Insektenhotel-Bewohner: Wer wohnt im Hotel?
Insektenhotels bieten Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für eine Vielzahl nützlicher Gartenbewohner. Dieser Artikel stellt verschiedene Insektenarten vor, die Insektenhotels gerne besiedeln und erläutert ihren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht im Garten.
Wildbienen – Friedfertige Bestäuber
Wildbienen sind unerlässlich für die Artenvielfalt und die Bestäubung in unseren Gärten. Es gibt viele verschiedene Arten mit unterschiedlichen Vorlieben für ihre Nistplätze.
- Hartholz und hohle Stängel: Mauerbienen, Löcherbienen, Maskenbienen und Pelzbienen bevorzugen in der Regel vorgebohrtes Hartholz oder hohle Pflanzenstängel wie Schilfrohr. Diese Materialien dienen ihnen nicht nur zur Eiablage, sondern bieten auch Schutz während der Überwinterung.
- Solitärleben: Im Gegensatz zu Honigbienen, die in Gemeinschaften leben, führen Wildbienen ein solitäres Leben. Sie bilden keine Staaten und zeigen daher kein aggressives Verhalten gegenüber Menschen. Ein Stich erfolgt meist nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Wildbienen sind friedliebende und unverzichtbare Helfer im naturnahen Garten und tragen maßgeblich zur ökologischen Vielfalt bei.
Wespen – Unscheinbare Nützlinge
Wespenarten, die Insektenhotels besiedeln, unterscheiden sich grundlegend von den bekannten sozialen Wespenarten, die oft als störend empfunden werden. Diese solitären Wespen leben friedlich und stellen keine Belästigung dar.
- Grabwespen und Lehmwespen: Diese Arten schätzen die Struktur von Insektenhotels (9,00€ bei Amazon*), da sie dort ihre Eier sicher ablegen oder die kalte Jahreszeit überstehen können. Materialien wie Schilfrohrhalme und vorgebohrtes Holz sind dabei besonders beliebt.
- Nesträuber: Einige Wespenarten haben sich darauf spezialisiert, die Nester anderer Insekten zu übernehmen, indem sie deren Brut durch die eigene ersetzen. Die Larven der Wespen ernähren sich anschließend von der vorhandenen Brut. Dies ist ein natürlicher Mechanismus zur Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichts.
Marienkäfer – Effektive Schädlingsbekämpfer
Marienkäfer spielen eine wertvolle Rolle im Garten, indem sie sich von Schädlingen wie Blattläusen ernähren und somit zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen.
- Unterschlupf und Überwinterung: Marienkäfer suchen Insektenhotels primär in der Nacht und während der Wintermonate als Unterschlupf auf. Sie bevorzugen natürliche, wärmespeichernde Baumaterialien wie unbehandelte Holzwolle oder trockenes Laub, um sich dort einzunisten.
- Vielfalt und Nutzen: In Deutschland sind über 70 Arten von Marienkäfern heimisch, die sich nicht nur in ihrer Erscheinung, sondern auch in ihren Fressgewohnheiten unterscheiden. Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist dabei besonders bekannt. Diese Käfer und ihre Larven haben eine Vorliebe für Schädlinge wie Blatt-, Schildläuse und Spinnmilben. Aufgrund dieser Eigenschaften sind Marienkäfer gern gesehene Gäste in Insektenhotels, wo sie nicht selten in Gruppen überwintern.
Florfliegen – Blattlausjäger mit Anmut
Florfliegen glänzen nicht nur durch ihre nützliche Funktion im Garten, sondern auch durch ihr ästhetisches Erscheinungsbild.
- Lebenszyklus: Florfliegenlarven sind bekannt dafür, dass sie während ihrer zweiwöchigen Entwicklungszeit bis zu 500 Blattläuse und andere weichhäutige Insekten verzehren. Die Erwachsenen überwintern in geschützten Quartieren, wie Insektenhotels, und ernähren sich hauptsächlich von Pollen und Nektar.
- Unterbringung: Für diese nützlichen Insekten sind Insektenhotels das ganze Jahr über von Bedeutung. Sie schätzen insbesondere wärmespeichernde Materialien wie unbehandelte Holzwolle oder trockenes Laub.
- Farbpräferenz: Florfliegen mit ihren markanten, transparent glänzenden Flügeln fühlen sich besonders zu rot- oder braungetönten Bereichen hingezogen. Ein entsprechender Anstrich des Insektenhotels kann daher die Ansiedlung fördern. Tipps zur Gestaltung des Insektenhotels können die Attraktivität weiter steigern.
Schmetterlinge – Zauberhafte Bestäuber
Schmetterlinge sind zauberhafte Gartenbewohner, die mit ihrer Pollenernährung die Pflanzenbestäubung aktiv fördern.
- Unterschlupf: Schmetterlinge bevorzugen es, sich zwischen dünnen Zweigen zu verbergen, die ihnen Schutz bieten. Ideal sind dafür Bereiche mit einem Durchmesser der Ästchen zwischen 3 und 5 mm.
- Eiablage: Bevorzugt erfolgt die Eiablage auf Brennnesseln, die als Nahrungsquelle für die nachkommenden Raupen dienen.
Schmetterlinge tragen erheblich zur Artenvielfalt bei und bereichern unseren Garten nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch ihre wichtige Rolle im Ökosystem.