Eine passende Unterlage für das Pfropfen
Im professionellen Gartenbau werden für das Veredeln von Apfelbäumen durch Pfropfung meistens spezielle Unterlagen verwendet. Wuchsunterlagen wie M9 oder M11 bieten ein genau kalkulierbares Wurzel- und Stammwachstum und damit einen stabilen und vitalen Unterbau für eine gesunde Baumkrone. Sie können für Ihre Versuche im eigenen Garten solche Unterlagen über den Fachhandel für Obstgehölze erwerben. Meistens liefern aber auch selbst gezogene Sämlinge zufriedenstellende Ergebnisse. Wichtig ist bei den etwa fünfjährigen Setzlingen, dass sie über einen geraden Stamm mit gesund ausgeprägten Leitästen verfügen.
Der eigentliche Vorgang beim Pfopfen
Die Edelreiser der gewünschten Veredelungssorte sollten Sie zwischen Anfang Dezember und Ende Januar schneiden, wenn im Baum die am stärksten ausgeprägte Saftruhe herrscht. Diese werden kühl und feucht bis etwa März oder April aufbewahrt, wenn klimatisch optimale Bedingungen für das Pfropfen herrschen. Zur Lagerung können Sie die Reiser beispielsweise in feuchten Sand stecken oder – wenn vorhanden – in einem Felsenkeller aufbewahren. Die Reiser dürfen weder austrocknen noch zu nass werden.
Für das Propfen sollten Sie folgende Dinge bereitlegen:
- die geplante Stammunterlage
- mehrere gut gelagerte Edelreiser mit mindestens 10 Zentimetern Länge
- ein scharfes und sauberes Messer (5,00€ bei Amazon*) und eine Pflanzschere
- einige Stücke Bindebast
- Wundwachs für die Wundversiegelung
Für die Verbindung des Edelreisers mit der Kambriumschicht des Baums werden der geplante Ast und der Edelreiser gegengleich schräg angeschnitten. Dann werden beide aufeinander gepresst und mit Bindebast und Wundwachs fixiert. Dabei sollten Sie je nach Witterung darauf achten, dass möglichst kein Regenwasser zwischen die beiden Hälften gerät.
Wichtige Ratschläge für das Pfropfen
Während durchaus fünf oder sechs Leitäste an einem Baum gleichzeitig veredelt werden können, sollte der Mittelstamm nicht abgeschnitten werden. Dieser dient während der ersten Phase als Ventil, in das der Baum überschüssige Energie ableiten kann. Nur so erhalten die Edelreiser ausreichend Zeit, um sich mit dem Saftsystem des Baums zu verbinden. Außerdem sollte die sogenannte Saftwaage eingehalten werden, indem alle Äste etwa auf gleicher Höhe gepfropft werden.
Tipps & Tricks
Für Anfänger ist die genaue Technik des Pfropfens nicht immer ganz leicht zu verstehen. Da auch bei Profis keine hundertprozentige Erfolgsrate sichergestellt ist, sollten aus Motivationsgründen gleich mehrere Apfelbäume gleichzeitig gepfropft werden.