Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name: Gardenia jasminoides
- Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
- Synonyme: Jasminrose, Knopflochblume, Blumen-Gardenie
- Herkunft: Tropen
- Wuchstyp: Strauch, Kleinstrauch
- Blüte: schalenförmig
- Blütenfarbe: weiß
- Blüteneigenschaft: intensiver Duft
- Blütezeit: Mai bis Oktober
- Blatt: oval, immergrün
- Winterhärte: nicht winterhart
- Giftigkeit: leicht giftig
Blüte
Mit dem märchenhaften Blütenzauber einer Gardenie können nur wenige Zimmerpflanzen konkurrieren. Geheimnis der glamourösen Performance ist folgende Kombination aus Form, Farbe und Duft:
- Duft: intensiv, süßlich, buttrige Note, blumig-pudrige Nuance
- Blütenform: schalenförmig, halb- oder üppig gefüllt
- Blütenfarbe: strahlend weiß, später cremig-weiß bis cremegelb
- Blütengröße: bis zu 15 cm im Durchmesser
- Blütenökologie: zwittrig
- Blütezeit: Mai bis Oktober
Der betörende Duft von Gardenienblüten inspiriert Parfümhersteller, wie Chanel oder Dior, zur Kreation hochwertiger Parfümsorten mit Gardenie als Herznote.
Blätter
Die immergrünen, glänzenden Blätter sind eine repräsentative Kulisse für den cremeweißen Blütentraum einer Blumen-Gardenie. Wenn Jasminrosen gerade nicht blühen, übernehmen die dunkelgrünen Blätter das dekorative Zepter. Diese Attribute prägen das schmucke Laub:
- Form: länglich-oval
- Größe: 6 cm bis 7 cm lang
- Anordnung: gegenständig
- Textur: ledrig, glänzend
Für Zimmergärtner ist die Blattfarbe ein wichtiges Merkmal. Am zu kalten Standort färben sich die dunkelgrünen Blätter gelb. Schenken Sie daher folgenden Hinweisen zu Winterhärte und Temperaturen Ihre besondere Aufmerksamkeit.
Winterhärte
Gardenia jasminoides ist beheimatet in Südostasien. Dort herrscht ganzjährig ein feucht-warmes Regenwaldklima mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 21° bis 25° Celsius, die im März und April auf 40° Celsius ansteigen. Unter diesen Voraussetzungen sind Gardenien in unseren Breiten nicht geschaffen für ein Leben unter freiem Himmel. Folgende Tabelle zeigt auf, warum Jasminrosen nicht winterhart sind:
Temperaturen Gardenia | Grad Celsius |
---|---|
Kritisches Temperaturminimum | 12° C |
Durchschnittliche Jahreswerte | 17° bis 24° C |
Sommer | 20° bis 25° C |
Winter | 14° bis 17° C |
Bildung von Knospen | 16° bis 18° C |
Wachstum
Gardenien sind keine Blumen, sondern kleine Sträucher. Die immergrünen Blätter und weißen Blüten wachsen an verholzten Zweigen. In ihren tropischen und subtropischen Heimatregionen sind die prächtigen Blütengehölze beliebt als Heckenpflanzen. Als Topfpflanzen auf einer mitteleuropäischen Fensterbank bleiben die exotischen Schönheiten deutlich kleiner. Folgende Übersicht nennt die Details:
- Wuchshöhe im Herkunftsgebiet: 80 cm bis 160 cm
- Wuchshöhe als Topfpflanze in Mitteleuropa: 20 cm bis 60 cm
- Besonderes Merkmal: dichtbuschig, reich verzweigt
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile einer Gardenie sind leicht giftig. Die höchste Konzentration toxischer Inhaltsstoffe befindet sich in den orangefarbenen Beerenfrüchten. Als Topfpflanzen für den Familienhaushalt sind Blumen-Gardenien nicht zu empfehlen. Zumindest sollte sich der Standort außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren befinden.
Gardenie pflanzen
Prolog für eine Gardenie in Bestform ist die richtige Pflanzung. Die anspruchsvolle Tropenschönheit legt Wert auf ein angemessenes Pflanzgefäß, optimales Substrat und einen gewissenhaft ausgewählten Standort. Die Parameter sind eng gesteckt. Immerhin unterliegt es Ihrer gärtnerischen Entscheidung, ob Sie eine Gardenie kaufen oder vermehren. Folgende Abschnitte erklären wichtige Details.
Gardenie vermehren
Hobbygärtner mit einem Faible für Herausforderungen pflanzen neue Gardenia zum Nulltarif. Der grüne Geniestreich gelingt, indem Sie Gardenia jasminoides ganz einfach vermehren. Folgende Kurz-Anleitung erklärt die Vorgehensweise:
- Bester Zeitpunkt ist im Frühling
- Stecklinge ohne Knospen schneiden mit einer Länge von 5 cm bis 7 cm
- Stecklinge pflanzen in feuchte Kokoserde oder Pikiersubstrat
- Plastiktüte überstülpen oder ins beheizbare Zimmergewächshaus stellen
- Am hellen Standort bei konstanten 25° Celsius feucht halten und nicht düngen
Alternativ können Sie Gardenien-Stecklinge vorab in Wasser bewurzeln lassen, wie folgendes Video demonstriert:
Video: Gardenien-Steckling in Wasser bewurzeln lassen
Umtopfen
Mit einer Wuchshöhe von etwa 20 Zentimetern mündet die Phase der Aufzucht ins immergrüne Erwachsenenleben. Jetzt können Sie die Blumen-Gardenie umtopfen, wie es auch für ein fertig gekauftes Exemplar sinnvoll ist. Tipps rund um das optimale Pflanzgefäß und richtiges Eintopfen lesen Sie in den folgenden Abschnitten:
Substrat
Gardenien bevorzugen kalkfreies Substrat mit einem sauren pH-Wert um 5. Gut geeignet sind handelsübliche Azaleen- oder Rhododendronerde, angereichert mit Kokoserde und Lavagranulat für beste Durchlässigkeit.
Pflanzgefäß vorbereiten – Gardenia-Pflanze eintopfen
Eine gekaufte oder eigenhändig vermehrte Gardenie darf nicht im Anzuchttopf bleiben. Wählen Sie als Pflanzgefäß einen Topf mit Bodenlöchern als Wasserablauf. Bemessen Sie die Topfgröße so, dass zwischen Wurzelballen und Gefäßwand ein oder zwei Finger passen. So pflanzen Sie eine Jasminrose vorbildlich:
- Topfboden bedecken mit Blähton, Lavagranulat oder Tonscherben als Drainage
- Eine Handvoll Substrat einfüllen
- Wurzelballen einpflanzen mit 2 cm bis 3 cm hohem Gießrand
- Erde andrücken und durchdringend gießen
Den Topf-Untersetzer befüllen Sie mit Kieselsteinchen, Blähton oder Lavagranulat. Dieser Trick verhindert die Bildung von Staunässe, wenn sich überschüssiges Gießwasser ansammelt. Fernerhin erzeugt die Wasserverdunstung eine lokal erhöhte Luftfeuchtigkeit, was Ihrer Gardenie sehr behagt.
Standort
Im Rahmen der Standortwahl sind wichtige Parameter rund um die Licht- und Temperaturverhältnisse zu beachten:
- Helle bis absonnige Lage ohne pralle Sonne am Nachmittag.
- Idealerweise auf der West- oder Ostseite.
- Am Standort auf der Süd-Fensterbank mit Beschattung ab Mittag oder hinter einer transparenten Gardine.
- Hohe Luftfeuchtigkeit von über 60 %.
Einen detaillierten Überblick zu den richtigen Temperaturen gibt obige Tabelle im kommentierten Gardenia-Steckbrief.
Exkurs
Duftendes Accessoire für Gentlemen
Zu feierlichen Anlässen trägt der Mann von Welt eine Knopflochblume. Beste Wahl für den eleganten Auftritt tagsüber ist die opulente, weiße Blüte einer Gardenie. Stilecht zu befestigen ist das duftende Accessoire im Knopfloch auf der linken Reversseite. Als farbiges Pendant für die repräsentative Abendgarderobe wählt der Gentleman als Knopflochblume die rote Lichtnelke ‚Brennende Liebe‘ (Lychnis chalcedonica).
Gardenie Pflege-Anleitung
Gardenien sind schön, aber schwierig zu pflegen. Mit dieser Pflege-Anleitung und ein wenig Fingerspitzengefühl meistern Sie die anspruchsvolle Aufgabe mit Bravour. Die Mühe lohnt sich für eine der schönsten Zimmerpflanzen mit weißer Blüte. Lassen Sie sich diese praxiserprobten Hinweise rund um die perfekte Gardenien-Pflege nicht entgehen:
Gießen
Eine Gardenie verzeiht weder Trockenstress noch Staunässe. So gießen Sie die Knopflochblume richtig:
- Faustregel: Gardenia werden gleichmäßig gegossen, sobald die Oberfläche fühlbar getrocknet ist.
- Wasserqualität: Das Gießwasser muss nahezu kalkfrei sein, idealerweise Regenwasser oder enthärtetes Leitungswasser.
- Blätter besprühen: Vor Beginn der Blütezeit das Laub einsprühen mit zimmerwarmem, weichem Wasser.
Sobald sich die Knospen bilden, sollten Sie eine Gardenie nicht mehr besprühen. Wasserspritzer auf Knospen und Blüten verursachen Fäulnis und braune Flecken. Für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit stellen Sie in Pflanzennähe einen Luftbefeuchter auf. Falls nicht bereits bei der Pflanzung geschehen, befüllen Sie jetzt den Untersetzer mit Blähton und Wasser.
Düngen
Mit der furiosen Blütenpracht geht ein hoher Nährstoffbedarf einher. Düngen Sie Ihre Gardenia von März bis September alle zwei Wochen mit flüssigem Rhododendron- oder Azaleendünger. Gießen Sie vorher und nachher bitte mit klarem Wasser für eine verlustfreie Nährstoffaufnahme.
Überwintern
Im Gegensatz zu den meisten Topfpflanzen legen Gardenien keine ausgeprägte Winterpause ein. Leichte Modifikationen in der Pflege geleiten die immergrünen Sträucher gesund und munter durch die kalte Jahreszeit. So überwintern Sie die Zimmerpflanzen richtig:
- Gardenia am gewohnten Standort überwintern.
- Nach der Blütezeit sparsamer gießen, ohne den Wurzelballen austrocknen zu lassen.
- Von Oktober bis Februar alle sechs bis acht Wochen kalkfrei düngen.
Schneiden
Ein moderater Rückschnitt im zeitigen Frühjahr erzeugt eine schöne, kompakte Form. Bestes Schneidwerkzeug ist eine Bypass-Schere, deren scharfe Klingen glatte Schnittwunden hinterlassen. Für eine sachkundige Schnittführung setzen Sie die Schere wenige Millimeter über einem nach außen gerichteten Auge an.
Umtopfen
Alle zwei Jahre wird es dem Wurzelballen im Pflanzgefäß zu eng. Fernerhin ist das Substrat ausgelaugt und sollte ausgetauscht werden. Umgetopft wird eine Gardenie im Frühling, kurz vor der Knospen-Bildung.
Schädlinge
Durch Standortprobleme oder Pflegefehler geschwächte Gardenien sind anfällig für Läuse. Kontrollieren Sie die Topfpflanze regelmäßig auf Blattläuse und Schildläuse. Lichtmangel und trockene Heizungsluft rufen im Winter Spinnmilben auf den Plan. Effektives Hausmittel gegen diese Schädlinge ist die klassische Seifenlösung, die Sie selber herstellen oder fertig kaufen können.
Beliebte Sorten
Diese Gardenien-Sorten werden dem Nimbus ‚Schönste Zimmerpflanze mit weißen Blüten‘ gerecht:
- Gardenia rich sense: Pracht-Sorte aus der holländischen Produkt-Linie Rich Sense mit Qualitätsgarantie.
- Magnifica: begeistert mit dunkelgrünen, glänzenden Schmuckblättern, blüht nicht so ergiebig.
- Radicans: Zwerg-Sorte mit kleineren Blüten und Blättern, ideal als Topfpflanze.
- Gardenia Exotenherz: kompakte Zimmerpflanze mit cremeweißen Blüten und verführerischem Duft.
- Afrikanische Wald-Gardenie: Rarität aus Südafrika mit 8 cm großen Blüten und 2,5 m Wuchshöhe.
Hinter den Handelsnamen ‚Krepp-Gardenie‘ oder ‚Schmetterlingsgardenie‘ verbirgt sich eine neuartige Sorte mit weißen, gekräuselten Duft-Blüten und immergrünen Blättern. Genau genommen handelt es sich um einen Strauch aus der Familie der Hundsgiftgewächse namens Tabernaemontana divaricata mit einer Wuchshöhe von 150 Zentimetern, der auch im Schatten blüht.
FAQ
Sind Gardenien winterhart?
Nein, Gardenien vertragen keinen Frost. Fallen am Standort die Temperaturen unter 12° Celsius, ist die tropische Blumen-Gardenie dem Untergang geweiht. Typische Symptome sind Abwurf von Knospen und Blüten sowie gelbbraune Blattverfärbungen. Einzig in sehr milden Weinbauregionen kann eine Jasminrose im Sommer auf Balkon und Terrasse verweilen.
Meine Gardenie hat gelbe Blätter. Was tun?
Wenn sich die dunkelgrünen Blätter gelb verfärben, sind Standortprobleme und Pflegefehler mögliche Auslöser. Hauptursache sind Temperaturen unterhalb der kritischen Marke von 12° Celsius. In diesem Fall behebt ein Standortwechsel an einen warmen Platz das Problem. Steht der Wurzelballen in Staunässe, färben sich ebenfalls die Blätter gelb. Indem Sie die betroffene Gardenie unverzüglich umtopfen, stoppen Sie den fatalen Prozess. Dritte Ursache für Blattverfärbungen ist kalkhaltiges Gießwasser. Gegossen werden Gardenien stets mit Regenwasser oder kalkfreiem Leitungswasser.
Sind Gardenien Blumen?
Nein, Gardenien sind keine Blumen im Sinne blühender, krautiger Pflanzen. Tatsächlich handelt es sich bei Gardenia jasminoides um einen immergrünen Strauch. In ihren tropischen und subtropischen Habitaten kann die Jasminrose stattliche Höhen erreichen. Als Zimmerpflanze verharrt das exotische Blütengehölz auf einer kompakten Höhe zwischen 20 cm und 60 cm.