Orangen

Orangenbaum: Die richtige Pflege für reiche Ernte 🍊

Der Orangenbaum (Citrus × sinensis) ist eine attraktive und ertragreiche Pflanze, die sich mit der richtigen Pflege auch in unseren Breitengraden gut kultivieren lässt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Orangenbäumen, von der Standortwahl bis zur Überwinterung.

Wuchs

Der Orangenbaum (auch Apfelsinenbaum genannt) zeichnet sich durch einen schnellen, verzweigten Wuchs aus. Er bildet eine kompakte, rundliche Krone und kann auf Plantagen Höhen von bis zu zehn Metern erreichen. In Kübeln kultivierte Exemplare bleiben in der Regel kleiner.

  • Wuchshöhe: Typischerweise 3 bis 10 Meter.
  • Wuchsform: Aufrechter Wuchs mit kugelförmiger Krone.
  • Zweige: Junge Zweige sind kantig und mit langen, biegsamen Dornen besetzt.
  • Dornen: Vor allem bei jungen Bäumen sichtbar, können bis zu 8 cm lang werden.

Diese Merkmale machen den Orangenbaum zu einer robusten und attraktiven Pflanze für viele Gärten und Terrassen.

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Blätter

Die Blätter des Orangenbaums sind oval bis länglich, an der Spitze zugespitzt und besitzen eine dunkelgrüne, glatte Blattoberseite. Die Unterseite ist heller. Sie sind ledrig und dick, was sie widerstandsfähig macht, und spiralig um die Zweige angeordnet. Der Blattstiel ist leicht geflügelt.

  • Form und Farbe: Oval bis länglich, dunkelgrün auf der Oberseite, heller auf der Unterseite.
  • Textur und Anordnung: Glatt, ledrig, spiralig um die Zweige angeordnet.
  • Lebenszyklus: Immergrün, aber das Laub erneuert sich alle zwei bis drei Jahre.

An den Blatträndern und Blattspitzen befinden sich Öldrüsen, die im Gegenlicht als kleine helle Punkte sichtbar werden.

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Zwischen Februar und Juni blüht der Orangenbaum mit kleinen, weißen und wohlriechenden Blüten, die einzeln in den Blattachseln sitzen und einen angenehmen Orangenduft verströmen. Die Blüten sind radförmig und etwa 1 bis 5 cm groß.

  • Blütezeit und Farbe: Februar bis Juni, weiß.
  • Anordnung und Duft: Einzeln in den Blattachseln, mit einem angenehmen Orangenduft.

Die Blütenpracht des Orangenbaums zieht Bienen an und unterstützt damit die Bestäubung.

Früchte

Die etwa handtellergroßen Früchte des Orangenbaums entwickeln sich im Spätsommer und Herbst. Sie beginnen grün und verfärben sich bei kühleren Nachttemperaturen orange. In warmen Regionen kann die Schale grün bleiben, was häufig zu Verwechslungen hinsichtlich der Reife führt.

  • Farbe und Schale: Grüne Schale, die sich bei kühleren Temperaturen orange färbt. Die Schale ist dick und mit einer weißen Innenhaut.
  • Reifung und Fruchtfleisch: Reifung im Spätsommer und Herbst; Fruchtfleisch ist in 6 bis 12 Segmente unterteilt und schmeckt süß-säuerlich.

Die Früchte enthalten ätherische Öle in der Schale und können kernhaltig oder kernlos sein, je nach Sorte.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Orangenbaum bevorzugt einen sonnigen, warmen Standort, idealerweise in einer Süd- oder Südwestlage. Ein wind- und regengeschützter Platz auf einer Terrasse oder einem Balkon ist optimal.

  • Sonnenlicht und Wärme: Mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag.
  • Wind- und Regenschutz: Geschützter Standort vor starkem Wind und Regen.
  • Kippsicherheit: Stabiler, schwerer Topf, um Kippsicherheit zu gewährleisten.

Im Sommer kann der Orangenbaum auch in ein sonniges Beet gepflanzt werden, wobei der Topf eingraben wird, um das Umstellen ins Winterquartier zu erleichtern. Bei Kultivierung in Innenräumen ist der hellste verfügbare Platz erforderlich, idealerweise im Wintergarten oder am Fenster.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein durchlässiger, frisch-feuchter und formstabiler Boden ist optimal für den Orangenbaum. Eine Mischung aus normaler Blumenerde, Kompost und Kokosfasern oder Perlite ist ideal.

  • Bodenstruktur und -stabilität: Durchlässiger und formstabiler Boden.
  • Drainage: Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kieseln am Topfboden ist unerlässlich.

Der Boden darf nicht zu stark verdichtet sein, um Staunässe und Wurzelfäulnis zu vermeiden.

Orangenbaum pflegen

Die Pflege des Orangenbaums umfasst regelmäßiges Gießen und Düngen.

Gießen

Gießen Sie den Orangenbaum durchdringend, sobald die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. An heißen Sommertagen kann tägliches Gießen notwendig sein. Kalkhaltiges Leitungswasser ist geeignet.

Düngen

Während der Wachstumsphase von Ende Februar bis Oktober benötigt der Orangenbaum eine wöchentliche Düngergabe mit speziellem Zitrusdünger oder Grünpflanzendünger. Dünger nur gemäß den Anweisungen verwenden, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Orangenbaum richtig schneiden

Ein moderater Formschnitt im Herbst sowie ein Verjüngungsschnitt im Frühjahr sind ausreichend für die Pflege des Orangenbaums. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Äste und schneiden Sie kreuzende und dicht wachsende Zweige, um die Luftzirkulation zu verbessern.

  • Werkzeuge: Saubere und scharfe Gartenschere, Astschere oder Handsäge.
  • Hygiene: Schneidwerkzeuge regelmäßig desinfizieren.

Wie pflanze ich richtig um?

Junge Orangenbäume sollten jährlich im zeitigen Frühjahr umgetopft werden. Ältere Bäume benötigen dies seltener.

Prozess: Wurzelballen vom alten Substrat befreien, beschädigte Wurzeln entfernen und den Ballen aufrauen. Den Baum in ein um etwa 4 cm größeres Gefäß setzen mit einer Drainageschicht am Boden.

Orangenbaum vermehren

Orangenbäume können durch Stecklinge, Samen oder Veredelung vermehrt werden.

Stecklinge

Schneiden Sie im Frühjahr oder Herbst Stecklinge von gesunden, einjährigen Trieben, tauchen Sie die Schnittstelle in Bewurzelungspulver und setzen Sie sie in ein Gemisch aus Sand und Anzuchterde.

Samen

Entnehmen Sie Samen aus reifen Früchten, waschen und trocknen Sie sie und pflanzen Sie sie etwa 2 cm tief in durchlässige Keimlinge.

Veredelung

Gepfropfte Orangenbäume sind widerstandsfähiger und tragen schneller Früchte.

Sorten & Arten

Es gibt eine Vielzahl von Orangensorten, die sich in Geschmack, Größe und Reifezeit unterscheiden.

Blondorangen

Valencia: Klein, saftig, ideale Saftorange.

Navelorangen

Navelorangen: Große Früchte, gut erkennbar an einem kleinen „Nabel“.

Blutorangen

Sanguinella: Klein, dunkelrot, kernlos, ideal für Kübelkultur.

Tarocco: Groß, kernlos, hoher Vitamin-C-Gehalt.

Zucker- oder Vanille-Orangen

Milder Geschmack, niedriger Säuregehalt, besonders für Kinder geeignet.

So kommt die Pflanze über den Winter

Ein frostfreies Winterquartier ist erforderlich. Geeignete Orte sind frostfreie Gewächshäuser, unbeheizte Treppenhäuser oder Wintergärten.

  • Temperatur: Nachts nicht unter 5 Grad, tagsüber nicht zu warm.
  • Licht: Genügend Licht, um Blattfall zu verhindern, alternativ Pflanzenlampe verwenden.
  • Pflege: Im Winterquartier weniger gießen und nicht düngen, bei Überwinterung in Wohnräumen weiterhin gießen und düngen.

Regelmäßige Kontrollen auf Schädlingsbefall sind wichtig.

Krankheiten & Schädlinge

Halten Sie den Orangenbaum gesund, indem Sie regelmäßig auf Schädlinge wie Wollläuse, Schildläuse und Spinnmilben überprüfen und Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen.

Chlorose

Gelbe Blätter durch Kalzium- oder Eisenmangel. Geeignete Düngemittel verwenden.

Grundfäule

Dunkle Flecken am Stamm und austretendes Gummi; stark befallene Bäume entsorgen.

Schädlinge

  • Wollläuse: Weiße, flaumige Ablagerungen auf Blättern und Zweigen.
  • Schildläuse: Klebrige Absonderungen.
  • Spinnmilben: Helle Flecken auf Blättern, bei starkem Befall Netze.

Prävention und Bekämpfung

  • Regelmäßige Kontrolle und Sauberkeit: Schädlingsbefall verhindern.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Regelmäßiges Besprühen.
  • Behandlung: Wollläuse mit Wasserstrahl oder Seifenwasser entfernen, bei Schildläusen und Spinnmilben mit spezifischen Mitteln behandeln.

Diese Pflegemaßnahmen sichern die Gesundheit des Orangenbaums nachhaltig.

Häufig gestellte Fragen

Wie schnell wächst ein Orangenbaum und wie groß kann er werden?

Der Orangenbaum wächst relativ schnell und kann in Plantagen Höhen von bis zu zehn Metern erreichen. In Kübelkultur bleibt er in der Regel kleiner. Junge Zweige sind kantig und mit langen, biegsamen Dornen besetzt, die bis zu 8 cm lang werden können.

Warum bleiben die Orangen manchmal grün, obwohl sie reif sind?

In warmen Regionen kann die Schale der Orangen, auch wenn sie reif sind, grün bleiben. Die orangefarbene Verfärbung der Schale erfolgt häufig erst bei kühleren Nachttemperaturen. In kommerziellen Anbaugebieten werden früh geerntete Orangen mit Ethylen behandelt, um ihnen die klassische orange Farbe zu geben, da Verbraucher grüne Früchte oft für unreif halten.

Welche besonderen Pflegehinweise gibt es für Orangenbäume im Winterquartier?

Im Winter benötigt der Orangenbaum ein frostfreies Quartier. Ideal sind frostfreie Gewächshäuser, Wintergärten oder kühle, helle Orte. Die Temperatur sollte nachts nicht unter 5 Grad sinken und tagsüber nicht zu warm sein. Bei warmen Überwinterungsorten (über 12 Grad) benötigt der Baum genügend Licht, um weiterhin Photosynthese betreiben zu können. Zudem sollte der Baum im Winterquartier weniger gegossen und nicht gedüngt werden.

Was sind die häufigsten Schädlinge und Krankheiten bei Orangenbäumen, und wie kann man sie bekämpfen?

Die häufigsten Schädlinge bei Orangenbäumen sind Wollläuse, Schildläuse und Spinnmilben. Wollläuse fallen durch weiße, flaumige Ablagerungen auf, Schildläuse hinterlassen klebrige Absonderungen und Spinnmilben verursachen helle Flecken auf den Blättern. Zur Bekämpfung sollten die Pflanzen regelmäßig kontrolliert und bei Befall mit Wasserstrahl oder Seifenlösungen behandelt werden. Bei Krankheiten wie Chlorose ist oft ein Calcium- oder Eisenmangel die Ursache, der durch passende Düngemittel behoben werden kann. Grundfäule erfordert das Entfernen stark befallener Bäume.

Bilder: Kentaro Foto / Shutterstock