Amaryllis

Amaryllis Ableger: Wie erkenne und vermehre ich sie richtig?

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Amaryllis-Ableger, auch Tochterzwiebeln genannt, bieten die Möglichkeit, neue Pflanzen zu ziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Ableger erkennen, abtrennen, eintopfen und pflegen, um die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Vermehrung zu erhöhen.

Amaryllis Tochterzwiebel
Die Amaryllis bildet Tochterzwiebeln aus

Amaryllis Ableger erkennen

Amaryllis-Ableger, auch Tochterzwiebeln genannt, entstehen während der Ruhephase der Pflanze und können meist im Herbst und Winter beobachtet werden. Diese Ableger bilden sich direkt an der Mutterzwiebel und sind in ihren Anfangsstadien klein und unscheinbar. Um herauszufinden, ob Ihre Amaryllis Ableger gebildet hat, sollten Sie auf folgende Merkmale achten:

  • Größe: Reife Ableger erreichen einen Durchmesser von mindestens drei Zentimetern und sind kräftig genug, um von der Mutterzwiebel getrennt zu werden.
  • Haut: Die Tochterzwiebeln entwickeln eine dünne, braune Haut, was zeigt, dass sie genügend Nährstoffe gespeichert haben.
  • Form und Farbe: Anfangs haben die Ableger eine cremeweiße Färbung und sind rundlich geformt. Mit der Zeit nehmen sie eine bräunliche Farbe an.

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Wenn Sie diese Anzeichen erkennen, ist der Ableger bereit, abgetrennt und eigenständig weiterkultiviert zu werden.

Den richtigen Zeitpunkt zum Abtrennen wählen

Für das erfolgreiche Vermehren von Amaryllis-Ablegern ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Warten Sie mit dem Abtrennen, bis die Tochterzwiebeln eine Größe von etwa drei Zentimetern erreicht haben und eine dünne, braune Haut entwickelt haben. Diese Anzeichen deuten darauf hin, dass die Ableger genügend Nährstoffe gespeichert haben und bereit sind, selbstständig zu wachsen.

Um sicherzustellen, dass die Ableger stark genug sind, um gut zu gedeihen, prüfen Sie, ob sie bereits einige Blätter gebildet haben. Trennen Sie die Tochterzwiebeln vorzugsweise während der Ruhephase der Amaryllis, da sie in dieser Zeit weniger anfällig für Stress sind und sich leichter umsetzen lassen.

Ableger von der Mutterpflanze trennen

Um Ableger von der Amaryllis-Mutterpflanze effektiv zu trennen, gehen Sie wie folgt vor:

1. Vorbereitung:

  • Stellen Sie sicher, dass der Ableger mindestens drei Zentimeter Durchmesser hat und bereits einige Blätter gebildet hat.
  • Bereiten Sie ein scharfes, desinfiziertes Messer vor.

2. Trennung:

  • Heben Sie die Mutterzwiebel vorsichtig aus dem Topf, um die Ableger freizulegen.
  • Schneiden Sie den Ableger möglichst nah an der Mutterpflanze ab. Der Schnitt sollte glatt und präzise sein.

3. Nachbehandlung:

  • Bestäuben Sie die frischen Schnittstellen mit Holzkohlestaub oder Gesteinsmehl, um Infektionen zu verhindern.

4. Eintopfen:

  • Bereiten Sie einen Topf mit etwa 15 Zentimetern Durchmesser und guter Drainage vor.
  • Füllen Sie den Topf zu zwei Dritteln mit einer Mischung aus Blumen- und Kakteenerde, angereichert mit etwas Lava-Granulat.
  • Setzen Sie den Ableger so ein, dass die Oberseite der Zwiebel noch etwas aus der Erde herausschaut und drücken Sie die Erde leicht an.

5. Pflege:

  • Gießen Sie den frisch eingetopften Ableger leicht an und stellen Sie ihn an einen halbschattigen Standort bei einer Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.

Durch diese methodische Vorgehensweise können Sie sicherstellen, dass Ihre Amaryllis-Ableger erfolgreich getrennt und für das weitere Wachstum vorbereitet sind.

Den Ableger eintopfen

Nachdem Sie den Amaryllis-Ableger von der Mutterpflanze getrennt haben, können Sie ihn in einen geeigneten Topf pflanzen. Wählen Sie einen Topf mit einem Durchmesser von etwa 15 Zentimetern und achten Sie darauf, dass das Gefäß über ausreichende Drainagelöcher verfügt.

1. Vorbereitung des Topfes:

  • Legen Sie eine Tonscherbe oder Kieselsteinen über die Bodenöffnung des Topfes, um eine gute Drainage zu gewährleisten.

2. Befüllen mit Erde:

  • Füllen Sie den Topf zu etwa zwei Dritteln mit einer Mischung aus Blumen- und Kakteenerde, optional angereichert mit Lava-Granulat oder Perlit für lockere Struktur und Belüftung der Wurzeln.

3. Einsetzen des Ablegers:

  • Setzen Sie den Ableger vorsichtig in den vorbereiteten Topf und positionieren Sie ihn so, dass die Oberseite der Zwiebel noch etwas aus der Erde herausschaut. Drücken Sie die Erde leicht an.

4. Angießen:

  • Gießen Sie den eingetopften Ableger vorsichtig an, sodass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt ist. Lassen Sie überschüssiges Wasser durch das Drainageloch abfließen.

5. Standortwahl:

  • Stellen Sie den Topf an einen halbschattigen Standort mit einer Umgebungstemperatur von 18 bis 20 Grad Celsius. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.

Durch diese sorgfältigen Schritte schaffen Sie optimale Bedingungen für das Anwachsen und Gedeihen Ihres Amaryllis-Ablegers.

Pflege während des Wachstums

Während der Wachstumsphase benötigt der Amaryllis-Ableger besondere Aufmerksamkeit, um sich gut zu entwickeln. Hier sind die wichtigen Pflegeschritte:

1. Gießen:

  • Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie unbedingt Staunässe. Gießen Sie nur, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist.

2. Standort:

  • Stellen Sie den Ableger an einen halbschattigen Ort mit einer Temperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden.

3. Düngen:

  • Beginnen Sie zwei Wochen nach dem Einsetzen des Ablegers mit einer regelmäßigen Düngung. Verwenden Sie einen Flüssigdünger für Blühpflanzen und düngen Sie alle zwei bis drei Wochen.

4. Schnitt/Pflege:

  • Entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Blätter regelmäßig, um die Pflanzengesundheit zu unterstützen.

5. Lichtbedarf:

  • Stellen Sie sicher, dass der Ableger ausreichend Licht bekommt, jedoch nur indirektes Sonnenlicht.

Indem Sie diese Pflegemaßnahmen befolgen, sorgen Sie dafür, dass Ihr Amaryllis-Ableger starke Wurzeln und gesundes Laub entwickelt.

Düngung

Um Ihre Amaryllis-Ableger erfolgreich zu kultivieren, ist die richtige Düngung während der Wachstumsphase entscheidend. Beginnen Sie mit der Düngung, sobald die ersten Blätter erscheinen. Verwenden Sie hierfür einen Flüssigdünger für Blühpflanzen, den Sie dem Gießwasser hinzufügen.

Düngen Sie in einem Rhythmus von etwa zwei Wochen während der gesamten Wachstumsphase. Danach können Sie das Düngen einstellen, um der Pflanze eine Ruhephase zu ermöglichen. Sollten Sie Ihre Amaryllis ins Freie stellen, kann die Düngung sogar wöchentlich erfolgen.

Achten Sie darauf, keine Düngemittel zu verwenden, die einen hohen Stickstoffgehalt haben. Diese fördern hauptsächlich das Blattwachstum, während die Blütenbildung vernachlässigt wird. Ein ausgewogener Volldünger ist ideal.

Wenn Sie die Amaryllis jährlich umtopfen, kann die frische Erde bereits genügend Nährstoffe enthalten, sodass eine moderate Düngung ausreicht. Sollten Sie das Umtopfen einmal vergessen, ist das kein Grund zur Sorge.

Alternative: Amaryllis Ableger im Glas ziehen

Eine dekorative Möglichkeit, Amaryllis-Ableger zu ziehen, ist die Kultivierung im Glas. Diese Methode ist nicht nur optisch ansprechend, sondern ermöglicht es Ihnen auch, das Wurzelwachstum der Pflanze genau zu beobachten.

Material und Vorbereitung

1. Wählen Sie ein passendes Gefäß:

  • Verwenden Sie ein bauchiges Glasgefäß, das einen stabilen Stand bietet, um ein Umkippen zu vermeiden. Sanduhr-förmige Gläser eignen sich besonders gut.

2. Füllmaterial vorbereiten:

  • Füllen Sie das Glasgefäß mit einer Mischung aus Kieselsteinen und etwas Holzkohle. Die Holzkohle hilft dabei, Fäulnis zu verhindern und das Wasser frisch zu halten.

3. Abgekochtes Wasser verwenden:

  • Kochen Sie Wasser ab und lassen Sie es auf Raumtemperatur abkühlen. Gießen Sie das abgekühlte Wasser in das Glasgefäß, sodass es die Kieselsteine bedeckt.

Einsetzen des Ablegers

1. Vorbereitung der Zwiebel:

  • Entfernen Sie vertrocknete Wurzeln von der Amaryllis-Tochterzwiebel und säubern Sie diese von Erdresten.

2. Zwiebel einsetzen:

  • Setzen Sie die Zwiebel so in das Glas, dass zwischen der Zwiebel und dem Wasser etwa vier Zentimeter Abstand bleiben. Nur die Wurzelspitzen sollten das Wasser berühren.

Dekoration und Pflege

1. Dekorieren:

  • Dekorieren Sie das Glas nach Ihren Vorstellungen mit Beeren, Sternen, Figuren oder anderen Dekorationselementen. Legen Sie etwas Moos auf den Glasboden, um Feuchtigkeit zu speichern und gleichzeitig das Erscheinungsbild zu verschönern.

2. Wasserstand kontrollieren:

  • Achten Sie darauf, dass der Wasserstand im Glas konstant bleibt. Füllen Sie bei Bedarf abgekochtes und abgekühltes Wasser nach, um die Wurzeln stets feucht zu halten.

3. Standortwahl:

  • Stellen Sie das Glas an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Eine Temperatur von 18 bis 20 Grad Celsius ist ideal.

4. Weitere Pflegehinweise:

  • Schneiden Sie vertrocknete Blätter und verwelkte Blüten regelmäßig ab, um die Pflanze zu gesunden Wachstum zu motivieren.
  • Während der Wachstumsphase benötigt die Amaryllis mehr Wasser. Passen Sie die Wassermenge daher entsprechend an.

Durch das Ziehen der Amaryllis im Glas schaffen Sie eine faszinierende und zugleich praktische Präsentation Ihrer Pflanze, die besonders in den Wintermonaten farbenfrohe Akzente setzt.

Bilder: Richard Griffin / iStockphoto