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Borlotti-Bohnen im eigenen Garten: Anbau-Tipps & Tricks

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Borlotti-Bohnen erfreuen sich als vielseitige und schmackhafte Hülsenfrüchte zunehmender Beliebtheit im heimischen Garten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zum Anbau von Borlotti-Bohnen, von der Auswahl des richtigen Standorts und der optimalen Fruchtfolge bis hin zur Pflege, Ernte und Lagerung.

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Sowohl die Hülsen als auch die Samen begeistern mit schönen Musterungen

Fruchtfolge und Anbaupause

Borlotti-Bohnen stellen keine hohen Ansprüche an den Boden, profitieren jedoch – wie die meisten Pflanzen – von einer durchdachten Fruchtfolge. Mit der richtigen Planung sorgen Sie dafür, dass Ihr Boden gesund bleibt und Ihre Bohnenpflanzen optimal gedeihen können.

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Beachten Sie dabei folgende Punkte:

  • Bauen Sie Borlotti-Bohnen nicht nach anderen Hülsenfrüchten an und vermeiden Sie es auch, sie mehrere Jahre hintereinander am selben Standort zu kultivieren.
  • Halten Sie eine Anbaupause von mindestens drei bis vier Jahren ein. So geben Sie dem Boden die Möglichkeit, sich zu regenerieren und beugen der Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen vor.
  • Getreide und verschiedene Gemüsearten, die nicht anfällig für Sclerotinia sind, eignen sich hervorragend als Vorkulturen für Borlotti-Bohnen. Sie hinterlassen einen stickstoffreichen Boden mit wenig Unkraut.
  • Verzichten Sie auf eine direkte Düngung mit Mist, da dieser die Bohnenfliege anlocken kann.

Aussaat und Pflanzung

Borlotti-Bohnen lassen sich sowohl direkt im Freiland aussäen als auch in Töpfen vorziehen.

Direktsaat im Freiland:

Der optimale Zeitpunkt für die Direktsaat ist nach den Eisheiligen ab Mitte Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Säen Sie die Samen in einer Tiefe von 1 bis 2 cm in kleinen Horsten aus. Achten Sie auf eine gleichmäßige Wasserversorgung, um das Keimen und die gesunde Entwicklung der jungen Pflanzen zu fördern.

Vorkultur in Töpfen:

Wenn Sie Ihre Borlotti-Bohnen ab Ende April bis Mitte Mai in Töpfen vorziehen, profitieren die jungen Pflanzen von einer geschützten Umgebung. Dies kann den Keimprozess erleichtern und beschleunigen. Achten Sie darauf, die vorgezogenen Pflanzen nicht länger als 14 Tage in den Anzuchttöpfen zu belassen, bevor Sie sie ins Freiland umsetzen.

Unabhängig von der gewählten Anbaumethode sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein.
  • Die Keimtemperatur liegt idealerweise zwischen 12 und 19 °C.
  • Bei der Direktsaat im Freiland benötigen Sie etwa 20 g Saatgut pro Quadratmeter.
  • Rankende Sorten benötigen von Anfang an eine Rankhilfe, um optimal wachsen zu können.
  • Der Pflanzabstand sollte bei rankenden Sorten 50 cm und bei Buschbohnen 40 cm betragen.

Borlotti-Bohnen bevorzugen einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Da die Pflanzen frostempfindlich sind, sollten Sie sie erst nach dem letzten Frost ins Freiland setzen. Achten Sie während der Blütezeit und der Entwicklung der Schoten auf eine regelmäßige Bewässerung.

Pflege und Düngung

Pflege und Düngung

Horndünger fördert das gesunde Wachstum und die Blütenbildung der Borlotti-Bohnen

Borlotti-Bohnen sind relativ pflegeleicht und gehören zu den Schwachzehrern. Das bedeutet, dass sie nur eine moderate Düngung benötigen.

Hier einige Tipps zur optimalen Pflege Ihrer Borlotti-Bohnen:

  • Düngung: Düngen Sie Ihre Bohnenpflanzen mit 60 bis 70 g Horndünger pro Quadratmeter, wenn Sie wissen, wieviel Dünger die Bohne verträgt. Verteilen Sie ein Drittel der Düngermenge zu Beginn des Anbaus und die restlichen zwei Drittel um den Zeitpunkt der ersten Blüte.
  • Wasserbedarf: Halten Sie den Boden zu Beginn nur mäßig feucht, um die Keimung zu unterstützen. Sobald die Pflanzen blühen und Hülsen bilden, steigt der Wasserbedarf deutlich an. Sorgen Sie in dieser Phase für eine gleichmäßige Feuchtigkeit, sowohl im Boden als auch in der Luft. Vermeiden Sie sowohl zu hohe als auch zu niedrige Luftfeuchtigkeit, da dies die Bestäubung der Blüten beeinträchtigen kann.
  • Bodenbearbeitung: Lockern Sie die Bodenoberfläche regelmäßig oder mulchen Sie sie mit organischem Material, um die Bodenerwärmung zu fördern. Auch die Verwendung von schwarzer, kompostierbarer Mulchfolie kann vorteilhaft sein.

Eine deutliche Gelbfärbung der Blätter kann auf Stickstoffmangel hindeuten. Überprüfen Sie Ihre Pflanzen daher regelmäßig und passen Sie die Pflege bei Bedarf an.

Sorten

Borlotti-Bohnen erfreuen sich nicht nur aufgrund ihres Geschmacks, sondern auch wegen ihrer optischen Vielfalt großer Beliebtheit. Sie finden sowohl Buschbohnen als auch Stangenbohnen, die sich durch ihre Wuchsform und ihre individuellen Eigenschaften auszeichnen.

Buschbohnensorten für die Nutzung der Bohnenkerne

  • ‘Borlotto (rosso)’: Diese frühreife Sorte erreicht eine Höhe von 30 – 60 cm und besticht durch ihre rotweiß gesprenkelten Hülsen. Die Kerne reifen spät und präsentieren sich in einem rotbraunen Farbton.
  • ‘Borlotto Di Vigevano’: Diese Sorte ist bekannt für ihre hohen Erträge und ihre fadenlosen, creme- und rotgesprenkelten Hülsen. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von 50 – 60 cm.
  • ‘Canadian Wonder’: Diese typische „Kidneybohne“ ist mittelfrüh reifend und wird 30 – 40 cm hoch. Sie zeichnet sich durch ihren reichen Ertrag und ihren ausgezeichneten Geschmack aus.
  • ‘Cannelino’: Diese bekannte italienische Sorte liefert weiße Bohnen mit langen, halbflachen Hülsen, die bei Vollreife eine gelbgrünliche Färbung annehmen. Die Pflanzen dieser frühreifen Sorte können bis zu 30 cm hoch werden.

Stangenbohnensorten für die Nutzung der Bohnenkerne

  • ‘Borlotto Lingua Di Fuoco 3’: Die Bohnenhülsen dieser früh- bis mittelreifen Sorte sind mit dezenten, feuerroten Sprenkeln versehen. Die Pflanzen können eine Wuchshöhe von bis zu 2 m erreichen.
  • ‘Forellenbohne’: Diese ertragreiche, spätreifende Sorte kann eine Höhe von bis zu 2,5 m erreichen. Sie besticht durch ihre violetten Blüten im Juni und ihre violett gesprenkelten Kerne.
  • ‘Pea Bean’: Diese traditionsreiche Sorte liefert kurze, grüne, extrem schmackhafte Hülsen. Die Kerne sind zur Hälfte rot und weiß gefärbt. Die Pflanzen sind frühreif und können bis zu 2 m hoch werden.

Ernte und Lagerung

Borlotti-Bohnen können von Ende Juni bis Mitte Oktober geerntet werden. Die jungen Hülsen sind etwa zehn Wochen nach der Aussaat bereit für die Ernte. Wenn Sie frische Kernbohnen ernten möchten, sollten Sie warten, bis die Hülsen prall gefüllt sind. Dies ist etwa drei Monate nach der Aussaat der Fall. Frische Bohnenkerne sind im Kühlschrank nur wenige Tage haltbar.

Wenn Sie Trockenbohnen gewinnen möchten, sollten die Hülsen drei bis vier Wochen länger an den Pflanzen verbleiben. Nach der Ernte ist eine sorgfältige Trocknung entscheidend, um die Qualität der Bohnen zu erhalten.

So trocknen Sie Ihre Borlotti-Bohnen richtig:

  1. Lassen Sie die Hülsen etwa zwei Wochen an der Luft trocknen. Am besten eignet sich dafür ein trockener, gut belüfteter Raum.
  2. Lösen Sie die getrockneten Bohnen aus den Hülsen und bewahren Sie sie in trockenen Behältnissen auf.
  3. Lagern Sie die Bohnen an einem dunklen, kühlen Ort. So bleiben sie bis zu einem Jahr haltbar.

Bei größeren Ernten können Sie die Bohnen auch blanchieren und anschließend einfrieren.

Bilder: Vincenzo De Bernardo / Shutterstock