Zimmerhibiskus im Februar schneiden
Bester Schnittzeitpunkt für Rosen-Eibisch ist nach der winterlichen Blütezeit. Unter normalen Rahmenbedingungen hat das exotische immergrüne Ziergehölz im Februar seinen blütenreichen Auftritt auf der Fensterbank und im Wintergarten beendet. Bevor das Wachstum neuer Triebe mit zahlreichen Blütenknospen einsetzt, sollte ausgedientes Blütenholz das Feld räumen.
Langsames Wachstum diktiert Schnittführung
Zimmerhibiskus lässt es mit einem jährlichen Zuwachs von 5 bis 15 Zentimetern langsamer angehen, als seine winterharten Artgenossen im Gartenbeet. Das gemächliche Tempo erfordert eine planvolle Schnittführung, damit keine Lücken entstehen oder Sie sich lange Zeit bis zur gewünschten Endhöhe gedulden müssen. So schneiden Sie einen Rosen-Eibisch richtig:
- Abgestorbene und störende Triebe am Ansatz abschneiden
- Verwelkte Blütenstände ausputzen für einen besseren Überblick
- Zu lange Zweige zurückschneiden bis kurz über einem Blatt oder einem Blattknoten
Im Idealfall kürzen Sie überlange Triebe über den Weg einer Ableitung ein. Diese Schnitttechnik zielt darauf ab, störende Lücken im Erscheinungsbild abzumildern oder vollständig zu verhindern. Untersuchen Sie den betreffenden Zweig auf einen weiter unten stehenden, nach außen gerichteten Seitentrieb. An der Gabelung setzen Sie die Scherenklingen an. Der bis dato untergeordnete Seitenzweig übernimmt nunmehr die Führungsposition.
Erziehungsschnitt zum Hochstämmchen – so gelingt es
Als Hochstämmchen ist Zimmerhibiskus eine Augenweide. Fertig erzogen hat das Schmuckstück im Fachhandel seinen Preis. Als Zimmergärtner genießen Sie das Privileg, einen jungen Rosen-Eibisch selber zum Hochstämmchen zu erziehen. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:
- Den vielversprechendsten Trieb zum zukünftigen Stamm ernennen
- An einem Bambusstab mit weichem Bindematerial fixieren
- Alle Seitenverzweigungen am Ansatz abschneiden
- Bei Erreichen der Endhöhe den Haupttrieb kappen, um Knospen zum Austrieb anzuregen
Indem Sie die Spitzenknospe abschneiden, lösen Sie unterhalb der Schnittstelle einen Saftstau aus. Daraufhin sprießen mehrere Triebe. Den obersten Trieb binden Sie als Stammverlängerung am Stützstab an und leiten ihn auf bis zur erwünschten Kronenhöhe. Von den übrigen Trieben wählen Sie drei bis vier vielversprechende Zweige als Kronengerüst. In den folgenden Jahren kürzen Sie die Leitäste der Krone in jedem Frühjahr um die Hälfte ein, damit sie üppig verzweigen.
Die größte Herausforderung beim Erziehungsschnitt zum Hochstämmchen ist ein langer Geduldsfaden. Angesichts der langsamen Wuchsgeschwindigkeit ziehen mehrere Jahre ins Land, bis Sie die ersehnte Ziellinie überschreiten.
Tipp
Werfen Sie das Schnittgut von Zimmerhibiskus nicht achtlos weg. Mit ein wenig Glück entdecken Sie 15 Zentimeter lange Triebspitzen, die sich für die Stecklingsvermehrung eignen. Der Schnitt sollte kurz unter einem Blattknoten erfolgen. Entfernen Sie die unteren Blätter und pflanzen jeden Steckling in einen eigenen Topf mit magerer Anzuchterde. Eine transparente Haube erzeugt das feucht-warme Mikroklima, das für eine rasche Bewurzelung wichtig ist.