Gewürzpflanzen

Gewürzstrauch: Duftende Blütenpracht & Pflegetipps

Der Gewürzstrauch (Calycanthus) ist ein pflegeleichtes, sommergrünes Ziergehölz. Er bezaubert mit seinen duftenden Blüten und seinem außergewöhnlichen Duft nach Erdbeeren und Gewürzen. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Eigenschaften, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten des Gewürzstrauchs.

Steckbrief

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Pflanzenart
Strauch
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Wuchs
Aufrecht, breitbuschig
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Wuchshöhe
2 m bis 3 m
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Blütenfarbe
Dunkles Rotbraun, Bordeaux, Purpur, Rostrot
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Blütenform
Endständig, sternförmig
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Blütezeit
Mai bis Juni, gelegentlich Nachblüten im Juli
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Wuchs

Der Gewürzstrauch (auch Nelkenpfeffer oder Specereistrauch genannt) beeindruckt mit einem aufrechten, breitbuschigen Wuchs. Er erreicht eine Höhe von zwei bis drei Metern und eine Breite von 1,5 bis zwei Metern. Als sommergrüner Strauch wirft er im Herbst sein Laub ab und zeigt dabei eine leichte, fahle Herbstfärbung.

Die Struktur des Strauchs ist durch zahlreiche Grundtriebe und eine sparrige Verzweigung gekennzeichnet. Er bildet eine olivbraune, leicht filzige Rinde, und ältere Exemplare neigen zur Bildung kurzer Wurzelausläufer, die nicht als störend empfunden werden. Durch das flache Wurzelsystem ist der Gewürzstrauch anfällig für Austrocknung, weshalb ausreichendes Gießen essentiell ist.

Mit einem jährlichen Wachstum von 10 bis 30 Zentimetern entwickelt er sich vergleichsweise langsam und bleibt kompakt. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht erforderlich, außer zur Verjüngung, wenn die Blühfreudigkeit nachlässt. Durch seinen gleichmäßigen, aufrechten Wuchs und die dekorativen Blüten eignet sich der Gewürzstrauch hervorragend als Zier- und Duftgehölz in naturnahen Gärten.

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Rinde

Die Rinde des Gewürzstrauchs ist olivbraun und leicht filzig, was ihr zusätzlich einen natürlichen Charme verleiht. Besonders bemerkenswert ist ihr intensiver Duft, der an eine Mischung aus Zimt, Kampfer und Gewürznelken erinnert. Dieser Duft bleibt selbst im getrockneten Zustand über Jahre hinweg erhalten. Historisch wurde die Rinde von nordamerikanischen Indianern als Würzmittel verwendet. Heute findet sie hauptsächlich als dekoratives oder aromatisches Element Anwendung.

Eine wichtige Warnung: Die Rinde enthält giftige Alkaloide und sollte daher nicht konsumiert werden.

Frische Triebe, die ebenfalls den charakteristischen Duft verströmen, können Sie als natürliches Vergrämungsmittel gegen Stechmücken und andere Insekten verwenden.

Blätter

Die gegenständig angeordneten Blätter des Gewürzstrauchs sind elliptisch bis eirund und enden in einer dezenten Spitze. Ihre Länge variiert zwischen fünf und zwölf Zentimetern. Die Blätter sind glänzend mittelgrün auf der Oberseite und graugrün auf der Unterseite. Die Herbstfärbung ist an sonnigen Standorten fahlgelb. Diese Blätter tragen maßgeblich zur ästhetischen Anziehungskraft des Strauchs bei.

Blüte

Die Blüten des Gewürzstrauchs erscheinen hauptsächlich im Mai und Juni an den Enden der Kurztriebe. Gelegentlich bilden sich im Juli Nachblüten. Die zwittrigen Einzelblüten haben einen urtümlichen, sternförmigen Aufbau und variieren in den Farben von dunklem Rotbraun, Bordeaux, Purpur bis hin zu Rostrot.

Der fruchtige Duft der Blüten, oft als Erdbeerduft beschrieben, ist besonders abends intensiv und zieht verschiedene Käferarten zur Bestäubung an. Das Blütenöl einiger Arten ist in der Parfümindustrie begehrt und trägt zur außergewöhnlichen Anziehungskraft des Strauchs bei.

Früchte

Im Herbst entwickeln sich aus den bestäubten Blüten braune Kapselfrüchte. Diese birnenähnlichen Früchte enthalten zahlreiche hartschalige Samen und bleiben häufig über den Winter am Strauch haften, was ihnen eine besondere dekorative Wirkung verleiht.

Welcher Standort ist geeignet?

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Gewürzstrauch (Calycanthus floridus) im botanischen Garten Japans.
Foto: self | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Gewürzstrauch bevorzugt einen geschützten Standort mit Sonnenlicht bis leichtem Halbschatten. Pralle Mittagssonne sollte vermieden werden, um die zarten Blütenblätter vor Austrocknung zu schützen. Optimale Licht- und Wärmeeinflüsse fördern das gesunde Wachstum und den intensiven Duft des Strauchs. Ebenso sind Schutz vor starken Winden und Temperaturen bis -23 °C (Winterhärtezonen 6) für das Gedeihen wichtig.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein humus- und nährstoffreicher Boden, der leicht sauer bis schwach alkalisch ist, bietet ideale Wachstumsbedingungen. Der Boden sollte frisch, tiefgründig und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Besonders trockene Böden sind für den Gewürzstrauch ungünstig, weshalb eine Mulchschicht zur Bodenfeuchterhaltung empfohlen wird. In sandigen, humusarmen Böden kann das Einarbeiten von Laubhumus und gut abgelagertem Rinderdung hilfreich sein.

Gewuerzstrauch richtig pflanzen

Pflanzen Sie den Gewürzstrauch vorzugsweise im Frühjahr oder Herbst, damit er bis zum ersten Frost gut einwurzelt. Dies gilt besonders für sandige, humusarme Böden. Nach der Pflanzung sollten Sie den Strauch gründlich wässern und mit Rindenkompost oder anderen organischen Materialien mulchen. Ein Pflanzabstand von 1 bis 1,2 Metern bietet genügend Raum für das Wachstum. In den ersten Wintern sollten Jungpflanzen mit einem Frostschutz versehen werden.

Gewuerzstrauch pflegen

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Blühender Gewürzstrauch (Calycanthus floridus) mit duftenden Blüten.
Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Gewürzsträucher sind pflegeleicht und benötigen nur während heißer, trockener Perioden regelmäßiges, tiefgründiges Gießen. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren. Jährliche Kompostgaben im Frühjahr fördern das Wachstum und die Blütenpracht. Es ist ratsam, Schnitt- und Sägewunden schnell mit einem Wundverschlussmittel (5,00€ bei Amazon*) zu behandeln, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern.

Gewuerzstrauch richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich, um die Blütenfülle nicht zu beeinträchtigen. Ein Verjüngungsschnitt kann jedoch im Spätwinter sinnvoll sein, besonders bei älteren Sträuchern. Entfernen Sie dabei die drei bis vier ältesten Triebe bodennah, um Platz für neues Wachstum zu schaffen.

Gewuerzstrauch vermehren

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Samenkapsel des Gewürzstrauchs (Calycanthus floridus) im Herbst.
Foto: Rob Hille | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Sie können den Gewürzstrauch durch Aussaat, Wurzelausläufer, Stecklinge und Absenker vermehren:

  • Aussaat: Ernten Sie die Samen im Herbst und säen Sie sie direkt im Freien aus. Die natürliche Winterkälte sorgt für die notwendige Keimhemmung.
  • Wurzelausläufer: Stechen Sie die Ausläufer im Herbst ab und pflanzen Sie sie erneut ein.
  • Stecklinge: Vermehrung durch Stecklinge im Juni erfordert eine spezielle Technik und Bewurzelungspulver.
  • Absenker: Einen langen Trieb im Frühjahr in die Erde eingraben und bis zum Herbst bewurzeln lassen.

Sorten & Arten

Neben dem Echten Gewürzstrauch gibt es interessante Hybriden, die sich durch ihren intensiven Blütenduft auszeichnen:

  • ‚Aphrodite‘: Diese Sorte erreicht etwa 2,5 Meter Höhe und Breite. Die weinroten Blüten haben eine weiße bis cremefarbene Mitte und blühen von Mai bis September.
  • ‚Hartlage Wine‘: Mit ausladendem Wuchs wird diese Sorte bis zu drei Meter hoch und vier Meter breit. Ihre hellburgunderroten Blüten erscheinen im Mai und Juni.
  • ‚Venus‘: Diese Sorte wächst buschig und aufrecht bis zu drei Meter hoch. Ihre weißen Blüten mit rötlich getönter Mitte blühen von Mai bis Juni.

Krankheiten & Schädlinge

Der Gewürzstrauch ist weitgehend resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Gelegentlich können Blattläuse auftreten, die den Strauch jedoch kaum schädigen. Mehltau kann mit geeigneten Hausmitteln oder Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Vorsicht ist bei einer Infektion mit Agrobacterium tumefaciens geboten, die zu nicht heilbaren Wucherungen führt. Hier müssen befallene Sträucher gerodet werden.

Verwendung

Gewürzsträucher sind vielseitig einsetzbar und bereichern Gärten mit ihrer ästhetischen und olfaktorischen Anziehungskraft. Sie eignen sich hervorragend als Solitärsträucher oder in kleinen Gruppen in Rabatten. Aufgrund ihrer ähnlichen Bodenansprüche harmonieren sie gut mit Rhododendren. In naturnahen Gärten sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil, besonders in der Nähe von Sitzplätzen oder Terrassen, um den intensiven Duft zu genießen. Staunässe ist zu vermeiden, daher ist der Einsatz als Kübelpflanze weniger empfehlenswert.

Häufig gestellte Fragen

Was macht den Gewürzstrauch für Duftgärten besonders attraktiv?

Der Gewürzstrauch verströmt einen intensiven Duft, der an Erdbeeren und Gewürze wie Zimt und Nelken erinnert. Dieser Duft ist nicht nur tagsüber, sondern besonders in den Abendstunden stark ausgeprägt. Daher wird der Gewürzstrauch oft in Duftgärten und in der Nähe von Sitzplätzen oder Terrassen gepflanzt, um seinen betörenden Geruch voll auskosten zu können.

Kann der Gewürzstrauch als Kübelpflanze gezogen werden?

Obwohl der Gewürzstrauch für die Kübelpflanzung weniger ideal ist, kann er durchaus in einem Topf kultiviert werden. Wichtig ist dabei die regelmäßige Wasserzufuhr, da der Strauch einen hohen Wasserbedarf hat. Zudem sollte der Kübel an einem schattigen bis halbschattigen Platz stehen und während heißer Perioden besonders gut bewässert werden.

Gibt es besondere Verwendungsarten für die Pflanzenteile des Gewürzstrauchs?

Ja, neben der ästhetischen und aromatischen Nutzung, können frische Triebe des Gewürzstrauchs als natürlicher Insektenschutz verwendet werden. Der Duft, der an Zimt und Nelken erinnert, wirkt abschreckend auf Stechmücken und andere Schadinsekten.

Wie lässt sich der Gewürzstrauch am besten vermehren?

Der Gewürzstrauch kann auf verschiedene Weisen vermehrt werden, am einfachsten jedoch durch Wurzelausläufer, die im Herbst abgestochen und umgesetzt werden können. Auch die Vermehrung durch Aussaat oder Absenker ist möglich. Für die Stecklingsvermehrung benötigt man spezielle Techniken und Bewurzelungspulver, was eher für erfahrene Gärtner geeignet ist.

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