Hochbeet

Hochbeet aus Ytong: Warum ist das keine gute Idee?

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Ytong ist ein beliebtes Baumaterial, das jedoch im Zusammenhang mit Hochbeeten besondere Herausforderungen hinsichtlich der Wasseraufnahme und Frostschäden birgt. Dieser Artikel beleuchtet die Problematik und stellt alternative Materialien sowie notwendige Schutzmaßnahmen für den Bau von Hochbeeten aus Ytong vor.

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Ytong-Steine müssen ausgekleidet werden

Feuchtigkeit im Fokus: Die Problematik der Wasseraufnahme

Ytong, auch als Porenbeton bekannt, verdankt seine Leichtigkeit und Wärmedämmung den unzähligen feinen Luftbläschen in seiner Struktur. Diese entstehen durch die Reaktion von Aluminiumpulver im Gemisch. Die Kehrseite dieser Beschaffenheit ist eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit, die im Kontext von Hochbeeten besondere Aufmerksamkeit erfordert.

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Hochbeete sind durch Bewässerung und Regen einem ständigen Feuchtigkeitsgrad ausgesetzt. Ytong nimmt in dieser Umgebung kontinuierlich Wasser auf, was in der kalten Jahreszeit problematisch wird. Das aufgesaugte Wasser gefriert bei Frost, dehnt sich aus und verursacht Risse und Abplatzungen im Material. Die Folgen sind gravierend: Das Hochbeet verliert an Stabilität, beginnt zu bröckeln und kann im schlimmsten Fall einstürzen.

Zusammenfassend lässt sich die Problematik von Ytong in Hochbeeten auf drei Punkte reduzieren:

  • Die poröse Struktur des Materials bedingt eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit.
  • Im Winter gefriert das Wasser und führt zu Schäden am Ytong.
  • Langfristige Schäden beeinträchtigen die Stabilität und Haltbarkeit des Hochbeets.

Obwohl Ytong mit positiven Eigenschaften wie geringem Gewicht und guter Wärmedämmung punktet, ist der Einsatz in dauerhaft feuchten Umgebungen wie Hochbeeten aufgrund der beschriebenen Problematik mit Vorsicht zu genießen.

Hochbeet-Materialien: Alternativen zu Ytong

Die Auswahl an geeigneten Materialien für den Bau von Hochbeeten ist groß. Jedes Material bietet individuelle Vorteile und überzeugt durch eine gute Witterungsbeständigkeit:

  • Holz: Der Klassiker unter den Hochbeet-Materialien besticht durch seine natürliche Optik und fügt sich harmonisch in den Garten ein. Um die Langlebigkeit zu gewährleisten, sollten Sie das Holz regelmäßig mit einer geeigneten Lasur behandeln. Diese schützt vor Feuchtigkeit und beugt Fäulnis vor.
  • Naturstein: Hochbeete aus Naturstein bestechen durch ihre Robustheit und Langlebigkeit. Das Material speichert tagsüber Wärme und gibt diese in der Nacht an die Umgebung ab. Dies schafft ein günstiges Mikroklima für Ihre Pflanzen. Der höhere Anschaffungspreis wird durch die lange Lebensdauer kompensiert.
  • Betonsteine: Diese Steine stellen eine praktische und kostengünstige Alternative dar. Sie sind frostsicher und bieten Ihnen dank verschiedener Formate und Oberflächenstrukturen eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Kunststoff: Hochbeete aus Kunststoff sind leicht, pflegeleicht und witterungsbeständig. Sie sind in unterschiedlichen Farben und Formen erhältlich und lassen sich als Fertigbausätze unkompliziert montieren. Bei Bedarf ist auch ein Standortwechsel problemlos möglich.

Hochbeetbau mit Ytong: Nur mit umfangreichen Schutzmaßnahmen

Die Entscheidung für ein Hochbeet aus Ytong erfordert besondere Sorgfalt bei der Planung und Umsetzung. Um die Lebensdauer des Beetes zu maximieren, sind verschiedene Schutzmaßnahmen unerlässlich.

Unerlässliche Schutzmaßnahmen

  1. Fundament: Ein solides Fundament aus Beton, mindestens 50 Zentimeter tief, schützt das Hochbeet vor aufsteigender Feuchtigkeit und verhindert das Einsickern von Wasser von unten.
  2. Unterste Steinreihe: Die erste Steinreihe sollten Sie aus wasser- und frostbeständigen Betonsteinen errichten, um eine solide und langlebige Basis zu schaffen.
  3. Verbindung der Steine: Verwenden Sie Zement oder einen Zwei-Komponenten-Kleber, um die Ytong-Steine stabil zu verbinden und Rissbildung zu minimieren.
  4. Verputzen: Eine wasserdichte Verputzung, beispielsweise mit Bitumen, schützt die porösen Ytong-Steine sowohl innen als auch außen vor dem Eindringen von Feuchtigkeit.
  5. Fassadenfarbe: Streichen Sie das Hochbeet mit Fassadenfarbe, um die Oberfläche zusätzlich vor Nässe zu schützen und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
  6. Teichfolie: Kleiden Sie das Hochbeet innen mit Teichfolie aus, um einen direkten Kontakt zwischen Erdreich und Ytong-Steinen zu vermeiden und Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen.
  7. Imprägnierung der Oberfläche: Imprägnieren Sie auch die oberen Bereiche des Hochbeets, um das Eindringen von Wasser vollständig zu verhindern.

Diese Schutzmaßnahmen erhöhen die Lebensdauer Ihres Ytong-Hochbeets. Wägen Sie jedoch sorgfältig ab, ob der zusätzliche Aufwand im Vergleich zu anderen Materialien gerechtfertigt ist.

Bilder: Lee A. Washington / Shutterstock