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Aprikosenbaum erfolgreich veredeln: Wann und wie?

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Die Veredelung ermöglicht es, die positiven Eigenschaften verschiedener Aprikosensorten und Unterlagen zu kombinieren. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Auswahl passender Unterlagen und erläutert verschiedene Veredelungstechniken mit ihren optimalen Zeitpunkten.

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Die Veredelung ist eine komplizierte Angelegenheit

Die passende Unterlage für Ihren Aprikosenbaum wählen

Die Veredelung von Aprikosenbäumen beginnt mit der Auswahl der richtigen Unterlage. Diese beeinflusst maßgeblich Wuchsstärke, Ertrag und die Lebensdauer Ihres Baumes. Orientieren Sie sich bei der Wahl an den Gegebenheiten Ihres Standortes und den gewünschten Eigenschaften des Baumes.

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Pflaumenunterlagen, wie beispielsweise `St. Julien A` oder `GF 655/2`, zeichnen sich durch eine mittlere bis starke Wuchskraft aus und zeigen eine gute Frosthärte. Sie sind besonders für kühle und feuchte Standorte geeignet.

  • St. Julien A ist anspruchslos in Bezug auf den Boden und zeigt einen mittelstarken Wuchs.
  • GF 655/2 überzeugt durch reduzierte Wuchsstärke und eine verbesserte Winterhärte im Vergleich zu herkömmlichen Aprikosensämlingen.

Aprikosensämlinge für Wärme und Trockenheit

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Aprikosensämlinge sind ideal für warme, trockene und kalkreiche Standorte geeignet

Für warme und trockene Standorte mit kalkhaltigen Böden sind Aprikosensämlinge aufgrund ihrer guten Verträglichkeit mit der Edelsorte ideal. Sie wachsen stark und erreichen ein hohes Alter. Die Ertragsbildung beginnt allerdings erst nach einigen Jahren.

Myrobalanensämlinge: Anpassungsfähig mit starkem Wuchs

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Myrobalanensämlinge sind für ihre Widerstandskraft und vielfältigen Standortmöglichkeiten bekannt

Myrobalanensämlinge (`Prunus cerasifera`) sind für ihren lebhaften bis starken Wuchs und ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Bodenbedingungen bekannt. Sie eignen sich für eine Vielzahl von Standorten, neigen jedoch zur Bildung von Wurzelausläufern.

Pfirsichsämlinge: Ideal für warme Regionen

Wenn Sie in einer warmen Region mit lehmigen Böden gärtnern, sind Pfirsichsämlinge, wie beispielsweise `Rubira` oder `Monclar`, eine gute Wahl. Sie fördern einen mittelstarken Wuchs und einen frühen Beginn der Fruchtbildung.

Mandelsämlinge für warme, trockene Standorte

Ähnlich wie Aprikosensämlinge bevorzugen auch Mandelsämlinge warme, trockene Standorte mit kalkreichen Böden. Sie zeigen einen starken Wuchs und eine ausgezeichnete Trockenheitsresistenz. Der Ertragseintritt erfolgt etwas später, dafür sind sie sehr langlebig.

Zeitpunkt und Methoden der Aprikosenveredelung

Zeitpunkt und Methoden der Aprikosenveredelung

Eine passende Methode fördert das Gelingen der Aprikosenveredelung zu jeder Jahreszeit

Neben der Wahl der passenden Unterlage ist der Zeitpunkt sowie die richtige Methode entscheidend für eine erfolgreiche Veredelung. Je nach Jahreszeit und den spezifischen Bedingungen kommen verschiedene Techniken zum Einsatz.

Okulation im Sommer: Die bevorzugte Methode

Die Okulation ist die bevorzugte Methode für die Veredelung von Aprikosenbäumen. Sie findet in der Regel zwischen Juli und September statt, wenn sich die Rinde leicht lösen lässt. Eine sorgfältig ausgewählte Knospe der Edelsorte wird in einen T-förmigen Einschnitt der Unterlage eingefügt und fixiert.

Der genaue Zeitpunkt der Okulation variiert je nach Unterlage:

  • Auf Pflaumenunterlagen: Juli bis Anfang August
  • Auf Aprikosen- und Pfirsichsämlingen: im August
  • Auf Mandelsämlingen: August bis Mitte September

Kopulation im Frühjahr: Ideal für Einsteiger

Kopulation im Frühjahr: Ideal für Einsteiger

Kopulation im Frühjahr ist besonders für unerfahrene Gärtner eine gute Wahl

Die Kopulation eignet sich besonders für das Frühjahr, zwischen März und April, wenn die Unterlagen und Edelreiser noch nicht vollständig ausgetrieben haben. Edelreis und Unterlage werden mit schrägen Schnitten versehen und anschließend zusammengefügt. Diese Methode ist besonders für Anfänger geeignet, da sie einfacher durchzuführen ist.

Spaltpfropfen im Frühjahr: Für dickere Unterlagen

Ähnlich wie die Kopulation wird auch das Spaltpfropfen im Frühjahr durchgeführt. Diese Technik ist ideal für dickere Unterlagen. Die Unterlage wird längs gespalten und das Edelreis mit einem keilförmigen Schnitt eingefügt.

Rindenpfropfen im Frühjahr: Für ältere Bäume

Beim Rindenpfropfen, das ebenfalls im Frühjahr stattfindet, wird die Rinde der Unterlage vorsichtig eingeschnitten. Das schräg geschnittene Edelreis wird anschließend eingefügt. Diese Methode eignet sich besonders für ältere oder dickere Unterlagen mit guter Rindenlöslichkeit.

Jede dieser Methoden erfordert spezifisches Fachwissen und eine sorgfältige Durchführung, um den Erfolg der Veredelung zu sichern.

Bilder: agrofruti / Shutterstock