Duftjasmin

Duftjasmin: Giftigkeitsrisiko und sicherer Umgang

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Echter Jasmin und Duftjasmin werden oft verwechselt, obwohl sie unterschiedlichen Gattungen angehören und verschiedene Ansprüche haben. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede in Pflege und Aussehen und stellt ungiftige Alternativen zum giftigen Duftjasmin vor.

Duftjasmin Haut reizen
Einige Duftjasmin-Sträucher können ätherische Öle enthalten, die die Haut reizen

Die zwei Arten von Jasmin: Echter Jasmin und Duftjasmin

Im Pflanzenreich werden zwei unterschiedliche Arten von Jasmin häufig als solche bezeichnet: der Echte Jasmin (Jasminum) und der Duftjasmin (Philadelphus), auch bekannt als Pfeifenstrauch.

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Echter Jasmin

Der Echte Jasmin (Jasminum officinale) gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und ist in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet. Bekannt ist er für seinen intensiven, süßen Duft, der viele Gärten verzaubert. Die Pflanze besitzt dünne Kletterranken, an denen dreiteilige bis unpaarig gefiederte Blätter wachsen. Die Blüten, die von Juni bis September blühen, sind meist weiß und finden Verwendung in Jasmin-Tees und der Parfümindustrie. Echter Jasmin ist in allen Pflanzenteilen giftig, weshalb beim Umgang Vorsicht geboten ist.

Duftjasmin

Der Duftjasmin, bekannt als Pfeifenstrauch (Philadelphus), gehört zur Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae). Diese winterharten Sträucher sind sehr robust und pflegeleicht, ideal für sonnige bis halbschattige Standorte. Duftjasmin erreicht eine Höhe von zwei bis vier Metern und hat auffällige weiße Blüten, die ab Mai einen starken Duft verströmen. Ein sicheres Erkennungsmerkmal ist das weiße Mark in den Trieben, während ähnliche Pflanzen wie Deutzien hohle Triebe haben.

Unterschiede in der Pflege

Echter Jasmin benötigt in kälteren Regionen Winterschutz und einen Standort, der vor Frost geschützt ist. Duftjasmin hingegen ist sehr winterhart und verträgt auch rauere Winter im Freien gut. Beide Pflanzenarten sind pflegeleicht, erfordern aber regelmäßige Wasserzugaben und einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden.

Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit Duftjasmin

Beim Umgang mit Duftjasmin sollten einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden:

  • Schutzkleidung tragen: Verwenden Sie Schutzhandschuhe beim Schneiden oder Umpflanzen, um Hautreaktionen durch den Pflanzensaft zu vermeiden.
  • Hände gründlich waschen: Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife nach der Arbeit mit der Pflanze, um eventuelle Pflanzensäfte vollständig zu entfernen.
  • Nur für den Ziergebrauch: Duftjasmin ist nicht zum Verzehr geeignet. Vermeiden Sie den Verzehr von Pflanzenteilen, da diese giftig sein können.
  • Kinder und Haustiere schützen: Verhindern Sie, dass Kinder und Haustiere Zugriff auf Duftjasmin haben, um Vergiftungsrisiken zu vermeiden.
  • Augenkontakt vermeiden: Achten Sie darauf, dass keine Pflanzenteile oder Pflanzensäfte in die Augen gelangen; spülen Sie bei Kontakt die Augen sofort mit Wasser aus und konsultieren Sie bei anhaltenden Beschwerden einen Arzt.

Symptome einer Vergiftung durch Jasmin

Eine Vergiftung durch Jasmin kann verschiedene Symptome verursachen, abhängig von der aufgenommenen Menge:

  • Gastrointestinale Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen.
  • Neurologische Symptome: Schwindel, Kopfschmerzen und in schweren Fällen zentrale Lähmungen.
  • Herz-Kreislauf-Symptome: Herzrasen, Herzrhythmusstörungen und Kreislaufkollaps.
  • Atembeschwerden: In extremen Fällen können Atemlähmungen und Herzstillstand auftreten.
  • Hautreaktionen: Der Pflanzensaft kann bei Hautkontakt Reizungen und Blasenbildung verursachen.

Bei Tieren wie Katzen und Hunden können zusätzlich vermehrtes Speicheln, geweitete Pupillen, Zittern und Krämpfe auftreten. Ein starker Verzehr kann sogar zum Koma führen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe suchen.

Alternativen zum Duftjasmin

Wenn Sie Bedenken hinsichtlich der Giftigkeit des Duftjasmins haben, gibt es zahlreiche ungiftige Alternativen:

  1. Strauchiger Jasmin (Jasminum fruticans): Diese Pflanze hat gelbe Blüten und ist ungiftig, geeignet für Garten und Terrasse.
  2. Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum): Blüht im Winter und bringt gelbe Farbakzente, ebenfalls ungiftig.
  3. Falscher Jasmin (Trachelospermum jasminoides): Eine Kletterpflanze mit duftenden, weißen Blüten; robust und pflegeleicht.
  4. Schneeball (Viburnum): Mit prächtigen, weißen Blütenständen, die einen angenehmen Duft verbreiten und ungiftig sind.
  5. Flieder (Syringa): Erhältlich in verschiedenen Farben mit duftenden Blüten im Frühjahr, sicher und ungiftig.
  6. Rosen (Rosa): Bietet eine breite Auswahl an Sorten und Farben, viele verströmen einen angenehmen Duft und sorgen für farbenfrohe Blütenpracht.

Durch die Auswahl einer dieser Alternativen können Sie die Schönheit und den Duft der Pflanzen genießen, ohne sich Sorgen um mögliche Giftstoffe machen zu müssen.

Bilder: ArgenLant / iStockphoto