Matua: Vielseitig einsetzbar und geeignet für die Befruchtung der meisten weiblichen Kiwi-Sorten. Matua ist ebenfalls winterhart.
  • Milano: Optimal zur Bestäubung von Mini-Kiwi-Sorten (Actinidia arguta). Diese männliche Pflanze ist extrem frosthart bis -27 Grad Celsius.
  • Tomuri: Kann bis zu acht weibliche Pflanzen befruchten und hält Frost bis -20 Grad Celsius stand.

Achten Sie bei der Auswahl der Befruchtersorten darauf, dass die Blütezeiten der männlichen und weiblichen Pflanzen übereinstimmen. Pflanzen Sie die Befruchtersorte in die Nähe der weiblichen Pflanzen, um eine reiche Ernte zu gewährleisten.

Selbstfruchtende Sorten: Unabhängigkeit für den Garten

Selbstfruchtende Kiwi-Sorten sind eine ausgezeichnete Wahl, wenn Sie wenig Platz haben. Diese Sorten benötigen keine separate männliche Pflanze und sind besonders geeignet für kleinere Anbauflächen. Selbstfruchtende Kiwis tragen oft kleinere Früchte und sind in der Regel weniger ertragreich als zweihäusige Sorten, bieten aber dennoch eine praktische und pflegeleichte Option.

Beliebte selbstfruchtende Kiwi-Sorten

  • Jenny: Diese Sorte produziert kleine, walzenförmige Früchte mit brauner, behaarter Schale. Die Pflanze ist winterhart bis -20 Grad Celsius.
  • Solo: Produziert mittelgroße, grüne Früchte mit essbarer Schale. Sie ist ertragreich und winterhart und eignet sich für sonnige, durchlässige Böden.
  • Solissimo: Bringt mittelgroße, behaarte Früchte hervor. Sie ist bis -10 Grad Celsius winterhart und fruchtet bereits als junge Pflanze.
  • Issai: Diese Mini-Kiwi ist für ihren süßen Geschmack bekannt. Die kleinen, glattschaligen, beerenartigen Früchte sind winterhart und ideal für kleinere Gärten.
  • Red Jumbo: Diese Sorte bietet kleine, rote, essbare Früchte. Sie ist ertragreich, winterhart und eignet sich auch für die Kübelhaltung.

Vorteile selbstfruchtender Sorten

Selbstfruchtende Kiwis bieten mehrere Vorteile:

  • Da keine Befruchtersorte benötigt wird, reicht eine einzige Pflanze für die Ernte, ideal für kleine Gärten oder Balkone.
  • Ohne die Notwendigkeit eines zusätzlichen Befruchters ist der Pflegeaufwand geringer.
  • Diese Sorten sind nicht nur funktionell, sondern auch optisch attraktiv, mit dekorativen Blüten und Blättern.

Pflanzen Sie selbstfruchtende Kiwis an einem sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort in durchlässigem, leicht saurem Boden. Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen regelmäßig gegossen werden, und unterstützen Sie sie mit einer geeigneten Rankhilfe für optimale Ergebnisse.

Bilder: GomezDavid / iStockphoto