Pfeifenstrauch

Pfeifenstrauch vermehren: Stecklinge oder Samen?

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Der Pfeifenstrauch, auch bekannt als Falscher Jasmin, lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Dieser Artikel stellt Ihnen die Vermehrung durch Stecklinge, Steckhölzer, Absenker und Samen vor.

Pfeifenstrauch Vermehrung
Der Pfeifenstrauch lässt sich am besten über Stecklinge vermehren

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine bewährte Methode, um Pfeifensträucher zu vermehren, da sie die Eigenschaften der Mutterpflanze beibehalten, einschließlich Laub- und Blütenfarbe. Die folgenden Schritte zeigen Ihnen, wie Sie Stecklinge erfolgreich ziehen.

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Stecklinge schneiden

  1. Zeitpunkt wählen: Der geeignete Zeitpunkt zum Schneiden der Stecklinge ist im Sommer, vorzugsweise im August.
  2. Triebe auswählen: Wählen Sie kräftige, leicht verholzte Triebe mit einer Länge von etwa 15-20 cm.
  3. Schnitt ausführen: Schneiden Sie die Triebe direkt unter einem Blattpaar mit einer scharfen und sauberen Gartenschere ab.

Stecklinge vorbereiten

  1. Blätter entfernen: Entfernen Sie die unteren Blätter der Triebe, sodass etwa 4-5 cm kahler Stängel verbleiben.
  2. Blätter einkürzen: Kürzen Sie die verbleibenden Blätter um die Hälfte ein, um die Verdunstung zu reduzieren und die Bewurzelung zu fördern.

Stecklinge einpflanzen

  1. Anzuchterde vorbereiten: Bereiten Sie einen Topf mit gut durchlässiger Anzuchterde vor, idealerweise eine Mischung aus Torf und Sand.
  2. Stecklinge einsetzen: Stecken Sie die Stecklinge etwa ein Drittel ihrer Länge in die Erde.
  3. Feuchtigkeit und Luftfeuchtigkeit: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und decken Sie die Töpfe mit einer Plastikhaube ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.

Standort und Pflege

  1. Standort wählen: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.
  2. Lüften: Lüften Sie die Plastikhaube gelegentlich, um Schimmelbildung zu verhindern.

Bewurzelung und Umpflanzen

  1. Geduld haben: Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich Wurzeln bilden. In dieser Zeit sollten die Stecklinge kontinuierlich feucht gehalten werden.
  2. Überwinterung: Lassen Sie die bewurzelten Stecklinge den ersten Winter über an einem frostfreien, hellen Ort, bevor Sie sie im nächsten Frühjahr auspflanzen.

Dieser strukturierte Ansatz hilft Ihnen dabei, Ihre Pfeifensträucher erfolgreich über Stecklinge zu vermehren und Ihre Gartenlandschaft zu bereichern.

Vermehrung durch Steckhölzer

Die Vermehrung durch Steckhölzer ist eine Methode, um robuste Jungpflanzen zu gewinnen. Sie nutzt die natürlichen Wachstumszyklen der Pflanzen.

Steckhölzer schneiden

  1. Zeitpunkt wählen: Der ideale Zeitpunkt zum Schneiden der Steckhölzer ist vom Spätherbst bis zum frühen Frühjahr, nach dem Laubfall und vor dem Beginn der neuen Wachstumsphase.
  2. Triebe auswählen: Suchen Sie gesunde, einjährige Triebe mit einem Durchmesser von etwa 1 cm. Diese Triebe sollten voll ausgereift und verholzt sein.
  3. Länge der Steckhölzer: Schneiden Sie die Triebe in ca. 15 bis 30 cm lange Stücke. Jedes Steckholz sollte mindestens zwei bis drei Knospenpaare haben.
  4. Schnitt ausführen: Schneiden Sie die Steckhölzer am unteren Ende schräg und am oberen Ende gerade ab, um die Pflanzrichtung später leichter zu erkennen.

Steckhölzer vorbereiten und einpflanzen

  1. Vorbereitung: Entfernen Sie alle verbliebenen Blätter, um die Verdunstung zu reduzieren und Fäulnis zu vermeiden.
  2. Standort wählen: Wählen Sie einen halbschattigen bis sonnigen Standort mit gut durchlässiger, humusreicher Erde.
  3. Steckholz einpflanzen: Stecken Sie die Steckhölzer so in den Boden, dass nur etwa ein Viertel aus der Erde herausragt.
  4. Bewurzelung: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die Steckhölzer benötigen einige Monate, um Wurzeln zu bilden und neue Triebe zu entwickeln.

Pflege der Steckhölzer

  1. Feuchtigkeit kontrollieren: Gießen Sie regelmäßig, besonders bei anhaltend trockener Witterung. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule vorzubeugen.
  2. Schutz im Winter: Decken Sie die Steckhölzer in sehr kalten Regionen mit Laub oder Reisig ab, um sie vor extremem Frost zu schützen.
  3. Geduld haben: Es kann bis zum Frühling dauern, bis die ersten Anzeichen von Wachstum sichtbar werden.

Dieses Vorgehen garantiert Ihnen eine erfolgreiche Vermehrung Ihres Pfeifenstrauchs und trägt dazu bei, Ihren Garten mit neuen, gesunden Pflanzen zu bereichern.

Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker ist eine einfache Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen, da der Trieb während der Bewurzelung mit der Mutterpflanze verbunden bleibt und somit kontinuierlich mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Zeitpunkt und Auswahl des Triebs: Der ideale Zeitpunkt für Absenker ist das Frühjahr. Wählen Sie einen gesunden, biegsamen und kräftigen Trieb aus dem Vorjahr aus, der nahe am Boden wächst.

2. Vorbereitung des Absenkers:

  • Mulde graben: Lockern Sie den Boden an der Stelle, an der der Trieb den Boden berühren soll, und graben Sie eine flache Mulde.
  • Blätter entfernen: Entfernen Sie die Blätter entlang des Abschnitts des Triebs, der eingegraben werden soll.
  • Verletzung des Triebs: Ritzen Sie die Rinde leicht an oder entfernen Sie ein kleines Stück Rinde an der Stelle, die in den Boden gedrückt wird, um die Wurzelbildung zu fördern.

3. Setzen des Absenkers:

  • Biegen und fixieren: Biegen Sie den Trieb vorsichtig bogenförmig zum Boden und fixieren Sie ihn mit einem Zelthaken, Draht oder Stein.
  • Erdabdeckung: Bedecken Sie den angeritzten Teil des Triebs mit Erde und drücken Sie die Erde gut an. Die Triebspitze sollte aus der Erde ragen und aufrecht bleiben.

4. Pflege des Absenkers: Halten Sie den Bereich gleichmäßig feucht. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit zu bewahren und das Unkrautwachstum zu kontrollieren.

5. Trennung und Umpflanzen:

  • Überwachung: Es dauert in der Regel mehrere Monate, bis der Absenker ausreichend bewurzelt ist.
  • Trennung: Schneiden Sie den bewurzelten Absenker vorsichtig von der Mutterpflanze ab.
  • Umpflanzen: Pflanzen Sie den Absenker an seinen endgültigen Standort im Garten und wässern Sie ihn gut.

Diese Methode ist effektiv und unkompliziert und sorgt für neue, kräftige Pflanzen in Ihrem Garten.

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung des Pfeifenstrauchs durch Samen ist eine zeitaufwendigere Methode, die aber ihre eigenen Vorzüge hat. Bei Hybrid-Sorten ist zu beachten, dass die Nachkommen nicht immer die Eigenschaften der Mutterpflanze aufweisen.

Samen sammeln und vorbereiten

  1. Erntezeitpunkt festlegen: Ernten Sie die Samen im Herbst, sobald die Samenkapseln braun und trocken sind.
  2. Samenkapseln lagern: Öffnen Sie die Samenkapseln und nehmen Sie die Samen heraus. Lassen Sie diese über den Winter an einem warmen und trockenen Ort trocknen.

Aussaat der Samen

  1. Optimale Aussaatzeit wählen: Säen Sie die getrockneten Samen im Frühling in Anzuchttöpfe oder -schalen aus. Nutzen Sie dafür spezielle Anzuchterde.
  2. Samen bedecken: Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde.
  3. Feuchtigkeit sicherstellen: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Wiederholtes, sanftes Gießen ist dabei wichtig.
  4. Standort auswählen: Platzieren Sie die Aussaatgefäße an einem hellen, warmen Ort.

Pflege und Umpflanzen

  1. Keimung beobachten: Die Samen benötigen mehrere Wochen zur Keimung. Haben sich die Keimlinge entwickelt, gießen Sie regelmäßig.
  2. Umpflanzen vorbereiten: Sobald die Sämlinge kräftig genug sind, können sie in größere Töpfe umgepflanzt werden.
  3. Endgültiger Standort: Pflanzen Sie die jungen Pfeifensträucher im darauffolgenden Frühjahr ins Freiland.

Durch diese Schritte können Sie erfolgreich neue Pflanzen aus Samen heranziehen und so für frischen Zuwachs in Ihrem Garten sorgen.

Bilder: Nattapan / iStockphoto