Ananas züchten: So gelingt’s!
Die Ananas, eine tropische Pflanze mit essbarem Fruchtverband, gedeiht am besten in warmen Klimazonen. Dieser Artikel beleuchtet die Kultivierung der Ananaspflanze, von den Standortanforderungen bis zur Ernte und Lagerung der Früchte.
Ananas: Eine Erdgebundene Pflanze
Die Ananas (Ananas comosus) gehört zur Familie der Bromeliengewächse und wächst terrestrisch, also direkt im Boden. Anders als viele andere Bromelienarten, die epiphytisch auf Bäumen wachsen, ist die Ananas robust und immergrün. Ihr kompakter Wuchs und die langen, schmalen, oft stacheligen Laubblätter machen sie einzigartig.
Die Pflanze bildet einen bis zu 35 Zentimeter langen Stamm, an dem sich spiralförmig mehrere schmale Blätter anordnen. Diese Blätter können bis zu 120 Zentimeter lang werden und schützen die Pflanze. An der Spitze des Stammes befindet sich ein rosettiger Blattschopf, der aus laubartigen Hochblättern besteht und auch nach der Fruchtbildung erhalten bleibt. Während die Ananas heranwächst, entwickelt sich aus dem Vegetationskegel ein bis zu 30 Zentimeter langer Blütenstand, aus dem schließlich die Frucht entsteht.
Die Ananaspflanze bevorzugt ein tropisches, feuchtwarmes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit. In gemäßigten Klimazonen muss sie in Innenräumen oder Gewächshäusern kultiviert werden, um Frost zu vermeiden. Ein stabiles warmes Umfeld ist essentiell für gesundes Wachstum und Fruchtbildung.
Blüten und Fruchtbildung
Die Blütenbildung der Ananas beginnt im Vegetationskegel der Pflanze. Nach ca. einem Jahr entwickelt sich ein langer Blütenstandsschaft, an dem dicht kompakt bis zu 200 Einzelblüten sitzen. Diese zwittrigen Blüten besitzen sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane und variieren farblich von violett bis blau.
Jede dieser Blüten entwickelt sich zu einer Beerenfrucht, die mit anderen Beeren zu einem Fruchtverband verschmilzt, der die eigentliche Ananasfrucht bildet. Während des Wachstums verbinden sich die einzelnen Beeren mit den Tragblättern und der Blütenstandsachse zu einem festen Verband. Das saftige Fruchtfleisch der Ananas entsteht aus den verschmolzenen Beeren.
Unter optimalen Bedingungen können Ananaspflanzen mehrere Jahre Früchte tragen, oft über 20 Jahre. Ihre Fruchtbildung hängt stark von klimatischen Bedingungen ab, wobei konstante Wärme und ausreichende Bodenfeuchtigkeit förderlich sind.
Die Welt der Ananassorten
Die Vielfalt der Ananassorten ist beeindruckend und jede Sorte bringt spezifische Merkmale und Anbaubedingungen mit. Hier einige Hauptgruppen:
- Cayenne-Ananas: Kommerzielle Hauptsorte mit großen, bis zu vier Kilogramm schweren Früchten. Sie zeichnet sich durch hellgelbes, faserarmes Fruchtfleisch und intensives Aroma aus.
- Queens-Ananas: Kleinere Früchte (bis zu einem Kilogramm) mit intensiv gelbem, süßem Fruchtfleisch, das kaum Fasern aufweist.
- Spanish-Ananas: Besonders faserhaltig und bis zu zwei Kilogramm schwer. Das Fruchtfleisch ist meist sehr hell.
- Perolera-Ananas: Diese Sorten haben eine rötliche Schale und leuchtend gelbes, faserreiches Fruchtfleisch mit intensivem Aroma.
- Pernambuco-Ananas: Hauptsächlich in Hausgärten angebaut. Die Früchte sind rötlich und das Fruchtfleisch grüngelb bis weiß, faserarm und aromatisch.
Der Anbau dieser Sorten erfolgt oft in tropischen und subtropischen Regionen, wobei Geschmack und Qualität der Früchte stark von den Anbaubedingungen abhängen.
Ananasanbau: Standort und Pflege
Ein optimaler Standort und sorgfältige Pflege sind entscheidend für das gesunde Wachstum und die Fruchtbildung Ihrer Ananaspflanze. Beachten Sie folgende Tipps:
Standortanforderungen
- Helligkeit und Wärme: Die Ananaspflanze benötigt viel Sonnenlicht, sollte jedoch vor intensiver Mittagssonne geschützt werden. Ein heller Ort, beispielsweise ein Südfenster, ist ideal.
- Temperatur: Die Temperatur sollte konstant über 16 Grad Celsius liegen. Im Sommer sind Temperaturen von über 25 Grad Celsius optimal, im Winter eine milde Umgebung.
- Luftfeuchtigkeit: Mindestens 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sind essenziell. Ein Luftbefeuchter (29,00€ bei Amazon*) oder ein Standort im Badezimmer kann helfen, diese Bedingungen zu schaffen.
Pflegeanweisungen
- Gießen: Gießen Sie die Ananaspflanze regelmäßig, lassen Sie jedoch die oberste Substratschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen, um Wurzelfäule zu vermeiden. Im Winter ist weniger Wasser erforderlich.
- Düngen: Düngen Sie während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen mit Flüssigdünger oder alle drei Monate mit organischem Langzeitdünger. Beginnen Sie die Düngergaben erst einige Wochen nach der Blattbildung.
- Umtopfen: Wenn die Pflanze zu groß für ihren Topf wird, sollten Sie sie umtopfen. Wählen Sie ein nur geringfügig größeres Pflanzgefäß, um die Wurzelentwicklung zu fördern.
Zusätzliche Pflegetipps
- Regelmäßiges Besprühen: Besprühen Sie die Ananas regelmäßig mit lauwarmem Wasser, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
- Substratwahl: Verwenden Sie ein lockeres, durchlässiges Substrat mit einem pH-Wert von etwa 5, z.B. eine Mischung aus Blumenerde und Sand oder Perlit.
- Temperaturschwankungen vermeiden: Schützen Sie die Pflanze vor Zugluft und plötzlichen Temperaturwechseln.
Mit diesen Anweisungen schaffen Sie ideale Bedingungen für Ihre Ananaspflanze.

Die Vermehrung von Ananaspflanzen gelingt einfach durch verschiedene Methoden
Ananas Vermehren
Die Vermehrung von Ananaspflanzen ist unkompliziert. Hier sind zwei primäre Methoden:
Vermehrung durch den Blattschopf
- Schneiden Sie den Blattschopf der Ananas sauber ab und entfernen Sie jegliches Fruchtfleisch.
- Zupfen Sie die unteren Reihen der Blätter ab, bis die Wurzelansätze sichtbar sind.
- Setzen Sie den Strunk in ein Glas mit frischem Wasser, sodass nur die Schnittstelle im Wasser ist.
- Stellen Sie das Glas an einen hellen, warmen Platz und wechseln Sie das Wasser regelmäßig.
- Nach circa drei Wochen werden sich Wurzeln entwickelt haben. Pflanzen Sie den bewurzelten Schopf in lockeres, durchlässiges Substrat.
Vermehrung durch Kindel
- Trennen Sie Kindel, die am Fuß der Mutterpflanze wachsen, vorsichtig ab, sobald sie etwa 20 bis 30 Zentimeter groß sind und eigene Wurzeln haben.
- Schneiden Sie das Kindel mit einem sauberen, scharfen Messer ab und behandeln Sie die Schnittflächen mit Holzkohlepulver.
- Pflanzen Sie das Kindel in einen Topf mit durchlässigem Substrat und schaffen Sie hohe Luftfeuchtigkeit durch Abdeckung mit Folie oder Aufstellung in einem Mini-Gewächshaus.
- Halten Sie das Substrat stets leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
Mit Geduld können Sie erfolgreich neue Ananaspflanzen züchten.
Ernte und Lagerung
Die Ernte der Ananas erfordert Geduld und sorgfältige Beobachtung. Die Frucht erreicht nach etwa 18 bis 24 Monaten ihre volle Reife. Ein intensiver, süßer Duft und ein leichtes Nachgeben der Schale bei Druck sind Zeichen der Reife. Schneiden Sie die Frucht samt Stiel vorsichtig von der Pflanze ab, um Verletzungen zu vermeiden.
Bewahren Sie die Ananas bei Zimmertemperatur auf. Ein kühler, dunkler Ort, beispielsweise ein Vorratsschrank oder Keller, ist ideal. Vermeiden Sie die Lagerung im Kühlschrank, da niedrige Temperaturen die Qualität der Frucht beeinträchtigen. Angeschnittene Früchte bewahren Sie am besten mit der Schnittfläche abgedeckt auf, um Austrocknen zu verhindern. Nutzen Sie umweltfreundliche Alternativen wie Bienenwachstücher.
Richtig gelagert, bleibt die Ananas mehrere Tage frisch und köstlich.