Zitronenmelisse: So gelingt die Pflege im Topf
Zitronenmelisse ist eine beliebte Pflanze für Garten und Balkon, die mit ihrem frischen Duft und aromatischen Blättern begeistert. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung von Zitronenmelisse, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Überwinterung.
Standort und Substrat
Zitronenmelisse gedeiht am besten an einem Standort mit viel Licht, idealerweise sollte sie an einem sonnigen bis halbschattigen Platz stehen. Je mehr Sonnenlicht die Pflanze erhält, desto intensiver wird das zitronige Aroma ihrer Blätter. Ein windgeschützter Standort ist ebenfalls zu empfehlen.
Für das Substrat eignet sich humusreiche und gut durchlässige Erde. Handelsübliche Kräutererde ist eine gute Wahl, jedoch können Sie auch selbstgemischte Substrate verwenden, solange diese durchlässig sind. Eine Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes aus Tonscherben oder grobem Kies ist empfehlenswert, um überschüssiges Wasser abzuführen. Der pH-Wert der Erde sollte leicht sauer bis neutral sein, idealerweise um 6.
Das Substrat sollte stets gleichmäßig feucht gehalten werden, aber Staunässe muss vermieden werden. Kurze Trockenperioden verkraftet die Zitronenmelisse, doch auf längere Trockenheit reagiert sie empfindlich. Verwenden Sie vorzugsweise abgestandenes Wasser bei Zimmertemperatur.
- Bewässerung: Gleichmäßig feucht halten, Staunässe vermeiden
- Boden-pH: Leicht sauer bis neutral (pH 6)
- Standort: Sonnig bis halbschattig, windgeschützt
- Drainage: Drainageschicht aus Tonscherben oder grobem Kies
- Substrat: Humusreiche, gut durchlässige Erde (z. B. handelsübliche Kräutererde)
Gießen und Düngen
Gießen Sie die Pflanze, sobald die obere Erdschicht leicht angetrocknet ist. Die Fingerprobe kann hierbei ein nützliches Hilfsmittel sein: Stecken Sie Ihren Finger etwa einen Zentimeter tief in das Substrat. Fühlt sich die Erde trocken an, ist es an der Zeit zu gießen. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser immer abgegossen wird, um Staunässe zu verhindern. Verwenden Sie vorzugsweise abgestandenes Wasser mit Zimmertemperatur.
Während der Wachstumsperiode empfiehlt sich eine regelmäßige Düngung. Pflanzen im Topf profitieren von organischem Flüssigdünger alle zwei bis drei Wochen von April bis August. Wenn Sie Langzeitdünger oder Kompost verwenden, genügt oft eine einzige Gabe im Frühjahr, um die Pflanze während der gesamten Wachstumsperiode zu versorgen.
- Wasser: Vorzugsweise abgestandenes Leitungswasser mit Zimmertemperatur
- Düngung (Topfpflanzen): Alle 2-3 Wochen von April bis August organischen Flüssigdünger verwenden
- Düngung (Langzeit): Einmal im Frühjahr mit Langzeitdünger oder Kompost düngen
- Gießen: Sobald die obere Erdschicht trocken ist, mäßig gießen und Staunässe vermeiden
Schneiden
Ein regelmäßiger Schnitt unterstützt ein gesundes und buschiges Wachstum. Sie können das ganze Jahr über Blätter und Triebe nach Bedarf ernten und dabei stets frische, grüne Triebe kürzen sowie beschädigte oder kranke Teile entfernen.
Für optimales Wachstum empfiehlt sich ein gezielter Rückschnitt im Frühjahr um etwa ein Drittel. Auch im Sommer können Sie die Pflanze mehrmals zurückschneiden, besonders nach der Blüte, um sie in Form zu halten. Verzichten Sie auf einen letzten Rückschnitt vor dem Winter, da die vertrockneten Triebe als natürlicher Winterschutz dienen.
Für eine maximale Konzentration an ätherischen Ölen ernten Sie die Blätter im Spätsommer bei trockenem Wetter und hohen Temperaturen.
Überwintern
Zitronenmelisse ist robust und winterhart, sie kann niedrige Temperaturen bis zu -30 °C überstehen. Im Garten schneiden Sie die oberirdischen Pflanzenteile im Herbst bodennah zurück. Diese dienen als natürlicher Winterschutz. Zusätzlich können Sie bei sehr strengen Frösten Reisig oder Laub darüber legen.
Auch im Topf ist eine Überwinterung möglich. Stellen Sie den Topf an einen geschützten, hellen und kühlen Ort wie eine Fensterbank auf der Außenseite oder in einen kühlen Keller. Vor der Einlagerung empfiehlt sich ein Rückschnitt. Wickeln Sie den Topf in isolierendes Material wie Vlies oder Luftpolsterfolie ein und legen Sie eine isolierende Schicht unter den Topf, um die Wurzeln vor Frost zu bewahren. Gießen Sie während der Überwinterung nur mäßig, der Wasserbedarf ist reduziert. Düngen ist nahezu überflüssig, eine Gabe alle sechs bis acht Wochen reicht aus.
- Oberirdische Pflanzenteile: Im Herbst zurückschneiden; bei sehr niedrigen Temperaturen mit Laub oder Reisig abdecken
- Geschützter Ort: An einen kühlen, hellen Platz stellen; vorher Rückschnitt durchführen; Topf isolieren und mäßig gießen; alle 6-8 Wochen düngen
Vermehrung
Die Vermehrung von Zitronenmelisse kann durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung erfolgen:
Aussaat
Die Aussaat erfolgt am besten ab März im Haus oder ab Mai direkt im Freiland. Da Zitronenmelisse Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht mit Erde bedeckt werden. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und sorgen Sie für eine Keimtemperatur um die 20 °C. Bereits nach wenigen Wochen erscheinen die ersten Keimlinge.
Stecklinge
Eine einfache Methode ist die Vermehrung durch Stecklinge. Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer etwa 6-10 cm lange Triebspitzen. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in ein Gemisch aus Kräutererde und Sand. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und decken Sie den Topf mit einer durchsichtigen Haube ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
Teilung
Die Teilung eignet sich besonders für ältere Pflanzen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr oder Herbst. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten in mehrere Teile. Jedes Teilstück sollte mindestens zwei Triebe aufweisen. Pflanzen Sie die geteilten Stücke sofort in frisches Substrat.
- Stecklinge: Triebspitzen von 6-10 cm im Frühjahr oder Sommer schneiden, untere Blätter entfernen, in Erde-Sand-Gemisch setzen und feucht halten.
- Teilung: Im Frühjahr oder Herbst, Wurzelballen teilen und sofort wieder einpflanzen.
- Aussaat: Ab März im Haus oder ab Mai im Freiland. Samen nur leicht mit Erde bedecken.
Schädlinge und Krankheiten
Trotz ihrer Robustheit können gelegentlich Schädlinge und Krankheiten auftreten. Die häufigsten Probleme sind Pilzkrankheiten und Insektenbefall:
Pilzkrankheiten
- Echter Mehltau: Weißer, mehlartiger Belag auf der Blattoberfläche. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und verwenden Sie Hausmittel zur Pilzbekämpfung.
- Blattfleckenkrankheit: Dunkle Flecken durch den Pilz Septoria melissae. Entfernen Sie die infizierten Blätter sofort.
- Rostpilz: Braune Flecken auf der Unterseite der Blätter. Entfernen Sie die befallenen Blätter und sorgen Sie für gute Belüftung.
Insektenbefall
- Blattläuse: Erkennen Sie an kleinen, meist grünen Läusen auf jungen Trieben. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und nutzen Sie natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel.
- Spinnmilben: Erkennen Sie an feinen Gespinsten an den Blättern, vor allem bei trockener Raumluft. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und nutzen Sie natürliche Feinde wie Raubmilben.
Vorbeugende Maßnahmen
- Standortwahl: Ein optimaler Standort mit guter Luftzirkulation und ausreichender Sonneneinstrahlung beugt vielen Problemen vor.
- Staunässe vermeiden: Achten Sie auf gut durchlässige Erde und ausreichende Drainage.
- Gießverhalten: Gießen Sie den Boden und nicht die Blätter, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Indem Sie diese Maßnahmen beachten und bei den ersten Anzeichen eines Befalls rasch handeln, bleibt Ihre Zitronenmelisse gesund und kräftig.