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Orangenbaum als Zimmerpflanze: Standort & Pflege

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Der Orangenbaum, ein Symbol für Sonne und Wärme, kann auch in unseren Breitengraden als Zimmerpflanze kultiviert werden. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Standortwahl, Pflege und Überwinterung, um Ihnen eine erfolgreiche Kultivierung zu ermöglichen.

Orangenbaum Zimmerpflanze

Standortwahl für Orangenbäume

Damit Ihr Orangenbaum gut gedeiht, ist die Wahl des richtigen Standortes von entscheidender Bedeutung. Als sonnenhungrige Pflanze benötigt der Orangenbaum spezifische Bedingungen, die Sie sorgfältig berücksichtigen sollten.

  • Sonnenlicht: Wählen Sie einen Ort, der täglich mehrere Stunden direktes Sonnenlicht bietet. Mindestens 4-6 Sonnenstunden täglich sind ideal, um sowohl die Blüte als auch die Fruchtbildung zu fördern.
  • Schutz: Trotz des hohen Licht- und Wärmebedarfs ist es wichtig, den Orangenbaum vor starkem Wind und Regen zu schützen, da diese Elemente die Pflanze schwächen und das Wachstum beeinträchtigen können.
  • Luftfeuchtigkeit: Achten Sie, besonders in Innenräumen, auf eine hohe Luftfeuchtigkeit. Sie können dies durch regelmäßiges Besprühen oder Abduschen der Blätter erreichen.
  • Temperatur: Während der Orangenbaum warme Temperaturen bevorzugt, sollten Sie das direkte Sonnenlicht in den heißen Sommermonaten etwas begrenzen, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden.
  • Stabilität: Verwenden Sie ein kippsicheres Pflanzgefäß, um den oft kopflastigen Orangenbaum zu stabilisieren und ein Umkippen zu verhindern.
  • Flexibilität: Kultivieren Sie Ihren Orangenbaum in Kübeln, um ihn einfach ins Winterquartier zu verlagern oder den Standort bei Bedarf anzupassen.

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Anforderungen an das Pflanzgefäß

Anforderungen an das Pflanzgefäß

Ein großes Pflanzgefäß unterstützt das Wachstum des Orangenbaums

Ein sorgfältig ausgewähltes Pflanzgefäß ist grundlegend für das Wohlbefinden Ihres Orangenbaums.

  • Größe und Stabilität: Wählen Sie ein ausreichend großes Gefäß, um dem Wurzelballen genug Platz zu bieten. Da Orangenbäume zum Umkippen neigen, ist ein stabiles Gefäß mit breitem und schwerem Boden wichtig.
  • Drainage: Achten Sie auf eine effektive Drainage, um Staunässe und damit verbundene Wurzelfäule zu vermeiden. Das Pflanzgefäß benötigt daher ein oder mehrere Abflusslöcher.
  • Material: Die Materialauswahl des Pflanzgefäßes spielt keine entscheidende Rolle für das Wachstum des Orangenbaums. Ob Kunststoff, Terrakotta oder ein anderes Material – wählen Sie nach Ihren ästhetischen Vorlieben und achten Sie auf die Funktionalität des Gefäßes.

Geeignetes Substrat für Orangenbäume

Geeignetes Substrat für Orangenbäume

Ein sorgfältig zusammengestelltes Substrat fördert die Gesundheit von Orangenbäumen

Orangenbäume gedeihen am besten in einem Substrat, das speziell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.

  • Durchlässigkeit: Ein durchlässiges Substrat ist essenziell, um Staunässe und Wurzelfäule zu verhindern.
  • Feuchtigkeit: Sorgen Sie für ein feuchtes und frisches Substrat, das die nötige Hydration bietet, ohne dass die Wurzeln im Wasser stehen.
  • Struktur: Eine Mischung aus Blumenerde, Kompost und wahlweise Perlite oder Kokosfasern bietet eine gute Grundlage und sorgt für die nötige Lockerheit und Durchlässigkeit.
  • Stabilität: Um Bodenverdichtung zu vermeiden, mischen Sie Lavagranulat, Blähton, groben Sand oder feinen Splitt bei.
  • pH-Wert: Orangenbäume bevorzugen leicht sauren bis sauren Boden. Ein pH-Wert um 5,5 bis 6 ist ideal und kann durch die Zugabe von Dolomit oder Gesteinsmehl angepasst werden.
  • Dränage: Eine Schicht aus Kies oder Blähton am Boden des Pflanzgefäßes unterstützt den Wasserablauf und verhindert Staunässe.
  • Humus: Ein hoher Humusanteil, erreicht durch Kompost oder spezielle torffreie Kübelpflanzenerde, sorgt für eine ausgewogene Nährstoffversorgung und Wasserspeicherung.

Richtiges Gießen

Richtiges Gießen

Eine Bedarfsermittelung verhindert Überwässerung

Eine bedarfsgerechte Bewässerung ist entscheidend für die Vitalität Ihres Orangenbaums.

  1. Bedarf ermitteln: Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit der oberen Erdschicht. Ist diese leicht angetrocknet, ist es Zeit zu gießen.
  2. Gießzeitpunkt: Gießen Sie Ihren Orangenbaum am besten am frühen Morgen, da in dieser Zeit die Wasseraufnahme für die Pflanze am effektivsten ist.
  3. Wassermenge: Gießen Sie kräftig, um das Substrat bis zum Topfgrund zu durchfeuchten. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann.
  4. Wasserqualität: Verwenden Sie hartes, kalkhaltiges Leitungswasser oder Regenwasser, da Orangenbäume Kalzium benötigen.
  5. Gießfrequenz anpassen: Während der Wachstumsphase von März/April bis Oktober kann eine tägliche Bewässerung bei gutem Wetter erforderlich sein. Im Winter reduzieren Sie die Gießfrequenz und gießen Sie nur, wenn der Boden trocken erscheint.

Düngung von Orangenbäumen

Um Ihren Orangenbaum mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, ist eine regelmäßige Düngung wichtig.

  • Wachstumsphase: Beginnen Sie mit der Düngung im Frühjahr (März/April), sobald sich die ersten neuen Triebe zeigen.
  • Regelmäßigkeit: Düngen Sie während der Hauptwachstumszeit von Mai bis September wöchentlich, um den erhöhten Nährstoffbedarf zu decken.
  • Düngerauswahl: Verwenden Sie vorzugsweise einen speziellen Zitrusdünger oder einen Grünpflanzendünger mit hohem Stickstoffanteil und reduziertem Phosphatgehalt. Achten Sie auch auf wichtige Spurenelemente wie Eisen, Magnesium, Zink und Kupfer.
  • Anwendung: Mischen Sie den Dünger entsprechend den Anweisungen des Herstellers mit dem Gießwasser.
  • Winterruhe: Stellen Sie die Düngung von Oktober bis Ende Februar ein, da der Orangenbaum in seine Ruhephase übergeht. In sehr warmen Winterquartieren können Sie die Düngung in reduzierter Form fortsetzen.

Schnittmaßnahmen

Die richtige Schnitttechnik und der richtige Zeitpunkt sind entscheidend für die Gesundheit, das Wachstum und den Ertrag Ihres Orangenbaums.

  • Formschnitt: Führen Sie einen Formschnitt im Herbst durch, bevor der Orangenbaum in sein Winterquartier umzieht. Entfernen Sie störende Zweige, die nicht zur gewünschten Form der Krone beitragen, sowie alle toten oder krank wirkenden Triebe.
  • Auslichten: Entfernen Sie ins Kroneninnere ragende oder sich kreuzende Zweige, um eine gute Licht- und Luftzirkulation zu gewährleisten und Schädlingsbefällen und Krankheiten vorzubeugen.
  • Kürzen: Kürzen Sie zu lange Triebe (länger als 40 cm) um die Hälfte ein, um eine dichtere und buschigere Wuchsform zu fördern.
  • Wasserschosse: Entfernen Sie Wasserschosse, die direkt aus dem Stamm oder älteren Ästen wachsen, vollständig.
  • Schnittführung: Schneiden Sie nahe am Stamm oder einem kräftigen Nebenast, ohne Stümpfe zu hinterlassen, um die Heilung zu fördern und Pilzbefall zu vermeiden.

Überwinterung von Orangenbäumen

Orangenbäume benötigen im Winter besondere Pflege und ein frostfreies und helles Winterquartier. Die ideale Temperatur liegt nachts um die 5°C und tagsüber nicht über 15°C. Geeignete Orte sind beispielsweise ein lichtdurchfluteter Kellerraum, ein Gewächshaus oder ein ungeheiztes Treppenhaus.

Reduzieren Sie die Wassergaben im Winter deutlich und halten Sie den Boden nur leicht feucht, um Wurzelfäulnis zu vermeiden. Stellen Sie den Orangenbaum auf eine wärmende Unterlage, um ihn zusätzlich vor Kälte zu schützen.

Pflegefehler erkennen und vermeiden

Um Probleme mit Ihrem Orangenbaum zu vermeiden, sollten Sie folgende Pflegefehler beachten:

  • Überwässerung: Zu häufiges Gießen führt zu Wurzelfäule. Lassen Sie das Substrat vor dem nächsten Gießen leicht antrocknen.
  • Falscher Standort: Ein zu dunkler Standort, insbesondere im Winterquartier, kann zum Verlust von Blättern führen. Wählen Sie einen hellen Standort.
  • Falsche Düngung: Düngen Sie Ihren Orangenbaum regelmäßig, aber nicht übermäßig.
  • Schädlingsbefall: Kontrollieren Sie wöchentlich die Blattunterseiten und Zweige auf Schädlinge und behandeln Sie einen Befall frühzeitig.
  • Stressfaktoren: Vermeiden Sie plötzliche Standortwechsel oder extreme Temperaturschwankungen, um Stress und Blattfall zu verhindern.

Krankheiten und Schädlinge

Orangenbäume können von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Erfahren Sie, wie Sie die häufigsten Probleme erkennen, behandeln und vorbeugen können.

Pilzbefall und Grundfäule

  • Symptome: Plötzlich vertrocknende Pflanzenteile
  • Ursache: Pilzerkrankungen wie Fusarium
  • Abhilfe: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und behandeln Sie die Pflanze präventiv gegen Fusarium.

Rußtau

Rußtau

Regelmäßiges Blätterwaschen beugt Rußtau durch Läuse effektiv vor

  • Symptome: Schwarzer Belag auf den Blättern
  • Ursache: Pilzerkrankung, die sich auf Ausscheidungen von Läusen bildet
  • Abhilfe: Waschen Sie die Blätter sorgfältig ab und bekämpfen Sie Läuse mit einem passenden Mittel.

Schädlinge

Schädlinge

Neem-Präparate und Rapsöl helfen effektiv bei Läusebefall

Häufige Schädlinge sind:

  • Schild- und Wollläuse: Entfernen Sie Läuse mit dem Fingernagel, einem feuchten Tuch oder behandeln Sie bei starkem Befall mit Neem-Präparaten oder Rapsölmitteln.
  • Rote Zitrusspinnmilben: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und behandeln Sie bei Bedarf mit Kaliseife oder Mineralölspritzungen.

Vorbeugung

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie wöchentlich die Blattunterseiten und Triebe auf Schädlinge.
  • Optimale Pflege: Sorgen Sie für ausreichend Licht, die passende Bewässerung und Düngung.
  • Luftfeuchtigkeit: Achten Sie insbesondere im Winterquartier auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit.
Bilder: kazina / iStockphoto