Kompost

Düngen mit Kompost: Wann und wie für gesunde Pflanzen?

Kompost ist ein vielseitiger Helfer im Garten und bietet Vorteile für Pflanzen und Boden. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Kompost im Garten, von der Bodenverbesserung bis zur Pflanzenpflege.

Wann Kompost im Garten ausbringen?

Der optimale Zeitpunkt zum Ausbringen von Kompost richtet sich nach den Bedürfnissen Ihrer Pflanzen und den Witterungsbedingungen. Generell empfiehlt es sich, reifen Kompost im Frühjahr auszubringen, wenn Sie Ihre Beete vorbereiten. Dies ist ideal, da die Pflanzen sich in ihrer Wachstumsphase befinden und die zusätzlichen Nährstoffe gut aufnehmen können. Arbeiten Sie den Kompost flach in die obere Erdschicht ein, um besonders nährstoffhungrige Pflanzen wie Starkzehrer ideal zu versorgen.

Auch während der Wachstumsperiode im Sommer können Sie wiederholt Kompost um die Pflanzen herum verteilen und leicht einharken, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung sicherzustellen.

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Das Ausbringen von Kompost im Herbst ist ebenfalls möglich, sofern der Boden noch warm ist. Dies ist besonders vorteilhaft für Obstbäume und Beerensträucher. Vermeiden Sie jedoch das Ausbringen in regenreichen Zeiten wie Spätsommer oder Frühherbst, da die Nährstoffe sonst ausgewaschen werden könnten.

Kompost im Ziergarten verwenden

Kompost ist ein wertvoller Helfer im Ziergarten und fördert nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern verbessert auch die Bodenstruktur nachhaltig.

Vorteile der Kompostanwendung im Ziergarten

  1. Verbesserung der Bodenstruktur: Kompost erhöht den Humusgehalt im Boden, was zur besseren Wasserspeicherung und Bodenbelüftung beiträgt.
  2. Langzeitdüngung: Kompost gibt seine Nährstoffe langsam und kontinuierlich frei, was das Risiko von Überdüngung reduziert und ein gleichmäßiges Pflanzenwachstum fördert.
  3. Förderung des Bodenlebens: Kompost bietet eine optimale Lebensgrundlage für Mikroorganismen, die für die Zersetzung organischer Materialien und die Freisetzung von Nährstoffen essentiell sind.

Anwendungstipps

  • Beetvorbereitung: Bei der Anlage eines neuen Beetes können Sie etwa 20 bis 30 Liter gut gereiften Kompost pro Quadratmeter in die Erde einarbeiten.
  • Pflanzlöcher vorbereiten: Mischen Sie den Aushub aus den Pflanzlöchern mit bis zu 30 Prozent Kompost, um die Bodendichte zu verbessern und das Anwurzeln zu fördern.
  • Oberflächenmulch: Verteilen Sie eine dünne Schicht Kompost rund um die Pflanzen, um den Boden vor Austrocknung zu schützen, Unkraut zu unterdrücken und die Pflanzen kontinuierlich mit Nährstoffen zu versorgen.

Wichtige Hinweise

  • Richtige Menge: Eine jährliche Zugabe von ein bis zwei Litern Kompost pro Quadratmeter ist in der Regel ausreichend für die meisten Zierpflanzen.
  • Kompostqualität: Nutzen Sie gut gereiften und feinkrümeligen Kompost, um das Wurzelwachstum nicht zu behindern.
  • Vermeidung von Krankheiten: Stellen Sie sicher, dass Ihr Kompost eine ausreichende Rottezeit hatte und keine Krankheitserreger enthält.

Kompost im Nutzgarten verwenden

Im Nutzgarten kann Kompost sowohl das Pflanzenwachstum fördern als auch die Bodenstruktur verbessern.

Anwendung im Gartenbeet

Im Frühjahr können Sie reifen Kompost in die obere Erdschicht einarbeiten, um die Bodenstruktur zu verbessern und die Pflanzen während der Wachstumsperiode mit Nährstoffen zu versorgen. Starkzehrer wie Kürbis, Tomaten und Zucchini profitieren besonders von einer Kompostgabe.

Obstbäume und Beerensträucher

Im Herbst können Obstbäume und Beerensträucher mit einer Mulchschicht aus Kompost rund um die Baumscheiben versorgt werden. Dies schützt die Wurzeln vor Kälte und trägt zur Bodenverbesserung bei.

Kompostmenge anpassen

  • Starkzehrer: 5-7 Liter pro Quadratmeter
  • Mittelzehrer: 3-5 Liter pro Quadratmeter
  • Schwachzehrer: 1-3 Liter pro Quadratmeter

Praktische Hinweise

  • Kompostqualität: Achten Sie darauf, dass der Kompost gut ausgereift und feinkrümelig ist.
  • Gleichmäßige Verteilung: Verteilen Sie den Kompost gleichmäßig und arbeiten Sie ihn flach ein, um die Mikroorganismen nicht zu stören.
  • Regelmäßige Anwendung: Ergänzen Sie regelmäßig Kompost, um den Nährstoffgehalt und die Bodenstruktur nachhaltig zu verbessern.

Kompost für Topf- und Kübelpflanzen

Auch für Topf- und Kübelpflanzen kann Kompost ein wertvoller Dünger und Bodenverbesserer sein.

Vorbereitung der Erde

Für Topfpflanzen empfiehlt sich eine Mischung aus verschiedenen Komponenten:

  • Gartenerde: Ein Drittel Gartenerde als Basis.
  • Reifer Kompost: Ein Drittel gut gesiebter reifer Kompost.
  • Zusatzstoffe: Je nach Bedarf der Pflanze Sand oder Torfersatzstoffe für bessere Drainage und Wasserspeicherfähigkeit.

Anwendung und Pflege

  1. Einarbeitung: Mischen Sie die Komponenten sorgfältig.
  2. Topfboden: Decken Sie den Boden des Topfes mit einer Drainageschicht ab, um Staunässe zu verhindern.
  3. Einpflanzen: Füllen Sie die vorbereitete Mischung in den Topf, pflanzen Sie die Pflanzen ein, drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie gründlich.
  4. Nachdüngung: Eine dünne Schicht Kompost auf der Oberfläche sichert die langfristige Nährstoffversorgung.

Praktische Hinweise

  • Regelmäßigkeit: Geben Sie Kompost mindestens einmal jährlich zu.
  • Mäßigung: Vermeiden Sie Überdüngung durch moderate Mengen.
  • Pflanzenart beachten: Berücksichtigen Sie die unterschiedlichen Anforderungen von Kräutern, Gemüse und Blühpflanzen.

Kompost für die Anzucht von Jungpflanzen

Für die Anzucht von Jungpflanzen ist die richtige Erdmischung entscheidend.

Vorbereitung der Anzuchterde

  1. Zusammensetzung: Stellen Sie eine Mischung aus gleichen Teilen Kompost, Sand und Gartenerde her.
  2. Reifer Kompost: Nutzen Sie gut zersetzten und feinkrümeligen Kompost.
  3. Sterilisation: Sterilisieren Sie die Anzuchterde durch Erhitzen im Backofen, um Schädlinge und Krankheitserreger abzutöten.

Praktische Hinweise

  1. Mischen: Mischen Sie die Komponenten gründlich.
  2. Aussaat: Pflanzen Sie die Samen gemäß den spezifischen Anforderungen der Pflanzensorten in die vorbereitete Erde.
  3. Pflege: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe.

Kompost für den Rasen

Kompost eignet sich hervorragend zur Pflege Ihres Rasens.

Anwendung im Frühjahr

Im Frühjahr benötigt der Rasen nach dem Winter Unterstützung beim Neuaustrieb. Verteilen Sie etwa zwei Liter gut gesiebten Kompost pro Quadratmeter, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren. Vertikutieren Sie den Rasen vorher, um die Bodenoberfläche aufzulockern.

Regelmäßige Düngung

Eine weitere Gabe Kompost im Sommer hält den Rasen gesund und kräftig. Eine Schicht von einem bis zwei Litern pro Quadratmeter genügt. Arbeiten Sie den Kompost leicht ein und beregnen Sie die Rasenfläche anschließend.

Vorteile des Komposts für den Rasen

  • Langzeitdüngung: Kompost gibt Nährstoffe über einen längeren Zeitraum hinweg frei.
  • Bodenverbesserung: Der humusreiche Kompost verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben.
  • Umweltfreundlichkeit: Kompost ist ein natürlicher Dünger ohne chemische Zusätze.

Hinweise zur Kompostqualität

Verwenden Sie nur gut gereiften und feinkrümeligen Kompost, um eine gleichmäßige Verteilung und ein gutes Erscheinungsbild des Rasens zu gewährleisten.

Eigenschaften von Kompost

Kompost ist ein zentraler Bestandteil des naturnahen Gärtnerns. Er entsteht aus organischen Abfällen wie Garten- und Küchenresten und variiert in seiner Beschaffenheit und Wirkung.

Physikalische Eigenschaften

  • Struktur: Kompost ist je nach Rottegrad grob und faserig oder feinkrümelig.
  • Geruch: Hochwertiger Kompost riecht angenehm erdig.
  • Dichte: Kompost ist etwa doppelt so schwer wie Torf, aber nur halb so schwer wie Sand.

Chemische Eigenschaften

  • pH-Wert: Kompost kann leicht sauer, neutral oder leicht alkalisch sein.
  • Nährstoffgehalt: Der Gehalt an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium variiert je nach Ausgangsstoffen und Reifedauer.
  • Humus-C: Bei gut gereiftem Kompost liegt der Anteil an humusbildendem Kohlenstoff bei etwa 60 bis 90 Kilogramm pro Tonne Frischmasse.

Biologische Eigenschaften

  • Mikroorganismen: Kompost enthält eine Vielzahl an Mikroorganismen, die für den Abbau organischer Materialien und die Bodenverbesserung wichtig sind.
  • Spurennährstoffe: Neben den Hauptnährstoffen liefert Kompost auch essenzielle Spurenelemente wie Magnesium und Schwefel.

Unterschiede nach Rottegrad

  • Frischkompost: Vier bis acht Wochen alt, enthält noch erkennbare Strukturen der Ausgangsmaterialien.
  • Fertigkompost: Nach mindestens sechs Monaten größtenteils zersetzt.
  • Reifekompost: Nach zwei bis drei Jahren stabil und humusreich.

Durch die richtige Auswahl und Verwendung von Kompost verbessern Sie nachhaltig die Bodenqualität und versorgen Ihre Pflanzen optimal mit Nährstoffen.

Wirkung von Kompost auf Pflanzen und Boden

Kompost wirkt positiv auf Pflanzen und Boden, da er eine Vielzahl von Nährstoffen enthält und die Bodenstruktur verbessert.

Verbesserung der Bodenstruktur

  • Wasserspeicherung und Drainage: Kompost verbessert sowohl die Wasserspeicherkapazität in leichten, sandigen Böden als auch die Drainage in schweren, tonhaltigen Böden.
  • Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit: Die organischen Bestandteile im Kompost fördern die Bildung von Humus, der langfristig die Bodenfruchtbarkeit sichert.

Förderung des Bodenlebens

  • Mikroorganismenaktivität: Die reichhaltige Mikroorganismenpopulation im Kompost erhöht die mikrobielle Aktivität im Boden und fördert die Gesundheit der Pflanzen.
  • Vorbeugung von Krankheiten: Kompost fördert natürliche Feinde von bodenbürtigen Krankheitserregern, wodurch das Auftreten von Pflanzenkrankheiten reduziert wird.

Förderung der Pflanzenentwicklung

  • Langsame Nährstofffreisetzung: Kompost sorgt für eine konstante Nährstoffversorgung über die gesamte Vegetationsperiode.
  • Mikronährstoffe und Spurenelemente: Kompost enthält essenzielle Mikronährstoffe wie Magnesium und Schwefel, die für zahlreiche Pflanzenstoffwechselprozesse wichtig sind.

Klimapufferung und Bodenschutz

  • Erhöhung der Bodenpufferkapazität: Kompost verbessert die Fähigkeit des Bodens, pH-Wert-Schwankungen auszugleichen und Nährstoff- und Wasseränderungen zu puffern.
  • Förderung der Bodenerwärmung: Die dunkle Farbe des Humus im Kompost absorbiert mehr Sonnenwärme, was eine schnellere Erwärmung des Bodens im Frühjahr unterstützt.

Durch den gezielten Einsatz von Kompost schaffen Sie optimale Bedingungen für ein gesundes Pflanzenwachstum und verbessern langfristig die Bodenfruchtbarkeit.

Bilder: alicja neumiler / Shutterstock