Sonstige Hecken & Sträucher

Gewürzstrauch schneiden: Erfolgreiche Methoden & Tipps

Artikel zitieren

Der Gewürzstrauch ist ein wahres Duftwunder, denn seine Rinde versprüht ein würziges Nelkenaroma. Die Blüten erinnern dagegen an den Duft von Magnolien. Damit das Gehölz jedes Jahr für Sinneserlebnisse sorgt, sind regelmäßige Schnittmaßnahmen erforderlich. Sie halten den Strauch gesund.

gewuerzstrauch-schneiden
Ein professioneller Rückschnitt sorgt für Blütenreichtum
AUF EINEN BLICK
Wie schneide ich einen Gewürzstrauch richtig?
Gewürzsträucher benötigen regelmäßige Schnittmaßnahmen wie Pflanz-, Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt. Schneiden Sie knapp über einer Knospe, entfernen Sie störende Äste und achten Sie auf den Astring. Der Zeitpunkt liegt im Frühjahr bis Sommer, vor dem Austrieb und ohne Frostgefahr.

Grundregeln

Das Teilungsgewebe befindet sich beim Gewürzstrauch im Astring. Dieses liegt direkt unter der Rinde und wird als Kambium bezeichnet. Bei Verletzungen bildet es Wundgewebe, welches die offene Schnittstelle verschließt. Unter der Bezeichnung schlafendes Auge verstehen Botaniker Nebenknospen, die der Wiederherstellung von verlorenen Ästen dienen. Werden diese Proventivknospen beschädigt, kann der Strauch nicht mehr austreiben.

Lesen Sie auch

So machen Sie es richtig:

  • beim Einkürzen knapp über einer Knospe schneiden
  • letztes Auge zeigt Wuchsrichtung des neuen Austriebs an und sollte nach außen zeigen
  • bei vollständiger Astentnahme direkt am Ansatz kappen und keine Stummel stehen lassen
  • darauf achten, den Astring nicht zu verletzen

Zeitpunkt

Der Pflanzschnitt erfolgt direkt nach dem Einsetzen des Strauchs im Garten. Auslichtungsschnitte werden im Anschluss an den Winter durchgeführt, wenn sich das Gehölz kurz vor dem Austrieb befindet und keine Frostgefahr besteht. Der ideale Zeitraum für einen Verjüngungsschnitt erstreckt sich von Frühjahr bis Sommer.

Schnitttechniken

Der Gewürzstrauch ist generell gut schnittverträglich und kann jährlich verschiedenen Schnittmaßnahmen unterzogen werden. Auf einen radikalen Schnitt sollten Sie verzichten, denn dadurch ist die Blütenbildung in der kommenden Saison stark eingeschränkt. Beschränken Sie sich beim Schneiden auf Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt. Pflanzschnitte sind möglich, wenn besondere Wuchsformen gewünscht sind.

Pflanzschnitt

Mit diesem Eingriff formen Sie eine breite Kronenpyramide. Dabei wird der Spitzentrieb nicht eingekürzt. Falls sich ein Konkurrenztrieb zur Spitze entwickelt hat, müssen Sie diesen sauber abschneiden. Wählen Sie drei bis fünf seitliche Leitäste, von denen Sie die oberen einkürzen und die unteren lang stehen lassen. Kürzen Sie sämtliche Nebenzweige ein und entnehmen Sie Triebe, die das Erscheinungsbild stören.

Tipp

Leitäste werden nur an den einjährigen Austrieben gekürzt. Schneiden Sie nicht bis in das zwei- oder dreijährige Holz zurück.

Auslichten

Betrachten Sie zuerst das Gehölz aus der Ferne. So können Sie beurteilen, welche Äste die Wuchsform stören und entfernt werden müssen. Gewürzsträucher besitzen gegenständig angeordnete Knospen und entwickeln Astgabelungen, deren Triebe gleich stark sind. Entfernen Sie den Ast, der in die Krone hinein oder steil nach oben wächst. Sollten sich Zweige überkreuzen oder zu dicht stehen, müssen diese ebenfalls weichen. Entnehmen Sie abgestorbene, beschädigte sowie dürre Exemplare und solche, die mit den Gerüstästen konkurrieren.

Verjüngen

Vergreiste Sträucher, die nicht mehr richtig blühen, erfordern einen verjüngenden Schnitt. Schneiden Sie drei bis vier der ältesten Äste direkt über dem Boden heraus. Hat der Gewürzstrauch in der nächsten Saison frische Jungtriebe entwickelt, kürzen Sie diese um die Hälfte ein und entnehmen störende Zweige.

Bilder: ecaterina corovina / Shutterstock