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Orangenbaum schneiden: Erfolgreiche Anleitung und Tipps

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Wie fast alle Zitruspflanzen ist auch der Orangenbaum eine immergrüne Pflanze. Deshalb ist jeder Baumschnitt mit einem Laubverlust verbunden. Dieser Verlust wird jedoch so schnell durch den nächsten Austrieb ausgeglichen, dass Sie sich vor einem Griff zur Schere nicht zu scheuen brauchen. Auch brauchen Sie sich nicht zu grämen, wenn einzelne Früchte den Schnittmaßnahmen zum Opfer fallen. Die verbliebenden werden dadurch nur noch größer.

Orangenbaum schneiden
AUF EINEN BLICK
Wann sollte man einen Orangenbaum schneiden?
Ein Orangenbaum sollte zum Ende der Vegetationsperiode geschnitten werden, um nicht zur gewünschten Form passende Zweige, nach innen wachsende Zweige, Totholz und kümmerliche Triebe zu entfernen sowie Neutriebe und ältere Triebe zu kürzen.

Einen Orangenbaum zum Hochstamm erziehen?

Haben Sie ein kleines, buschiges Jungpflänzchen erhalten und wollen daraus ein Stämmchen, ein Halb- oder Hochstämmchen züchten, so bedenken Sie bitte, dass gerade Hochstämme nach ein paar Jahren für herkömmliche Wintergärten zu groß werden können. Orangen sind sehr wuchsfreudig, so dass eine Höhe von drei bis vier Metern bei einem Hochstamm durchaus keine Seltenheit ist. Bei einer Erziehung zum Busch hätte ein solches Bäumchen nur eine Höhe von 40 Zentimeter plus 10 Zentimeter Stamm plus zwei Meter Krone, insgesamt also etwa 2,5 Meter.

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Einen Orangenbaum in Form schneiden

Der Formschnitt wird am besten zum Ende der Vegetationsperiode durchgeführt. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  • alle nicht zur gewünschten Form passenden Zweige entfernen
  • Entfernen von nach innen wachsenden Zweigen
  • Vereinzelung von zu dicht wachsenden Trieben
  • Neutriebe mit einer Länge von mehr als 40 Zentimetern um die Hälfte einkürzen
  • dasselbe bei weit aus der Krone ragenden älteren Trieben
  • sämtliches Totholz herausschneiden
  • kümmerliche Triebe am unteren Stammende entfernen
  • für eine kompaktere Kronengestaltung stutzen Sie die äußersten Jungtriebe einheitlich
    auf halbe Länge

Bei einem Formschnitt (21,00€ bei Amazon*) wird immer auf Astring geschnitten, das heißt, der zu entfernende Ast wird bis an den Stamm, aus dem er entspringt, oder bis an eine kräftige Abzweigung (Nebenast) weggeschnitten. Es dürfen auf keinen Fall Stümpfe stehen gelassen werden. Diese würden nur vertrocknen oder bei hoher Luftfeuchtigkeit dem Botrytis-Pilz eine Angriffsfläche bieten.

Einen Verjüngungsschnitt durchführen

Ein Verjüngungsschnitt sollte möglichst im Frühjahr stattfinden. Denn anders als beim Formschnitt wird hier nahezu die komplette Belaubung entfernt, da das Laub bei zu verjüngenden Bäumen oft nur noch in der Peripherie zu finden ist und die Pflanzen dadurch recht sparrig aussehen. Und so führen Sie einen Verjüngungsschnitt durch:

  • Es muss die ganze Krone stark zurückgeschnitten werden.
  • Schneiden Sie auf fünf bis 15 Zentimeter lange Stümpfe zurück.
  • Nehmen Sie dabei keine Rücksicht auf Knospen, Früchte oder Blätter.
  • Nach einem starken Verjüngungsschnitt sollte kaum noch ein Blatt am Baum sein.
  • Der Neuaustrieb erfolgt jedoch innerhalb von zwei bis drei Wochen.

Im Anschluss sollten Sie alle nach dem Verjüngungsschnitt neu sprießenden jungen Triebe schnellstmöglich auf 30 bis maximal 40 Zentimeter Länge zurückschneiden. Auf diese Weise wird eine bessere Verzweigung angeregt.

Tipps & Tricks

Wird der Formschnitt regelmäßig im Herbst durchgeführt, sparen Sie sich den Verjüngungsschnitt komplett. Regulierende Schnitte im Sommer bei zu kräftig aus der Krone wachsenden Trieben sparen manchmal gar einen Formschnitt im Herbst.