Pfirsich

Erfolgreich Pfirsiche veredeln: Schrittweise Anleitung

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Pfirsichbäume können auf verschiedene Weisen vermehrt werden. Recht einfach gelingt die Vermehrung über Stecklinge, aber auch die Aufzucht aus den Samenkernen kann gelingen. Meistens jedoch werden Pfirsiche durch Veredelung vermehrt.

Pfirsich veredeln
AUF EINEN BLICK
Wie veredelt man einen Pfirsichbaum?
Um einen Pfirsichbaum zu veredeln, wird das Verfahren der Okulation empfohlen. Dieses besteht darin, ein Auge vom Edelreis abzuschneiden, einen T-Schnitt in die Unterlage einzuritzen und das Auge dort einzufügen. Anschließend wird die Verbindungsstelle mit Bast und Veredelungswachs versiegelt.

Was ist eine Veredelung?

Bei einer Veredelung wird ein so genanntes Edelreis – d. h. ein junger Trieb – von einem mehrjährigen Baum genommen und auf einen anderen Trieb aufgepfropft. Der untere Trieb wird als „Unterlage“ bezeichnet und soll lediglich Wurzeln und Stamm bilden. Aus dem Edelreis entsteht der eigentliche Baum, der auch die Früchte ausbildet. Allerdings können Unterlagen und Edelreiser nicht beliebig miteinander verbunden werden, sondern sollten möglichst der gleichen oder einer verwandten Art angehören.

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Warum wird veredelt?

Gründe für eine Veredelung gibt es viele. Bei Pfirsichen soll jedoch durch diese Maßnahme eine höhere Widerstandskraft gegen Kälte, ungünstige Böden und Standorte sowie Krankheiten erzielt werden. Veredelte Pfirsiche können z. B. auch auf schweren Böden gedeihen, sofern ihre Unterlage (in diesem Fall eine Zwetschge) derartige Böden bevorzugt. Ein weiterer Grund ist die Ertragssteigerung, da veredelte Hölzer mehr Früchte produzieren.

Edelreis zum richtigen Zeitpunkt gewinnen

Edelreiser werden in der Regel in der Winterpause oder aber im Hochsommer gewonnen. Es werden einjährige, gesunde und ausgereifte Triebe entnommen, die mindestens die Dicke eines Bleistifts aufweisen.

Frühjahrsveredelung

Entnehmen Sie die Reiser im Dezember oder januar und bewahren Sie sie bis zur weiteren Verwendung in einem feucht-kalten Umschlagtuch auf. Das Aufpfropfen geschieht dann im Frühjahr.

Sommerveredelung

Schneiden Sie voll ausgereifte Triebe mitsamt den Blütenknospen vom Baum und pfropfen Sie diese direkt auf die Unterlage auf.

Die Art der Veredelung

Die wichtigsten Arten der Veredelung sind:

  • Okulation
  • Rindenpfropfen
  • Chip-Veredelung
  • Kopulation
  • Geissfuss

Die Okulation

Für die Veredelung beim Pfirsich eignet sich vor allem das Verfahren der Okulation. Die Okulation, also die Augenveredelung, wird zwischen Ende Juli und Ende August durchgeführt. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  • Schneiden Sie die Blätter bis auf einen Blattstiel ab.
  • Entfernen Sie die kleinen Beiblätter.
  • Führen Sie nun einen etwa fünf Zentimeter langen Schnitt möglichst flach unter dem Auge hindurch.
  • Berühren Sie dabei das Auge nicht.
  • Sie schneiden das Auge quasi „vom Stamm“.
  • Nun schneiden Sie einen tiefen T-Schnitt in die (entastete) Unterlage.
  • Diese darf keine Augen mehr aufweisen.
  • Drücken Sie das ausgeschnittene Edelauge in den Schnitt hinein.
  • Verbinden Sie die Stelle mit Bast und Veredelungswachs (10,00€ bei Amazon*).

Neben der Okulation eignet sich auch die Rindenpfropfen-Methode hervorragend für die Veredelung eines Pfirsichbaums.

Tipps & Tricks

Arbeiten Sie mit möglichst sauberen Händen und keimfreien Werkzeugen. Die Verwendung von Einmal-Handschuhen ist angebracht. Ansonsten kann es zu einer Pilzinfektion kommen und das veredelte Bäumchen dadurch absterben.