Hochbeet

Ziegel-Hochbeet: Anleitung zum Selberbauen & Befüllen

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Hochbeete aus Ziegeln vereinen Ästhetik und Funktionalität im Garten. Sie erfahren in diesem Artikel mehr über die zahlreichen Vorteile, die richtige Planung und Bauweise sowie Pflegetipps.

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Gemauerte Hochbeete sind sehr langlebig

Vorteile eines Hochbeetes aus Ziegeln

Ein Hochbeet aus Ziegeln bietet zahlreiche Vorteile, die eine sinnvolle Ergänzung für Ihren Garten darstellen.

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1. Ergonomische Arbeitshöhe:

Die erhöhte Lage ermöglicht eine rücken- und gelenkschonende Gartenarbeit. Sie können Pflanzen pflegen, ohne sich ständig bücken zu müssen, was vor allem bei körperlichen Beschwerden hilfreich ist.

2. Wärmespeicherung:

Ziegelsteine speichern tagsüber die Wärme der Sonne und geben diese in der Nacht an den Boden ab. Dieses thermische Verhalten unterstützt das Pflanzenwachstum und verlängert die Erntezeit, da der Boden auch bei kühleren Temperaturen warm bleibt.

3. Frühere Erntezeit:

Durch die schnellere Erwärmung des Bodens im Frühjahr können Sie früher mit der Aussaat beginnen. Dies fördert ein schnelleres Wachstum der Pflanzen und eine längere Erntesaison.

4. Schutz vor Schädlingen:

Die Struktur eines Ziegelhochbeetes erschwert Schnecken und anderen Bodenschädlingen den Zugang zu den Pflanzen. Der Befall wird dadurch merklich reduziert.

5. Langlebigkeit und minimaler Pflegeaufwand:

Ziegelsteine sind wetterfest und langlebig, was bedeutet, dass das Hochbeet über viele Jahre hinweg keine intensive Pflege benötigt. Im Gegensatz zu Holz besteht hier keine Gefahr der Verrottung oder des Pilzbefalls.

6. Ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten:

Ziegelhochbeete passen sich optisch harmonisch in jeden Garten ein. Sie können verschiedenen Formen und Größen realisieren, wobei recycelte Ziegelsteine einen rustikalen Charme verleihen.

7. Weniger Unkraut:

Durch die erhöhte Konstruktion und die geschichtete Befüllung wächst weniger Unkraut, was Ihnen mehr Zeit für die eigentliche Gartenarbeit lässt.

Diese Vorteile machen Hochbeete aus Ziegeln zu einer attraktiven und praktischen Lösung für Gartenliebhaber.

Planung und Vorbereitung

Eine gründliche Planung ist der Schlüssel zum erfolgreichen Bau eines Hochbeetes aus Ziegeln. Beginnen Sie mit der Wahl des optimalen Standortes, der ausreichend Sonnenlicht erhält. Vermeiden Sie schattige Bereiche unter Bäumen oder in der Nähe von Mauern.

Größe und Form festlegen

Bestimmen Sie Größe und Form des Hochbeetes nach Ihren Bedürfnissen und dem verfügbaren Platz:

  • Rechteckige Hochbeete sind ideal für kleine Gärten, da sie eine optimale Zugänglichkeit bieten.
  • Runde oder geschwungene Hochbeete bieten ästhetisch ansprechende Alternativen und fügen sich harmonisch in den Garten ein.

Grundriss und Markierung

Nach der Wahl der Form messen Sie die Fläche aus und markieren sie mit Schnur und Heringen:

  • Messen Sie Länge, Breite und gegebenenfalls den Durchmesser.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Fläche frei von Steinen, Wurzeln und Unkraut ist.

Materialliste und Werkzeug

Bereiten Sie die benötigten Materialien und Werkzeuge vor:

  • Materialien: Ziegelsteine, Kalkzementmörtel, feinmaschiges Drahtgewebe.
  • Werkzeuge: Wasserwaage, Zollstock, Maurerkelle, Schaufel, Spaten, Bohrmaschine mit Rührspaten.

Zeitplan und Arbeitsschritte

Planen Sie die einzelnen Arbeitsschritte und kalkulieren Sie ausreichend Zeit ein. Der Herbst oder das Frühjahr sind beste Bauzeiten, da Gartenabfälle zur Befüllung verwendet werden können und die Bodentemperaturen günstig sind.

Eine gründliche Planung sichert die Lebensdauer und Funktionalität Ihres Ziegelhochbeetes.

Materialauswahl

Für den Bau eines Hochbeetes aus Ziegeln benötigen Sie einige grundlegende Materialien. Recycelte Ziegelsteine verleihen dem Hochbeet einen rustikalen Charme, während neue Steine eine gleichmäßige Optik bieten. Entfernen Sie alte Mörtelreste von gebrauchten Ziegeln gründlich.

Wesentliche Materialien

  • Ziegelsteine: Für ein Hochbeet von etwa 2,50 m Länge, 1,15 m Breite und 0,70 m Höhe werden etwa 300 Ziegelsteine benötigt.
  • Mörtel: Verwenden Sie Kalkzementmörtel und kalkulieren Sie etwa 3 Säcke à 30 kg ein.
  • Drahtgewebe: Zum Schutz gegen Wühlmäuse sollte ein feinmaschiges Drahtgeflecht den Boden des Hochbeetes bedecken.
  • Betonestrich: Für das Fundament benötigen Sie rund 4 Säcke à 40 kg.

Zusätzliche Materialien

  • Arbeitsplatte: Wetterschutz bieten Baudielen aus Fichte oder Tanne.
  • Werkzeug: Maurerkelle, Wasserwaage, Bohrmaschine mit Rührspaten, Schaufel und Spaten.

Eine sorgfältige Materialplanung gewährleistet einen reibungslosen Bau und ein langlebiges Hochbeet.

Fundament und Mauerwerk

Ein stabiles Fundament ist für die Langlebigkeit Ihres Hochbeetes essenziell. Beginnen Sie mit der Markierung des Grundrisses und heben den Boden etwa 50 cm tief aus. Verdichten Sie eine Schotterschicht mit einem Handstampfer und bringen Sie eine Sandschicht auf.

Mischen Sie den Betonestrich und füllen den Graben bis zum Rand. Lassen Sie das Fundament aushärten, bevor Sie mit dem Mauerwerk beginnen.

1. Erste Steinreihe:

Platzieren Sie die erste Steinreihe auf dem ausgehärteten Fundament und richten Sie diese sorgfältig mit einer Wasserwaage aus. Fixieren Sie die Steine mit Kalkzementmörtel.

2. Mauerbau:

Mauern Sie die Steine versetzt (Läuferverband) und tragen Sie Mörtel auf die Fuß- und Stirnseiten auf. Kontrollieren Sie die Ausrichtung mit der Wasserwaage.

3. Abdichtung:

Legen Sie das Innere des Hochbeets mit Folie aus, um Feuchtigkeitsschäden am Ziegelstein zu verhindern.

4. Bretthalter und Ablageflächen:

Mauern Sie Bretthalter aus Metall in mittlere Steinreihen ein, die etwa 15 bis 20 mm hervorstehen. Dies schafft stabile Ablageflächen.

5. Schutzmaßnahmen:

Decken Sie das Mauerwerk während der Baupausen mit Folie ab, um es vor Witterungseinflüssen zu schützen. Lassen Sie die Mauern nach der Fertigstellung etwa sieben Tage ruhen.

Diese Schritte gewährleisten ein robustes und langlebiges Hochbeet.

Schutz vor Wühlmäusen

Um Ihre Pflanzenwurzeln vor Wühlmäusen zu schützen, legen Sie den Boden des Hochbeetes mit einem feinmaschigen Drahtgewebe mit einer Maschenweite von etwa 6,3 x 6,3 mm aus. Schneiden Sie das Drahtgewebe auf die passende Größe zu und führen die Kanten an den Innenwänden mindestens 30 cm hoch. Befestigen Sie das Drahtgewebe sorgfältig und beschweren es zur Sicherheit mit Ziegelsteinen oder anderen schweren Materialien.

Pflanzen Sie zusätzlich natürliche Schädlingsabwehrpflanzen wie Ringelblumen oder Knoblauch am Rand des Hochbeetes. Diese Kombination aus mechanischem Schutz und naturnahen Abwehrstrategien sichert Ihre Pflanzen dauerhaft.

Befüllung des Hochbeetes

Eine durchdachte Befüllung des Hochbeetes fördert das Pflanzenwachstum optimal. Schichten Sie das Hochbeet in mehreren Lagen, um eine gute Nährstoffversorgung und Belüftung zu gewährleisten.

  1. Drainageschicht: Eine etwa 20 cm dicke Schicht aus Ästen, Zweigen oder Holzschnitt sorgt für eine gute Drainage und verhindert Staunässe.
  2. Grober Kompost und Grünschnitt: Legen Sie eine Schicht aus grobem Kompost, Laub und grünem Häckselgut darauf. Diese Materialien zersetzen sich langsam und setzen wertvolle Nährstoffe frei.
  3. Feinkompost: Fügen Sie eine Schicht aus feinem, gut verrottetem Kompost oder halbreifem Mist hinzu. Dies bietet eine reichhaltige Nährstoffquelle.
  4. Muttererde: Auffüllen mit hochwertiger Gartenerde oder Muttererde, etwa 20-30 cm dick, bietet den Pflanzenwurzeln ausreichend Platz zum Wachsen.
  5. Qualitätserde: Eine abschließende Schicht von ca. 10 cm hochwertiger Pflanzerde ermöglicht den Pflanzen einen optimalen Start.

Im Laufe der Zeit verrottet das organische Material und die Füllung kann absacken. Füllen Sie dann entsprechend Erde nach.

Dieser mehrschichtige Aufbau sichert eine kontinuierliche Nährstoffversorgung und fördert gesundes Pflanzenwachstum.

Arbeitsplatte und Gestaltung

Eine Arbeitsplatte kann Ihre Arbeit am Hochbeet erleichtern und das Gesamtbild abrunden. Wählen Sie wetterbeständige Baudielen aus Fichte oder Tanne und montieren Sie diese auf stabilen Latten. Schrauben Sie die Dielen mit Edelstahlschrauben fest.

Gestaltungsmöglichkeiten

Neben der Funktionalität bietet die optische Gestaltung viele Möglichkeiten:

  • Dekoration: Verzieren Sie das Hochbeet mit Gartenfiguren, Rankgittern oder kleinen Blumentöpfen.
  • Bepflanzung: Nutzen Sie die Ränder für hängende oder rankende Pflanzen, um eine naturnahe Atmosphäre zu schaffen.
  • Beleuchtung: Installieren Sie Solarleuchten oder kleine Lampen, um das Hochbeet stimmungsvoll in Szene zu setzen.

Ihre kreative Gestaltung macht das Hochbeet zu einem attraktiven und funktionalen Element in Ihrem Garten.

Pflege und Bepflanzung

Nach der Befüllung können Sie Ihr Hochbeet bepflanzen. Die unterschiedlichen Bodenschichten speichern Wärme und Nährstoffe besonders gut, was das Pflanzenwachstum fördert.

Auswahl der Pflanzen

Wählen Sie Pflanzen entsprechend der Lichtverhältnisse:

  • Sonniger Standort: Hier gedeihen wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Basilikum.
  • Halbschattiger Standort: Salat, Spinat, Kohlrabi und Kräuter wie Petersilie und Schnittlauch.

Anbauplanung

Teilen Sie das Hochbeet in Zonen:

  • Vorkultur im Frühjahr: Pflanzen Sie schnellwachsende Sorten wie Radieschen, Spinat und Salate.
  • Hauptkultur im Sommer: Setzen Sie wärmeliebende Gemüsepflanzen wie Tomaten und Gurken.
  • Nachkultur im Herbst: Nutzen Sie den Platz für spät reifende Sorten wie Feldsalat und Winterzwiebeln.

Regelmäßige Pflege

  1. Gießen: Hochbeete benötigen mehr Wasser als Flachbeete. Gießen Sie regelmäßig, um gleichmäßige Bodenfeuchte zu gewährleisten.
  2. Düngen: Frischen Sie die Nährstoffversorgung mit organischen Düngern wie Kompost oder gut verrottetem Mist auf.
  3. Bodenpflege: Lockern Sie den Boden zwischen den Pflanzen und beseitigen Unkraut.
  4. Schutz vor Frost: Bedecken Sie das Hochbeet im Winter mit einer Mulchschicht oder Abdeckung.

Ernte und Nachpflanzung

Ernten Sie regelmäßig, um Platz für nachfolgende Kulturen zu schaffen. Im Herbst können Sie Herbst- und Wintergemüse pflanzen.

Mit diesen Pflegetipps bieten Sie Ihren Pflanzen optimale Bedingungen für ein gesundes Wachstum und eine ertragreiche Ernte.

Bilder: Del Boy / Shutterstock