Pfeifenstrauch

Pfeifenstrauch: Pflegetipps und Standortwahl leicht gemacht

Artikel zitieren

Der betörende Duft kündigt die Präsenz des Pfeifenstrauchs schon aus der Ferne an. Seine geballte Blütenpracht kreiert ein malerisches Szenario als majestätischer Solitär oder üppige Hecke. Die folgenden Antworten auf häufige Fragen vermitteln, wie unkompliziert sich das opulente Ziergehölz in der Kultivierung erweist.

pfeifenstrauch
Der Pfeifenstrauch begeistert mit seinen jasmin-ähnlichen Blüten
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man einen Pfeifenstrauch richtig?
Der Pfeifenstrauch ist ein pflegeleichtes Ziergehölz, das in sonnigen bis halbschattigen Standorten mit humosem, gut durchlässigem Gartenboden gedeiht. Im Frühjahr bekommt er Kompost als Startdüngung und einen leichten Formschnitt erfolgt nach der Blütezeit. Im Pflanzjahr ist ein Winterschutz empfohlen.

Pfeifenstrauch richtig pflanzen

Pflanzen Sie einen Pfeifenstrauch im Herbst am sonnigen bis halbschattigen Standort. Während Sie den Gartenboden jäten und lockern, wird der noch eingetopfte Wurzelballen in einem Eimer mit Wasser durchtränkt. Damit das mächtige Herzwurzelsystem sich ungehindert ausbreiten kann, sollte die Pflanzgrube das doppelte Volumen des Wurzelballens aufweisen. So gehen Sie weiter vor:

  • Den Aushub anreichern mit Rindenhumus (448,00€ bei Amazon*), Kompost, Hornspänen oder Pferdedung
  • Die Pflanze austopfen, mittig einsetzen, mit Erde umgeben, andrücken und gießen
  • Eine Mulchschicht ausbreiten mit Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch

Lesen Sie auch

Achten Sie darauf, dass die bisherige Pflanztiefe möglichst beibehalten wird. Zum guten Schluss kürzen Sie die Triebe um ein Drittel ein, um eine üppige Verzweigung zu unterstützen.

Pflegetipps

Das unkomplizierte Pflegeprogramm stellt selbst für die Einsteiger unter den Hobbygärtnern keine Hürden auf. So machen Sie es richtig:

  • Im Pflanzjahr regelmäßig, später einzig bei sommerlicher Trockenheit gießen
  • Eine Startdüngung mit Kompost bringt im März das Wachstum in Schwung
  • Leichter Formschnitt unmittelbar nach der Blüte
  • Verjüngungsschnitt vorzugsweise im Herbst und Winter, während der laublosen Zeit

Ein leichter Winterschutz ist im Pflanzjahr angeraten, da sich die Frosthärte erst im Laufe der Zeit aufbaut. Hierzu breiten Sie vor dem ersten Frost eine dicke Schicht mit Herbstlaub auf der Wurzelscheibe aus, die mit Tannenwedeln fixiert wird.
weiterlesen

Welcher Standort ist geeignet?

Die genügsame Anspruchslosigkeit findet nicht zuletzt Ausdruck in der breit angelegten Standortamplitude. Der Pfeifenstrauch gedeiht unermüdlich in allen sonnigen bis halbschattigen Lagen mit normalem Gartenboden. Idealerweise ist das Erdreich humos, nährstoffreich, frisch und vor allem gut durchlässig. Wo diese Idealbedingungen nicht gegeben sind, sorgen Bodenhilfsstoffe für einen Ausgleich. Zu trockene, magere Erde wird optimiert mit Kompost, Rindenhumus oder Pferdedung. Tonhaltigen Boden mit einer Neigung zur Verdichtung lockern Sie auf mit Quarzsand, feinem Splitt oder Lavagranulat. Einzig von einem Standort mit drohender Staunässe raten wir für die Kultivierung von Bauernjasmin dringend ab.
weiterlesen

Wann ist Blütezeit?

Die vielgestaltige Gattung der Pfeifensträucher beschenkt uns mit Arten und Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Wer nicht genug bekommen kann von der atemberaubenden Blütenfülle und dem verführerischen Duft, kombiniert die Hybriden und Arten taktisch klug für eine extra lange Blütezeit. Die folgenden Vorschläge mögen Ihrer Inspiration dienen:

  • Bauernjasmin: Blütezeit von Mai bis Juni
  • Gefüllter Gartenjasmin: Blütezeit von Ende Mai bis Mitte Juni
  • Falscher Jasmin Girandole oder Dame Blanche: Blütezeit von Juni bis Juli

Obschon ein Pfeifenstrauch per se nicht über das Potenzial für eine Nachblüte verfügt, werden die Bemühungen mitunter dennoch belohnt. Schneiden Sie unmittelbar nach der ersten Blütentracht alle verwelkten Blüten heraus und geben ein wenig Kompost auf die Wurzelscheibe.
weiterlesen

Pfeifenstrauch richtig schneiden

Wenngleich sich die Blütezeit bis in den Sommer erstreckt, wird der Pfeifenstrauch in Punkto Formschnitt nicht als Sommerblüher behandelt. Tatsächlich blüht das Gehölz wie ein Frühlingsblüher am vorjährigen Holz. Ein Schnitt im zeitigen Frühjahr beraubt die Pflanze somit ihrer bereits angelegten Knospen. Kürzen Sie folglich zu lange Triebe am Ende der Blütezeit ein.

Für einen umfassenden Verjüngungsschnitt wählen Sie hingegen einen frostfreien Tag im Spätwinter, indem alle Zweige bis auf 30 cm Wuchshöhe abgeschnitten werden. Diese Maßnahme erfolgt zwar zu Lasten der diesjährigen Blüte, wird indes belohnt mit einem vitalen und üppigen Neuaustrieb. Während der laublosen Zeit reduzieren Sie dank dieser Umsicht den Stress für einen Pfeifenstrauch auf ein Minimum. Bei dieser Gelegenheit wird das Gehölz zugleich gründlich ausgelichtet, indem Totholz, kümmerliche, kranke und erfrorene Zweige an der Basis entfernt werden. Alle 2 bis 3 Jahre schneiden Sie überaltertes Holz restlos heraus. Dieses ist erkennbar an der dunkleren und rissigen Rinde.
weiterlesen

Pfeifenstrauch gießen

Während frisch gepflanzte Pfeifensträucher nach einer regelmäßigen Wasserversorgung verlangen, sinkt mit zunehmendem Alter der Gießbedarf. In den ersten Monaten halten Sie die Erde konstant feucht, ohne dass sich Staunässe bildet. Das gilt insbesondere nach einer Frühjahrspflanzung. In späteren Jahren gießen Sie den Blütenstrauch immer dann, wenn die natürliche Regenmenge nicht ausreicht.

Pfeifenstrauch richtig düngen

Eine Startdüngung im März stimuliert Wachstum und Blühwilligkeit. Verwöhnen Sie Ihren Pfeifenstrauch mit einer Portion Kompost und Hornspänen, Brennnesseljauche, Pferdedung oder Guanogranulat. Da das Ziergehölz von Natur aus über eine vehemente Wüchsigkeit verfügt, versorgt es sich für den Rest der Saison über sein kräftiges Wurzelsystem selbstständig.

Überwintern

Ein adulter Pfeifenstrauch ist vollkommen winterhart und kommt ohne gärtnerische Maßnahmen gesund durch die kalte Jahreszeit. Da sich die Frosthärte an Jungpflanzen sukzessive aufbaut, empfehlen wir im Pflanzjahr einen leichten Winterschutz. Hierzu bedecken Sie die Wurzelscheibe mit einer Schicht aus Grasschnitt, Herbstlaub oder Nadelreisig. Die bereits angelegten Knospen erhalten eine Hülle aus Jutebändern oder Gartenvlies.

Pfeifenstrauch vermehren

Für den Pfeifenstrauch hat sich die Stecklingsvermehrung in der Praxis ausgezeichnet bewährt. So einfach gelingt die Nachzucht:

  • Im Juni halb verholzte Kopfstecklinge schneiden mit einer Länge von 10-15 cm
  • Im unteren Bereich entlauben, sodass mindestens 1 Blattpaar in der Spitze verbleibt
  • Kleine Töpfe mit magerem Substrat füllen, um die Stecklinge zu zwei Drittel einzusetzen
  • Angießen, eine transparente Haube überstülpen und am halbschattigen Standort bewurzeln lassen

Halten Sie Ihre Zöglinge konstant feucht und bewahren sie vor praller Sonneneinstrahlung. Ein frischer Austrieb signalisiert die erfolgreiche Bewurzelung. Bis zum Herbst werden sich mehr als 50 Prozent der Stecklinge zu vitalen Jungpflanzen entwickelt haben.
weiterlesen

Pfeifenstrauch im Topf

Aufgrund seines raumgreifenden Herzwurzel-Systems, fühlt sich ein Pfeifenstrauch im Topf nur selten wohl. Dieser Umstand gilt ebenso für mächtigen Bauernjasmin mit bis zu 300 cm Höhe als auch für die kompakten Hybriden mit bis zu 150 cm Wuchshöhe. Selbst bei optimaler Wasser- und Nährstoffversorgung bleibt ein Falscher Jasmin im Kübel in der Regel weit hinter den Erwartungen an Wachstum und Blütenfülle zurück.

Ist Pfeifenstrauch giftig?

Der Giftgehalt von Pfeifensträuchern wird unter Hobbygärtnern kontrovers diskutiert. Wir wollten es genau wissen und haben bei den Botanikern der Universität Bonn nachgefragt. Bislang konnte keine Untersuchung einen toxischen Inhalt nachweisen, sodass selbst von einer marginalen Giftigkeit nicht die Rede sein kann. Somit dürfen Sie sich auch im Familiengarten an den prächtigen Ziergehölzen erfreuen.
weiterlesen

Trivia

Der Pfeifenstrauch kam zu seinem ungewöhnlichen Namen, weil seine Zweige sich mit wenigen Handgriffen in ein Kinderinstrument verwandeln. Das Mark lässt sich aus den Trieben ohne weiteres entfernen. Mit einer Nadel noch kleine Löcher hinein gebohrt, fertig ist die kleine Pfeife.

Schöne Sorten

  • Bauernjasmin: Majestätischer Pfeifenstrauch, mit bis zu 300 cm Höhe und rahmweißer, duftender Blütentracht
  • Virginal: Premium-Sorte mit gefüllten, schneeweißen Blüten im Frühling mit einfacher Nachblüte im Herbst
  • Belle Etoile: Kompakter, 100 cm hoher Pfeifenstrauch, dessen weiße Blüten ein rosafarbenes Auge ziert
  • Dame Blanche: Bezaubernder Blütenstrauch für den Duftgarten mit halb gefüllten Blüten; ideal geeignet als Vasenschmuck
  • Erectus: Eleganter Pfeifenstrauch, der mit verführerischem Duft und weißen Blüten Heerscharen von Schmetterlingen anlockt
Bilder: Nick Pecker / Shutterstock