Gardenia

Gardenien pflegen: Duftende Blütenpracht im Haus genießen

Die Gardenie, bekannt für ihre eleganten, duftenden Blüten, ist eine beliebte Zimmerpflanze. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung und Pflege von Gardenien, von der Standortwahl bis zur Schädlingsbekämpfung.

Wuchs

Gardenien (Gardenia jasminoides), auch als Jasminrose, Kap-Jasmin oder Knopflochblume bekannt, sind immergrüne Blütensträucher, die in unseren Breitengraden hauptsächlich als Zimmerpflanze kultiviert werden. Unter idealen Bedingungen können sie im Topf eine Höhe von 60 bis 100 Zentimetern erreichen. Sie wachsen buschig und bilden eine dichte Pflanze.

In sehr milden Regionen können Gardenien während der Sommermonate im Freien stehen, jedoch sind dauerhaft nächtliche Temperaturen über 5°C erforderlich, um Blattschäden zu vermeiden. In subtropischen Gebieten werden Gardenien oft als reich blühende Heckenpflanzen eingesetzt.

Die Art Gardenia jasminoides entwickelt schalenförmige, weiß bis cremegelbe Blüten und produziert orangefarbene Beeren. Bei guter Pflege können einige Sorten, wie ‚Florida‘, eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen und besonders große Blüten von fast 10 Zentimetern Durchmesser ausbilden. Die Sorte ‚Radicans‘ bleibt kompakter mit nur etwa 30 Zentimetern Höhe.

Lesen Sie auch

Blüte

Die Blüten der Gardenie sind ein wahrer Blickfang und verströmen einen intensiven, süßlichen Duft, der an Jasmin erinnert. Diese gefüllten, cremeweißen, schalenförmigen Blüten können einen Durchmesser von 10 bis 12 Zentimetern erreichen.

Im Ursprungsgebiet der Gardenie, den tropischen Wäldern Ostasiens, beginnt die Blütezeit im Dezember und endet im März. In Zimmerkultur hingegen blüht die Gardenie von Juli bis Oktober. Ältere Blüten nehmen im Laufe der Zeit eine cremig-gelbe Farbe und eine wächserne Oberfläche an.

Bemerkenswert ist die historische Nutzung der Gardenienblüten. Um die Jahrhundertwende waren sie ein beliebter Blumenschmuck für feierliche Anlässe wie Hochzeiten. In Frankreich und den USA wurden Gardenien oft als dekorativer Knopflochschmuck verwendet. Sie verdanken ihre Popularität ihrem eleganten Aussehen und dem angenehmen Duft, der besonders in den Abendstunden intensiv wahrnehmbar ist.

Früchte

Nach der Blüte bildet die Gardenie gelbe Beerenfrüchte aus. Diese Früchte sind giftig und enthalten diverse Giftstoffe, weshalb bei Haushalten mit Kindern oder Haustieren Vorsicht geboten ist. Es empfiehlt sich, die Pflanze an einem schwer erreichbaren Platz aufzustellen, um Vergiftungen zu vermeiden.

Symptome einer Vergiftung können Magendarmbeschwerden und Durchfall sein. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Früchte der Gardenie (Gardeniae fructus) wegen ihrer abführenden Wirkung genutzt. Sie werden ohne Stiel geerntet, mit Wasserdampf oder kochendem Wasser behandelt und anschließend getrocknet. Diese getrockneten Früchte enthalten einen bestimmten Mindestgehalt an Geniposid und werden entweder ganz oder zerkleinert verwendet. Auch in der Kampo-Medizin, der traditionellen japanischen Medizin, finden Gardenienfrüchte aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften Verwendung.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Kultivierung der Gardenie als Zimmerpflanze erfordert besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich des Standorts. Ganzjährig benötigt die Gardenie einen hellen Platz, sollte jedoch nicht zu lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein, da dies zu Sonnenbrand auf den Blättern führen kann. Ein Standort an einem Ost- oder Westfenster, der mildes Morgen- oder Abendlicht bietet, ist optimal.

Im Sommer liegt die ideale Temperatur für die Gardenie zwischen 18 und 25 Grad Celsius. Während dieser Zeit kann die Pflanze bei stabilen Nachttemperaturen über 5 Grad Celsius auch draußen stehen. Ein Platz im lichten Halbschatten nahe einer Hauswand ist ideal. Anfang Juli können Sie die Gardenie ins Freie stellen, jedoch muss sie spätestens Anfang September wieder ins Haus geholt werden.

Während der Blütezeit sollten die Temperaturen zwischen 20 und 21 Grad Celsius liegen. Im Winter bevorzugt die Gardenie kühlere Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius, kann aber auch bis zu 18 Grad Celsius aushalten, sofern der Standort hell genug ist. Ein temperierter Wintergarten ist ein idealer Ort für die Überwinterung.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist entscheidend für das Wohlbefinden der Gardenie. Regelmäßiges Besprühen der Pflanze mit kalkfreiem Wasser hilft, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, besonders im Winter, wenn die Luft in Innenräumen trockener ist.

Blätter

Die Blätter der Gardenie sind glänzend, dunkelgrün und ledrig. Sie sind oval bis elliptisch geformt und etwa sechs bis sieben Zentimeter lang. Die gegenständige Anordnung am Strauch bedeutet, dass jeweils zwei Blätter direkt gegenüberliegend an den Zweigen wachsen. Die Blätter tragen durch ihre immergrüne Eigenschaft zu dem buschigen und dichten Wuchs der Pflanze bei.

Junge Blätter und Zweige sind oft von einer harzigen Substanz überzogen, die Schutz bietet. Die Laubblätter sind manchmal mit Domatien ausgestattet, kleinen Strukturen, die Insekten als Behausung dienen können. Diese Domatien sind meist behaart und befinden sich auf der Unterseite der Blätter.

Gardenie pflegen

Die Pflege der Gardenie erfordert Aufmerksamkeit, doch der Aufwand wird mit einer reichen, duftenden Blütenpracht belohnt.

Gießen

Der Wurzelballen der Gardenie sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Neben sparsamem Gießen ist eine Drainage im Pflanzgefäß empfehlenswert. Die Erdoberfläche sollte leicht angetrocknet sein, bevor erneut gegossen wird. Verwenden Sie kalkarmes, zimmerwarmes Gießwasser. Die Gardenie bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit, daher kann sie zusätzlich zum Gießen mit kalkfreiem Wasser eingesprüht werden. Ab Herbst sollte die Gardenie weniger gegossen werden, darf aber auch im Winter nicht vollständig austrocknen.

Düngen

Von März bis August sollte die Gardenie alle ein bis zwei Wochen mit einem kalkarmen, sauer reagierenden Dünger in niedriger Konzentration versorgt werden. Geeignet sind beispielsweise Azaleen- oder Rhododendrondünger. Mehrmals im Jahr kann niedrig dosierter Stickstoffdünger in Form von Ammoniumsulfat verabreicht werden, um gelben Verfärbungen und Blattabfall vorzubeugen. Auch Flüssigdünger mit einer ausgewogenen Mischung aus Stickstoff, Phosphor und Kalium kann verwendet werden.

Umtopfen

Es ist empfehlenswert, die Gardenie alle ein bis zwei Jahre im Frühjahr in frisches Substrat umzutopfen. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist vor der Blüteperiode. Wählen Sie einen um 1-2 cm größeren Topf.

Das Vorgehen beim Umtopfen umfasst folgende Schritte:

  1. Abzugslöcher im neuen Topf verhindern Staunässe.
  2. Tonscherben über den Löchern verhindern Verstopfung.
  3. Eine Drainageschicht und Substrat einfüllen.
  4. Die Gardenie vorsichtig aus dem alten Topf lösen und die alte Erde vom Wurzelballen entfernen.
  5. Vertrocknete Wurzeln abschneiden.
  6. Die Pflanze in die vorbereitete Mulde setzen und Lücken mit Substrat auffüllen.
  7. Erste Bewässerung erst nach leichtem Antrocknen der obersten Erdschicht durchführen.

Weitere Pflegetipps

Während der Knospenbildung sollten ein Umstellen der Pflanze und ein Austrocknen des Substrats vermieden werden, da dies zum Abwerfen der Blüten führt. Auch starke Temperaturschwankungen sind schädlich. Welke Blüten sollten regelmäßig entfernt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann unterstützt werden, indem der Topf auf einen mit Wasser gefüllten Untersetzer mit Kieselsteinen gestellt wird.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Gardenien bevorzugen einen kalkarmen, sauren Boden mit einem pH-Wert von etwa 5 bis 6. Der Boden sollte humusreich und gut durchlässig sein, da Staunässe unbedingt vermieden werden muss.

Für die Pflanzung gehen Sie wie folgt vor:

  1. Abzugslöcher im neuen Topf verhindern Wasseransammlungen.
  2. Löcher mit Tonscherben abdecken.
  3. Eine Drainageschicht aus Kies oder Sand einfüllen.
  4. Eine Mischung aus Lauberde und Torf oder spezielle Rhododendron- oder Azaleenerde verwenden.

Der Boden sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden, aber nicht vollständig austrocknen. Verwenden Sie kalkfreies Wasser zum Gießen, um die Bodenbedingungen optimal zu halten.

Zusammengefasst sind die wichtigsten Anforderungen an den Boden für Gardenien:

  • Kalkarm und sauer (pH-Wert 5-6)
  • Humusreich und durchlässig
  • Gleichmäßig feucht, aber keine Staunässe
  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des pH-Werts
  • Verwendung von kalkfreiem Wasser zum Gießen

Sorten & Arten

Neben der Art Gardenia jasminoides gibt es zahlreiche Sorten, die sich in Wuchsform und Blütengröße unterscheiden. Hier einige beliebte Sorten:

‚Florida‘: Diese Sorte kann bis zu einem Meter hoch werden und beeindruckt mit schalenförmigen, cremeweißen Blüten von fast 10 Zentimetern Durchmesser.

‚Radicans‘: Niedrig wachsende Sorte mit einer Höhe von etwa 30 Zentimetern. Die Blüten sind kleiner, aber ebenso prächtig.

‚Magnifica‘: Zeichnet sich durch ihre außergewöhnliche Blütenform aus, blüht jedoch nicht so reichhaltig wie andere Sorten.

‚Fortunei‘: Bildet kamelienartig gefüllte Blüten, die bis zu 10 Zentimeter groß werden.

‚Veitchii‘: Bekannt für ihre Winterblüte.

‚Plena‘: Dicht gefüllte, reinweiße Blüten.

‚Prostrata‘: Flach wachsend mit kompaktem Wuchs.

‚Crown Jewel‘: Frostunempfindlicher und pflegeleichter, kann in milden Regionen auch im Garten angepflanzt werden.

Gardenie richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist bei Gardenien in der Regel nicht erforderlich. Nur bei verkahlten Pflanzen empfiehlt sich im Frühjahr ein kräftiger Rückschnitt, um die Pflanze wieder in Form zu bringen.

Ein regelmäßiger Schnitt kann allerdings zur Gesundheitsförderung und Blütenbildung beitragen. Dazu gehören das Entfernen von trockenen, schwachen oder überwucherten Ästen im Frühjahr sowie das Zurückschneiden blühender Zweige im Sommer.

Für den Schnitt der Gardenie sind folgende Schritte zu beachten:

  1. Trockene, schwache und zu hoch gewachsene Äste entfernen.
  2. Überwuchernde Bereiche auslichten, um die Luftzirkulation zu verbessern.
  3. Blühende Zweige im Sommer zurückschneiden, um das Erscheinen neuer Blüten anzuregen.

Schneiden Sie Äste mit einer scharfen, sauberen Schere direkt oberhalb eines Blattknotens oder einer Verzweigung, um unnötige Verletzungen der Pflanze zu vermeiden.

Gardenie vermehren

Die Vermehrung von Gardenien kann im Frühjahr vor der Knospenbildung oder im Herbst durch Kopfstecklinge erfolgen. Diese Methode ist effektiv und einfach durchzuführen.

Schritte zur Vermehrung:

  1. Schneiden Sie etwa sieben Zentimeter lange Kopfstecklinge ab.
  2. Tauchen Sie das untere Ende der Stecklinge in Bewurzelungspulver.
  3. Setzen Sie die Stecklinge in ein feuchtes Gemisch aus Torf und Sand.
  4. Stülpen Sie einen transparenten Kunststoffbeutel über den Topf, um ein günstiges Mikroklima zu schaffen.
  5. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen Standort bei etwa 22-25 Grad Celsius.
  6. Heben Sie den Kunststoffbeutel einmal täglich zur Belüftung an.

Nach etwa drei bis vier Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Die Jungpflanzen können dann in separate Töpfe vereinzelt werden. Ein kräftiger Rückschnitt der jungen Pflanzen fördert buschiges Wachstum und die allgemeine Gesundheit.

Krankheiten & Schädlinge

Gardenien sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge, besonders bei nicht optimaler Pflege. Lichtmangel und zu hohe Temperaturen können zu Blatt- und Knospenfall führen. Gelblich-weiße Verfärbungen der Blätter deuten auf einen zu kalten oder zu nassen Boden hin. Verfärbungen an den Blüten sind meist auf Kulturfehler zurückzuführen.

Krankheiten & Schädlinge

  • Blattchlorose: Gelbfärbung der Blätter durch hohen Kalkgehalt im Boden oder bei Verwendung von hartem Wasser. Gießen Sie mit kalkfreiem Wasser, um die Krankheit zu reduzieren.
  • Wurzelfäule: Staunässe führt zu faulenden Wurzeln und letztlich zum Absterben der Pflanze. Eine gute Drainage ist entscheidend.

Schädlinge

  • Schildläuse: An flachovalen bis halbkugelförmigen Schilden auf der Blattunterseite erkennbar.
  • Spinnmilben: Silbrige Sprenkel auf den Blättern führen zum Austrocknen und Abfallen der Blätter.
  • Blattläuse: Entziehen der Pflanze wichtige Nährstoffe, oft an der Blattunterseite zu finden.
  • Wollläuse und Schmierläuse: Sichtbar an großen, weißen Flocken und einem klebrigen Film auf Blättern und Stamm.

Um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen, sind optimale Pflege und ein geeigneter Standort entscheidend. Das Duschen der Pflanze mit kalkfreiem Wasser kann helfen, Schädlinge zu entfernen. Bei hartnäckigem Befall sollten biologische oder natürliche Mittel bevorzugt werden.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird die Gardenie auch Knopflochblume genannt?

Die Gardenie verdankt ihren Beinamen „Knopflochblume“ ihrer Geschichte als beliebter Blumenschmuck für feierliche Anlässe. Um die Jahrhundertwende fand man sie häufig als dekorativen Knopflochschmuck bei Herrenanzügen, insbesondere in Frankreich und den USA. Ihr eleganter Look und der angenehme Duft machten sie zu einer bevorzugten Wahl für besondere Gelegenheiten.

Wie schütze ich meine Gardenie vor Spinnmilben?

Spinnmilben sind ein häufiges Problem bei Gardenien, besonders in trockenen und warmen Umgebungen. Erste Anzeichen eines Befalls sind silbrige Sprenkel auf den Blättern. Um Spinnmilben vorzubeugen oder zu bekämpfen, stellen Sie sicher, dass die Luftfeuchtigkeit hoch ist, indem Sie die Pflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen. Bei einem leichten Befall können Sie die Pflanze auch mit lauwarmem Wasser abduschen.

Warum färben sich die Blätter meiner Gardenie gelb?

Gelblich-weiße Verfärbungen der Blätter können mehrere Ursachen haben. Ein zu kalter oder zu nasser Boden ist oft der Grund. Auch die Verwendung von hartem, kalkhaltigem Wasser kann dazu führen. Stellen Sie sicher, dass Sie kalkfreies Wasser verwenden und prüfen Sie die Bodenbedingungen. Eine gleichmäßige Temperatur und Vermeidung von Staunässe sind ebenfalls wichtig, um Blattverfärbungen zu vermeiden.

Sind die Früchte der Gardenie giftig?

Ja, die gelben Beerenfrüchte der Gardenie sind giftig und enthalten verschiedene Giftstoffe. Dies kann bei Haushalten mit Kindern oder Haustieren potenziell gefährlich sein. Bei Vergiftungen sind Symptome wie Magendarmbeschwerden und Durchfall möglich. Es empfiehlt sich, die Pflanze außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren zu platzieren, um Risiken zu minimieren.

Bilder: Olga Kashubin / Shutterstock