Kirschlorbeer

Kirschlorbeer-Schädlinge erkennen und effektiv bekämpfen

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Der Kirschlorbeer ist ein beliebter immergrüner Strauch, der jedoch anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten sein kann. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Probleme, die am Kirschlorbeer auftreten können, und bietet konkrete Lösungen zur Bekämpfung und Vorbeugung.

Kirschlorbeer Schädlinge

Schadbild: Buchtenfraß an Blättern

Der Dickmaulrüssler, ein nachtaktiver Käfer, ist ein häufiger Schädling des Kirschlorbeers. Charakteristisch für seinen Befall sind halbkreisförmige Fraßspuren an den Blatträndern, der sogenannte Buchtenfraß. Während die adulten Käfer die Blätter anfressen, stellen die Larven, die sich im Wurzelbereich entwickeln und von den Wurzeln ernähren, eine noch größere Gefahr für die Pflanze dar.

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Bekämpfung mit Nematoden

Eine wirksame und umweltfreundliche Methode zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers, insbesondere seiner Larven, ist der Einsatz von Nematoden. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren die Larven und führen zu deren Absterben.

So wenden Sie Nematoden an:

  1. Lösen Sie das Nematodenpräparat in Wasser auf.
  2. Gießen Sie die Lösung mit einer Gießkanne rund um die befallenen Pflanzen aus.
  3. Die beste Zeit für die Anwendung ist von Mitte Mai bis Ende August, da die Bodentemperatur mindestens 12 Grad Celsius betragen sollte.

Vorbeugung gegen Dickmaulrüssler

Um einen Befall frühzeitig zu erkennen, sollten Sie Ihren Kirschlorbeer regelmäßig auf Anzeichen des Dickmaulrüsslers kontrollieren. Die typischen Buchten an den Blättern sind ein deutliches Indiz.

So beugen Sie einem Befall vor:

  • Halten Sie den Boden um die Pflanze herum frei von Pflanzenresten und Abfall, um den Käfern weniger Versteckmöglichkeiten zu bieten.
  • Fördern Sie natürliche Feinde des Dickmaulrüsslers, wie Igel, Eidechsen und Vögel, durch die Gestaltung Ihres Gartens.

Schadbild: Auswölbungen auf Blättern

Echter Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die sich beim Kirschlorbeer durch kleine Auswölbungen auf der Blattoberseite bemerkbar macht. Besonders junge Blätter sind anfällig für diesen Pilz. Befallene Blätter bleiben klein, wellen sich und können im weiteren Verlauf absterben.

Bekämpfung mit Netzschwefel

Netzschwefel ist ein bewährtes Mittel zur Bekämpfung von Echtem Mehltau.

So gehen Sie bei einem Befall vor:

  • Entfernen Sie befallene Blätter und entsorgen Sie diese fachgerecht, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Behandeln Sie die Pflanze anschließend sorgfältig mit Netzschwefel.

Vorbeugung gegen Echten Mehltau

Präventive Maßnahmen können dazu beitragen, einen Befall mit Echtem Mehltau zu vermeiden:

  • Vermeiden Sie es, Ihren Kirschlorbeer während der Hauptwachstumszeit im Sommer zu schneiden, da junge Blätter besonders anfällig für den Pilz sind.
  • Wählen Sie beim Pflanzen widerstandsfähige Sorten, die eine natürliche Resistenz gegenüber Echtem Mehltau aufweisen.

Schadbild: Schimmelartiger Belag

Ein weißlicher, schimmelartiger Belag auf den Blattunterseiten, oft begleitet von verkrüppelten, welligen Blättern, deutet auf einen Befall mit Falschem Mehltau hin. Junge Pflanzenteile sind besonders anfällig und können vertrocknen oder absterben.

Bekämpfung mit Fungiziden

Ein gezielter Ansatz ist entscheidend für die erfolgreiche Bekämpfung von Falschem Mehltau:

  1. Schneiden Sie befallene Pflanzenteile zurück und entsorgen Sie diese fachgerecht.
  2. Verwenden Sie umweltfreundliche Präparate auf Milch- oder Schwefelbasis zur Behandlung des Pilzbelags.
  3. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf erneuten Befall, um gegebenenfalls erneut zu handeln.

Vorbeugung gegen Falschen Mehltau

Präventive Maßnahmen stärken die Widerstandskraft des Kirschlorbeers:

  • Wählen Sie einen Standort mit guter Luftzirkulation, um Feuchtigkeitsansammlungen zu minimieren.
  • Ein gut drainierter Boden verhindert Staunässe, die Pilzkrankheiten begünstigt.
  • Wässern Sie die Pflanzen an der Basis, um Blattfeuchtigkeit zu vermeiden.
  • Stärken Sie die Pflanzengesundheit mit biologischen Mitteln, wie Ackerschachtelhalmbrühe, um die Anfälligkeit für Pilzbefälle zu reduzieren.

Schadbild: Löcher in Blättern

Die sogenannte Schrotschusskrankheit, die sich durch Löcher und Risse in den Blättern äußert, wird durch Pilzinfektionen verursacht. Zunächst bilden sich rötlich-braune Flecken, die zu Löchern werden, wenn das abgestorbene Gewebe herausfällt. Feuchtes Wetter fördert die Ausbreitung der Pilzsporen.

Vorbeugung gegen Schrotschusskrankheit

Um der Schrotschusskrankheit vorzubeugen, ist ein Zusammenspiel verschiedener Maßnahmen sinnvoll:

  • Wählen Sie einen Standort mit guter Luftzirkulation und wenig direkter Sonneneinstrahlung.
  • Vermeiden Sie dichte Pflanzungen, damit die Blätter schneller abtrocknen.
  • Entscheiden Sie sich für Kirschlorbeer-Sorten, die weniger anfällig für die Schrotschusskrankheit sind, wie z.B. Prunus laur. „Herbergii“.
  • Entfernen Sie befallene Blätter und Triebe regelmäßig.
  • Gießen Sie die Pflanzen direkt am Wurzelballen, um die Blätter trocken zu halten und das Infektionsrisiko zu reduzieren.
  • Sorgen Sie für einen gut durchlässigen Boden, um Staunässe zu vermeiden.

Durch diese vorbeugenden Maßnahmen können Sie das Risiko eines Pilzbefalls deutlich minimieren und Ihren Kirschlorbeer gesund und dekorativ erhalten.

Bilder: rbiedermann / iStockphoto