Welche fleischfressenden Pflanzen wachsen im Regenwald?
Im Regenwald ist es zwar sehr feucht, doch viel Sonne fällt nicht in die unteren Regionen. Dennoch wachsen auch hier einige fleischfressende Pflanzen. Die bekannteste Karnivore aus dem Regenwald ist die Kannenpflanze (Nepenthes).
Sie kommt vor allem in den Regenwäldern Südostasien vor, doch auch auf Borneo wurden einige Arten entdeckt.
Offensichtlich braucht die Kannenpflanze in freier Natur weniger Sonne als andere fleischfressende Pflanzen.
Kannenpflanzen gibt es in über 100 Arten
Mittlerweile sind über 100 verschiedene Arten der Kannenpflanze gefunden worden. Da die Regenwälder noch lange nicht vollständig erforscht sind, dürften es jedoch einige mehr sein.
Die Kannenpflanzen schlingen ihre langen Triebe mit den Blättern an den Bäumen empor. Sie entwickeln bauchige Krüge, die tatsächlich aussehen wie Kannen. Sie verströmen einen aromatischen und manchmal fauligen Duft, der Beute anzieht. Oben sind die Kannen spiegelglatt, sodass sich kein Insekt darauf halten kann, sondern in die Falle hineinrutscht.
Im unteren Teil der Kanne befindet sich eine Flüssigkeit, die für die Verdauung der gefangenen Beute sorgt.
Einige Kannenpflanzen fressen sogar Säugetiere
Hauptsächlich ernähren sich Kannenpflanzen von Insekten wie Mücken, Fliegen und allem, was im Regenwald so vorkommt.
Es gibt sogar eine riesige Kannenpflanzen-Art, die so große Kannen bildet, dass sie damit auch Ratten und Hörnchen fangen kann. „Nepenthes Rajah“ heißt diese Sorte. Ihre Fangvorrichtungen können bis zu 80 Zentimeter lang werden. Bis so große Tiere verdaut sind, dauert es natürlich eine lange Zeit.
Kannenpflanzen, die Sie als Zierpflanze pflegen, werden natürlich nicht so groß. Für Haustiere besteht also keine Gefahr durch fleischfressende Pflanzen.
Tipp
Es gibt im Regenwald nur eine einzige kleine Tierart, die nicht zur Beute einer Kannenpflanze wird: eine besondere Ameisenart. Die Ameisen können sogar durch das Verdauungssekret laufen. Dafür halten sie die Ränder der Kannen schön glatt.