Kompost

Kompostbeet anlegen: So düngst du richtig

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Die Verwendung von Kompost bietet eine natürliche Möglichkeit, Ihre Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Allerdings unterscheiden sich die Bedürfnisse der Pflanzen hinsichtlich der Kompostmenge. Dieser Artikel hilft Ihnen, die richtige Dosierung für Stark-, Mittel- und Schwachzehrer zu finden und erläutert die Anlage von Kompostbeeten.

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Kartoffeln können direkt in Kompost gepflanzt werden

Starkzehrer: Gedeihen mit reichlich Kompost

Starkzehrer benötigen viele Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, um optimal zu wachsen und üppige Erträge zu liefern. Kompost ist hierfür ein idealer Dünger. Pro Quadratmeter Beetfläche können Sie 2 Schaufeln Kompost verwenden. Achten Sie darauf, Starkzehrer mit ausreichend Platz zueinander zu setzen, damit sie sich im Wurzelbereich nicht gegenseitig behindern.

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Zu den Starkzehrern zählen:

  • Tomaten: Benötigen einen nährstoffreichen Boden für aromatische Früchte.
  • Kürbisse und Zucchini: Wachsen kräftig und benötigen daher viele Nährstoffe.
  • Kartoffeln und Süßkartoffeln: Reichhaltiger Boden ist die Basis für eine gute Ernte.
  • Mais: Ist ein klassischer Starkzehrer und entzieht dem Boden viel Stickstoff.
  • Kohlarten (inkl. Brokkoli und Blumenkohl): Bilden mit Hilfe von Kompost ihre dichten Köpfe aus.
  • Knollensellerie und Lauch: Haben während des Wachstums einen hohen Nährstoffbedarf.
  • Paprika und Auberginen: Entwickeln in nährstoffreicher Umgebung pralle Früchte mit intensivem Aroma.

Möchten Sie die Nährstoffversorgung Ihrer Starkzehrer optimieren, können Sie dem Kompost Pflanzenkohle oder Stickstofflieferanten wie Hornspäne beimischen. Bis zu 5 kg Kompost pro Quadratmeter sind empfehlenswert.

Mittelzehrer: Moderate Kompostgaben

Mittelzehrer benötigen weniger Nährstoffe als Starkzehrer. Zu viel Kompost kann ihr Wachstum sogar beeinträchtigen. Daher ist es ratsam, 3 bis 5 Liter Kompost pro Quadratmeter in die oberste Erdschicht einzuarbeiten.

Bekannte Mittelzehrer sind:

  • Karotten: Bevorzugen einen locker-humosen Boden mit ausgewogenen Nährstoffverhältnissen.
  • Rote Bete: Gedeiht am besten in lockerem, humosem Boden mit guter Nährstoffversorgung.
  • Spinat: Benötigt ausreichend Nährstoffe, ohne dass der Boden überdüngt ist.
  • Zwiebeln: Wachsen am besten in locker-durchlässigem Boden mit moderatem Nährstoffgehalt.
  • Kohlrabi: Liebt humosen, nährstoffreichen Boden.
  • Mangold: Benötigt für gesundes Wachstum einen Boden mit mittlerem Nährstoffgehalt.
  • Erdbeeren: Gedeihen am besten mit einer moderaten Nährstoffversorgung. Zu viele Nährstoffe können schaden.
  • Pak Choi: Gedeiht in lockerem, humusreichem Boden mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis.

Die genannte Kompostmenge versorgt Mittelzehrer optimal mit Nährstoffen. Hornspäne oder Schafwollpellets können den Stickstoffgehalt auf natürliche Weise ergänzen.

Schwachzehrer: Kompost sparsam verwenden

Schwachzehrer benötigen nur wenige Nährstoffe. Manche können sogar selbst Stickstoff im Boden binden. Daher ist eine Kompostgabe nur in kleinen Mengen notwendig. Zu viel Dünger kann das Wachstum beeinträchtigen und die Pflanzen anfälliger für Krankheiten machen.

Folgende Dosierung ist für Schwachzehrer empfehlenswert:

  • Buschbohnen: Können ihren Stickstoffbedarf selbst decken. 1 Liter Kompost pro Quadratmeter ist ausreichend.
  • Feldsalat: Wächst optimal in mageren Böden. 1 Liter Kompost pro Quadratmeter ist empfehlenswert.
  • Radieschen: Benötigen nur wenig Kompost für gesundes Wachstum. 1 Liter pro Quadratmeter genügt.
  • Kresse: Gedeiht in nährstoffarmen Böden. Maximal 1 Liter Kompost pro Quadratmeter ist notwendig.
  • Erdbeeren: Gedeihen am besten mit einer moderaten Nährstoffversorgung. Bis zu 1 Liter Kompost pro Quadratmeter ist ausreichend.

Mit den vorgeschlagenen Kompostmengen erhalten Schwachzehrer ausreichend Nährstoffe, ohne dass die Gefahr einer Überdüngung besteht.

Kompostbeete: Zwei Varianten

Für die Anlage von Kompostbeeten gibt es zwei bewährte Methoden: No-dig-Beete und Hoch- bzw. Hügelbeete. Beide Varianten haben ihre Vorzüge und eignen sich je nach Pflanzenbedürfnissen und Gartensituation.

No-dig-Beete

  • Reifer Kompost wird auf die vorhandene Bodenoberfläche aufgetragen. Die Pflanzen wachsen direkt im Kompost und profitieren von der guten Nährstoffversorgung.
  • Das Risiko für Unkrautsamen und Krankheitserreger ist gering, da der Kompost eine heiße Rotte durchlaufen hat.
  • No-dig-Beete sind einfach anzulegen und reduzieren den Pflegeaufwand, da kein Umgraben des Bodens notwendig ist.

Hoch- und Hügelbeete

  • Eine Schicht aus frischem Kompost bildet die unterste Lage. Durch den Verrottungsprozess entsteht Wärme, die den Boden erwärmt und das Pflanzenwachstum beschleunigt.
  • Über den frischen Kompost wird reifer Kompost oder Pflanzerde gegeben, in die die Pflanzen eingesetzt werden. Diese Methode eignet sich besonders für Starkzehrer, da sie von der zusätzlichen Wärme und den freigesetzten Nährstoffen profitieren.

Welche Methode ist die richtige?

Die Wahl der Kompostbeet-Variante hängt von den Bedürfnissen der Pflanzen ab. No-dig-Beete sind einfach und pflegeleicht. Hoch- und Hügelbeete bieten zusätzliche Wärme und Nährstoffe, was besonders für Starkzehrer von Vorteil ist. Beide Methoden verbessern den Boden und fördern die Pflanzengesundheit.

Bilder: SALNIKOV MIKHAIL / Shutterstock