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Bäume, die keine Früchte tragen: Geschlechter & Lösungen

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Die meisten Bäume blühen – oft jährlich, manche aber auch nur alle paar Jahre. Nach erfolgter Befruchtung entwickeln sich aus diesen Blüten Früchte, die der Vermehrung dienen. Manche Bäume scheinen jedoch niemals Früchte anzusetzen, auch wenn sie ständig blühen. Woran liegt das?

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Der Ginkgo ist einer von vielen zweihäusigen Bäumen
AUF EINEN BLICK
Wieso trägt ein Baum manchmal keine Früchte?
Ein Baum kann keine Früchte tragen, wenn er rein männlich ist oder von Fremdbestäubung abhängig ist und keinen geeigneten Befruchter in der Nähe hat. In solchen Fällen finden keine Befruchtung und damit keine Fruchtentwicklung statt.

Gibt es einen Baum, der keine Früchte ausbildet?

Die Ursache, weshalb manche Bäume Früchte ausbilden und manche nicht, liegt in ihrem jeweiligen Geschlecht begründet. Dabei ist die Geschlechteraufteilung im Pflanzenreich vergleichsweise kompliziert:

  • Manche Bäume haben Blüten mit sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtsmerkmalen.
  • Andere tragen sowohl rein männliche als auch rein weibliche Blüten zur selben Zeit.
  • Eine dritte Gruppe teilt sich ganz klar auf in rein männliche und rein weibliche Bäume.

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Was das nun mit der Ausbildung von Früchten zu tun hat? Ganz einfach: Rein männliche Bäume blühen zwar, bilden aber niemals Früchte aus. Außerdem sind viele zweigeschlechtliche Bäume von Fremdbestäubung abhängig, d. h. sie benötigen in unmittelbarer Nähe noch einen Baum derselben Art, damit die eigenen Blüten befruchtet werden und sich daraus Früchte entwickeln können. Dieses Wissen ist beispielsweise im Obstanbau immens wichtig – ohne geeignete Befruchtersorten gibt es meist keine Äpfel, Birnen oder Kirschen.

Einhäusigkeit / Zweihäusigkeit

In der Botanik werden die unterschiedlichen Pflanzengeschlechter als „einhäusig“ oder „zweihäusig“ bezeichnet. Einhäusige Bäume blühen dabei sowohl mit männlichen als auch weiblichen Blüten, zweihäusige haben jeweils nur männliche oder nur weibliche Blüten. Es gibt also „männliche“ und „weibliche“ Bäume, die, um Früchte entwickeln zu können, zusammen gepflanzt werden müssen. Steht dagegen nur ein männlicher Baum (oder auch nur ein weiblicher ohne männliches Gegenstück weit und breit) im Garten, findet keine Befruchtung statt – und damit gibt es auch keine Früchte.

Beispiele für zweihäusige Bäume

Die folgenden Baumarten sind typische Vertreter der Zweihäusigkeit, wobei es manchmal auch einhäusige Einzelbeispiele geben kann – beispielsweise bei der Eibe. Andere Bäume wiederum können je nach Bedarf das Geschlecht wechseln, wie etwa die Esche (Fraxinus excelsior). Alle aufgeführten Arten eignen sich für eine Kultur in mitteleuropäischen Gärten.

  • Eschen-Ahorn (Acer negundo)
  • Götterbaum (Ailanthus altissima)
  • Andentanne / Araukarie (Araucaria araucana)
  • Ginkgo (Ginkgo biloba)
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum)

Tipp

Insbesondere viele Kernobstsorten wie Äpfel und Birnen sind selten selbstfruchtbar, sondern brauchen in der Regel immer eine Befruchtersorte. Dabei genügt es aber nicht, einfach irgendeinen Apfel- oder Birnbaum daneben zu pflanzen: Es harmonieren nämlich nicht alle Sorten miteinander.

Bilder: Bos11 / Shutterstock