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Kirschbaum ohne Früchte: Ursachen & Lösungen

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Kirschbäume begeistern mit ihrer Blütenpracht und versprechen eine reiche Ernte süßer Früchte. Doch manchmal bleibt der ersehnte Fruchtertrag aus. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen für einen fruchtlosen Kirschbaum und bietet Lösungen für eine erfolgreiche Kirschernte.

Kirschbaum trägt keine Früchte

Erfolgsfaktor Befruchtung

Damit sich aus den zarten Kirschblüten Früchte entwickeln, ist eine erfolgreiche Befruchtung unerlässlich. Gerade bei Süßkirschen, die oft mit einer beeindruckenden Blütenfülle locken, kann es zu Komplikationen kommen. Niederschläge oder kühle Temperaturen während der Blütezeit beeinträchtigen die Aktivität von Bienen und anderen bestäubenden Insekten, was zu einer unzureichenden Bestäubung führen kann. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sortenwahl: Die meisten Kirschsorten benötigen einen passenden Befruchterbaum in der Nähe, um eine reiche Ernte zu gewährleisten. Genetische Unverträglichkeiten und unterschiedliche Blütezeiten können die Befruchtung erschweren. Ein ausreichender Bienenbestand, idealerweise in einem Umkreis von 500 Metern, ist ebenfalls entscheidend für eine erfolgreiche Pollenübertragung.

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Folgende Punkte sollten Sie berücksichtigen:

  • Witterungseinflüsse: Kühle und nasse Witterung während der Blütezeit kann die Aktivität von Bestäubern einschränken.
  • Befruchterbaum: Für viele Kirschsorten ist ein kompatibler Befruchterbaum in der Nähe essenziell.
  • Sortenwahl: Achten Sie auf die Wahl geeigneter Befruchtersorten, die miteinander kompatibel sind und ähnliche Blütezeiten aufweisen.
  • Bienenstand: Ein nahegelegener Bienenstand trägt maßgeblich zur Bestäubung bei.

Natürlicher Fruchtfall: Röteln

Das Phänomen „Röteln“ beschreibt einen natürlichen Prozess, bei dem Kirschbäume im Juni erbsengroße, bereits befruchtete Jungfrüchte abwerfen. Die Früchte verfärben sich zunächst rötlich, schrumpfen und fallen schließlich vom Baum. Dieser physiologische Vorgang dient der Selbstregulierung des Baumes und schützt ihn vor Überlastung. Gleichzeitig ermöglicht er den verbleibenden Früchten, größer und kräftiger zu wachsen.

Ursächlich für Röteln ist häufig eine unzureichende Nährstoffaufnahme des Baumes, insbesondere während der Steinhärtung im Mai und Juni. Wassermangel, längere Kälteperioden nach der Blüte oder verdichteter Boden können die Nährstoff- und Wasseraufnahme ebenfalls behindern und Röteln begünstigen.

Zu den weiteren Faktoren zählen:

  • Kühle Witterung nach der Blüte
  • Wassermangel
  • Nährstoffmangel, insbesondere Stickstoff
  • Bodenverdichtung und unzureichendes Sonnenlicht
  • Trockenheit und übermäßiger Fruchtbehang
  • Schädlingsbefall

Um Röteln entgegenzuwirken, ist eine gute Baumpflege sowie eine optimierte Wasser- und Nährstoffversorgung entscheidend.

Empfehlenswert sind folgende Maßnahmen:

  1. Sicherstellung einer ausreichenden Wasserversorgung, besonders nach der Blüte
  2. Regelmäßige Nährstoffgaben, um möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen
  3. Lockerung des Bodens zur Verbesserung der Bodenstruktur
  4. Kontrolle und gegebenenfalls Bekämpfung von Schädlingsbefall

Zierkirschen: Blütenpracht ohne Früchte

Japanische Zierkirschen, bekannt für ihre atemberaubende Blütenpracht, tragen meist keine essbaren Früchte. Durch gezielte Züchtung wurde die optische Wirkung der Blüten maximiert, während die Fruchtbarkeit in den Hintergrund rückte. Die üppigen, oft gefüllten Blüten vieler Zierkirschen-Sorten besitzen entweder keine oder nur stark reduzierte Fortpflanzungsorgane, was eine Fruchtbildung verhindert.

Merkmale von Zierkirschen:

  • Gefüllte Blüten: Die dichten, gefüllten Blüten weisen oft keine oder nur stark reduzierte Fortpflanzungsorgane auf.
  • Zuchtfokus: Zierkirschen wurden primär auf ihre Blütenpracht hin gezüchtet, die Fruchtbarkeit spielt eine untergeordnete Rolle.
  • Seltene Ausnahmen: In Einzelfällen können Zierkirschen Früchte bilden, dies bleibt jedoch eine Ausnahmeerscheinung.

So fördern Sie den Fruchtertrag

Um Ihren Kirschbaum zu einer reichen Ernte zu verhelfen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Befruchterpartner: Wählen Sie einen passenden Befruchterbaum mit ähnlichen Blütezeiten.
  • Bienenfreundlicher Garten: Schaffen Sie ein attraktives Umfeld für Bienen und andere Bestäuber durch bienenfreundliche Pflanzen.
  • Nährstoffversorgung: Sorgen Sie für eine ausgewogene Düngung und ausreichende Bewässerung, um den Nährstoffbedarf des Baumes zu decken.
  • Standortwahl: Ein sonniger und geschützter Standort fördert die Blüte und Fruchtbildung.