Ananaspflanze: Pflegetipps für exotisches Flair zu Hause
Die Ananaspflanze, eine exotische Schönheit für Ihr Zuhause, ist pflegeleicht und belohnt mit dekorativem Blattschmuck. Erfahren Sie alles über die Bedürfnisse und die Kultivierung dieser faszinierenden Pflanze.
Wuchs
Ananaspflanzen (Ananas comosus) gehören zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) und sind mehrjährige, krautige Pflanzen. Sie wachsen bodenständig (terrestrisch) und wurzeln im Boden, wobei sie eine dichte, bodennahe Rosette aus schmalen, grasartigen Blättern ausbilden. Diese Blätter können bis zu 80 Zentimeter lang und am Rand dornig gezähnt sein, was der Pflanze ihre charakteristische Form verleiht.
Im Zentrum der Rosette entwickelt sich ein Blütenstandsschaft, der etwa 30 Zentimeter lang ist und einen zapfenförmigen Blütenstand trägt, der mehr als 100 Einzelblüten in acht Spiralen umfasst. Diese Blüten können blau, purpurn oder weiß sein. Oben am Blütenstand bildet sich ein auffälliger Schopf aus laubblattartigen Hochblättern, aus denen sich die Sammelfrucht entwickelt.
Die Ananaspflanze erreicht im Haus meist eine Höhe von 50 bis 100 Zentimetern und eine Breite von 60 bis 80 Zentimetern. In beheizten Wintergärten oder Gewächshäusern kann sie bis zu 150 Zentimeter hoch wachsen.
Der relativ kurze und keulenförmige Stamm der Ananaspflanze ist teils im Boden eingesenkt und kann einen Durchmesser von bis zu 7 Zentimetern erreichen. Das kompakte und ausladende Wachstum macht die Ananaspflanze ideal für die Topfkultur im Haus.
Blätter
Die Blätter der Ananaspflanze formen eine dichte Rosette und können eine Länge von bis zu 100 Zentimetern erreichen. Sie sind robust, faserig und an den Rändern dornig gezähnt. Neben den häufig grünen Blättern gibt es auch Varianten mit rötlichen oder silbrigen Zeichnungen.
Einige Sorten der Ananaspflanze haben besondere Blattfärbungen. So gibt es Sorten mit leuchtend grünen, stacheligen Blättern sowie solche mit silbern getönten Blättern. In der Mitte der Rosette bildet sich ein Trichter, der eine wichtige Rolle bei der Wasseraufnahme spielt. Während der Wachstumsperiode sollte dieser Trichter stets mit etwas Wasser befüllt sein.
Um Verletzungen durch die scharfkantigen Blätter zu vermeiden, platzieren Sie die Pflanze an einem Ort, der nicht häufig frequentiert wird, insbesondere wenn Kinder und Haustiere im Haushalt leben.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Ananaspflanze benötigt einen hellen und warmen Standort, der vor Wind und Zugluft geschützt ist. Eine moderate Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent ist ebenfalls von Vorteil. Die Pflanze sollte nicht an Orten stehen, die häufig frequentiert werden, um Verletzungen durch die scharfen Blattränder zu vermeiden.
Die optimale Temperatur liegt im Winter zwischen 18 und 25 Grad Celsius, sollte aber nicht unter 15 Grad fallen. Im Sommer verträgt sie Temperaturen bis zu 30 Grad. Ein idealer Standort bietet viel Licht, aber keine direkte Mittagssonne. Ein Platz an einem Ost- oder Westfenster ist hervorragend geeignet. Im Sommer kann die Ananaspflanze auch draußen an einem geschützten Platz stehen. Bei kühler werdenden Temperaturen ist der Innenbereich jedoch vorzuziehen.
Wenn nicht genügend Licht vorhanden ist, kann eine Pflanzenlampe verwendet werden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Ananaspflanze bevorzugt einen durchlässigen, leicht sauren Boden. Dies lässt sich mit einer Mischung aus Blumenerde, Sand und Tongranulat gut erreichen. Alternativ eignen sich nährstoffarme Kakteenerde oder Kräutererde. Der Boden sollte durchlässig und leicht sauer sein, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden.
Eine Drainageschicht im Topf ist essenziell:
- Eine Schicht Tonscherben oder Blähton auf dem Boden des Pflanzgefäßes verteilen.
- Ein Vlies darüberlegen, um die Erde am Durchsickern zu hindern.
- Das Substrat bis zur gewünschten Pflanztiefe einfüllen.
- Die Ananaspflanze vorsichtig einsetzen und die restliche Erde sanft um die Pflanze andrücken.
Ein Keramikgefäß mit Abzugslöchern schützt besser vor Staunässe. Achten Sie darauf, dass der Boden stets leicht feucht, aber nicht nass ist.
Blüte
Ananaspflanzen blühen erst nach ein bis anderthalb Jahren. Der Blütenstandsschaft wächst aus dem Zentrum der Blattrosette und endet in einem zapfenförmigen Blütenstand. Die Einzelblüten sind zwittrig und dreizählig, oft purpurn oder violett, und ziehen sich über mehrere Wochen hin.
Die Bestäubung erfolgt meist durch kleine Insekten oder Kolibriarten in Südamerika. Auch ohne Bestäubung kann die Pflanze Früchte ausbilden, was als Parthenokarpie bezeichnet wird. Die daraus entstehende Frucht ist eine Sammelfrucht, die aus vielen kleinen Beeren besteht, die durch die Blütenstandsachse miteinander verwachsen sind.
Die Frucht, die bekannte Ananas, besitzt einen dekorativen Blattschopf, der auch zur Vermehrung verwendet werden kann.
Ananaspflanze pflegen
Die Ananaspflanze ist relativ pflegeleicht, doch einige Aspekte müssen berücksichtigt werden, um optimales Wachstum zu gewährleisten.
Gießen
Während der Wachstumsperiode vom Frühling bis zur Blütezeit sollte die Ananaspflanze regelmäßig mit kalkarmem Wasser gegossen werden, sodass der Wurzelballen leicht feucht bleibt. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann durch tägliches Besprühen der Pflanze erreicht werden.
Düngen
Von Frühling bis Herbst sollte die Ananaspflanze alle zwei Wochen mit Flüssigdünger versorgt werden. Im Winter kann die Düngegabe reduziert oder ganz ausgesetzt werden.
Umtopfen
Alle zwei Jahre sollte die Ananaspflanze im Frühjahr in einen größeren Topf mit frischer, durchlässiger Erde umgetopft werden. Dies unterstützt das Wurzelwachstum und verhindert Staunässe.
Welcher Standort ist geeignetwechsel?
Im Frühling kann die Ananaspflanze an einen halbschattigen Platz im Freien gestellt werden. Gießen Sie die Pflanze regelmäßig und duschen Sie sie bei Bedarf mit lauwarmem Wasser ab, um Staub zu entfernen.
Bekämpfung von Schädlingen
Schildläuse lassen sich gut mit einer Seifen-Spiritus-Lösung bekämpfen. Spinnmilben können oft einfach durch Abduschen entfernt werden. Regelmäßige Kontrolle hilft, Schädlingsbefall frühzeitig zu erkennen.
Besondere Pflegehinweise
Halten Sie die Pflanze immer leicht feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. In den Sommermonaten häufiger gießen und die Blätter besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Im Winter weniger gießen und stehendes Wasser im Blatttrichter vermeiden.
Früchte
Die Ananasfrucht entsteht durch Parthenokarpie und benötigt etwa ein bis anderthalb Jahre zur Reifung. Sie besteht aus vielen kleinen Beeren, die durch die Blütenstandsachse miteinander verwachsen sind. Der Geschmack variiert je nach Sorte von süß bis säuerlich.
Die Ananas ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Bromelain, einem Enzym, das verdauungsfördernd und antibakteriell wirkt.
In tropischen Verhältnissen sind mehrere Ernten möglich, in heimischer Topfkultur oft nur eine. Nach der Fruchtbildung bildet die Pflanze neue Kindel, die zu neuen Pflanzen heranwachsen können.
Pflanzung
Ananaspflanzen können problemlos im Haus kultiviert werden, idealerweise im Frühjahr.
Auswahl des Topfes
Wählen Sie einen Topf mit Abzugslöchern, um Staunässe zu vermeiden. Keramikgefäße sind besonders geeignet.
Substrat
Das Substrat sollte durchlässig und leicht sauer sein, z.B. Blumenerde gemischt mit Sand und Blähton. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben ist wichtig.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung
- Den Blattschopf der Ananasfrucht mit einem Viertel der Frucht abschneiden und das Fruchtfleisch entfernen.
- Die untersten Blätter vom Blattschopf entfernen und die Schnittstelle 1-2 Tage lang antrocknen lassen.
- Den Blattschopf bis zur Wurzelbildung in ein Wasserglas stellen oder direkt in sandige Vermehrungserde pflanzen.
- Eine Pflanzmulde im vorbereiteten Topf formen und den Blattschopf einsetzen, die Erde sanft andrücken und angießen.
Welcher Standort ist geeignet?
Ein heller, warmer Standort ist ideal. Temperaturen um 25 °C und eine mäßige Luftfeuchtigkeit fördern das Wachstum.
Ananaspflanze pflegen nach der Pflanzung
Halten Sie den Boden stets leicht feucht, aber nicht nass. Befüllen Sie den Blatttrichter der Rosette regelmäßig mit Wasser und düngen Sie alle paar Wochen mit einem schwachen Flüssigdünger.
Ananaspflanze richtig schneiden
Die Ananaspflanze benötigt keinen regelmäßigen Rückschnitt. Entfernen Sie jedoch regelmäßig abgestorbene oder vertrocknete Blätter, um die Pflanze gesund zu halten. Wächst die Pflanze zu ausladend, sollten Sie sie umtopfen, wobei das Frühjahr der ideale Zeitpunkt ist.
Abschließend kann der Blattschopf abgeschnitten, getrocknet und entweder in Wasser oder direkt in Erde gestellt werden, um neue Wurzeln zu bilden und die Vermehrung zu ermöglichen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Ananaspflanze ist nicht winterhart und benötigt im Winter ein frostfreies, helles Quartier mit Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad Celsius. Gießen Sie sparsam und vermeiden Sie, dass der Wurzelballen vollständig austrocknet. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Düngegaben sollten auf einmal im Monat reduziert oder ganz eingestellt werden. Vermeiden Sie kalte Zugluft, da sie die Pflanze schädigen kann. Im Frühjahr sollte die Pflanze langsam wieder an ihre gewohnte Lichtintensität gewöhnt werden.
Ananaspflanze vermehren
Ananaspflanzen lassen sich einfach durch sogenannte Kindel, also durch Ableger, vermehren. Sie können auch den Blattschopf der Ananasfrucht verwenden.
Vermehrung durch Kindel
Sobald die Kindel eine Größe von zehn bis fünfzehn Zentimetern erreicht haben, können sie abgetrennt und zur weiteren Kultivierung verwendet werden. Pflanzen Sie die Kindel in Anzuchterde oder ein Torf-Sand-Gemisch und halten Sie die Erde feucht. Decken Sie den Topf mit einer Folie ab, um einen Gewächshauseffekt zu erzeugen.
Vermehrung durch den Blattschopf
Schneiden Sie den Blattschopf einer reifen Ananasfrucht ab und entfernen Sie das Fruchtfleisch. Lassen Sie die Schnittstelle 1-2 Tage antrocknen und stellen Sie den Blattschopf in ein Wasserglas oder pflanzen Sie ihn direkt in Vermehrungserde. Sobald die Jungpflanze Wurzeln entwickelt hat, kann sie in einen größeren Topf umgepflanzt werden.
Durch diese Methoden können Sie erfolgreich neue Ananaspflanzen kultivieren. Warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind entscheidend für das Wachstum.
Häufig gestellte Fragen
Können Ananaspflanzen im Haus Früchte tragen?
Ja, Ananaspflanzen können auch im Haus Früchte tragen. Die Pflanze benötigt dafür etwa ein bis anderthalb Jahre und optimale Wachstumsbedingungen wie viel Licht, Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Fruchtbildung erfolgt durch Parthenokarpie, d.h., es sind keine Bestäuber erforderlich.
Wie unterscheiden sich die verschiedenen Schösslingsarten bei der Vermehrung?
Es gibt verschiedene Schösslingsarten bei Ananaspflanzen, die sich je nach Entstehungsort an der Pflanze unterscheiden. Die wichtigsten sind die Schösslinge in den Blattachseln („shoots“), die am besten zur Vermehrung geeignet sind. Schösslinge des unterirdischen Stammteils („suckers“), der Fruchtstielbasis („hapas“) und Fruchtbasis („slips“) sind weniger geeignet, da sie länger zur Entwicklung brauchen.
Wie lange dauert es, bis eine aus dem Blattschopf gezogene Ananaspflanze Wurzeln bildet?
Nachdem der Blattschopf der Ananasfrucht abgeschnitten und die Schnittstelle getrocknet wurde, kann es je nach Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Lichtverhältnisse) einige Tage bis Wochen dauern, bis die ersten Wurzeln sichtbar werden. Geduld und die richtige Pflege sind entscheidend für den Erfolg.
Ist eine Ananaspflanze ausschließlich terrestrisch?
Die Ananas comosus ist zwar terrestrisch (wächst auf dem Boden), doch einige ihrer Verwandten in der Familie der Bromeliengewächse wachsen als Epiphyten auf anderen Pflanzen. Dies macht die Ananas zu einer besonderen Ausnahme unter den Bromelien.