Glücksbaum

Glücksbaum: Pflegeleichte Sukkulente für Zuhause

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Als Glücksbaum wird hierzulande meist der Australische Flaschenbaum (bot. Brachychiton rupestris) verkauft, der aufgrund seines skurrilen Wuchses einen hohen Zierwert besitzt und außerdem als robust und leicht zu pflegen gilt. Er ist nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls als Flaschenbaum bezeichneten Elefantenfuß (bot. Beaucarnea recurvata), bei dem es sich jedoch um eine aus Mittelamerika stammende Art handelt.

Australischer Flaschenbaum
Es ist unschwer zu erkennen, warum der Glücksbaum auch Flaschenbaum genannt wird
AUF EINEN BLICK
Was ist ein Glücksbaum und wie pflegt man ihn?
Der Glücksbaum (Brachychiton rupestris) ist eine australische Pflanze mit skurrilem Wuchs und hohem Zierwert. Er benötigt einen sonnigen Standort, durchlässiges Substrat und mäßiges Gießen. In der Pflege ist er robust und leicht zu handhaben, ideal für Anfänger und als Zimmerpflanze.

Herkunft und Verbreitung

Unter dem Trivialnamen Glücksbaum wird bei uns der Australische Flaschenbaum (bot. Brachychiton rupestris) angeboten. Diese zu den Sterkuliengewächsen gehörende, am Naturstandort bis zu 25 Meter hoch wachsende Art ist mit dem Kakaobaum verwandt, stammt aber ursprünglich aus Australien. Vor allem im australischen Bundesstaat Queensland ist der immergrüne Baum mit dem skurrilen Aussehen weit verbreitet – und erweist sich seit Jahrtausenden immer wieder als äußerst nützlich. Die sukkulente Pflanze speichert in ihrem Stamm nämlich Wasser, welches von Wanderern in Trockenzeiten bzw. Notfällen als Trinkwasserreservoir genutzt werden kann. Außerdem werden Pflanzenteile wie etwa die Samen, Blätter und Wurzeln von den eingeborenen Aborigines traditionell als Nahrungsmittel zubereitet.

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Hierzulande als Zimmerpflanzen erhältliche Exemplare stammen jedoch nicht aus Australien, sondern vor allem aus israelischer Zucht. Des Weiteren wird der ebenfalls als Zimmerpflanze beliebte Elefantenfuß unter anderem auch als Flaschenbaum bezeichnet, jedoch handelt es sich bei diesem aus den Trockenwäldern Mittelamerikas stammenden Baum um eine sukkulente Art aus der Gattung Beaucarnea innerhalb der Familie der Spargelgewächse (bot. Asparagaceae).

Verwendung

Aufgrund seiner Herkunft ist der Glücksbaum bei uns nicht winterhart und kann daher nur in Kübeln kultiviert werden. Die Pflanze lässt sich sehr gut ganzjährig als Zimmerpflanze halten, fühlt sich aber während der warmen Sommermonate auch an einem sonnigen und trockenen Plätzchen auf dem Balkon oder der Terrasse sehr wohl.

Aussehen und Wachstum

Der botanisch korrekt als Schmalblattriger Flaschenbaum (bot. Brachychiton rupestris) oder aufgrund seiner Herkunft als Queensland-Flaschenbaum bezeichnete Glücksbaum gehört zur Familie der Malvengewächse (bot. Malvaceae). Außer der Art gehören der Gattung der Flaschenbäume (bot. Brachychiton) noch etwa 30 weitere Arten von sehr unterschiedlichem Wuchs und Wuchshöhe an. Neben dem Flaschenbaum wird auch der verwandte Australische Flammenbaum (bot. Brachychiton acerifolius) gern als Zierpflanze kultiviert.

Der sukkulente Glücksbaum weist ein skurriles Wachstum auf, welches durch einen bis etwa Brusthöhe bis zu 3,5 Meter verdickten Stamm auffällt – natürlich nur im Naturzustand, denn bei einer Kübelkultur bleibt der zwischen zehn und 25 Meter hoch wachsende Baum mit etwa zwei Metern deutlich kleiner. Allerdings kann er auch im Wohnzimmer recht groß werden, was oft erst einige Zeit nach dem Kauf auffällt: Da die Pflanzen vor dem Verkauf in besonders enge Töpfe gepflanzt und mit wachstumshemmenden Mittel behandelt werden, beginnen sie in vielen Fällen nach dem ersten Umtopfen kräftig an zu wachsen.

Blätter, Blüten und Früchte

Die grünen Laubblätter sind einfach oder geteilt und haben eine bis mehrere Blattspreiten, die bis zu elf Zentimeter lang und bis zwei Zentimeter breit sein können. Die cremefarbenen Blüten erscheinen am Naturstandort zwischen September bis November, werden in Zimmerkultur jedoch selten ausgebildet. Die länglichen Früchte reifen von November bis Mai.

Giftigkeit

Die Art Brachychiton rupestris gilt als ungiftig und kann daher bedenkenlos in Haushalten mit kleinen Kindern und Haustieren kultiviert werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Heimatregion des Flaschenbaums ist das subtropische bis tropische Australien, wo es während der Regenzeit heftig regnen kann – aber darauf stets eine lange Trockenperiode folgt. Die Bäume vertragen kurzzeitig leichten Frost bis ca. minus sieben Grad Celsius. Am wohlsten fühlt sich der Glücksbaum an einem möglichst sonnigen, warmen und vor Zugluft und kaltem Regen geschützten Standort. In der Wohnung gehört der Flaschenbaum direkt an ein sonniges Fenster, welches möglichst nach Süden ausgerichtet ist. Steht die Pflanze dagegen weiter innen im Raum oder es ist kein Südfenster vorhanden, so kann eine zusätzliche Beleuchtung das mangelnde Licht abfangen.

Sofern Sie die Pflanze im Winter im Wohnzimmer und während der Sommermonate im Freien kultivieren wollen, sollten Sie sie ab ca. Ende Mai langsam und Schritt für Schritt an den neuen Standort im Garten oder auf der Terrasse / dem Balkon gewöhnen. Lassen Sie sie nicht gleich über Nacht draußen, sondern räumen Sie sie in den ersten Tagen zumindest über Nacht wieder ins Wohnzimmer. An sehr exponierten Standorten sollten Sie den Glücksbaum zudem nicht sofort der prallen Sonne – insbesondere über die Mittagszeit – aussetzen, denn dies führt häufig zu Schäden durch Sonnenbrand. Auch hier ist zunächst eine allmähliche Gewöhnung an den neuen Standort sinnvoll.

Substrat und Drainage

Kakteenerde hat sich für die speziellen Bedürfnisse des sukkulenten Glücksbaums als gut geeignet erwiesen. Sie können sich diese aber auch aus Humuserde und grobem Sand selbst zusammenmischen. Neben einem gut durchlässigen Substrat ist zudem eine zuverlässige Topfdrainage wichtig, da die in Dürreregionen beheimatete Pflanze vor allem Staunässe nicht verträgt. Das Pflanzgefäß sollte daher ein Abflussloch am Topfboden besitzen, damit überschüssiges Gießwasser zeitnah entfernt werden kann. Zudem können Sie zuunterst eine ein bis zwei Zentimeter dicke Schicht Blähton einfüllen, die für den notwendigen Wasserabzug sorgt.

Gluecksbaum gießen

Der oberste Grundsatz beim Gießen des Glücksbaums lautet: Lieber trocken halten als feucht! Immerhin stammt aus Gewächs aus sehr trockenen Regionen, weshalb sich der wie eine Flasche geformte Stammgrund im Laufe der Anpassung an die Umwelt als Wasserspeicher herausgebildet hat. Gießen Sie daher auch während der heißen Sommermonate nur mäßig, während der kalten Jahreszeit sogar nur sehr wenig. Stattdessen verträgt der Flaschenbaum kurzzeitige Trockenphasen sehr gut, weshalb eine Urlaubspflege im Grunde nicht notwendig ist. Während besonders heißer Tage tun Sie Ihrer Pflanze etwas Gutes, wenn Sie ihre Blätter aus einem feinen Bestäuber besprühen.

Gluecksbaum richtig düngen

Zwischen April und September sollten Sie den Glücksbaum alle zwei Wochen mit einem flüssigen Dünger für Grün- oder Zimmerpflanzen versorgen, welchen Sie zusammen mit dem Gießwasser verabreichen. Dosieren Sie die Nährstoffe jedoch eher mäßig, da eine Überdüngung schnell eine Schwächung des Baums zur Folge haben kann. Nach dem Umpflanzen im Frühjahr kann die Düngung auch für einige Wochen ausbleiben, sofern Sie vorgedüngtes Substrat verwenden.

Gluecksbaum richtig schneiden

Der Glücksbaum muss nicht zurückgeschnitten werden. Lediglich braune Blätter können Sie von Zeit zu Zeit vorsichtig entfernen. Grundsätzlich ist ein Zurückstutzen aber möglich, bei dem Sie die Triebspitzen des Baums entfernen. Lassen Sie ihn dagegen einfach wachsen, ohne zur Schere zu greifen, beginnt die Pflanze nach einigen Jahren manchmal zu blühen und zeigt dabei hübsche rosafarbene Glockenblüten.
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Gluecksbaum vermehren

Am einfachsten funktioniert die Vermehrung des Glücksbaums über Stecklinge, die Sie im Frühjahr schneiden:

  • Schneiden Sie ca. zehn Zentimeter lange Triebspitzen ab.
  • Tauchen Sie die Schnittenden in ein Bewurzelungspulver.
  • Pflanzen Sie die Stecklinge einzeln in Töpfe mit Anzuchtsubstrat.
  • Halten Sie dieses stets leicht feucht.
  • Spannen Sie eine lichtdurchlässige Folie über den Topf.
  • Kultivieren Sie die Stecklinge alternativ unter Glas.
  • So bleibt die Luft gleichmäßig feucht, was das Wurzelwachstum fördert.
  • Lüften Sie jedoch täglich.
  • Setzen Sie die jungen Glücksbäume in Kakteenerde um sobald sich die ersten neuen Triebe zeigen.

Alternativ können Sie im Fachhandel auch Samen erwerben und diese für die eigene Aussaat verwenden. Hierbei gilt es jedoch, Geduld und viel Fingerspitzengefühl aufzubringen.

Überwintern

Während der Wintermonate profitiert der Flaschenbaum von einer Ruhephase bei ca. 12 bis 15 Grad Celsius, bei der er das Wachstum einstellt und nur noch wenig Wasser benötigt. Reduzieren Sie daher ab ca. September langsam die Wassermenge und gießen Sie die Pflanze schließlich nur noch schlückchenweise. Düngen Sie den Glücksbaum während dieser Zeit überhaupt nicht und starten Sie mit den neuerlichen Düngergaben erst wieder dann, wenn sich die ersten neuen Austriebe zeigen. Grundsätzlich ist auch eine warme Überwinterung im Wohnzimmer möglich, dann allerdings bilden sich häufig dünne, kraftlose Geiltriebe.

Krankheiten und Schädlinge

Der Glücksbaum ist ein echter Anfängerbaum, schließlich nimmt Ihnen das anspruchslose Gewächs Pflegefehler so schnell nicht übel. Problematisch ist lediglich Staunässe, weshalb Sie beim Umtopfen immer eine dicke Drainageschicht auf dem Topfboden einfüllen sollten. Diese besteht optimalerweise aus Blähton oder Kieseln. Zudem sollte überschüssiges Gießwasser niemals im Übertopf bzw. im Untersetzer stehen bleiben. Zeigen sich braune Blattspitzen, ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig. Sie erhöhen Sie ganz einfach, indem Sie den Glücksbaum mit einem Zerstäuber besprühen.

Tipp

Der Glücksbaum lässt sich auch sehr gut zum Bonsai erziehen. Als solcher wirkt die Pflanze vor allem durch seine sich windende Wurzel sehr gut, die sich durch die typische Haltung in flachen Schalen entwickelt.

Arten und Sorten

Neben dem Australischen Flaschenbaum wird oft auch der Geld- oder Pfennigbaum (bot. Crassula ovata) unter der Bezeichnung Glücksbaum verkauft. Dieses aus Südafrika stammende Dickblattgewächs ist eine beliebte, pflegeleichte Zimmerpflanze und kann bei guter Kultur bis zu einem Meter hoch werden.

Äußerlich recht ähnlich ist der Elefantenfuß (bot. Beaucarnea recurvata), der allerdings aus Mexiko stammt und ebenfalls häufig als Flaschenbaum bezeichnet wird – aber mit dem Australischen Flaschenbaum nicht verwandt ist. Der Elefantenfuß ist ebenfalls sehr robust, langlebig und die ideale Anfängerpflanze.

Suchen Sie dagegen etwas Besonderes, dann könnte der auch als Flamboyant bezeichnete Flammenbaum (bot. Delonix regia) die richtige Zimmerpflanze für Sie sein. Der aus Madagaskar stammende Baum überzeugt durch sein leuchtend rotes Blütenmeer, dem er auch seinen Namen verdankt. Auch der Australische Flammenbaum (bot. Brachychiton bidwilii oder Brachychiton acerifolius) entwickelt eine prächtige rote Blüte und eignet sich sehr gut für eine Topfkultur.

Allen hier aufgeführten Arten ist gemeinsam, dass es sich um pflegeleichte Sukkulenten handelt, die auch bei längerer Abwesenheit nicht gleich eingehen.