Ist eine Gloxinie giftig für Katzen?
Im Grund genommen ist die Gloxinie für Katzen nicht giftig. Vollkommene Entwarnung kann dennoch nicht gegeben werden. Die Informationszentrale für Vergiftungen der Universitätsklinik Bonn weist darauf hin, dass es nach dem Verzehr größerer Mengen bei Menschen und Tieren zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann.
Anlass für den Warnhinweis gibt eine bedenkliche Konzentration an Chlorogensäure, die in der Ursprungsart (Sinningia speciosa) und daraus hervorgegangenen Sorten enthalten ist.
Wachstumshemmer und Dünger kontaminieren Gloxinien – was tun?
Pflanzenzüchter unterziehen Gloxinien einer Behandlung mit chemischen Wachstumshemmern für ein verkaufsförderndes, kompaktes Erscheinungsbild. Erschwerend hinzu kommt eine gewerbliche Pflanzung in mineralisch gedüngtes Substrat. Guten Gewissens ist die Gloxinie nicht mehr als katzenfreundliche Zimmerpflanze zu bewerten. Mit dieser Sofortpflege beheben Sie das Problem:
- Gloxinie im Kauftag austopfen.
- Substrat und Blätter gründlich abbrausen.
- Zierpflanze auf einem Rost abtropfen lassen.
- Aus torffreier, organischer Bio-Kakteenerde, Kokosfasern und Lavagranulat ein katzenfreundliches Substrat mischen.
- Gloxinie einpflanzen über einer Drainage aus Blähton und angießen.
Wie halte ich meine Katze fern von Gloxinien?
Langeweile und Unterforderung sind die häufigsten Ursachen, wenn sich Katzen an Gloxinien oder anderen Zimmerpflanzen vergreifen. Soweit muss es nicht kommen. Mit einfachen Ablenkungsmanövern können Sie Ihren lustlosen Stubentiger am Gloxinien-Knabbern hindern:
- In Wohnräumen und auf dem Balkon Töpfe mit Katzengras aufstellen.
- Katzenspielzeug anbieten, wie Fummelbrett (16,00€ bei Amazon*), Stoffbälle oder Clickertraining.
- Gloxinie im Deko-Vogelkäfig platzieren.
- Ein Katzennetz über die Zimmerpflanze stülpen.
- Gloxinie im Hanging Basket pflanzen und an die Decke hängen.
Tipp
Freilandgloxinie ist nicht giftig
Die Freilandgloxinie (Incarvillea) ist das winterharte Pendant zur frostempfindlichen Gloxinie (Sinningia speciosa). Botanisch sind die beiden Zierpflanzen nur weit entfernt verwandt. Einzige Gemeinsamkeit ist ihr Status als weitgehend ungiftige Blütenschönheiten. In Freilandgloxinien wurde eine geringe Konzentration des Alkaloids Delavayin A nachgewiesen, das nach einem Verzehr in größeren Mengen ähnliche Nebenwirkungen verursacht, wie Chlorogensäure in Gloxinien.