Hibiskus

Zimmerhibiskus pflegen: Tipps für Blüte & Standort

Der Zimmerhibiskus (Hibiscus rosa-sinensis) verzaubert mit exotischen Blüten und bringt tropisches Flair in die eigenen vier Wände. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Pflege und erläutert wichtige Aspekte von der Standortwahl bis zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Strauch
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Wuchshöhe
Bis zu 2 m
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Blütenfarbe
Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot, mehrfarbig
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Blütenform
Trichterblüten
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Zimmerhibiskus gießen

Der Zimmerhibiskus, auch Roseneibisch genannt, benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt ist. Faktoren wie die Größe des Topfes, die Umgebungstemperatur und die Sonneneinstrahlung beeinflussen den Wasserbedarf.

Im Sommer sollte der Zimmerhibiskus regelmäßig und reichlich gegossen werden, da die Verdunstung stark ansteigt. Eine mittlere Bodenfeuchte ist ideal. Es ist empfehlenswert, die Pflanze alle zwei bis drei Tage zu gießen, bei intensiver Sonneneinstrahlung oder in kleinen Töpfen eventuell auch täglich. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann.

Gießt man zu wenig, kann ein Tauchen des Wurzelballens in einem Eimer mit Wasser helfen, Schäden zu vermeiden. Bei Bedarf kann dieser Vorgang wiederholt werden oder als wöchentliche Routine etabliert werden. Überschüssiges Wasser im Untersetzer sollte stets entfernt werden.

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Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf des Zimmerhibiskus erheblich, da die Pflanze in die Ruhephase übergeht. Die Bewässerung kann auf alle zwei bis drei Wochen reduziert werden. Wichtig ist, dass der Wurzelballen dabei niemals vollständig austrocknet.

Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann der Hibiskus im Innenbereich gelegentlich mit kalkarmem Wasser besprüht werden. Dabei sollten die Blüten ausgespart werden. Alternativ können die Blätter auch mit einem feuchten Tuch abgewischt werden, um Staub zu entfernen und die Vitalität der Pflanze zu fördern.

Zimmerhibiskus richtig düngen

Der Zimmerhibiskus benötigt regelmäßig Nährstoffe, um seinen hohen Bedarf für kräftiges Wachstum und eine üppige Blütenbildung zu decken. Während der Wachstumsperiode von März bis Oktober sollte wöchentlich mit einem flüssigen Blühpflanzendünger gedüngt werden. Ein geeigneter Dünger enthält eine NPK-Kombination (Stickstoff-Phosphat-Kalium) von etwa 15%-10%-15% sowie wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Eisen, Zink, Bor, Kupfer, Mangan und Molybdän.

Für die Düngung in den Wintermonaten genügt eine Gabe alle vier bis sechs Wochen. Während der Ruhephase benötigt der Hibiskus deutlich weniger Nährstoffe, daher sollte die Düngung auf ein Minimum reduziert werden.

Um die Pflanzen optimal zu versorgen, können auch organische Dünger verwendet werden. Diese sollten jedoch sicherstellen, dass der hohe Nährstoffbedarf des Hibiskus gedeckt wird. Mangelernährte Pflanzen erkennt man an hellen Blättern und einer erhöhten Anfälligkeit für Schädlinge.

Es ist wichtig, den Hibiskus immer auf feuchtem Substrat zu düngen, um ein Verbrennen der Wurzeln zu vermeiden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Erde nach der Düngung nicht austrocknet, da ein hoher Salzgehalt im Boden zum Abwerfen der Knospen führen kann.

Zimmerhibiskus richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Blühfreudigkeit des Zimmerhibiskus und erhält seine gewünschte Form. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr, nach der winterlichen Ruhephase.

Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere, um Quetschungen der Triebe zu vermeiden. Entfernen Sie dünne, quer wachsende und verlängerte Triebe, um die Pflanzengesundheit zu fördern. Je nach Wuchsstärke kann der Hibiskus um bis zu 15 cm eingekürzt werden. Schneiden Sie die Triebe entweder direkt am Blattansatz oder an den Knoten (Internodien) ab.

Bei vergreisten Pflanzen empfiehlt sich ein stärkerer Verjüngungsschnitt, bei dem alle Äste auf etwa 30 bis 50 cm zurückgeschnitten werden. Die Pflanze treibt zuverlässig aus dem alten Holz wieder aus und produziert an den neuen Trieben zahlreiche Blüten.

Welcher Standort ist geeignet?

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Zimmerhibiskus (Hibiscus rosa-sinensis) aus Münster botanischem Garten.
Foto: André de Saint-Paul | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der ideale Standort für den Zimmerhibiskus ist hell, warm und sonnig, jedoch ohne direkte pralle Mittagssonne, die zu Verbrennungen führen kann. Ein schrittweises Gewöhnen an die Sonneneinstrahlung ist hilfreich, insbesondere wenn die Pflanze ab Mitte Mai ins Freie kommt und auf Balkon oder Terrasse steht.

Ein optimaler Standort sollte hell, sonnig, aber windgeschützt sein. Im Herbst sollte der Zimmerhibiskus ins Haus geholt werden, wenn die Temperaturen unter 12 Grad Celsius fallen. Er ist nicht winterhart und reagiert empfindlich auf Frost. Auch ein zugluftfreier Platz ist wichtig, um die Pflanze vor Schäden zu bewahren.

Für die Überwinterung eignet sich ein heller, kühler Platz mit Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad Celsius. Geeignete Orte können ein helles, ungeheiztes Treppenhaus, ein kühler Flur oder ein Wintergarten sein. Vermeiden Sie zu warme und dunkle Standorte, da dies das Ausbilden neuer Triebe und Blüten im folgenden Jahr negativ beeinflussen kann.

So kommt die Pflanze über den Winter

Der Zimmerhibiskus ist nicht winterhart und muss daher frostfrei überwintert werden. Der optimale Zeitpunkt für den Umzug ins Winterquartier ist Anfang Oktober, bevor die Temperaturen unter 12 Grad Celsius fallen. Vor dem Einräumen sollten abgestorbene oder verwelkte Pflanzenteile entfernt und die Pflanze auf Schädlingsbefall kontrolliert werden.

Während der Wintermonate wird die Wassergabe reduziert, da der Wasserbedarf des Hibiskus in dieser Zeit deutlich geringer ist. Der Wurzelballen darf jedoch nicht vollständig austrocknen. Auch die Düngung wird während der Überwinterung eingestellt. Ab Februar, wenn die Tage wieder länger werden und der Hibiskus neue Triebe bildet, kann allmählich mit dem Düngen und verstärkten Gießen begonnen werden.

Bei richtiger Pflege bleiben die Pflanzen auch in der Ruhephase vital und blühfreudig.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl der Zimmerhibiskus bei optimalen Standortbedingungen relativ robust ist, kann es gelegentlich zu Krankheiten oder Schädlingsbefall kommen.

Chlorose: Chlorose äußert sich durch auffällig hellgelbe und matte Blätter. Mögliche Ursachen sind Düngermangel, ein zu dunkler oder kalter Standort sowie Staunässe.

Knospenfall: Häufige Ursachen für Knospenfall sind ein Standortwechsel, Trockenheit, Staunässe oder Zugluft. Kontrollieren Sie regelmäßig die Feuchtigkeit des Substrats und passen Sie die Wassergaben entsprechend an. Hat sich die Pflanze an den neuen Standort gewöhnt, sollte der Knospenfall aufhören.

Spinnmilben: Sie treten vor allem bei Pflanzen mit häufig trockenem Wurzelballen auf. Befallene Blätter weisen an der Blattoberseite silbrige Punkte auf, während sich auf der Blattunterseite feine Gespinste bilden. Maßnahmen zur Bekämpfung sind das Abbrausen der Pflanze mit Wasser, Behandlung mit Pflanzenstärkungsmitteln und das Abwischen der Blätter mit einer Spülmittel-Lösung.

Blattfleckenkrankheit: Bräunliche, unregelmäßige Flecken auf den Blattoberseiten sind charakteristisch. Die betroffenen Blätter sollten sofort entfernt und im Hausmüll entsorgt werden.

Blattläuse: Blattläuse befallen häufig die frischen Triebe und Blütenknospen des Zimmerhibiskus. Bei einem Befall die betroffenen Stellen zunächst mit einem Wasserstrahl abduschen und die Pflanze anschließend mit einem biologischen Mittel gegen Blattläuse behandeln.

Regelmäßige Kontrolle der Pflanze auf Schädlinge, die Optimierung der Standortbedingungen und die Verwendung von Pflanzenstärkungsmitteln tragen zur Vorbeugung und Bekämpfung bei.

Zimmerhibiskus vermehren

Zimmerhibiskus lässt sich am einfachsten durch Kopfstecklinge vermehren. Schneiden Sie im Spätsommer etwa 10-15 cm lange, nicht verholzte Kopfstecklinge von der Mutterpflanze ab und entfernen Sie alle unteren Blätter. Stecken Sie die Stecklinge in Anzuchttöpfe mit Aussaaterde oder in ein Anzucht-Set (8,00€ bei Amazon*) mit transparenter Abdeckung.

Die Stecklinge sollten an einem hellen, warmen Ort bei Temperaturen um 22-25 Grad Celsius stehen. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht gehalten werden. Nach etwa 4-6 Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Sobald die Jungpflanzen fest verwurzelt sind, können sie in größere Töpfe mit Blumenerde umgepflanzt werden.

Alternativ kann der Hibiskus durch Absenker vermehrt werden, dieser Prozess erfordert jedoch Geduld, da der Ableger mehrere Wochen benötigt, um Wurzeln zu bilden. Eine weniger zuverlässige Methode ist die Vermehrung durch Steckhölzer im Herbst.

Sorten & Arten

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Zimmerhibiskus in voller Blüte: Leuchtend rote Pracht im Detail.
Foto: Gabriel De Aza | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Der Zimmerhibiskus (Hibiscus rosa-sinensis) bietet eine beeindruckende Vielfalt an Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben, -formen und Wuchs. Die Blütenfarben reichen von Weiß über Gelb, Orange, Rot und Rosa bis hin zu mehrfarbigen Varianten. Es gibt sowohl Sorten mit einfachen als auch mit gefüllten Blüten.

Eine Auswahl besonders beliebter Sorten:

Sorte | Blütenfarbe | Besonderheiten

-

‚Fiesta‘ | Intensives Gelborange mit rosa Auge | Robuste Blütenstruktur

‚The President‘ | Zartes Violettrosa | Große Blüten

‚Hula Girl‘ | Gelb mit roter Mitte | Große Blüten

‚Bridal Veil‘ | Reinweiß | Gekrauste Blüten

‚Apollo‘ | Zweifarbig in Gelb und Rot | Attraktives Farbmuster

‚Cooperi‘ | Rot | Relativ kleine Blüten; schmale Blätter mit weißer Sprenkelung und rosa bis roten Farbakzenten; benötigt höhere Temperatur und Luftfeuchtigkeit als andere Sorten

Sorten mit ungefüllten Blüten gelten als robuster und blühfreudiger als solche mit halb gefüllten oder gefüllten Blüten. Weitere winterharte Hibiskus-Arten sind beispielsweise der Garten-Hibiskus (Hibiscus syriacus) und der Mandel-Hibiskus (Hibiscus mutabilis).

Blüte

Die Blüten des Zimmerhibiskus sind ein beeindruckender Blickfang. Die trichterförmigen Blüten entwickeln sich in den Blattachseln und bestehen aus fünf großen Blütenblättern, die einen Trichter formen. Aus der Mitte ragt eine Säule aus zahlreichen, miteinander verwachsenen Staubblättern mit gelben Staubgefäßen und roten, flaumigen Narben. Diese einzigartige Struktur verleiht den Blüten ein markantes Aussehen.

Die Blüten des Zimmerhibiskus erreichen Größen von etwa 6 bis 15 Zentimetern im Durchmesser und erscheinen in einem breiten Farbspektrum. Zu den Farben zählen Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Rot und mehrfarbig. Es gibt sowohl ungefüllte als auch gefüllte Blütenvarianten, manche besitzen ein kontrastierendes Auge.

Obwohl die Lebensdauer einer einzelnen Blüte recht kurz ist und sie oft innerhalb eines Tages verwelken, bildet die Pflanze ständig neue Blüten nach. Mit der richtigen Pflege kann der Zimmerhibiskus vom Frühling bis in den Herbst hinein blühen. Bei optimalen Bedingungen kann die Blütezeit sogar fast das ganze Jahr über andauern.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Bedeutung hat die Blumenblüte des Hibiskus in verschiedenen Kulturen?

Die Hibiskusblüte ist nicht nur in der Botanik ein Highlight, sondern auch kulturell von großer Bedeutung. Auf Hawaii ziert die Blüte Hemden und Autoaufkleber und ist ein Symbol für die Schönheit der Insel. In Malaysia ist der Hibiskus die Wappenblume, und in Ost-Asien wird er als Opfergabe in Tempeln verwendet und von Frauen als Haarschmuck getragen.

2. Was mache ich, wenn mein Zimmerhibiskus Knospen abwirft?

Knospenfall kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Standortwechsel, Trockenheit, Staunässe oder Zugluft. Wichtig ist es, die Pflanze regelmäßig zu gießen und Staunässe zu vermeiden. Ein Zugluft freier Standort und eine konstante Pflege verbessern die Situation in den meisten Fällen.

3. Kann ich Hibiskusblüten zur Dekoration verwenden?

Ja, die Blüten des Hibiskus können hervorragend zur Dekoration verwendet werden. Sie halten sich einige Tage in der Vase und sind, insbesondere in Kombination mit Schwimmkerzen in Zinkwannen, ein zauberhafter Blickfang. Auch als Tischschmuck sind sie aufgrund ihrer leuchtenden Farben und markanten Formen ideal.

4. Gibt es winterharte Hibiskus-Arten?

Ja, neben dem nicht winterharten Zimmerhibiskus (Hibiscus rosa-sinensis) gibt es winterharte Arten wie den Garten-Hibiskus (Hibiscus syriacus) und den Staudenhibiskus (Hibiscus moscheutos). Diese Arten sind robuster gegenüber kalten Temperaturen, jedoch ist auch bei ihnen Schutz vor extremer Kälte zu empfehlen.

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