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Wie gefährlich ist ein Hornissenstich?

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Hornissen haftet wegen ihrer imposanten Größe und ihrem tiefen Gebrumm ein gewisses Monster-Image an. Aber sind die größten aller Faltenwespen wirklich so gefährlich wie der Volksmund uns weismacht? Nehmen wir die Tiere und ihre Stiche einmal unter die gerüchtekritische Lupe.

Hornissenstiche sind äußerst schmerzhaft und u.U. gefährlich

Was tun beim Hornissenstich

Je nach Art des Stichs und je nach Konstitution des/der Gestochenen ist nach einem Hornissenstich mehr oder weniger Behandlung notwendig. Ein gesunder, nicht von einer Insektengiftallergie betroffener Mensch, der an einer unkritischen Stelle gestochen wird, muss eigentlich keine besonderen Maßnahmen ergreifen. Hier reicht es, Hilfsmittel gegen den Schmerz, die Schwellung und den Juckreiz hinzuzuziehen. Als erste Hilfe geeignet ist dabei etwa folgendes:

  • Erst mit Hitze behandeln
  • Tonerde oder Aussaugen
  • Anschließend kühlen
  • Zwiebel oder Essig
  • ggf. Schmerzmittel

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Hitze

Durch Hitze kann die Histaminausschüttung, mit der auf das Insektengift reagiert wird, und damit Rötung, Schwellung und Juckreiz gebremst werden. Sie können dazu einen batteriebetriebenen Hitzestift aus der Apotheke oder alternativ den mit der Flamme erhitzten Metallkopf eines Feuerzeugs oder einen mit heißem Wasser getränkten Waschlappen nutzen.

Tonerde oder Aussaugen

Genauso akut muss eine Anwendung von adstringierender Tonerde oder Aussaugen erfolgen. Der Einstichkanal in der Haut schließt sich nämlich sehr schnell und macht das injizierte Gift von außen unerreichbar. Wer aber sofort nach dem Hornissenangriff handelt, kann auf diese Weise zumindest einen Teil des Giftes loswerden und die anschließenden Beschwerden deutlich eindämmen. Beim Aussaugen mit dem Mund muss aber das Gift schnell wieder ausgespuckt werden, weil es die Schleimhäute angreifen und über sie aufgenommen kann.

Kühlen

Anschließend gibt Kühlung die meiste Schmerzlinderung. Schlagen Sie etwa einen Kühlakku oder Eiswürfel in ein Geschirrtuch ein und kühlen damit die Stichstelle in Intervallen.

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Kühlen tut gut und lindert die Schwellung

Zwiebel oder Essig

Das alte Hausmittel, eine aufgeschnittene Zwiebel auf die Stichstelle zu drücken, kann ebenfalls helfen. Die Säure hat eine desinfizierende und dadurch juckreizlindernde Wirkung. Auch Essig kann die entzündliche Reaktion bremsen.

Schmerzmittel

Um den Schmerz zu lindern, können Sie auch zu Schmerzmitteln greifen. Gerade bei Kindern können leicht verabreichbare Ibutropfen für die Nacht helfen.

Hornissenstich bei Kindern/Babys

Kinder und Babys werden von der (vielleicht neuen) Erfahrung eines Hornissenstichs vielleicht mehr herausgefordert als ein Erwachsener, bedeutend gefährlicher ist die Sache bei ihnen aber nicht. Wie im Abschnitt zur Giftigkeit eines Hornissenstichs erklärt, ist nur in allerseltensten Fällen, nämlich erst beim höchsten Schweregrad einer Insektengiftallergie, Lebensgefahr zu befürchten. Behandeln Sie einen Hornissenstich bei Kindern also genauso wie bei einem Erwachsenen. Auch bei den Kleinen gilt natürlich: Sobald sich der Stich im Augen- oder Rachenbereich befindet, ist ein Notarzt zu konsultieren.

Tipp

Bei einem Hornissenstich ist es viel wert, wenn Sie Ihrem Kind viel Zuwendung spenden – so ist der Schmerz viel besser auszuhalten. Ablenkung durch Vorlesen oder Fernsehsendungen kann auch hilfreich sein. Coolpacks können Sie zum Trost auch beispielsweise in ein geliebtes Kuscheltuch oder einen Lieblings-Waschlappen einwickeln. Um den Schmerz nachts zu lindern, können Sie in kindgerechter Dosis auch Schmerzmittel verabreichen.

Hornissenstich bei Tieren

Die Pfote von Hund oder Katze können Sie am besten ebenfalls mit einem Kühlverband versorgen. Wird Ihr Vierbeiner im Augen- oder Rachenbereich gestochen, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.

Wie gefährlich ist ein Hornissenstich?

hornissenstich

Jeder Mensch reagiert anders auf einen Hornissenstich

Weil viele die Hornisse für gefährlicher halten, als sie ist, kann ein Stich zuweilen eine gewisse Panik auslösen. Wenn man sich die Fakten anschaut, sieht man aber, dass übermäßige Sorge unnötig ist. Im Allgemeinen sind Hornissenstiche nicht gefährlicher als Bienen- oder sonstige Wespenstiche.

Wespen- vs. Hornissenstich

Der Stachel einer Hornisse ist im Vergleich mit dem einer Deutschen Wespe – äquivalent zur Körpergröße – natürlich länger und dadurch vielleicht furchteinflößender. Weil er dadurch in tiefere Hautschichten vordringt, kann er auch kurzzeitig für mehr Schmerzen sorgen. In Zahlen misst der Stachel einer Hornissenarbeiterin 3,4 bis 3,7 mm, der einer Wespe etwa 2,6 mm. Die Stachel beider Arten sind mit einer Giftblase ausgestattet, die das Gift durch einen Kanal in die Einstichstelle injiziert.

Wie verheerend die Folgen eines Stichs sind, hängt zum einen von der injizierten Menge, als auch von der Toxizität und Zusammensetzung des Gifts ab. Und hierbei kann man sich beruhigen, denn viele dieser Variablen fallen bei Hornissen erstaunlich harmlos aus.

Giftmenge

Die reine Menge an eingeflößtem Gift ist bei Hornissen sogar geringer als bei ihren kleineren Artgenossinnen. Bei Bienen sorgen Widerhaken am Stachel dafür, dass der Stachel länger in der Einstichstelle stecken bleibt und den ganzen Inhalt der Giftblase entleeren kann. Weil Hornissen wie andere Wespenarten aber ihren Stachel beim Stechen nicht verlieren und mehrmals zustechen können, wird jeweils nur ein geringer Anteil des Gifts ausgegeben. Die numerisch genaue Durchschnittsmenge pro Stich ist bei Hornissen aber noch nicht offiziell festgestellt worden.

Toxizität

Auch was die Toxizität betrifft, kann man sich eigentlich entspannen. Denn auch hierbei liegt Bienengift im deutlich gefährlicheren Bereich. Die Giftwirkung von Hornissengift ist bei 8,7 bis 10,9 mg pro kg Körpergewicht definiert. Damit ist für die gleiche Giftwirkung eine größere Menge als bei Bienen erforderlich. Bei Nicht-Allergikern würden auf dieser Grundlage erst mehrere hundert bis tausend Stiche tödlich enden. Ein solcher Fall ist allerdings wegen der üblichen Hornissenvolksgröße von maximal 200 Individuen quasi ausgeschlossen.

Bei den Hornissenarten Vespa affinis oder Vespa orientalis sind Todesfälle nach ca. 300 Stichen bekannt. Diese Arten sind allerdings giftiger als unsere Vespa crabro.

Bei Insektengiftallergikern bedeutet das Hornissengift freilich eine ernste Gefahr. Bei einer sogenannten Anaphylaxie, einer verstärkten, akuten Immunsystemreaktion, kann schon ein Stich lebensbedrohlich sein.

Zusammensetzung

Was die Sache wieder etwas wendet, ist die Zusammensetzung des Hornissengifts. Es enthält nämlich im Vergleich mit Wespen- oder Bienengift den Stoff Acetylcholin, der für ein brennendes, pulsierendes Schmerzgefühl sorgt. In einer Studie des amerikanischen Entomologen J. O. Schmidt ist das Schmerzempfinden bei einem Hornissenstich aber als identisch mit dem bei Wespen- und Bienenstichen eingestuft worden.

Symptome beim Hornissenstich

Hornissenstich Hand

Meistens schwellen Hornissenstiche stark an

Äußerlich unterscheidet sich ein Hornissenstich erst einmal nicht von einem Bienen- oder Wespenstich. Um die Einstichstelle entsteht üblicherweise eine mehr oder weniger starke Schwellung und Rötung und bald durch die Abwehrreaktion auf das Fremdeiweiß ein starker Juckreiz.

Entscheidend für die Beeinträchtigung durch einen Hornissenstich ist auch die Körperstelle, an der er sitzt. Am Bein oder am Arm ist er freilich weniger störend als am Fuß, an der Hand, am Finger oder im Gesicht. Am Kopf muss man hinsichtlich der Gefährlichkeit noch differenzieren: An der Stirn ist ein Stich nicht wirklich kritischer als an den Gliedmaßen, am Auge oder im Rachenraum hingegen schon. Schwellungen im Rachen können die Atmung beeinträchtigen und sind akut behandlungsbedürftig.

Insektengiftallergie

Wer unter einer Insektengiftallergie leidet, ist bei einem Hornissenstich einer weitaus größeren Gefahr ausgesetzt als Nicht-Allergiker. Allgemein sind allerdings nur etwa 0,8 bis 4% der Bevölkerung davon betroffen. Und die Intensität einer solchen Überempfindlichkeit fällt auch grundsätzlich unterschiedlich aus.

Es werden 4 Schweregrade unterschieden, die über Lokalreaktionen hinausgehen:

Schweregrad Symptome
1. Mild Starker Juckreiz, Übelkeit
2. Mittelschwer Wie Grad 1, außerdem Ödem, Engegefühl, Erbrechen, Magen-Darm-Krämpfe, Schwindel
3. Schwer Wie Grad 1 und 2, außerdem Atemnot, Schluck- und Sprachstörungen
4. Lebensbedrohlich – Anaphylaktischer Schock Wie Grad 1, 2 und 3, außerdem Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit, Kreislaufkollaps, Inkontinenz, Blaufärbung der Haut

Der höchste Schweregrad, der mit einem Anaphylaktischen Schock verbunden ist, tritt zum Glück äußerst selten auf. Im Jahr 1999 sind vom statistischen Bundesamt insgesamt 21 Todesfälle von Insektengiftallergikern infolge eines Insektenstichs registriert worden.

Hornissen – ein Portrait

Die Hornisse, zoologisch Vespa crabro, gehört zur Familie der Faltenwespen und zur Unterfamilie der Echten Wespen. Sie ist damit eng verwandt mit Deutschen und Gemeinen Wespen, den Streifeninsekten, die uns nur allzu gut von ihren lästigen Besuchen am Frühstücks- oder Kaffeetisch bekannt sind.

Unter den Faltenwespen ist die Hornisse die größte bei uns lebende Art. Eine Königin kann eine stattliche Körperlänge von 23 bis 35 Millimetern erreichen, die Arbeiterinnen werden 18 bis 25 Millimeter lang. Die Drohnen finden sich mit 21 bis 28 Millimetern Länge dazwischen ein.

Hornissen sind vor allem anhand ihrer Größe, aber auch anhand ihrer Färbung von anderen Wespenarten unterscheidbar. Hier ein kleiner Überblick über die wichtigsten Erkennungsmerkmale im Vergleich mit der Deutschen Wespe:

  Hornisse Deutsche Wespe
Größe Arbeiterinnen: 18-25 mm, Königinnen 23 bis 35 mm, Drohnen 21 bis 28 mm lang Arbeiterinnen 12 bis 16 mm, Königinnen bis zu 20 mm, Drohnen 13 bis 17 mm lang
Färbung Mittelsegment (oberer Rücken) schwarz und rotbraun gefärbt bis auf erstes Drittel des Hinterleibs hinaus, dahinter gelb mit schwarzem Muster (regional unterschiedlich) Schwarzes Rückenschild mit gelber Zeichnung, Hinterleib klar gelb-schwarz gestreift und mit beidseitiger Punktezeichnung
Körpergestalt und sonstige Erkennungsmerkmale Typische Wespenform (Wespentaille), Kopf hinten recht breit, deutlicher vom Mittelsegment abgesetzt, Flügel rötlich getönt Insgesamt geradere Körperform, Kopf und Mittelsegment nicht deutlich schmaler als Hinterleib, Flügel schmaler, farblos
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Hornissennester sind beeindruckende Gebilde

Hornissen leben wie alle sozialen Faltenwespen in Staaten. Ihre Nester bauen sie ähnlich wie andere Wespenarten aus zerkautem Holzbrei, wodurch die Konstrukte wie aus Pappmaché wirken. Ein Hornissenvolk bleibt allerdings kleiner als die Kolonien anderer Wespenarten. Durch die kurze Lebensdauer der Arbeiterinnen (20-40 Tage) kommen auch in der saisonalen Hochphase im September keine 200 gleichzeitig lebenden Individuen zusammen.

Exkurs

Hornisse ist nicht gleich Hornisse

Allgemein weniger bekannt ist, dass Hornissen innerhalb der Echten Wespen eine eigene Gattung bilden – es gibt also innerhalb der Gattung mehrere Hornissenarten, wobei die namensgebende Hornisse, also die Vespa crabro, bei uns die bekannteste ist.

Weltweit existieren aber etwa 23 Arten und manche davon sind sogar noch größer als die bei uns heimische Hornisse. Die Königinnen der Asiatischen Risenhornisse (Vespa mandarinia) etwa erreichen eine durchaus angsteinflößende Körperlänge von bis zu 55 Millimetern. Und tatsächlich ist diese Hornissenart auch weitaus gefährlicher als die hier lebende Vespa crabro. Bei uns in Mitteleuropa kommt sie aber nicht vor.

Wie gefährlich sind Hornissen?

Hornissen rufen bei vielen intuitiv Angstgefühle hervor. Weil sie so deutlich größer sind und so viel tiefer brummen als andere Wespen, die ja auch schon nicht unbedingt als Kuscheltiere gelten können, ist das auch nachvollziehbar. Direkt übertragbar auf ihre Gefährlichkeit sind ihre äußeren Erscheinungsmerkmale allerdings nicht.

„Sieben Hornissenstiche töten ein Pferd, drei einen Erwachsenen und zwei ein Kind.“

Diese Volksweisheit ist verbreitet und bis heute hartnäckig im kollektiven Bewusstsein verankert. Dabei ist sie längst als Ammenmärchen entlarvt. Kein Pferd stirbt an sieben Hornissenstichen, genausowenig ein erwachsener Mensch an dreien oder ein Kind an zweien. Jedenfalls kann das nicht allgemein als Faktum behauptet werden.

Das heißt allerdings nicht, dass Hornissen völlig harmlos sind. Unter bestimmten Umständen sind die Tiere natürlich schon gefährlich. Dabei spielen vor allem folgende Faktoren eine Rolle:

  • Situation und Umgang mit den Tieren
  • Individuelle Empfindlichkeit auf Insektengift (Allergie)
  • Art der Hornisse

Gefährlichkeit je nach Situation

Wie gefährlich eine Hornisse oder eine ganze Hornissenkolonie werden kann, hängt im Wesentlichen von der Situation ab. Denn obwohl sie grundsätzlich lieber aufs Stechen verzichten und weniger offensiv als Wespen sind, können Hornissen unter Bedrängnis durchaus wehrig sein. Das A und O im Umgang mit ihnen ist es deswegen, sie möglichst nicht zu stören oder anzugreifen. Das ist im Übrigen auch naturschutzrechtlich wegen ihres Artenschutzes verboten. Wer Hornissen friedlich und umsichtig begegnet, wird auch von ihnen in Ruhe gelassen werden.

Zum richtigen Verhalten gehört vor allem, sich in der Nähe eines Hornissennests nicht hektisch zu bewegen, keinen Lärm zu machen und einzelne Tiere nicht wegzuschlagen oder wegzupusten. Auch sollte man gut aufpassen, sie nicht versehentlich zu quetschen. All das reizt die Hornissen und versetzt sie in einen Verteidigungsmodus.

Tipp

Da Hornissen auch nachts jagen, können sie sich bei Dunkelheit leicht in Ihr Haus verfliegen. In dem Fall sollten Sie schnell das Licht ausschalten und die Fenster weit öffnen. So findet das Tier meist selbst den Weg zurück ins Freie. Bei Tage ist es ratsam, verirrte Hornissen mit einem weichmaschigen Käscher einzufangen und nach draußen zu bringen.

Bei einer seltenen Überempfindlichkeit auf Insektengift ist die Gefährlichkeit einer Hornisse natürlich weitaus höher. Zur Insektengiftallergie finden Sie weiter unten mehr.

Zuletzt spielt auch die Art der Hornisse eine Rolle. Je nach Art haben die Tiere nämlich anders zusammengesetztes Gift und verhalten sich unterschiedlich angriffslustig. Die bei uns lebende Gemeine Hornisse ist allerdings nicht giftiger und deutlich weniger aggressiv als andere Wespenarten. Gefährlichere Arten kommen eher in tropischen oder fernöstlichen Gebieten vor.

Häufig gestellte Fragen

Wie sieht ein Hornissenstich aus?

Üblicherweise unterscheidet sich ein Hornissenstich nicht von einem sonstigen Wespen- oder Bienenstich. Wenn der/die Gestochene nicht an einer Insektengiftallergie leidet, kommt es zu einer hellrot verfärbten Stichquaddel, die bis zu 10 Zentimeter Durchmesser haben darf. Bleiben die optischen Merkmale innerhalb dieser Grenzen, müssen Sie keine Sorge haben, dass die Reaktion auf eine allergische Empfindlichkeit hindeutet, die besonders behandlungsbedürftig wäre.

Wie stark und wie lange schmerzt ein Hornissenstich?

Je nachdem, wie tief der Stachel in die Haut eingedrungen und wie viel Gift injiziert worden ist, schmerzt ein Hornissenstich mehr oder weniger stark. Allgemein geht ein Hornissenstich wegen des längeren Stachels auch tiefer unter die Haut als Bienen- oder andere Wespenstiche. Allein das kann schon zu stärkeren Schmerzen führen. Das im Hornissengift enthaltene Acetylcholin sorgt außerdem für ein brennendes Gefühl, das bei Wespen- oder Bienenstichen fehlt.

Das Schmerzempfinden bei Hornissenstichen ist in einer amerikanischen Studie allerdings genauso hoch eingestuft worden wie das bei Bienen- oder Wespenstichen.

Wie lange ein Hornissenstich weh tut, hängt von der Art des Stichs und den individuellen Reaktionsparametern ab. Bei einer gesunden, nicht überempfindlichen Person klingt der Schmerz auch bei mäßiger Nachbehandlung in der Regel nach etwa 4 bis 5 Tagen ab.

Allergiker müssen weniger mit einer längeren Dauer, sondern vor allem mit einer höheren Intensität der Beschwerden rechnen. Je nach Schweregrad der Überreaktion fallen die Schmerzen heftiger und die Symptome multipler aus, wesentlich länger dauern sie aber nicht an.

Kann man an einem Hornissenstich sterben?

Grundsätzlich schon. Allerdings müssen dafür bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. Und glücklicherweise sind Todesfälle infolge von Hornissenstichen äußerst selten.

Das Risiko, an Hornissenstichen zu sterben, ist vor allem bei Insektengiftallergikern erhöht. Dass es tatsächlich dazu kommt, ist allerdings auch nur dann wahrscheinlich, wenn die Allergie sehr ausgeprägt ist und ein allergischer Schock ausgelöst wird.

Bestimmte Hornissenarten, die bei uns nicht vorkommen, etwa Asiatische Riesenhornissen, sind giftiger und aggressiver als die hier heimische Gemeine Hornisse. In Japan sterben im Durchschnitt etwa 40 Menschen an den allergischen Reaktionen auf die Stiche dieser Art.

Welche Hausmittel gibt es gegen Hornissenstiche?

Hornissenstiche behandelt man generell am besten nur mit Hausmitteln – denn in diese Kategorie gehören ja auch die einfachen Maßnahmen von Hitze- und Kühlbehandlung. Ein heißes Feuerzeug oder ein mit heißem Wasser getränkter Waschlappen unmittelbar nach dem Stich auf die Stelle zu drücken, kann die Histaminausschüttung und damit Juckreiz, Rötung und Schwellung im Voraus deutlich lindern.

Um das Insektengift aus der Wunde zu ziehen, kann auch Tonerde angewandt werden, allerdings muss sie für einen wirksamen Effekt sofort nach dem Einstich auf die Stelle aufgebracht werden. Der Einstichkanal schließt sich nämlich sehr schnell.

Anschließend ist Kühlung mit Eis oder Kühlakkus die beste Maßnahme gegen die Schmerzen.

Schnelle Hilfe gegen die Entzündung bringt eine aufgeschnittene Zwiebel bzw. Zwiebelsaft oder auch Essig.

Angenehme und hautpflegende Kühlung verschaffen Quarkumschläge.

Hilft Homöopathie bei einem Hornissenstich?

Die Wirksamkeit von Homöopathie ist allgemein stark umstritten. Zahlreiche Studien widersprechen einander und lösen heftige Diskussionen um die Einhaltung etablierter wissenschaftlicher Maßstäbe aus. Immer mehr Menschen setzen aber auf die sanfte Therapiemethode, die Gleiches mit Gleichem behandelt und, wenn sie auch vielleicht nur einen Placebo-Effekt auslösen mag, wenigstens nicht schadet.

Homöopathische Mittel gegen Insektenstiche repräsentieren das Prinzip der Methode auf elementarste Weise: Denn der Auslöser der Beschwerden dient hier unmittelbar auch als Behandlungssubstanz. Globuli-Präparate wie etwa Apis mellifica bestehen aus ganzen Honigbienen mitsamt ihrem Gift. Sie können demnach insbesondere bei Bienenstichen eingesetzt werden, sollen aber auch gegen Wespen- und damit auch gegen Hornissenstiche helfen.