Dattelpalme

Dattelpalme pflegen: Standort, Gießen & Überwintern

Die Dattelpalme (Phoenix dactylifera) beeindruckt mit ihren majestätischen Wedeln und ihrer Anpassungsfähigkeit an trockene Standorte. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Dattelpalmen.

Herkunft

Die Dattelpalme (Phoenix dactylifera), eine der ältesten Kulturpflanzen, hat ihre Wurzeln in der Alten Welt. Historische Hinweise deuten darauf hin, dass sie ursprünglich aus den mittelöstlichen Ländern Saudi-Arabien und Iran stammt.

Heute wird sie in trockenen, warmen Gebieten weltweit angebaut, darunter:

  • Länder der afrikanischen Mittelmeerküste
  • Die Sahara-Region
  • Die Arabische Halbinsel
  • Länder am Persischen Golf

Auch in Gebieten mit tropischem Monsunklima gedeiht die Dattelpalme und kommt in naturnahen Regionen oft in der Nähe von Wasserläufen oder Oasen vor. Einige Arten, wie die Mangroven-Dattelpalme (Phoenix paludosa), wachsen am landseitigen Rand von Mangrovenwäldern, und die Zwerg-Dattelpalme (Phoenix roebelenii) bevorzugt Fließgewässer in Südostasien.

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Die Gattung Phoenix umfasst insgesamt 14 Arten, von denen viele kultiviert und weltweit konsumiert werden. Diese Palmenarten sind bemerkenswert wegen ihrer historischen Bedeutung und ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene klimatische Bedingungen.

Wuchs

Dattelpalmen variieren stark in ihrem Wuchsverhalten, von zwergwüchsig bis groß und kriechend bis aufrecht. Der Stamm ist häufig von schraubig angeordneten Blattbasen umhüllt. Die Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera) kann Wuchshöhen von 15 bis 30 Metern erreichen, während die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) bis zu 15 Meter hoch wächst. Als Kübelpflanze kann die Phoenixpalme je nach Art Höhen von 3 bis 5 Metern erreichen.

Die Blattbasen der Dattelpalme bleiben oft nach dem Abfallen am Stamm haften, was der Pflanze ihr charakteristisches Erscheinungsbild verleiht. In optimalen Bedingungen entwickelt die Pflanze eine dichte Krone aus langen Wedeln.

Blätter

Die Blätter der Dattelpalme sind bis zu 5 Meter lange Wedel, die in natürlicher Umgebung bis zu 6 Meter erreichen können. Diese gefiederten Blätter bestehen aus zahlreichen Fiedern und haben im unteren Bereich Stacheln (Akanthophylle), die aus umgewandelten Blättchen bestehen und die Pflanze vor Fressfeinden schützen.

Die Blattbasis bildet eine faserige Scheide, während der Blattstiel je nach Art und Alter variieren kann. Die Rhachis ist das zentrale Tragorgan des Blattes und endet meist in einem kleinen Blättchen. Die Blättchen sind einfach gefaltet und oft paralleladernig.

Typische Merkmale der Dattelpalmenblätter sind:

  • Länge der Wedel: 3 bis 5 Meter (in freier Natur bis zu 6 Meter)
  • Länge der Fiedern: ca. 30 cm, Breite: ca. 2 cm
  • Stacheln am unteren Bereich der Wedel
  • Faserige Scheide an der Blattbasis

Diese Blätter sind nicht nur funktional, sondern auch optisch beeindruckend.

Blüte

Dattelpalmen sind zweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Ihre Blütenstände entstehen zwischen den Blättern und sind einfach verzweigt. Die männlichen Blüten enthalten meist drei Staubblätter, während die weiblichen Blüten drei freie Fruchtblätter besitzen.

Der Blütenstandsstiel kann kurz bis lang sein, mit einem Vorblatt, das stabförmig und manchmal zweiklappig ist. An den Seitenachsen befinden sich dreieckige Hochblätter, in deren Achseln eine einzelne Blüte sitzt.

Nach der Bestäubung entwickeln sich an den weiblichen Blütenständen weiße, duftende Blüten, die zu bis zu 6 cm großen Früchten heranwachsen. Diese Zweihäusigkeit erfordert zur Fruchtbildung eine Bestäubung durch männliche Pflanzen.

Früchte

Die Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera) bildet fleischige Steinfrüchte, bekannt als Datteln. Diese Datteln hängen in großen traubigen Fruchtständen und sind von einer ledrigen, derben Haut umgeben, die von gelblich bis rotbraun variiert. Die Früchte erreichen eine Länge von 3 bis 7 Zentimetern und einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern.

Nach der Bestäubung dauert es etwa fünf bis sechs Monate, bis die Datteln vollständig ausgereift sind. Datteln sind sehr nährstoffreich und enthalten pro 100 Gramm unter anderem 75 Gramm Kohlenhydrate, davon 63,4 Gramm Zucker, sowie wichtige Mineralstoffe wie Kalium.

Die Früchte der Verwandten Phoenix canariensis sind dagegen nicht essbar. Natürliche Samenverbreiter der Datteln sind Säugetiere und Vögel, die die Früchte fressen und die resistenten Kerne ausscheiden.

Welcher Standort ist geeignet?

Dattelpalmen benötigen einen hellen, sonnigen und warmen Standort. Von Mai bis Oktober können sie im Freien stehen, müssen aber schrittweise an das direkte Sonnenlicht gewöhnt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Die Eingewöhnung sollte 10 bis 14 Tage dauern. Ein idealer Sommerstandort ist sonnig bis halbschattig, warm, wind- und regengeschützt.

Im Winter benötigen Dattelpalmen ein helles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Auch eine ganzjährige Kultur in Wintergärten oder lichtreichen Räumen ist möglich, solange die Pflanze ausreichend Licht erhält.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Dattelpalme bevorzugt gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Regelmäßige Bewässerung ist besonders in den Sommermonaten wichtig, um optimales Wachstum zu fördern. Ein geeignetes Substrat besteht aus zwei Dritteln Komposterde und einem Drittel grobem Sand. Eine Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes hilft, Staunässe zu vermeiden.

Die bevorzugten Bodenbedingungen sind leicht sauer bis neutral (pH-Wert 5,5 bis 7,0). Regelmäßiges Umtopfen alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr unterstützt die Vitalität der Pflanze und gibt den tief wachsenden Wurzeln ausreichend Platz.

Dattelpalme pflegen

Die Pflege der Dattelpalme ist relativ einfach. In der Hauptwachstumsphase von Mai bis August müssen Sie die Palme regelmäßig und gründlich gießen. Achten Sie darauf, dass die oberen 3 cm des Substrats trocken sind, bevor Sie erneut gießen. Im Sommer kann täglich gegossen werden, während im Winter der Wasserbedarf reduziert ist.

Düngen Sie die Dattelpalme während der Wachstumsperiode von April bis September alle 14 Tage mit einem handelsüblichen Flüssigdünger für Grünpflanzen. Im Winter ist keine Düngung erforderlich.

Regelmäßiges Abbrausen der Wedel entfernt Staub und fördert die Gesundheit der Pflanze. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können Sie die Wedel mit kalkfreiem Wasser besprühen.

Entfernen Sie vertrocknete Wedel und Blätter etwa 2 cm vom Stamm entfernt. Braune Blattspitzen sollten ebenfalls geschnitten werden, wobei ein Zentimeter der vertrockneten Spitze stehen gelassen wird.

Zum Schutz vor Krankheiten und Schädlingen sollten Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen und die Pflanze regelmäßig kontrollieren. Spinnmilben, Woll- und Schmierläuse können auftreten und sollten bei erstem Befall behandelt werden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Dattelpalmen sollten frostfrei überwintert werden, idealerweise bei Temperaturen um 10 °C. Ein frostfreies Gewächshaus, ein temperierter Wintergarten oder ein helles Treppenhaus sind geeignete Standorte. Binden Sie die Wedel locker zusammen, um Platz zu sparen. Gießen Sie die Pflanze sparsam und stellen Sie die Düngung während der Wintermonate ein. Vermeiden Sie es, die Palme im Winter zu oft zu bewegen, und gewöhnen Sie sie im Frühling langsam wieder an das Freien.

Dattelpalme richtig schneiden

Das Schneiden der Dattelpalme dient vor allem der Entfernung abgestorbener und vertrockneter Wedel. Schneiden Sie vertrocknete Wedel etwa 2 bis 3 cm vom Stamm entfernt. Braune Blattspitzen sollten ebenfalls geschnitten werden, wobei ein Zentimeter der vertrockneten Spitze stehen gelassen wird, um Infektionen zu vermeiden.

Besondere Vorsicht ist geboten, um das Vegetationszentrum im oberen Stammbereich nicht zu beschädigen. Dieser Bereich ist entscheidend für das Wachstum der Palme und darf nicht beschnitten werden. Entfernen Sie auch alte Blütenstängel und Keimlinge am Boden der Pflanze, um das Wachstum zu fördern.

Häufig gestellte Fragen

Warum dürfen die Blattspitzen der Dattelpalme nicht beschnitten werden?

Vertrocknete Stellen an den Blattspitzen dienen als natürlicher Schutz für das restliche Blattgewebe. Das beibehalten dieser abgestorbenen Teile verhindert Infektionen durch Bakterien und Pilze. Zudem beeinträchtigt das Entfernen der Spitzen die ästhetische Erscheinung der Pflanze.

Kann die Höhe einer Dattelpalme durch Beschneiden der Wedel kontrolliert werden?

Nein, das Beschneiden der Wedel kann das Höhenwachstum der Dattelpalme nicht kontrollieren. Ein solches Vorgehen kann die Palme entweder verunstalten oder sie sogar zum Absterben bringen, da das Wachstum der Palme durch das Palmenherz im oberen Stammbereich gesteuert wird.

Warum ist der richtige Zeitpunkt zum Schneiden so wichtig?

Das Schneiden brauner oder abgestorbener Wedel sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen. Zu dieser Jahreszeit erholen sich die Pflanzen schneller von Schnittmaßnahmen. Ein späterer Schnitt kann die Pflanze schwächen und ihre Regenerationsfähigkeit verringern.

Welche Besonderheiten weisen die Blätter der Dattelpalme auf?

Die Blätter der Dattelpalme sind bis zu 5 Meter lange gefiederte Wedel, die unter anderem Stacheln (Akanthophylle) im unteren Bereich aufweisen. Diese dornenartigen Strukturen dienen als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Zudem bleiben die Blattbasen nach dem Abfallen häufig am Stamm haften und verleihen der Palme ein charakteristisches Erscheinungsbild.

Bilder: Tanya49 / Shutterstock