Orangen

Orangenbäume in Deutschland pflegen: So gelingt’s Ihnen

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Orangen werden heute in etwa 100 Ländern der Tropen und Subtropen angebaut. Mit einer Fruchtproduktion von etwa 60 Millionen Tonnen pro Jahr ist die auch Apfelsine genannte Frucht das weltweit am meisten angebaute Obst.

Orangenbaum Deutschland
AUF EINEN BLICK
Kann man Orangenbäume in Deutschland anbauen?
In Deutschland kann man Orangenbäume als Kübelpflanzen kultivieren, indem man sie im Sommer nach draußen stellt und im Winter in einen hellen, frostfreien Raum bringt. Geeignete Sorten sind kompakt wachsende Bitterorangen wie „Chinotto“ und „Bouquet de Fleurs“.

Orangen stammen ursprünglich aus China

Nachweislich wurden bereits vor etwa 4000 Jahren verschiedene Zitrusarten angebaut. Viele altertümliche Schriften, zurückgehend bis in die Zeit von 2100 v. Chr., beschreiben Zitrussorten und deren Kultivierung in China. Vermutlich ist die Orange eine Kreuzungsfrucht aus Mandarine und Pampelmuse. Dank verstärkter Handelsbeziehungen gelangten die exotischen Früchte über Persien und den arabischen Raum nach Europa. Ab etwa dem 15. / 16. Jahrhundert war es an europäischen Adelshäusern sehr in Mode, in speziellen Orangerien Orangen und andere Zitruspflanzen anzubauen.

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Große Sortenvielfalt auch in Europa

Im Jahre 1706 beschrieb der Botaniker Johann Christoph Volkamer als erster Deutscher in seinem berühmt gewordenen Buch „Nürnbergische Hesperides“ eine große Anzahl der Sorten, die damals in den herrschaftlichen Häusern zusammengetragen und aus Samen gezogen wurden. Leider sind viele dieser damals bekannten Sorten verloren gegangen, konnten jedoch vereinzelt in alten italienischen Schlossgärten und Gärtnereien wieder entdeckt werden. Nachzuchten der historischen Sorten können heute im botanischen Garten der Insel Mainau im Bodensee besichtigt werden. Es handelte sich bei den damaligen Orangensorten jedoch ausschließlich um Bitterorangen / Pomeranzen, die süße Orange gelangte erst ab dem 18. Jahrhundert ins südliche Europa.

Orangen vertragen keinen Frost

Orangenim normalen Zimmer zu kultivieren, bedarf guter Pflege. Meist wachsen die Pflanzen innerhalb kurzer Zeit so üppig, dass der Platz, den man ihnen ursprünglich zugebilligt hat, schnell zu klein wird. Zudem benötigen Orangen – ebenso wie Oliven und andere mediterran geprägte Pflanzen – eine Winterpause mit Temperaturen von höchsten 10 °C. Zugleich vertragen Orangen, anders als so manche Zitronensorte, keinen Frost und sollten daher nicht in den Garten ausgepflanzt werden. Am besten gelingt die Kultivierung von Orangen in einem hellen Wintergarten mit viel Platz. Besonders gut geeignet sind kompakt bleibende, eher buschig wachsende Sorten wie z. B. die Bitterorangen-Sorten „Chinotto“ und „Bouquet de Fleurs“.

Orangen können im Sommer draußen stehen

Viele Orangensorten, insbesondere die veredelten Sorten, können im Sommer draußen stehen. Stellen Sie die Pflanze nach den letzten Frösten an einen geschützten, möglichst warmen Platz an der Süd- oder Westseite des Hauses. Hier können sie bis zum Beginn der ersten Fröste bleiben.

Tipps & Tricks

Beachten Sie, dass bei im Gewächshaus oder Wintergarten verbleibenden Pflanzen das Wachstum wesentlich üppiger als bei Freilandpflanzen ausfällt. Aufgrund der höheren Temperaturen wachsen die Pflanzen schneller und es finden meistens drei Austriebe in der Vegetationsperiode statt. Orangen sind Selbstfruchter, d. h. Sie benötigen keinen weiteren Baum zur Befruchtung.