Ananas

Ananas züchten leicht gemacht: Wie gelingt es zu Hause?

Mit Ananas-Resten halten Sie wertvolles Material für die eigene Züchtung in Händen. Wie sich der Blattschopf in eine fertige Pflanze verwandelt, wird hier praxisnah erläutert.

AUF EINEN BLICK
Wie kann ich eine Ananas selbst züchten?
Um eine Ananas selbst zu züchten, schneiden Sie den Blattschopf einer reifen Frucht ab, entfernen das Fruchtfleisch, verkürzen den Stiel und entfernen einige untere Blätter. Nach dem Trocknen pflanzen Sie den Blattschopf in ein Pflanzgefäß mit Torf-Sand-Mix, Perlite und einem pH-Wert von 5 bis 6. Schaffen Sie ein feucht-warmes Mikroklima und gießen Sie regelmäßig mit Regenwasser.

So präparieren Sie die Blattkrone für die Anzucht

Wählen Sie eine reife Ananas mit frischgrünen Blättern und festem, sattgoldenem Fruchtfleisch. Ist die Frucht zudem erntefrisch und wurde keinen kühlen Temperaturen ausgesetzt, verfügt sie über ein ausgezeichnetes Potenzial für die Anzucht. Schneiden Sie den Blattschopf so ab, dass ein 3 Zentimeter langer Fruchtrest zunächst daran verbleibt. Dank dieser Umsicht werden die Wurzelanlagen in diesem Bereich geschont.

Im nächsten Schritt der Vorbereitung entfernen Sie das Fruchtfleisch rund um den Strunk, auf dem sich die Blätter befinden. Dieser Stiel wird nun eingekürzt bis knapp unterhalb der ersten Blätter. Daraufhin ziehen Sie die unteren 2-3 Blattreihen von oben nach unten ab, um die dort befindlichen Sprosspunkte freizulegen. Dergestalt vorbereitet, trocknet die ehemalige Blattkrone für 2-3 Tage am luftigen Ort.

Blattschopf einsetzen und bewurzeln lassen

Nachdem die Schnittstelle an der Blattkrone angetrocknet ist, steht das Einpflanzen auf dem Programm. Wählen Sie für die Anzucht ein ausreichend großes Pflanzgefäß, da die Ananas einen ausladenden Habitus entwickelt. Überdies sollte der Topf über eine Bodenöffnung verfügen, damit hier überschüssiges Gießwasser ablaufen kann. Darüber legen Sie eine Drainage aus anorganischem Material an, wie Splitt, Kiesel oder Tonscherben. So gehen Sie weiter vor:

  • als Substrat eignen sich ein Torf-Sand-Mix, Kakteen- oder Pikiererde
  • idealerweise besteht ein leicht saurer pH-Wert von 5 bis 6
  • die Zugabe von 25 Prozent Perlite optimiert die Durchlässigkeit
  • in das Substrat eine Mulde anlegen
  • darin den Ananas-Blattschopf einsetzen bis zum unteren Blattrand
  • die Pflanzerde ringsherum andrücken und angießen

Die Anzucht hat einzig Aussicht auf Erfolg, wenn um den Topf herum ein feucht-warmes Mikroklima herrscht mit einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent und Temperaturen über 25 Grad Celsius. Sofern zu diesem Zweck kein beheizbares Minigewächshaus zur Verfügung steht, stülpen Sie einen Plastikbeutel über das Anzuchtgefäß.

Fachgerechte Pflege während und nach der Bewurzelung

Je nachhaltiger die Bedingungen während der Anzucht ein tropisches Klima simulieren, desto zügiger schreitet die Bewurzelung voran. Während dieser Zeit wird die Abdeckung täglich gelüftet, damit sich kein Schimmel bildet. Das Substrat darf zu keiner Zeit austrocknen. Gießen Sie ausschließlich mit gesammeltem Regenwasser.

Treibt aus der Mitte der ehemaligen Blattkrone ein frisches Blatt aus, verläuft die Anzucht planmäßig. Die Plastikhaube kann nun weichen. Verbringen Sie die Jungpflanze an einen warmen, hellen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie dem Badezimmer oder Wintergarten. Sobald das Anzuchtgefäß vollständig durchwurzelt ist, pflanzen Sie die junge Ananaspflanze um. Von nun an wird sie gepflegt, wie ein adultes Exemplar.

Tipps & Tricks

Anzuchterde sollte stets mager beschaffen sein, damit sich die Wurzeln Mühe geben auf der Suche nach Nährstoffen. Einen zusätzlichen Anreiz zum Wachstum gibt eine dünne Schicht Kompost auf dem Topfboden. Verwenden Sie fein gesiebten, reifen Gartenkompost, den Sie zwischen Drainage und Anzuchtsubstrat hauchdünn einfüllen.

GTH

Bilder: PeterEtchells / iStockphoto