Bohnen

Bohnen vorziehen: So startest Du die Pflanzsaison früher

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Das Vorziehen von Bohnen ermöglicht einen frühen Erntebeginn und eine längere Erntezeit. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess der Bohnenvorzucht, von der Auswahl des richtigen Zeitpunkts über die Aussaat und Pflege bis hin zum Auspflanzen ins Freiland.

Bohnen vorziehen

Optimaler Start: Den richtigen Zeitpunkt wählen

Der Erfolg Ihrer Bohnenvorzucht hängt maßgeblich vom richtigen Timing ab. Im Allgemeinen sollten Sie etwa drei bis vier Wochen vor dem geplanten Auspflanzen ins Freiland mit dem Vorziehen beginnen. Die kältetolerante Puffbohne, die botanisch zu den Wicken zählt und somit frühjahrstoleranter ist, darf bereits Ende Februar vorgezogen werden. Feuerbohnen, Buschbohnen und Stangenbohnen hingegen bevorzugen einen späteren Start Mitte bis Ende April im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Diese zeitliche Staffelung berücksichtigt die unterschiedlichen Kälteresistenzen der Bohnenarten und sorgt für einen schonenden Übergang ins Freie.

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Materialien für die erfolgreiche Bohnenvorzucht

Um Ihren Bohnen einen optimalen Start zu ermöglichen, benötigen Sie folgende Materialien:

  • Aussaatgefäße: Wählen Sie Blumentöpfe, Eierkartons oder alte Joghurtbecher, die mit Abflusslöchern versehen sind, um Staunässe zu vermeiden und eine gute Drainage zu gewährleisten.
  • Anzuchterde: Eine torffreie, nährstoffarme Anzuchterde fördert ein robustes und gesundes Wurzelwachstum der Bohnen.
  • Abdeckung: Schaffen Sie ein feuchtwarmes Mikroklima, ähnlich einem Gewächshaus, indem Sie Glasglocken oder Plastiktüten mit Luftlöchern verwenden.
  • Rankhilfen: Unterstützen Sie die jungen Pflanzen beim Wachsen, indem Sie ihnen Bambusstäbe oder Zahnstocher als Rankhilfen anbieten.
  • Blumentöpfe oder Balkonkästen: Diese dienen später zum Umtopfen der herangewachsenen Bohnenpflanzen in größere Gefäße, um ihnen ausreichend Platz zum Wachsen zu bieten.

Aussaat der Bohnen: Schritt für Schritt

Die Aussaat der Bohnen ist unkompliziert und folgt diesen einfachen Schritten:

  1. Einweichen (optional): Um die Keimung zu beschleunigen, können Sie die Bohnen über Nacht in Wasser einweichen.
  2. Gefäße befüllen: Füllen Sie die Aussaatgefäße mit Anzuchterde.
  3. Aussäen: Platzieren Sie die Bohnensamen mit einem Abstand von jeweils zwei bis drei Zentimetern in der Erde.
  4. Bedecken: Bedecken Sie die Samen mit einer etwa fingerdicken Schicht Erde.
  5. Rankhilfe: Stecken Sie einen Bambusstab oder Zahnstocher als Unterstützung neben den Samen in die Erde.
  6. Anfeuchten: Befeuchten Sie die Erde vorsichtig mit einer Sprühflasche, um Staunässe zu vermeiden.
  7. Abdecken: Stülpen Sie eine Plastiktüte mit Löchern oder eine Glasglocke über das Gefäß, um ein feuchtwarmes Klima zu schaffen. Lüften Sie mehrmals täglich, um Schimmelbildung zu verhindern.

Tipp: Achten Sie darauf, den Boden locker zu lassen und nicht zu verdichten, um eine optimale Keimung zu gewährleisten. Die ideale Keimtemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius. Nach 6 bis 10 Tagen sollten die Bohnen keimen.

Standortwahl für die Keimung und das Wachstum

Der richtige Standort spielt eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Keimung und ein gesundes Wachstum Ihrer Bohnenpflanzen. Achten Sie auf folgende Aspekte:

  • Sonnenlicht: Wählen Sie einen hellen, sonnigen Platz. Stangenbohnen benötigen etwas mehr Sonnenlicht, gedeihen aber auch im Halbschatten. Die zusätzlichen Sonnenstunden fördern das Wachstum und die Blütenbildung.
  • Windschutz: Ein windgeschützter Standort schützt die zarten Pflanzen vor Beschädigungen und unterstützt eine kräftige Entwicklung.
  • Temperatur: Eine gleichmäßig warme Umgebungstemperatur von etwa 20 Grad Celsius begünstigt die Keimrate. Ideal sind ein beheiztes Gewächshaus oder ein warmer Platz in Innenräumen, wie beispielsweise die Fensterbank.
  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte humusreich, tiefgründig und locker sein, um eine gute Durchwurzelung zu ermöglichen. Eine Vorbehandlung des Bodens mit Kompost kann die Bodenqualität weiter verbessern.

Pflegetipps für Ihre vorgezogenen Bohnen

Um ein gesundes Wachstum Ihrer Bohnenpflanzen zu gewährleisten, beachten Sie bitte folgende Pflegehinweise:

  • Gießen: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch unbedingt Staunässe. Bohnenpflanzen benötigen regelmäßige Wassergaben, besonders in Trockenperioden.
  • Standort: Verlegen Sie die Pflanzen nach der Keimung an einen kühleren Standort mit Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius, um ein kräftiges und gesundes Wachstum zu fördern.
  • Pikieren: Sobald die Bohnensämlinge zwei echte Blätter entwickelt haben, topfen Sie sie in größere Töpfe oder mit ausreichendem Abstand zueinander um. So stellen Sie ausreichend Platz für das weitere Wachstum bereit.

Umzug ins Freiland: Bohnen auspflanzen

Nachdem Ihre Bohnen erfolgreich vorgezogen wurden, steht der nächste Schritt bevor: das Auspflanzen ins Freiland. Dieser Prozess erfordert Sorgfalt, um die jungen Pflanzen an ihre neue Umgebung zu gewöhnen und optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Vorbereitung für den Umzug ins Freie

Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt für das Auspflanzen. Bohnen vertragen keinen Frost, daher ist der ideale Zeitpunkt nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Gewöhnen Sie die Pflanzen einige Tage vor dem Auspflanzen an das Klima im Freien.

  1. Gewöhnung an das Freiland: Beginnen Sie einige Tage vor dem geplanten Auspflanzen, die Bohnen tagsüber an einen geschützten, schattigen Platz im Freien zu stellen. Holen Sie sie über Nacht wieder herein, um sie vor möglichen Kälteeinbrüchen zu schützen.
  2. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Garten mit tiefgründigem, lockerem und möglichst humusreichem Boden. Eine Vorbehandlung mit Kompost verbessert die Bodenqualität und fördert das Wachstum der Bohnen.
  3. Pflanzabstände: Bei Buschbohnen empfiehlt sich ein Reihenabstand von 8 bis 10 cm oder die Pflanzung in Horsten von vier bis sechs Samenkörnern mit einem Abstand von zehn Zentimetern innerhalb der Mulden. Zwischen den Reihen oder Horsten sollte ein Abstand von ca. 30 cm eingehalten werden.
  4. Rankhilfen vorbereiten: Für Stangenbohnen sind Rankhilfen unerlässlich. Befestigen Sie stabile Stangen im Boden, bevor Sie die Bohnenpflanzen einsetzen, damit diese direkt mit dem Klettern beginnen können.

Das Auspflanzen: Schritt für Schritt

  1. Löcher ausheben: Heben Sie mit einer Pflanzkelle Löcher für die Bohnen aus. Die Löcher sollten groß genug sein, um die Wurzelballen aufzunehmen, ohne sie zu beschädigen.
  2. Pflanzen einsetzen: Nehmen Sie jede Bohnenpflanze vorsichtig aus ihrem Anzuchtgefäß und setzen Sie sie mit dem Wurzelballen in das vorbereitete Loch. Drücken Sie die Erde gut an und stellen Sie sicher, dass der Pflanzenballen vollständig bedeckt ist.
  3. Anwässern: Gießen Sie die Bohnen nach dem Einpflanzen gut an, um die Erde zu verdichten und den Pflanzen einen guten Start zu ermöglichen.

Indem Sie diesen Anweisungen folgen, schaffen Sie optimale Bedingungen für das Gedeihen Ihrer Bohnen im Freiland und können sich auf eine erfolgreiche und reiche Ernte freuen.

Bilder: bo1982 / iStockphoto