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Männliche Kiwi-Pflanzen: Rolle im Bestäubungsprozess

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Die erfolgreiche Kultivierung von Kiwis erfordert ein Verständnis der Geschlechtsunterschiede und der Bedeutung männlicher Pflanzen für die Befruchtung. Dieser Artikel gibt Einblicke in die Erkennung männlicher und weiblicher Kiwis, die Auswahl geeigneter Befruchtersorten und die optimale Anordnung für eine reiche Ernte.

Kiwi männlich

Männliche vs. Weibliche Kiwipflanzen: Unterschiede und Erkennung

Um den Ertrag Ihrer Kiwipflanzen zu maximieren, ist es wichtig, die Geschlechter der Pflanzen zu kennen. Die Unterscheidung ist allerdings nur während der Blütezeit möglich. Hierbei dienen die Form und Struktur der Blüten als zentrale Anhaltspunkte.

  • Blütenmerkmale: Männliche Kiwipflanzen präsentieren ausschließlich gelbe Staubblätter in der Mitte ihrer Blüten. Bei weiblichen Pflanzen hingegen fällt ein auffälliger weißer Griffel ins Auge, welcher von gelben Staubblättern umringt ist. Diese Anordnung ermöglicht die Befruchtung und somit die Bildung von Früchten.
  • Pollenproduktion und Bestäubung: Männliche Pflanzen spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung, da sie den Pollen liefern. Eine erfolgreiche Befruchtung setzt daher voraus, dass männliche und weibliche Pflanzen in räumlicher Nähe zueinander stehen.
  • Knospenanzahl: Außerhalb der Blütezeit lässt sich das Geschlecht der Kiwipflanzen anhand der Anzahl der Knospen pro Fruchttrieb abschätzen. Männliche Pflanzen weisen in der Regel mehr als sechs Knospen auf, während weibliche Pflanzen nur etwa die Hälfte davon ausbilden.

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Die korrekte Bestimmung des Geschlechts und die strategische Platzierung der Kiwipflanzen sind maßgeblich für eine erfolgreiche Befruchtung und den anschließenden Fruchtansatz. Eine ausgewogene Anzahl männlicher und weiblicher Pflanzen fördert nicht nur den Ertrag, sondern trägt auch zur ökologischen Balance im Garten bei.

Geeignete männliche Befruchtersorten für weibliche Kiwis

Die Wahl der passenden männlichen Befruchtersorte ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Bestäubung und den damit verbundenen Fruchtansatz bei Kiwipflanzen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl zuverlässiger Befruchtersorten:

  • Kiwi ‚Matua‘: Diese Sorte gilt als Universalbefruchter und ist mit allen weiblichen Kiwisorten kompatibel, einschließlich chinensis, deliciosa und arguta. ‚Matua‘ bildet selbst keine Früchte, sorgt aber für eine effektive Befruchtung, wenn er im richtigen Verhältnis und Abstand zu den weiblichen Pflanzen steht.
  • Kiwi ‚Tomuri‘ (männlich): ‚Tomuri‘ ist eine zuverlässige Sorte für die Befruchtung von ‚Hayward‘ und zeichnet sich durch kräftiges Wachstum und crèmefarbene Blüten im Juni aus. ‚Tomuri‘ unterstützt auch den Fruchtansatz und die Fruchtgröße bei selbstfruchtbaren Sorten.
  • Kiwi ‚Atlas‘: Für die Befruchtung mittelfrüher weiblicher Sorten wie ‚Bruno‘ empfiehlt sich ‚Atlas‘. Diese Sorte benötigt aufgrund ihres starken Wuchses einen regelmäßigen Sommerschnitt, um die Pflanze gesund zu erhalten und eine effektive Befruchtung zu gewährleisten.
  • Kiwi ‚Nostino‘: ‚Nostino‘ wurde speziell für die Befruchtung von Arguta-Kiwis entwickelt, kann aber auch für andere weibliche Kiwisorten geeignet sein.

Bei der Auswahl des männlichen Befruchters ist es wichtig, auf die Übereinstimmung der Blütezeiten mit den weiblichen Kiwipflanzen zu achten. Berücksichtigen Sie zudem den Pflanzabstand und das Verhältnis männlicher zu weiblicher Pflanzen, um eine optimale Bestäubung und damit einen hohen Ertrag zu erzielen. Ein männlicher Befruchter kann bis zu sechs weibliche Pflanzen effektiv bestäuben, wobei der ideale Abstand zwischen ihnen drei bis zehn Meter beträgt.

Anzahl der benötigten männlichen Pflanzen

Die erfolgreiche Pflanzung und Befruchtung von Kiwipflanzen hängt entscheidend vom Verhältnis der männlichen zu den weiblichen Pflanzen ab. Es gibt zwar leicht abweichende Empfehlungen, doch lässt sich eine allgemeine Richtlinie festlegen:

  • Ein männlicher Kiwistrauch kann zur Befruchtung von bis zu sieben weiblichen Pflanzen dienen. Dies stellt sicher, dass alle weiblichen Pflanzen im Garten oder auf der Plantage erfolgreich befruchtet werden und Früchte tragen.
  • Der Pflanzabstand zwischen den männlichen und weiblichen Kiwipflanzen sollte nicht mehr als 10 Meter betragen, um eine effiziente Bestäubung zu gewährleisten.
  • In der Praxis hat sich ein Verhältnis von 1 männlichen Pflanze auf 6 weibliche Pflanzen häufig als optimal erwiesen, um eine zuverlässige Bestäubung und somit eine gute Ernte zu erzielen.

Für eine erfolgreiche Kultivierung ist es somit essentiell, sowohl die Anzahl als auch den Standort der männlichen Kiwipflanzen im Verhältnis zu den weiblichen Pflanzen sorgfältig zu planen.

Pflanzabstand zwischen männlichen und weiblichen Kiwis

Für eine optimale Befruchtung und somit eine ertragreiche Ernte ist die räumliche Nähe zwischen männlichen und weiblichen Kiwipflanzen entscheidend. Ein genauer Pflanzabstand ermöglicht es den Bestäubern, effizient zwischen den Blüten zu wechseln.

  • Pflanzabstand: Idealerweise sollten männliche und weibliche Kiwipflanzen nicht weiter als 3 bis 4 Meter voneinander entfernt gepflanzt werden. Dies fördert eine effektive Pollenübertragung.
  • Maximaler Abstand: Um die Wahrscheinlichkeit der Bestäubung weiter zu erhöhen und um sicherzustellen, dass der Wind oder Insekten den Pollen von den männlichen zu den weiblichen Blüten tragen können, sollte der Abstand zwischen den Pflanzen 4 Meter nicht überschreiten.
  • Anzahl der Pflanzen: Es hat sich als effizient erwiesen, eine männliche Pflanze zur Bestäubung von vier bis sechs weiblichen Pflanzen zu nutzen. Dadurch wird eine ausreichende Bestäubung sichergestellt, ohne dass zu viele männliche Pflanzen benötigt werden.

Diese Angaben sind allgemeine Richtwerte, die eine erfolgreiche Kreuzbestäubung unter naturnahen Gartenbedingungen fördern sollen. Ein angemessener Pflanzabstand zusammen mit sorgfältiger Pflege und angemessenen Wachstumsbedingungen ermöglichen es den Kiwipflanzen, ihr volles Potenzial zu entfalten und reichlich Früchte zu tragen.

Bedeutung männlicher Kiwis für selbstfruchtbare Sorten

Selbstfruchtbare Kiwisorten können zwar ohne die Gegenwart männlicher Pflanzen Früchte tragen, doch die Einbeziehung männlicher Exemplare wie ‚Tomuri‘ in den Garten steigert sowohl die Quantität als auch die Qualität der Ernte deutlich. Dies liegt daran, dass zusätzlicher Pollen die Befruchtungsrate verbessert und damit zu einer reichhaltigeren Ernte führt. Die Präsenz männlicher Pflanzen sorgt nicht nur für mehr Früchte, sondern fördert auch die Entstehung größerer Kiwis. Ein einzelner männlicher Kiwistrauch kann dabei die Befruchtung zahlreicher weiblicher Pflanzen übernehmen, sofern die Blütezeiten aufeinander abgestimmt sind und der räumliche Abstand nicht zu groß gewählt wird.

  • Erhöhung der Fruchtanzahl: Der Pollen von männlichen Kiwipflanzen erhöht signifikant die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung bei selbstfruchtbaren Sorten, was zu einem höheren Ertrag führt.
  • Steigerung der Fruchtgröße: Neben einer erhöhten Anzahl an Früchten kann die Befruchtung durch männliche Kiwis auch die Größe der einzelnen Früchte positiv beeinflussen.
  • Verbesserung der Fruchtqualität: Die Anwesenheit männlicher Kiwipflanzen kann darüber hinaus zur Qualität der Früchte beitragen, indem sie sicherstellt, dass die Samenentwicklung innerhalb der Früchte optimal verläuft.

Es empfiehlt sich, bei der Planung Ihres Kiwibeetes selbstfruchtbare Sorten nicht isoliert zu pflanzen, sondern stets mindestens einen männlichen Befruchter hinzuzufügen, um den Ertrag und die Fruchtqualität zu maximieren. Ein ausgewogenes Verhältnis und ein strategisch überlegter Pflanzabstand sind hierbei essentiell.