Orangen

Orangensorten: Die 4 Arten im Überblick

Die Welt der Orangen ist vielfältig und bietet für jeden Geschmack die passende Sorte. Dieser Artikel stellt die vier Hauptgruppen von Orangensorten vor und gibt einen Überblick über ihre Eigenschaften, Verwendungsmöglichkeiten und Besonderheiten.

Die vier Gruppen von Orangensorten

Orangensorten werden in vier Hauptgruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften unterteilt

Die vier Gruppen von Orangensorten

Die große Anzahl an Orangensorten lässt sich in vier Hauptgruppen einteilen:

  • Blondorangen (Rundorangen): Diese weit verbreiteten und bekannten Orangen haben helloranges, saftiges Fruchtfleisch, das sie ideal für die Saftproduktion macht.
  • Navelorangen (Nabelorangen): Erkennbar an einer kleinen zweiten Frucht am Blütenende, die wie ein Nabel aussieht. Diese Orangen haben eine dicke Schale und enthalten wenige bis keine Kerne, was sie zum Schälen und direkten Verzehr besonders geeignet macht.
  • Pigmentierte Orangen (Blut- und Halbblutorangen): Ihr rotes Fruchtfleisch verdanken sie dem Farbstoff Anthocyan. Blutorangen bieten einen intensiven, leicht herben Geschmack und sind reich an Antioxidantien.
  • Säurefreie Orangen: Diese zeichnen sich durch ihren niedrigen Säuregehalt aus, was sie sehr süß und mild im Geschmack macht.
Blondorangen – die klassischen Saftorangen

Blondorangen sind weltweit beliebte Sorten für frische Säfte und Snacks

Blondorangen – die klassischen Saftorangen

Blondorangen sind die am häufigsten angebauten und kommerziell bedeutendsten Orangensorten. Sie besitzen eine glatte Schale und ein saftig-süßes Fruchtfleisch. Bekannte Blondorangensorten umfassen:

  • Valencia Late: Diese spanische Sorte ist sowohl im Mittelmeerraum als auch in den USA führend und bekannt für ihren hohen Saftgehalt.
  • Shamouti (Jaffa-Orange): Ursprünglich aus Israel, zeichnet sich diese Sorte durch ihre kernarmen Früchte und eine mitteldicke Schale aus. Ihr Fruchtfleisch ist besonders süß und aromatisch.
  • Hamlin: Diese aus Florida stammende Sorte ist frühreifend und sehr ertragreich. Hamlin-Orangen haben eine dünne Schale und ein saftig-süßes Fruchtfleisch.
Navelorangen – ideal zum Schälen und Naschen

Navelorangen sind perfekt zum Schälen und Genießen an kalten Wintertagen

Navelorangen – ideal zum Schälen und Naschen

Navelorangen sind leicht an ihrem charakteristischen „Nabel“ erkennbar, einer kleinen zweiten Frucht am Blütenende. Sie sind kernarm und haben eine dicke Schale, die sich leicht schälen lässt. Beliebte Navelorangensorten sind:

  • Washington Navel: Die bekannteste Navelorange mit süßem, saftigem Fruchtfleisch und einer dicken Schale. Sie reift zwischen November und April.
  • Navelina: Diese frühreifende Sorte hat eine dünnere Schale und einen leicht säuerlichen Geschmack. Sie sind oft bereits ab Mitte Oktober reif.
  • Navelate: Diese späte Sorte besticht durch ihre sehr süßen Früchte. Die dicke Schale schützt das aromatische Fruchtfleisch gut.
Pigmentierte Orangen – die Exoten unter den Zitrusfrüchten

Die rote Färbung der Blutorangen entsteht durch den Farbstoff Anthocyan

Pigmentierte Orangen – die Exoten unter den Zitrusfrüchten

Pigmentierte Orangen, auch Blutorangen genannt, verdanken ihre rote Färbung dem Pflanzenfarbstoff Anthocyan. Diese entsteht besonders in Regionen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Blutorangen haben einen erfrischend säuerlichen Geschmack und sind reich an Antioxidantien. Zu den bekanntesten Sorten gehören:

  • Moro: Diese Sorte aus Sizilien hat dunkelrotes Fruchtfleisch und einen intensiven, leicht bitteren Geschmack.
  • Tarocco: Eine italienische Sorte mit gelb-orangefarbenem, rötlich pigmentiertem Fruchtfleisch. Sie ist sehr saftig und hat einen süßlichen Geschmack mit einer angenehmen Säure.
  • Sanguinelli: Diese Sorte hat hellrotes Fruchtfleisch und überzeugt mit einem süßen, milden Geschmack.
Bitterorangen – nicht zum direkten Verzehr geeignet

Bitterorangen eignen sich hervorragend zur Herstellung von Marmelade und Likör

Bitterorangen – nicht zum direkten Verzehr geeignet

Bitterorangen, auch Pomeranzen genannt, haben einen bitteren Geschmack und sind daher nicht als Tafelobst geeignet. Sie werden hauptsächlich in der Herstellung verschiedener Produkte verwendet:

  • Marmelade und Konfitüre: Ihr hoher Pektingehalt sorgt für gute Gelier-Eigenschaften.
  • Liköre und ätherische Öle: Das aus der Schale extrahierte Öl wird in Likören wie Curaçao verwendet.
  • Gewürze: Getrocknet und zu Pulver verarbeitet, können die Früchte als Gewürz dienen.
  • Gekochte Blätter: In einigen Regionen werden die jungen Blätter gekocht und verzehrt.

Dreiblättrige Orange – eine winterharte Verwandte

Die dreiblättrige Orange (Poncirus trifoliata) ist eine winterharte Zitrusverwandte. Sie gedeiht bis zu Temperaturen von -20°C und verliert im Winter ihre Blätter, die sich zuvor gelb färben. Mit ihren dornigen Zweigen und dreiteiligen Blättern ist sie besonders interessant.

  • Frosttoleranz: Bis zu -20°C, ideal für den Anbau nördlich der Alpen.
  • Blüten: Große, weiße Blüten mit intensivem Duft im Frühjahr.
  • Früchte: Kleine, samtige und sehr bittere Orangen, die sich im Herbst gelb färben.
  • Wuchshöhe: Erreicht eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern und kann auch in Kübeln gezogen werden.

Ihre Früchte sind aufgrund ihrer Bitterkeit nicht zum Verzehr geeignet, eignen sich jedoch zur Herstellung von Marmelade oder als Heilpflanze. Ein leichter Winterschutz ist in den ersten Jahren empfehlenswert.

Bilder: marilyna / iStockphoto