Bestäubung besser nicht dem Zufall überlassen
Die Hoffnungen auf zahlreiche Samen bleiben unerfüllt, wenn es innerhalb einer Ritterstern-Blüte nicht zur Bestäubung kommt. Anstatt sich auf Ihr gärtnerisches Glück zu verlassen, stellen Sie die Befruchtung ganz einfach sicher. Hierzu nehmen Sie ab dem dritten Tag nach der Blütenöffnung einen feinhaarigen, sauberen Pinsel oder ein Wattestäbchen zur Hand. Mit diesem Hilfsmittel befördern Sie die gelben Blütenpollen auf den schmalen, geraden Stempel im Zentrum der Blüte.
So ernten Sie die Samen vorbildlich
Im Anschluss an die Bestäubung ziehen 6 bis 8 Wochen ins Land, während die Fruchtknoten anschwellen und die Samen darin heranreifen. Schneiden Sie die verwelkten Blüten daher nicht ab und setzen Sie die Pflege unvermindert fort. Sind die Fruchtkapseln nahezu vollständig geöffnet und die schwarzen Samen gut sichtbar, kann das Saatgut geerntet werden. So geht es:
- Die sich öffnenden Samenkapseln am ehemaligen Blütenstiel abknicken
- Den Kapseln die Samen vorsichtig entnehmen, ohne auf die Samenblätter Druck auszuüben
- Das Saatgut auf einem Teller für 1 bis 2 Tage trocknen lassen
Je frischer die Samen zur Aussaat kommen, desto besser die Erfolgsaussichten. Erntefrisches Saatgut punktet mit einer Keimquote von bis zu 80 Prozent.
Anleitung für die Aussaat – Wie Sie es richtig machen
Bevor Sie das Anzuchtsubstrat in die Saatschale füllen, breiten Sie Blähton oder Seramis über dem Wasserablauf aus als Drainage. In diesen Schritten gehen Sie weiter vor:
- Mit einem Lineal im Substrat 0,5-1,0 cm tiefe Furchen ziehen
- Darin die Samen mithilfe einer stumpfen Pinzette im kurzen Abstand einsetzen
- Die Furchen verschließen und angießen mit feiner Brause
- Das Saatgefäß mit Folie (1,00€ bei Amazon*) überziehen und am halbschattigen Standort bei Zimmertemperaturen platzieren
Das feucht-warme Mikroklima unter der transparenten Haube fördert die Keimung. Innerhalb von 2 bis 3 Wochen sprießen die ersten Keimblätter, sodass die Folie entfernt werden kann.
Pikieren zur rechten Zeit – So geht es
Herrscht im Anzuchtkasten drangvolle Enge, steht die Vereinzelung auf dem Programm. Wählen Sie hierzu die kräftigsten Ritterstern-Sämlinge aus, denn nur in ihnen ruht das Potenzial, nach 3 bis 4 Jahren zum ersten Mal zu blühen. Pikiert werden die Jungpflanzen in kleine Einzeltöpfe, gefüllt mit einem Mix aus Einheits- und Kakteenerde. Im darauf folgenden Monat beginnt die Nährstoffzufuhr, indem Sie alle 14 Tage einen Flüssigdünger mit der NPK-Formulierung 6+4+6 verabreichen.
Tipp
Möchten Sie sich mit einer neuen Ritterstern-Sorte ein gärtnerisches Denkmal setzen? Dann übertragen Sie mit einem Pinsel die Blütenpollen des einen Hybriden auf den Stempel des anderen und lassen sich vom Ergebnis der Kreuzung überraschen.