Baumrinde

Hornissen fressen Baumrinde: Das ist der Grund

Hornissen benötigen zum Überleben den zuckerhaltigen Pflanzensaft aus Baumrinden. Dieser Artikel erläutert, warum Hornissen Baumrinde anknabbern, welche Schäden sie dabei verursachen und wie Gärtner damit umgehen sollten.

Warum knabbern Hornissen an Baumrinde?

Der Pflanzensaft in der Rinde ist eine wichtige Energiequelle für Hornissen

Warum knabbern Hornissen an Baumrinde?

Hornissen knabbern an Baumrinde, um an den zuckerhaltigen Pflanzensaft zu gelangen, der aus den Leitungsbahnen im Bast austritt. Dieser Saft, reich an Kohlenhydraten, bietet ihnen eine wertvolle Energiequelle. Vor allem in den warmen Monaten des Hoch- und Spätsommers verwenden Hornissen ihre kräftigen Beißzangen, um die Rinde von daumendicken Trieben abzuschälen, ein Vorgang, den man als Ringeln bezeichnet.

Besonders weiche, saftreiche Rinden von Baumarten wie Flieder, Eiche und Esche ziehen Hornissen an. Der Pflanzensaft ist für die Hornissen eine entscheidende Nahrungsquelle, die sie für ihre Aktivitäten und Jagdflüge stärkt. Während erwachsene Hornissen hauptsächlich diesen zuckerhaltigen Pflanzensäfte aufnehmen, wird die proteinreiche Beute, wie Fliegen und andere Insekten, den Larven im Nest verfüttert.

Obwohl das Ringeln der Rinde zunächst dramatisch erscheinen mag, sind die Schäden für die Rinde der betroffenen Bäume meist nur oberflächlich. Diese heilen normalerweise innerhalb kurzer Zeit, weil sich die Rinde bei Flieder löst.

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Welche Bäume bevorzugen Hornissen?

Diese Bäume bieten Hornissen den benötigten Pflanzensaft und zusätzliche Beute an

Welche Bäume bevorzugen Hornissen?

Hornissen suchen Bäume, deren Rinde reich an süßem Pflanzensaft ist. Bevorzugt werden Arten mit weicher und saftiger Rinde wie:

  • Flieder (Syringa vulgaris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Birke (Betula)
  • Weide (Salix)
  • Erle (Alnus)
  • Eiche (Quercus)
  • Pappel (Populus)
  • Obstbäume

Diese Bäume bieten nicht nur den notwendigen Pflanzensaft, sondern ziehen auch andere Insekten an, die als zusätzliche Beute für die Larvenversorgung dienen. Achten Sie darauf, dass die durch Hornissen verursachten Verletzungen meist oberflächlich sind und die Rinde sich schnell erholt.

Wie gehen Hornissen beim Rindenschälen vor?

Hornissen nutzen ihre Mandibeln, um Pflanzensaft aus der Rinde zu gewinnen

Wie gehen Hornissen beim Rindenschälen vor?

Hornissen nutzen ihre kräftigen Mandibeln, um die Rinde junger Triebe oder dünner Äste abzuschälen. Sie beißen gezielt in die Rinde und schaffen Wunden, aus denen der Pflanzensaft austritt. Dieser Prozess des Ringelns legt den Holzkörper des Astes frei und ermöglicht es, den Saft direkt aufzulecken.

An betroffenen Zweigen können oft großflächige Stellen des Holzkörpers sichtbar werden. Dennoch bleiben die Eingriffe der Hornissen meist oberflächlich, und die betroffenen Bäume erholen sich in der Regel schnell.

Wie gravierend sind die Schäden an den Bäumen?

Die Schäden durch Hornissen an der Baumrinde heilen normalerweise schnell wieder

Wie gravierend sind die Schäden an den Bäumen?

Die durch Hornissen verursachten Schäden an der Baumrinde sind meistens geringfügig und betreffen nur kleinere, jüngere Äste. Das Ringeln hinterlässt Wunden, die jedoch selten den Baum schwerwiegend schädigen. Diese Wunden heilen meist schnell, und die Rinde wächst nach.

Selbst wenn junge Triebe vollständig geringelt und dadurch verwelken, kann der Baum diesen Verlust schnell ausgleichen. Im Vergleich zu Schäden durch Wildtiere wie Rehe oder Hasen, die großflächig Rinde abnagen, sind die Schäden durch Hornissen unbedeutend.

Was ist der Unterschied zwischen Nagen und Ringeln?

Beim Nagen entfernen Hornissen kleinere Partikel der Rinde, um an den darunter fließenden Pflanzensaft zu gelangen. Dies stillt ihren unmittelbaren Nahrungsbedarf. Ringeln hingegen ist ein gezielter Prozess, bei dem die Rinde in einem ringförmigen Muster komplett entfernt wird. Dieser Vorgang schafft eine dauerhafte Wunde, aus der kontinuierlich Saft austreten kann.

Beide Methoden ermöglichen den Hornissen, an den nötigen Zuckersaft zu gelangen, bedienen aber unterschiedliche Bedürfnisse: das Nagen für gelegentliche Nahrungsaufnahme und das Ringeln für eine kontinuierliche Versorgung.

Nutzen Hornissen die Baumrinde auch für den Nestbau?

Hornissen verwenden die abgeschälte Baumrinde nicht für den Nestbau. Stattdessen nutzen sie halb zersetzte Holzfasern von abgestorbenen Ästen und Zweigen, die leichter zu verarbeiten sind. Diese Holzfasern werden zu einer papierartigen Substanz verarbeitet, aus der die Nester bestehen. Die papierartigen, bräunlichen Nester finden sich häufig in hohlen Baumstämmen, Dachböden oder alten Vogelnistkästen.

Sind Hornissen gefährlich?

Die Angst vor Hornissen ist meist unbegründet. Hornissen gelten als friedfertig und meiden den menschlichen Kontakt. Ihr tiefer Brummton und ihre Größe können zwar Respekt einflößen, doch in der Regel sind sie scheu.

Ein Hornissenstich ist zwar schmerzhaft, aber nicht gefährlicher als der einer Honigbiene oder Wespe. Lediglich für Allergiker kann ein Stich ernsthafte Folgen haben. Grundsätzlich stechen Hornissen nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest verteidigen. Halten Sie daher einen Sicherheitsabstand zum Nest und vermeiden Sie Erschütterungen.

Hornissen tragen auch zur biologischen Schädlingskontrolle bei, indem sie Wespen und andere Insekten fangen. Damit sorgen sie für eine geringere Wespenpopulation im Garten.

Stehen Hornissen unter Artenschutz?

Ja, Hornissen sind in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz und die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Die Population der Hornissen ist zurückgegangen, weshalb dieser Schutz wichtig ist. Es ist verboten, Hornissen zu fangen, zu verletzen oder zu töten. Auch ihre Nester dürfen nicht beschädigt oder entfernt werden.

Diese Maßnahmen sollen das ökologische Gleichgewicht fördern, da Hornissen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen. Verstöße gegen diese Schutzbestimmungen können hohe Bußgelder nach sich ziehen. Wenn ein Hornissennest ein Problem darstellt, sollten Sie einen fachlichen Hornissenberater kontaktieren, der eine umsiedlung fachgerecht durchführt.

Was tun, wenn ein Hornissennest im Garten ist?

Sollten Sie ein Hornissennest in Ihrem Garten entdecken, bewahren Sie Ruhe und halten Sie einen Sicherheitsabstand von mindestens drei bis vier Metern. Vermeiden Sie laute Geräusche und hektische Bewegungen in Nestnähe.

Überlegen Sie, ob das Nest an einem oft genutzten Ort liegt oder ob der Bereich leicht gemieden werden kann. Wenn das Nest an einem problematischen Ort liegt, wie in der Nähe von Hauseingängen oder Kinderspielplätzen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Kontaktieren Sie die untere Naturschutzbehörde oder einen spezialisierten Hornissenberater für eine mögliche Umsiedlung.

Bis zur Umsiedlung können Sie Maßnahmen ergreifen, um Begegnungen zu minimieren:

  • Vermeiden Sie Aktivitäten wie Rasenmähen in unmittelbarer Nestnähe.
  • Markieren Sie den Sicherheitsabstand um das Nest herum.
  • Nutzen Sie Schädlingsabwehrmittel wie Nelken-, Lavendel- oder Zitronenöl, die Hornissen als unangenehm empfinden.

Denken Sie daran, dass Hornissen im Herbst sterben, und die Nester somit nicht wiederverwendet werden. Warten bis zum Herbst kann daher eine sichere Option sein, um das Nest nach dem Verlassen der Tiere gefahrlos zu entfernen. Halten Sie stets einen respektvollen Abstand und genießen Sie die Biodiversität, die diese nützlichen Insekten fördern.

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