Hibiskus

Hibiskus überwintern: So gelingt es problemlos

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Die Überwinterung von Hibiskus hängt von der Art und deren Bedürfnissen ab. Dieser Artikel erklärt die optimalen Bedingungen für winterharte und frostempfindliche Hibiskus-Arten, um im Frühjahr wieder ihre volle Blütenpracht zu entfalten.

Hibiskus überwintern

Winterharte vs. frostempfindliche Hibiskus-Arten

Die Wahl der richtigen Hibiskus-Art spielt eine wesentliche Rolle für die erfolgreiche Überwinterung. Winterharte Arten können im Freien verbleiben, wohingegen frostempfindliche Arten ein geschütztes Winterquartier benötigen.

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Winterharte Hibiskus-Arten

Winterharte Hibiskus-Arten sind robust und können in vielen Regionen Deutschlands den Winter im Garten überstehen.

  • Gartenhibiskus (Hibiscus syriacus): Diese Art ist bekannt für ihre Frosttoleranz bis zu -20 Grad Celsius. Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren zusätzlichen Schutz erhalten, um gut durch den Winter zu kommen.
  • Sumpf-Hibiskus (Hibiscus moscheutos): In den winterlichen Monaten sterben die oberirdischen Teile ab, aber die Basis der Pflanze überlebt und treibt im Frühling neu aus. Eine Abdeckung mit Laub oder Mulch bietet zusätzlichen Schutz.
  • Scharlach-Hibiskus (Hibiscus coccineus): Weniger verbreitet, aber ebenfalls winterhart. Diese Art benötigt nach ihrer Etablierung keinen speziellen Winterschutz.

Frostempfindliche Hibiskus-Arten

Frostempfindliche Hibiskus-Arten sind nicht für die kalten Wintermonate im Freien geeignet und sollten rechtzeitig in ein geeignetes Winterquartier gebracht werden.

  • Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis): Diese Art ist besonders beliebt als Zimmerpflanze und sollte bei fallenden Temperaturen unter 12 Grad Celsius ins Haus gebracht werden.
  • Kletterhibiskus (Hibiscus caesius): Bekannt für seine Frostempfindlichkeit, benötigt er ein frostfreies Winterquartier.

Überwinterung von winterharten Hibiskus-Arten im Freien

Winterharte Hibiskus-Arten wie der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) oder der Sumpf-Hibiskus (Hibiscus moscheutos) können in vielen Regionen Deutschlands problemlos im Freien überwintern. Dennoch können spezifische Maßnahmen dazu beitragen, die Pflanzen optimal zu schützen und ihre Überlebensrate in besonders strengen Wintern zu erhöhen.

Schutzmaßnahmen

  • Mulch auftragen: Eine dicke Schicht aus Rindenmulch, Laub oder Tannenzweigen schützt den Wurzelbereich vor starkem Frost und reguliert die Bodenfeuchtigkeit.
  • Isolierende Unterlage für Kübelpflanzen: Wenn Sie Hibiskus im Kübel kultivieren, stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage wie Holz oder Styropor. Dies verhindert, dass Kälte von unten in den Wurzelballen eindringt.
  • Standortwahl: Platzieren Sie besonders junge oder anfällige Pflanzen an einem geschützten Ort im Garten, beispielsweise in der Nähe einer Hauswand oder vor einer Gartenmauer. Diese Standorte bieten zusätzlichen Schutz vor kalten Winden.
  • Winterschutz für junge Pflanzen: In den ersten Jahren nach der Pflanzung können junge Pflanzen durch eine Abdeckung mit Vlies oder Jute vor extremen Temperaturen und Wintersonne geschützt werden.
  • Bewässerung im Winter: Auch im Winter sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen nicht vollständig austrocknen. Gießen Sie an frostfreien Tagen mäßig, um die Erde leicht feucht zu halten.

Hinweis für besonders kalte Winter

Bei extremen Temperaturen oder langen Kälteperioden kann zusätzliches Einwickeln der Pflanzen in Gartenvlies hilfreich sein, um zusätzlichen Schutz zu bieten. Entfernen Sie diesen Schutz jedoch rechtzeitig im Frühjahr, damit die Pflanzen frei austreiben können.

Überwinterung von frostempfindlichen Hibiskus-Arten im Haus

Frostempfindliche Hibiskus-Arten, wie der chinesische Roseneibisch, benötigen ein spezielles Winterquartier, um die kalte Jahreszeit gut zu überstehen. Der Umzug ins Haus sollte erfolgen, sobald die Temperaturen die 10-Grad-Marke unterschreiten.

Standortwahl

  • Helligkeit: Ein heller Standort, wie ein Fensterplatz in einem gemäßigt geheizten Raum oder ein Wintergarten, ist ideal. Dunkle Kellerräume oder Treppenhäuser eignen sich nicht, da Lichtmangel Blattverlust verursachen kann.
  • Temperatur: Die optimale Temperatur liegt zwischen 12 und 15 Grad Celsius. Eine mögliche Temperaturschwankung von 10 bis 18 Grad Celsius kann toleriert werden, solange der Standort ausreichend hell ist.

Pflege während der Winterruhe

  • Gießen: Gießen Sie Ihren Hibiskus nur mäßig, sodass der Wurzelballen leicht feucht bleibt, aber keinesfalls Staunässe entsteht. Reduzieren Sie die Wassergaben im Vergleich zum Sommer erheblich.
  • Düngen: Während der Überwinterungsphase sollte der Hibiskus nicht gedüngt werden. Die Düngergabe kann ab dem Frühjahr, wenn der Hibiskus wieder ins Freie kommt, schrittweise erhöht werden.
  • Lüften: Regelmäßiges Lüften des Winterquartiers hilft, Schädlingsbefall, insbesondere durch Spinnmilben, zu vermeiden. Achten Sie jedoch darauf, dass die Pflanze nicht in der Zugluft steht.

Rückschnitt

Lange Triebe können zurückgeschnitten werden, um eine kompakte Wuchsform zu fördern. Ein formender Rückschnitt ist jedoch nicht zwingend notwendig.

Vorbereitung auf die Überwinterung

Bevor Sie Ihren Hibiskus ins Winterquartier bringen, sollten Sie ihn gut auf diese Ruhephase vorbereiten. Dies beginnt bereits einige Wochen vor dem eigentlichen Umzug:

  • Gießen reduzieren: Verringern Sie die Bewässerung allmählich ab Ende Sommer, um das Wachstum zu verlangsamen und die Pflanze auf die Winterruhe einzustimmen.
  • Düngen einstellen: Ab etwa Ende August sollten Sie das Düngen vollständig einstellen, damit die Pflanze nicht durch zusätzliche Nährstoffe zum Wachstum animiert wird.
  • Schädlingskontrolle: Überprüfen Sie den Hibiskus gründlich auf Schädlinge. Entfernen Sie befallene Blätter und behandeln Sie die Pflanze, wenn nötig, um zu verhindern, dass Schädlinge ins Winterquartier gelangen.
  • Rückschnitt: Kürzen Sie lange Triebe, um eine kompakte Wuchsform zu erhalten. Dies spart der Pflanze Energie während der Wintermonate und erleichtert das Einräumen.
  • Temperaturanpassung: Stellen Sie die Pflanze frühzeitig an einen geschützten Ort. So kann sie sich langsam an kältere Temperaturen gewöhnen und wird nicht abrupten Temperaturwechseln ausgesetzt.
  • Umtopfen (bei Bedarf): Sollte der Topf zu klein geworden sein oder die Erde erschöpft wirken, topfen Sie die Pflanze in frische Erde um. Dies sollte jedoch einige Wochen vor dem Einräumen geschehen, um Stress zu minimieren.

Probleme während der Überwinterung

Während der Überwinterung von Hibiskus-Pflanzen können einige typische Probleme auftreten:

  • Wurzelfäule: Diese tritt auf, wenn der Hibiskus zu nass steht. Achten Sie darauf, dass das Substrat gut durchlässig ist und gießen Sie nur mäßig, um Staunässe zu vermeiden. Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit der Erde.
  • Chlorose: Bei Nährstoffmangel verfärben sich die Blätter oft gelblich. Obwohl keine Düngergaben während der Winterruhe empfohlen werden, sollten Sie im Frühling mit einer verbesserten Nährstoffversorgung beginnen.
  • Kälteschäden: Frostempfindliche Hibiskus-Arten können bei zu niedrigen Temperaturen Schaden nehmen. Stellen Sie sicher, dass der Winterstandort frostfrei ist und die Temperaturen nicht unter 10 Grad Celsius fallen.
  • Blattläuse und Schildläuse: Diese Schädlinge treten häufig auf und können Ihre Pflanzen schwächen. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Befall und entfernen Sie die Schädlinge manuell oder durch geeignete Pflegemaßnahmen. Bei stärkerem Befall können natürliche Pflanzenschutzmittel hilfreich sein.

Auswinterung im Frühjahr

Sobald die Temperaturen zuverlässig über 15 Grad Celsius liegen und keine Gefahr von Spätfrösten mehr besteht, können Sie Ihren Hibiskus allmählich ins Freie bringen. Nutzen Sie folgende Schritte, um eine erfolgreiche Auswinterung zu gewährleisten:

  • Standortwahl: Stellen Sie den Hibiskus zunächst an einen schattigen oder halbschattigen Platz. Dies hilft, Sonnenbrand auf den Blättern zu vermeiden.
  • Langsame Gewöhnung: Vermeiden Sie einen abrupten Lichtwechsel. Gewöhnen Sie die Pflanze schrittweise an direktes Sonnenlicht, indem Sie sie täglich etwas länger der Sonne aussetzen.
  • Bewässerung anpassen: Erhöhen Sie allmählich die Wassergaben, um den Bedarf der Pflanze bei steigenden Temperaturen zu decken. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nie völlig austrocknet.
  • Düngung wieder aufnehmen: Beginnen Sie im Frühjahr mit der Düngung. Ein Flüssigdünger alle zwei Wochen unterstützt das Wachstum und die Blütenbildung.
  • Inspektion und Pflege: Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlingsbefall und entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Pflanzenteile.

Durch diese behutsame Wiedergewöhnung an die Bedingungen im Freien stellen Sie sicher, dass Ihr Hibiskus optimal auf die Wachstumsperiode vorbereitet ist und sich wieder prächtig entwickelt.