Kiesbeet

Ein Kiesbeet anlegen: Schritt für Schritt zum Trendgarten

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Kiesbeete sind pflegeleicht, langlebig und fügen sich harmonisch in verschiedene Gartenstile ein. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile, Planung und Anlage sowie die passende Pflanzenauswahl für ein attraktives Kiesbeet.

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Lavendel ist im mediterranen Kiesbeet ein Muss

Vorteile und Eigenschaften von Kiesbeeten

Kiesbeete bieten zahlreiche Vorteile für Gartenliebhaber, die eine pflegeleichte und ästhetisch ansprechende Lösung suchen.

  • Langlebigkeit und Robustheit: Der verwendete Kies ist gegen viele Umwelteinflüsse widerstandsfähig und behält über Jahre seine Optik bei.
  • Minimaler Pflegeaufwand: Die Unkrautunterdrückung durch die mineralische Mulchschicht und die Trockenheitsresistenz der Pflanzen minimieren den Pflegeaufwand.
  • Verbesserte Wasserdurchlässigkeit: Kiesbeete fördern die Wasserdurchlässigkeit des Bodens und verhindern Staunässe.
  • Ästhetische Vielseitigkeit: Mit Kies in verschiedenen Farben und Größen lassen sich individuelle Gestaltungen und interessante Akzente setzen.
  • Umweltfreundlichkeit: Kiesbeete benötigen weniger Wasser und keine chemischen Düngemittel, was sie zu einer umweltfreundlichen Wahl macht.
  • Optimale Bedingungen für spezielle Pflanzen: Pflanzen, die trockene Standorte bevorzugen, finden in Kiesbeeten ideale Wachstumsbedingungen.
  • Kreative Gestaltungsmöglichkeiten: Kies eignet sich auch für die Gestaltung von Wegen und anderen Gartenbereichen, was eine harmonische Einbindung in die Gesamtstruktur ermöglicht.
  • Nutzung als Habitat: Insektenfreundliche Pflanzen in Kiesbeeten schaffen trotz der mineralischen Umgebung wertvolle Lebensräume für Bestäuber.

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Auswahl eines geeigneten Standorts

Ein geeigneter Standort ist entscheidend für das Gedeihen Ihres Kiesbeets. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte:

  • Sonnenlicht: Wählen Sie einen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag.
  • Trockenheit: Ein Bereich, der nicht zu Staunässe neigt und gut abfließt, ist ideal.
  • Wärmeabstrahlung: Standorte in der Nähe von Mauern oder Hauswänden bieten zusätzliche Wärme.
  • Hanglagen: Eine leichte Hanglage unterstützt die Entwässerung. Vermeiden Sie jedoch zu steile Hänge, um Erosion zu verhindern.

Vorbereitung des Bodens

Die richtige Bodenvorbereitung ist entscheidend für ein funktionierendes Kiesbeet.

1. Abstecken und Abgraben: Markieren Sie den Bereich mit Schnur und Pfählen und heben Sie die Fläche etwa 30 cm tief aus.

2. Beseitigung von Unkräutern und Steinen: Entfernen Sie gründlich alle Unkräuter, Wurzeln und Steine.

3. Auflockern und Anpassen des Bodens: Lockern Sie die Erde und mischen Sie je nach Bodenbeschaffenheit Material hinzu:

  • Lehmige oder tonige Böden: Mischen Sie groben Kies oder Schotter im Verhältnis 1:1 hinzu.
  • Sandige Böden: Punktuell etwas Sand hinzufügen, falls nötig.

4. Ebenen und Setzenlassen: Einebnen Sie die Fläche und lassen Sie den Boden etwa sieben Tage ruhen.

5. (optional) Gartenvlies Verlegen: Verlegen Sie ein Gartenvlies, um das Unkrautwachstum weiter zu reduzieren.

Verlegen von Gartenvlies und Einsetzen der Pflanzen

Bereiten Sie die Bodenfläche vor und verlegen Sie das Gartenvlies, bevor Sie die Pflanzen einsetzen.

  1. Gartenvlies verlegen: Rollen Sie das Vlies über das Beet und fixieren Sie es. Überlappen Sie die Bahnen um etwa 10 cm.
  2. Pflanzlöcher vorbereiten: Schneiden Sie das Vlies kreuzförmig an den gewünschten Stellen ein.
  3. Pflanzen einsetzen: Heben Sie Pflanzlöcher aus und setzen Sie die Pflanzen ein. Drücken Sie die Erde rund um die Pflanzen an.
  4. Gießen: Wässern Sie die Pflanzen gründlich.
  5. Kies verteilen: Verteilen Sie eine 5 bis 10 cm dicke Schicht Zierkies oder -splitt mit einer Körnung zwischen 8 und 16 mm.

Auswahl und Platzierung von Ziersteinen

Wählen Sie passende Ziersteine und platzieren Sie sie fachgerecht.

Auswahl der Ziersteine

  • Korngröße und Höhe: Verwenden Sie Zierkies oder Ziersplitt mit einer Korngröße zwischen 8 und 16 Millimetern.
  • Farbwahl: Wählen Sie eine Farbe, die sich harmonisch in den Garten einfügt.
  • Stilrichtung: Passen Sie die Ziersteine an den Stil Ihres Gartens an.

Platzierung der Ziersteine

  • Vermeiden von Mischungen: Entscheiden Sie sich für eine einheitliche Sorte und Farbe der Ziersteine.
  • Schichtdicke: Verteilen Sie die Ziersteine gleichmäßig in einer Schichtdicke von 5 bis 10 cm.
  • Konturen und Akzente: Setzen Sie größere Steine oder Felsbrocken als optische Akzente.

Praktische Tipps

  • Wärmespeicherung und Reflexion: Vermeiden Sie ausschließlich schwarze oder weiße Steine wegen ihrer Wärmespeicherung bzw. Reflexion.
  • Randbegrenzungen: Nutzen Sie Stein- oder Metallränder, um das Kiesbeet abzugrenzen.

Geeignete Pflanzen für Kiesbeete

Kiesbeete sind ideal für Pflanzen, die trockene und sonnige Standorte bevorzugen.

Stauden

  • Lavendel (Lavandula angustifolia): Duftet wunderbar und ist trockenheitsresistent.
  • Thymian (Thymus): Ein idealer Bodenbedecker, der wenig Wasser benötigt.
  • Schafgarbe (Achillea): Robust und pflegeleicht.
  • Prachtkerze (Gaura lindheimeri): Bietet grazile Blütenstiele.
  • Katzenminze (Nepeta): Blüht lange und verträgt Trockenheit gut.

Ziergräser

  • Federgras (Stipa gigantea): Wächst hoch und bildet federartige Blütenstände.
  • Mädchenhaargras (Nassella tenuissima): Verleiht dem Kiesbeet eine elegante Leichtigkeit.
  • Reitgras (Calamagrostis x acutiflora): Erzeugt strukturelle Akzente.

Kräuter

  • Salbei (Salvia officinalis): Silbrig Blätter und lila Blüten.
  • Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Texturreiche Nadeln und Blüten.

Gestaltung und Akzente

Die Gestaltung eines Kiesbeets ermöglicht eine Anpassung an individuelle Gartenumfelder.

Farbgestaltung des Kieses

  • Harmonische Farbauswahl: Wählen Sie Farben, die mit umgebenden Elementen harmonieren.
  • Vermeidung extrem heller oder dunkler Steine: Weißer und schwarzer Kies haben spezifische Vor- und Nachteile.

Einsatz von Akzentsteinen

  • Größere Steine als Hingucker: Platzieren Sie größere Steine gezielt für optische Highlights.
  • Thematische Gestaltung: Passen Sie die Auswahl der Akzentsteine an ein spezifisches Gartenthema an.

Strukturierung und Funktionen

  • Schichtdicke und Struktur: Eine gleichmäßige Schichtdicke von 5 bis 10 cm ist optimal.
  • Konturen und Begrenzungen: Nutzen Sie Randbegrenzungen, um klare Konturen zu schaffen.

Ökologische Aspekte

Integration von Pflanzen: Setzen Sie insektenfreundliche und trockenheitsresistente Stauden ein.

Mit diesen Gestaltungstipps gestalten Sie Ihr Kiesbeet nicht nur optisch ansprechend, sondern auch funktional und ökologisch wertvoll.

Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock