Ananas

Ananaspflanze: Pflege, Vermehrung und Wissenswertes

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Lesen Sie hier im Steckbrief zur Ananaspflanze alles Wissenswerte zu Blüte und Wurzeln. Wie Sie einen Strunk richtig einpflanzen, erfahren Sie hier. So pflegen Sie Zierananas vorbildlich.

ananaspflanze
Es ist nicht schwer, eine Ananaspflanze selbst zu ziehen
AUF EINEN BLICK
Was ist die Ananaspflanze und welche Eigenschaften hat sie?
Die Ananaspflanze (Gattung Ananas) gehört zur Familie der Bromeliengewächse und stammt aus Südamerika. Sie ist eine krautige Obstpflanze mit Wuchshöhen von 60 bis 150 cm, lanzettlichen und gezähnten Blättern, und zapfenförmigen Blüten. Die Frucht der Ananaspflanze ist eine essbare Beere.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name Gattung: Ananas
  • Familie: Bromeliengewächse (Bromeliaceae)
  • Herkunft: Südamerika
  • Typ: krautige Obstpflanze
  • Wuchshöhe: 60 bis 150 cm
  • Blüte: zapfenförmig, vielblütig
  • Blütezeit: Juli bis Januar
  • Wurzel: Adventivwurzeln
  • Blatt: lanzettlich, gezähnt
  • Frucht: Beere
  • Verwendung: dekorative Zierpflanze
  • Winterhärte: nicht winterhart

Blüte

Die Blüte ist das attraktive Herzstück einer Ananaspflanze, umringt von einer üppigen Blattrosette. Die Blütenform erinnert bereits im frühen Stadium an die schmückende Frucht. Folgende Eigenschaften zeichnen die Blüte einer Ananaspflanze aus:

  • Form: zapfenförmig bis kugelig mit Blattschopf am oberen Ende
  • Blütenstand: ährig mit bis zu 100 Einzelblüten, angeordnet in Spiralen
  • Blütenhüllblätter: 3 kurze, fleischige Kelchblätter und 3 längere, purpurne oder violette Kronblätter
  • Blütenstandsschaft: bis zu 30 cm lang, bei Zierananas deutlich kürzer

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Damit sich Ihre Ananaspflanze zu einer Blüte entschließt, bedarf es ein wenig gärtnerischer Überredungskunst. Wie der Trick gelingt, verrät folgendes Video:

Video: Grüner Lifehack - Ananaspflanze zum Blühen bringen

Wurzeln

Eine Ananaspflanze bildet an zwei Stellen Wurzeln. Weil die Bromeliengewächse terrestrisch gedeihen, sprießen die Hauptwurzeln aus den Knoten am unteren Stammende. Diese Adventivwurzeln verzweigen zahlreich in alle Richtungen. Dabei erreichen die Wurzeln eine Tiefe von bis zu 100 Zentimetern und breiten sich seitlich bis zu 200 Zentimeter aus.

Im Blattschopf vermag eine Ananaspflanze ebenfalls Wurzeln zu entwickeln. Diese Wurzelstränge wachsen aus den Blattachseln bis zu einer Länge von immerhin 10 Zentimetern. Sammeln sich in der Blattrosette Wasser und Nährstoffe an, leiten die Miniwurzeln das wertvolle Gut weiter an Blätter, Blüte und Frucht.

Blätter

Die Blätter einer Ananaspflanze versammeln sich zu einer ausladenden Rosette. Folgende Merkmale prägen das Laub einer Zierananas:

  • Form: schmal, linealisch bis lanzettlich
  • Länge: 50 bis 120 cm
  • Breite: 2 bis 7 cm
  • Blattrand: scharf gezähnt, nach oben gebogen
  • Blattquerschnitt: halbmondförmig
  • Blattspitze: dornig, zugespitzt
  • Konsistenz: dick, biegefest

Auf der reifenden Frucht thront ein Schopf aus laubblattartigen, gezähnten Hochblättern.

Frucht

Die Frucht einer Zierananas ist essbar. Über den kulinarischen Genuss beim Verzehr lässt sich streiten. Unbestreitbar sind die gesunden Inhaltsstoffe im gelblich-goldenen Fruchtfleisch einer Ananas. Folgende Tabelle nennt die Daten:

Nährwert 100 g Ananas Vitamine 100 g Ananas Mineralstoffe 100 g Ananas
Kalorien 56 kcal Vitamin C 20 mg Kalium 172 mg
Kilojoule 232 KJ Vitamin A 10 µg Magnesium 17 mg
Kohlenhydrate 12,4 g Vitamin B 1 0.08 mg Kalzium 16 mg
Proteine 0,5 g Vitamin B 6 0.08 mg Natrium 2 mg
Fett 0,2 g Vitamin E 0,1 mg Eisen 0,4 mg

Bitte beachten: Der Verzehr einer unreifen Ananas ist ungesund. Es drohen Übelkeit und Magenkrämpfe.

Strunk einpflanzen

Das Wachstum von Wurzeln aus den Blattachseln macht jeden Ananas-Schopf zum XXL-Steckling. Findige Hobbygärtner lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und verwenden den Strunk für die Ananas-Vermehrung zum Nulltarif. Folgende Anleitung erklärt, wie die Anzucht einer Zierananas ganz einfach gelingt:

Material und Werkzeug

  • 1 reife Ananas (idealerweise ungekühlte Flugananas)
  • 1 scharfes, desinfiziertes Messer
  • 1 Glas
  • 1 Pflanzgefäß mit Abzugsloch
  • 1 Plastiktüte mit Bindfaden
  • Anzuchterde mit pH-Wert um 5 (Kokoserde, Palmenerde oder Kakteenerde mit Sand)
  • Blähton, Lavagranulat oder Splitt
  • Holzkohlepulver
  • Abgestandenes Leitungswasser oder gesammeltes Regenwasser
  • Dornenfeste Handschuhe

Frucht vorbereiten

Nehmen Sie die Frucht in eine Hand. Mit der anderen Hand drehen Sie den Blattschopf einige Male hin und her. Hat sich der Strunk vom Fruchtfleisch gelöst, ziehen Sie den Schopf heraus. Entfernen Sie mehrere Reihen der unteren Blätter. Bei diesem Vorgang legen Sie die Sprosspunkte der Wurzeln frei. Den gelblichen, faserigen Rest vom Fruchtfleisch schneiden Sie mit dem Messer glatt und gerade ab. Im letzten Schritt der Vorbereitung tunken Sie den feuchten Strunk in Holzkohlepulver zur Vorbeugung gegen Fäulnis- und Schimmelbildung.

Blattschopf bewurzeln

Lassen Sie den präparierten Ableger zunächst in Wasser bewurzeln. Das ist vorteilhaft für ein schnelles Wachstum der Wurzeln und ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. So geht es:

  1. Mit Holzkohle desinfizierten Strunk 3 bis 6 Stunden trocknen lassen
  2. Zimmerwarmes, weiches Wasser ins Glas gießen
  3. Strunk ins Wasser stellen bis zum unteren Rand der Blattrosette

Stellen Sie den Blattschopf im Wasserglas auf die helle, warme Fensterbank bei idealen Temperaturen von 20° bis 25° Celsius.

Bewurzelten Strunk einpflanzen

Haben sich am Blattschopf kleine Wurzeln gebildet mit 5 bis 6 Millimetern Länge, können Sie den Strunk einpflanzen. Zum Schutz gegen Staunässe bedecken Sie den Topfboden mit einer Drainage aus Blähton oder Lavagranulat. Füllen Sie durchlässiges Substrat in den Anzuchttopf, das Sie mit feiner Brause anfeuchten. Legen Sie in der Anzuchterde eine kleine Mulde an. Darin pflanzen Sie den bewurzelten Ableger ein bis knapp unter die ersten Blätter. Zum guten Schluss stülpen Sie die Plastiktüte über den Topf, was ein feucht-warmes Mikroklima erzeugt. Lüften Sie die Haube täglich für einige Minuten.

Unbewurzelten Strunk einpflanzen

Sie können die Bewurzelung im Wasserglas überspringen und den vorbereiteten Strunk direkt in lockere, leicht saure Erde einpflanzen. In diesem Fall empfehlen wir ein transparentes Pflanzgefäß, damit Sie das Wachstum der Wurzeln begutachten können. Diese Verfahrensweise ist empfehlenswert, wenn Ihnen der Umgang mit den zarten Würzelchen am Ableger zu heikel ist.

Standort

Die transparente Haube hat ihre Pflicht erfüllt, wenn der Blattschopf frisch austreibt. An ihrem hellen, warmen Fensterplatz sollte die Ananaspflanze weiterhin verweilen. Der optimale Standort sollte so beschaffen sein:

  • Absonnig mit 3 bis 4 Stunden Sonnenschein am Morgen oder späten Nachmittag
  • Idealerweise am West- oder Ostfenster
  • Am Südfenster mit Beschattung zum Schutz vor praller Mittagssonne
  • Warm mit konstanten Temperaturen über 18° Celsius, während der Anzucht 25° Celsius

Eine hohe Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent im unmittelbaren Umfeld einer Ananaspflanze optimiert die Standortbedingungen. Vermeiden Sie einen Platz über dem aktiven Heizkörper. Stellen Sie einen Luftbefeuchter auf. Füllen Sie den Untersetzer mit Lavagranulat und Wasser. Die verdunstende Feuchtigkeit simuliert Regenwaldklima, während das anorganische Material schädliche Staunässe unterbindet.

Exkurs

Farb-Revolution Rosa-Ananas schlägt fehl

Der weltweit größte Obstproduzent Del Monte wagte das Experiment einer revolutionären Ananaspflanze mit rosafarbenem Fruchtfleisch. Die Sorte „Rosé“ produziert weniger von dem Enzym, das zuständig ist für das goldgelbe Fruchtfleisch klassischer Ananas. Allerdings ist die rosa Farb-Revolution ein Ergebnis gentechnischer Manipulationen, die Verbrauchern und Hobbygärtnern sauer aufstößt. Ein Fehlschlag mit Ansage.

Ananaspflanze pflegen

Eine Ananaspflanze aus eigener Anzucht ist einfach zu pflegen. Folgende Tipps geben einen kompakten Überblick:

Gießen

Ihre Ananaspflanze profitiert von einem gleichmäßig feuchten Substrat ohne Staunässe. Kurzzeitige Trockenheit verkraftet die tropische Schönheit besser, als nasse Füße. Gießen Sie stets nach einer Fingerprobe mit zimmerwarmem, weichem Wasser. Im Zweifel besprühen Sie besser die Blätter und lassen die Erde noch einige Tage antrocknen.

Düngen

Geben Sie von Mai bis September alle zwei Wochen einen Flüssigdünger ins Gießwasser. Von Oktober bis April verlängern Sie die Dünge-Intervalle auf vier bis sechs Wochen.

Umtopfen

Alle zwei Jahre sollten Sie eine Ananaspflanze umtopfen. Bester Zeitpunkt ist im Frühjahr. Wählen Sie ein großzügiges Pflanzgefäß, das dem ausladenden Wachstum der Blätter gerecht wird. Im Durchmesser sollte zwischen dem Wurzelballen und dem Gefäßrand mindestens drei Fingerbreit Platz sein. Verwenden Sie ein durchlässiges, leicht saures Substrat ohne Torfanteil.

Überwintern

Am liebsten möchte Ihre Ananaspflanze am gewohnten Standort überwintern. Sollte sich unter dem Fensterplatz ein aktiver Heizkörper befinden, ist ein Standortwechsel zu empfehlen fernab aufsteigender, trockener Heizungsluft. Wichtig zu beachten ist, dass die tropische Pflanze im Winter keinen Temperaturen unterhalb von 18° Celsius ausgesetzt ist.

Trockene Spitzen – Was tun?

Auf eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit reagiert die Ananaspflanze mit trockenen Spitzen. Sprühen Sie die Blätter regelmäßig ein mit kalkfreiem Wasser. Fatalerweise können sich eingetrocknete Blattspitzen nicht regenerieren. Schneiden Sie das braune Gewebe ab bis kurz vor dem grünen Blattbereich.

Beliebte Sorten

Für die Kultivierung als Zimmerpflanze hält der Fachhandel schöne Sorten bereit:

  • Variegatus: dekorative Zierananas, Blätter mit elfenbeinfarbenen, scharf gezähnten Rändern.
  • Baby-Ananas: Zierananas im Kleinformat, 15 bis 30 cm Wuchshöhe, Frucht-Durchmesser 9,5 cm.
  • Corona: kompaktes Wachstum, farbiges Laub, Frucht nicht für den Verzehr geeignet.

FAQ

Wie wachsen Ananas?

Ananas wachsen als krautige Pflanzen und wurzeln im Boden. Der keulenförmige Stamm verholzt nicht und wird bis zu 35 Zentimeter hoch. Über diesen Stamm verteilt sitzen bis zu 120 Zentimeter lange, schmale Blätter, die spiralig angeordnet sind zu einer ausladenden Rosette. Aus diesem Vegetationskegel erhebt sich ein bis zu 30 Zentimeter langer Blütenstandsschaft. Die zapfenförmige Blüte setzt sich aus zahlreichen Einzelblüten zusammen und sieht einer Ananasfrucht schon sehr ähnlich. Die Fruchtbildung erfolgt mit oder ohne Befruchtung als Beerenfruchtverband mit gelblichem Fruchtfleisch.

Wie groß wird eine Ananaspflanze?

Eine getopfte Ananaspflanze wird 80 bis 100 Zentimeter hoch und 60 bis 80 Zentimeter breit. Speziell für die Kultivierung als Zimmerpflanze bietet der Fachhandel kleinwüchsige Sorten an, wie Baby-Ananas, Mini-Ananas oder Zwerg-Ananas mit einer Wuchshöhe von 15 bis 30 Zentimetern. Die kompakte Sorte „Corona“ wird bis 45 Zentimeter groß.

Ananas ernten. Wie geht das?

Eine erntereife Ananas erkennen Sie am saftig-grünen Schopf. Die Schale ist hellbraun bis orange gefärbt. Auf leichten Fingerdruck gibt das Fruchtfleisch elastisch nach. Zugleich verströmt die Frucht ihren typischen Ananas-Duft. Für die Ernte benötigen Sie ein scharfes Messer und dornenfeste Handschuhe. Mit einer Hand stabilisieren Sie die Frucht, während Sie mit der anderen Hand die Ananas mitsamt Stiel abschneiden.

Sind Ananas giftig für Katzen?

Im Netz kursieren unterschiedliche Aussagen zu dieser Frage. Wir wollten es genau wissen und haben bei Tierärzten nachgefragt. Reife Ananas sind in größeren Mengen giftig für Katzen. Nascht Ihr Liebling an einer unreifen Frucht, lösen bereits kleine Mengen quälende Magenbeschwerden und Übelkeit aus.

Bilder: pakn / Shutterstock