Calamondin

Calamondin-Pflege: So gedeiht die Zwergorange zu Hause

Die Calamondin, auch bekannt als Calamansi, ist eine beliebte Zitruspflanze, die sich durch ihren kompakten Wuchs und die dekorativen Früchte auszeichnet. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung und Pflege dieser attraktiven Pflanze im eigenen Zuhause.

Wuchs

In ihrer natürlichen Umgebung entwickelt sich die Calamondin zu einem bis zu acht Meter hohen Gehölz. Im Kübel kultiviert, nimmt sie eine strauchige Form an und bleibt dank ihres langsamen Wachstums und dicht verzweigten Geästs kompakt. Selbst ältere Kübelexemplare erreichen höchstens eine Höhe von 150 bis 200 Zentimetern. Aufgrund ihres aufrechten, buschigen und dicht verzweigten Wuchses ist die Calamondin ideal für Terrassen und Balkone geeignet.

Blätter

Die Blätter der Calamondin sind oval, sieben bis acht Zentimeter lang und dunkelgrün auf der Oberseite, während die Unterseite etwas heller gefärbt ist. Sie haften das ganze Jahr über an der Pflanze und verströmen bei Wärme einen angenehmen Duft aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle. Eine besondere Variante, die unter den Namen ‘Foliis Variegatis’ oder ‘Variegata’ bekannt ist, begeistert mit weiß-gelb geflecktem Laub und bietet zusätzlichen Zierwert.

Blüte

Die Calamondin bildet zahlreiche, gut zwei Zentimeter große, weiße Blüten aus, die intensiv duften und ein süßes Aroma verbreiten. Diese Blüten erscheinen typischerweise im Frühling, können sich aber je nach Überwinterungsbedingungen auch auf den Sommer oder Herbst verschieben. Aufgrund ihrer ganzjährigen Blühfähigkeit kann die Pflanze gleichzeitig Blüten und Früchte in unterschiedlichen Reifegraden tragen. Während veredelte Pflanzen bereits im ersten Jahr blühen können, benötigen nicht veredelte Exemplare etwa vier Jahre.

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Früchte

Nach der Blüte entwickelt die Calamondin zahlreiche Früchte, die kleinen Mandarinen ähneln. Diese etwa Tischtennisball großen Früchte durchlaufen eine Farbveränderung von Grün über Gelb bis zu einem intensiven Orange, sobald sie reifen. Obwohl essbar, ist ihr Geschmack im Gegensatz zu Mandarinen sauer und bitter, ähnlich dem der Kumquat. Die dünne Schale wird meist entfernt, bevor die Früchte verzehrt oder weiterverarbeitet werden. Die Haupterntezeit ist im November, wobei die Früchte bis zu sechs Monate am Baum bleiben können. Sie sind reich an Kalzium, Eisen und Vitamin C und finden Verwendung in Marmeladen, Säften, Soßen, Cocktails sowie als Würze für süße und deftige Gerichte.

Verwendung

Die Calamondin wird in der Küche vielfältig genutzt. Der hohe Säuregehalt der Früchte macht sie ideal für die Produktion von Marmeladen und Gelees. Sie können frisch gepresst als erfrischender Saft oder als Basis für exotische Soßen verwendet werden. Ebenso sind die Früchte eine besondere Zutat für Cocktails. In der philippinischen und malaysischen Küche wird sie oft für Gewürze, Essig und Limonaden verwendet.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Calamondin benötigt einen hellen und sonnigen Standort. Ein Platz direkt am Südfenster oder in einem beheizbaren Wintergarten ist optimal für die Kultivierung im Haus. Während der warmen Jahreszeit kann die Pflanze im Freien stehen, was ihren dichten Wuchs und ihre reiche Blüten- und Fruchtbildung fördert. Vor dem ersten Frost muss sie jedoch ins Haus zurückgeholt werden. Im Winter sollte sie idealerweise bei Temperaturen zwischen 3 und 15 Grad Celsius an einem sehr hellen Standort stehen.

Substrat

Für ein gesundes Wachstum ist ein durchlässiges und luftiges Substrat notwendig. Geeignet sind Materialien wie Blähton, Splitt, Kies, grober Sand und Lavagrus, die eine dauerhaft lockere Erde gewährleisten. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Topfboden verhindert Staunässe. Das Substrat sollte leicht sauer und nährstoffreich sein. Eine selbstgemischte Substratmischung aus leicht saurer Pflanzerde und grobem Strukturmaterial ist optimal.

Calamondin gießen

Die Calamondin benötigt während der Sommermonate viel Wasser. Tägliches, durchdringendes Gießen ist notwendig, um den Wurzelballen vollständig zu befeuchten. Kurzzeitiges Wasser im Untersetzer ist in Ordnung, jedoch sollte auf dauerhafte Staunässe verzichtet werden. Regenwasser oder kalkhaltiges Leitungswasser eignen sich gut. Im Winter reduziert sich der Wasserbedarf, dennoch sollte die Erde stets leicht feucht bleiben.

Calamondin richtig düngen

Während der Wachstumsphase von März bis Dezember sollte die Calamondin regelmäßig gedüngt werden. Ein spezieller Zitrusdünger, der einen höheren Stickstoff- und Kaliumanteil und einen reduzierten Phosphoranteil enthält, ist ideal. Dieser kann dem Gießwasser wöchentlich beigemischt werden. Alternativ können Düngestäbchen verwendet werden, die kontinuierlich Nährstoffe abgeben.

Wie pflanze ich richtig um?

Ein Umtopfen der Calamondin ist alle drei bis vier Jahre notwendig, wenn der Topf vollständig durchwurzelt ist. Der ideale Zeitraum liegt zwischen März und Juli. Verwenden Sie einen neuen Topf, der maximal fünf Zentimeter größer ist als der vorherige. Mischt man torffreie Blumenerde mit Blähton oder Splitt, bleibt das Substrat locker. Eine Drainageschicht verhindert Staunässe. Gießen Sie die Pflanze nach dem Umtopfen gut an.

Calamondin richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Gesundheit und den dichten Wuchs der Calamondin. Lange Triebe sollten im Sommer gekürzt werden. Ein größerer Rückschnitt im Spätwinter vor der neuen Wachstumsphase verhindert Schäden an den frischen Trieben. Verwenden Sie scharfes und sauberes Werkzeug, um kranke, kreuzende und nach innen wachsende Äste zu entfernen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Calamondin benötigt ein geeignetes Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius, wobei kurzzeitige Temperaturabfälle bis null Grad Celsius toleriert werden. Ein heller Standort ist notwendig, um Blattabwurf zu vermeiden. In warmen Räumen trocknet die Erde schneller aus, daher muss häufiger gegossen werden. In kühlen Umgebungen benötigt die Pflanze weniger Wasser, aber die Erde darf nie vollständig austrocknen.

Calamondin vermehren

Die Vermehrung der Calamondin erfolgt sortenecht über Stecklinge, die im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden. Verwenden Sie leicht verholzte, einjährige Triebspitzen mit drei bis fünf Knospen. Entfernen Sie die untersten Blätter und pflanzen Sie die Stecklinge in mit Sand vermischte Vermehrungserde. Decken Sie die Stecklinge mit Klarsichtfolie ab und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach etwa sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben.

Krankheiten & Schädlinge

Trotz guter Pflege können Krankheiten und Schädlinge auftreten. Ein zu nasses Substrat oder kalkhaltiges Gießwasser können Chlorose und Blattfall verursachen, während hohe Luftfeuchtigkeit im Winter Grauschimmel begünstigen kann. Häufige Schädlinge sind Spinnmilben, Schildläuse, Wollläuse und Weiße Fliege. Regelmäßige Kontrolle und geeignete Pflanzenschutzmaßnahmen sind wichtig, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Häufig gestellte Fragen

Welche besonderen Pflegehinweise gibt es für die Calamondin im Winter?

Überwinterung ist entscheidend für die Gesundheit der Calamondin. Sie benötigt ein helles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius. Sie verträgt auch kurzzeitige Temperaturabfälle bis null Grad Celsius. In wärmeren Räumen trocknet die Erde schneller aus, daher muss häufiger gegossen werden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern.

Welche Schädlinge treten häufig bei der Calamondin auf, und wie kann man sie bekämpfen?

Häufige Schädlinge bei der Calamondin sind Spinnmilben, Schildläuse, Wollläuse und die Weiße Fliege. Im Sommer treten oft Spinnmilben auf, die nur mit speziellen Spritzmitteln bekämpft werden können. Schildläuse und Wollläuse können durch Besprühen mit einer Mischung aus Wasser, Spiritus und Schmierseife bekämpft werden. Eine regelmäßige Kontrolle hilft, den Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Warum verfärben sich die Blätter der Calamondin gelb und was kann man dagegen tun?

Gelbe Blätter bei der Calamondin können verschiedene Ursachen haben: Zu nasses Substrat oder kalkhaltiges Gießwasser können Chlorose verursachen. Ein weiterer Grund könnte Nährstoffmangel sein, der durch regelmäßiges Düngen während der Wachstumsphase gelindert werden kann. Ein gut durchlässiges, leicht saures Substrat und die Verwendung von Regenwasser oder gefiltertem Wasser helfen ebenfalls, solche Symptome zu vermeiden.

Wie kann man die Calamondin erfolgreich vermehren?

Die Vermehrung erfolgt sortenecht über Stecklinge, die im Frühjahr oder Herbst geschnitten werden. Leicht verholzte, einjährige Triebspitzen mit drei bis fünf Knospen sind ideal. Entfernen Sie die untersten Blätter und pflanzen Sie die Stecklinge in mit Sand vermischte Vermehrungserde. Decken Sie die Stecklinge mit Klarsichtfolie ab und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach etwa sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben.

Bilder: Kabar / Shutterstock