Kiesbeet

Ein Kiesbeet anlegen: Schritt für Schritt zum Trendgarten

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Bei der Gartenplanung hat wohl jeder den Idealfall, einen rund um das Jahr attraktiven Beet- und Grünbereich, vor Augen. Nicht immer passt diese Wunschvorstellung aber auch zu den örtlichen Gegebenheiten. In sehr sonnigen Regionen, in denen der Boden stark verdichtet oder sehr mager und sandig ist, ist eine herkömmliche Bepflanzung mit hohem Pflegeaufwand verbunden. Ein Kiesbeet stellt hier eine optisch sehr ansprechende Lösung dar, die wenig Arbeit macht und gleichzeitig in Sachen Gartengestaltung voll im Trend liegt.

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Lavendel ist im mediterranen Kiesbeet ein Muss
AUF EINEN BLICK
Wie lege ich ein Kiesbeet an?
Um ein Kiesbeet anzulegen, heben Sie den Boden 25-30 cm tief aus, entfernen Unkraut, füllen die Grube mit Kies-Mutterboden-Mischung auf und legen ein Unkrautvlies aus. Beim Bepflanzen schneiden Sie das Vlies kreuzförmig ein, setzen die Pflanzen ein und verteilen Zierkies als Abdeckung.

Ein Kiesbeet planen

Wie bei allen Maßnahmen der Gartengestaltung beginnt auch die Anlage eines Kiesbeets am Schreibtisch. Bei der Gartenplanung sind diverse Punkte zu bedenken:

  • Die Standortbedingungen: Soll das Beet in einem vollsonnigen Bereich, im Vorgarten oder im Schatten des Hauses angelegt werden?
  • Die Bodenbeschaffenheit: Ist der Untergrund eher trocken-sandig und nährstoffarm oder besteht die Gefahr von Staunässe?
  • Die Optik: Ein Kiesbeet lässt sich wie ein durchstrukturierter Garten im japanischen Stil anlegen oder vermittelt beispielsweise die Illusion einer mediterranen oder alpinen Landschaft.
  • Bevorzugen Sie die klare Form einer geraden Fläche oder sollen kleine Erhebungen und vielleicht sogar ein künstlicher Bachlauf für Auflockerung sorgen?

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Messen Sie auch unbedingt den zur Verfügung stehende Platz und zeichnen Sie anhand Ihrer Überlegung einen genauen Plan. In diesen sollten nicht nur die Form des Beetes aufgenommen werden, sondern auch schon der genaue Standort der einzelnen Pflanzen. Bedenken Sie bei der Planung unbedingt den späteren Platzbedarf der Gewächse.

Welcher Zierkies passt zur Gartenplanung

Wie das spätere Beet wirken soll, ist bedeutend für die Auswahl des richtigen Zierkieses. Rötliche und braune Sorten passen gut zur mediterranen Gestaltung, weiße Töne unterstreichen die geradlinige und designorientierte Ausstrahlung japanischer Gärten. Zum Alpengarten sehen grau-schwarze Nuancen am schönsten aus.

Hier einige der gebräuchlichsten Sorten und ihre Färbung:

  • Carrara Marmor: strahlend weiß
  • Quarz: schwarz-weiß, mit hübscher Aderung
  • Rosenquarz: zart rosè
  • Naturgranit: grau gesprenkelt
  • Gletscherkies: bunte Naturtöne
  • Basalt: tief schwarz

Zierkies erhalten Sie gerundet oder scharfkantig und in unterschiedlichen Körnungen, die sich ebenfalls auf das Gesamtbild auswirkt.

Das Kiesbeet richtig anlegen

Benötigte Materialien

  • Schaufel
  • scharfes Messer
  • Zierkies oder – splitt
  • Pflanzen

sowie je nach Planung:

  • Drainagesand oder Mutterboden
  • Unkrautvlies
  • Teichfolie

Wie tief muss die Beetfläche ausgehoben werden?

Markieren Sie den Umriss des Beetes mit einem Fadengerüst, das erleichtert diese Arbeit wesentlich. Innerhalb der Markierung müssen Sie den Boden mindesten 25 Zentimeter, besser wären sogar 30 Zentimeter, tief ausheben. Entfernen Sie unbedingt alle Unkräuter. Besteht der Aushub aus reinem Mutterboden, wird dieser nun zur Hälfte mit Kies vermischt und so in die entstandene Grube gefüllt. Bedenken Sie dabei, dass darüber noch die Kiesschicht kommt, die mit den übrigen Flächen eben abschließen sollte.

Bei Sandböden erübrigt sich die Frage, wie tief Sie ausheben müssen, denn diese haben bereits die optimale Bodenstruktur. Hier wird nur tiefgründig umgegraben. Lesen Sie im Zuge dieser Arbeit alle Wurzelreste aus.

Wege oder Gartenläufe

Haben Sie einen Weg im Garten geplant, der durch das Kiesbeet hindurchführen soll, oder möchten Sie einen Wasserlauf anlegen, ist hierfür nun der richtige Zeitpunkt. Auch wenn größere Findlinge oder Steine zur Strukturierung des Beetes eingesetzt werden sollen, können Sie diese nun an den entsprechenden Stellen verteilen.

Welche Pflanzen eignen sich?

Die Bepflanzung orientiert sich einzig daran, welchen Naturraum Sie mit Ihrem Kiesbeet imitieren möchten.

Pflanzen für trockenen Schatten (Vorgarten)

  • Wolfsmilchgewächse ((Euphorbia amygdaloides)
  • Beinwell (Symphytum azureum)
  • Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora)
  • Fingerhut (Digitalis ferruginea)

Das alpine Kiesbeet

  • Enzian (Gentiana)
  • Edelweiß (Leontopodium)
  • Lilafarbenes Alpen-Leinkraut (Linaria alpina)
  • kriechende oder kleinwüchsige Kiefernarten

Das Beet im japanischen Stil

  • Flammenblume (Phlox divaricata)
  • Funkie (Hosta)
  • Japan-Anemone (Anemone japonica)
  • sowie regelmäßig zurückgeschnittene Gehölze wie Magnolien, Japanischer Zierahorn oder Bambus.

Mediterrane Bepflanzung

  • Lavendel (Lavandula angustifolia
  • Palmlilie (Yucca filamentosa)
  • kleinwüchsige Iris (Iris Barbata-Nana)
  • Federnelke (Dianthus plumarius)

Dies sind nur Beispiele, im Fachhandel finden Sie viele weitere Pflanzen, die harmonisch zur geplanten Optik des Beetes passen. Äußerst attraktiv sieht auch die Gestaltung mit Gräsern aus.

Das Einsetzen der Pflanzen

Stellen Sie hierfür die Pflanzen mitsamt dem Topf zunächst in mit Wasser gefüllte Wannen und warten Sie, bis keine Luftblasen mehr aus dem Topfballen aufsteigen. In dieser Zeit können Sie das Beet mit dem Vlies bedecken. Verteilen Sie im Anschluss alle Gewächse, wie in Ihrem Plan vorgesehen, auf dem Vlies.

  • An der Stelle, an der Sie die Pflanzen einsetzen möchten, wird das Vlies nun mit dem Messer kreuzförmig eingeschnitten.
  • Heben Sie mit einer kleinen Handschaufel eine Grube aus, die etwa 1,5 mal so groß sein sollte wie der Wurzelballen.
  • Einpflanzen, Erde vorsichtig andrücken.
  • Das Vlies wieder um die Pflanze herum ausbreiten.

Einkiesen

Erst dann wird der Kies auf dem gesamten Beet verteilt. Die Kiesschicht sollte mindestens fünf Zentimeter dick sein. Schützen Sie kleine Gewächse dabei mit einem umgedrehten Blumentopf oder Eimer, damit Sie diese nicht unbeabsichtigt mit Steinen bedecken.

Die Umrandung

Insbesondere wenn das Kiesbeet an Grünflächen im Garten angrenzt, empfiehlt sich eine stabile Umrandung. Optisch sehr ansprechend wirkt eine Einfassung aus Stein im Ton der Bekiesung.

Tipp

Das Kiesbeet muss nur während der Zeit des Anwachsens regelmäßig gegossen werden. Anschließend können Sie, mit Ausnahme längerer Trockenperioden, auf zusätzliche Wassergaben verzichten.

Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock