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Zitronenmelisse als Zimmerpflanze: Pflege und Tipps

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Zitronenmelisse gedeiht auch im Haus. Erfahren Sie alles über Standort, Pflege, Vermehrung und Schutz vor Krankheiten für eine reiche Ernte aromatischer Blätter.

Zitronenmelisse Zimmerpflanze

Standort und Substrat

Die Zitronenmelisse erweist sich als pflegeleichte Zimmerpflanze, die sowohl sonnige als auch halbschattige Standorte verträgt. Ein heller und warmer Platz fördert jedoch das Wachstum und verstärkt das Zitronenaroma der Blätter. Stellen Sie die Pflanze in die Nähe eines Fensters, wo sie viel Licht bekommt, jedoch nicht ständig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Im Sommer kann die Zitronenmelisse ins Freie, etwa auf den Balkon, solange sie windgeschützt steht. Bei Temperaturen unter 15°C sollte sie wieder ins Haus geholt werden.

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Für die Kultur im Zimmer empfiehlt sich handelsübliche Kräuter- oder Pflanzenerde, die gut durchlässig sein sollte, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus Tonscherben oder kleinen Kieselsteinen am Boden des Topfes ist sinnvoll, um überschüssiges Wasser von den Wurzeln fernzuhalten.

Gießen und Düngen

Die Zitronenmelisse benötigt regelmäßiges Gießen, besonders während der Wachstumsperiode. Gießen Sie die Pflanze, wenn die obere Erdschicht trocken ist, und vermeiden Sie Staunässe, indem Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernen. Nutzen Sie bevorzugt abgestandenes Leitungswasser mit Zimmertemperatur, um Temperaturschocks zu vermeiden. An heißen Tagen kann tägliches Gießen nötig sein, besonders bei kleinen Töpfen.

Von April bis September sollte alle zwei bis drei Wochen ein organischer Flüssigdünger für Kräuter verabreicht werden. Gießen Sie vorher leicht, um eine gleichmäßige Nährstoffverteilung und die Vermeidung von Wurzelschäden durch konzentrierte Düngesalze zu gewährleisten. Im Freiland genügt eine einmalige Gabe von Kompost zu Beginn der Wachstumsperiode. In den Herbst- und Wintermonaten reicht es, alle sechs bis acht Wochen eine geringe Menge Dünger zu verabreichen, da der Nährstoffbedarf dann geringer ist.

Schneiden

Die wuchskräftige Zitronenmelisse verträgt regelmäßige Rückschnitte problemlos. Ernten Sie bei Bedarf Zweige oder einzelne Blätter und schneiden Sie morgens, wenn der Tau verdunstet ist. Belassen Sie immer mindestens ein Blattpaar am Stängel, damit die Pflanze neu austreiben kann.

Ein stärkerer Rückschnitt empfiehlt sich im Frühjahr oder nach der Blüte. Schneiden Sie die Pflanze auf etwa 10 Zentimeter über dem Boden zurück, um einen buschigen Wuchs und neue Triebe zu fördern. Im Herbst sollten Sie lediglich vertrocknete und beschädigte Teile entfernen, da diese einen natürlichen Frostschutz bieten.

Überwintern

Die Zitronenmelisse ist winterhart und kann im Freien überwintern. Bei extremen Frostperioden empfiehlt es sich jedoch, die Pflanze mit Laub oder Reisig abzudecken, um die Wurzeln zu schützen. Für Topfpflanzen sind besondere Vorkehrungen sinnvoll: Stellen Sie den Topf an eine geschützte Stelle und isolieren Sie ihn bei stärkeren Frösten mit Luftpolsterfolie oder Vlies. Eine zusätzliche Abdeckung des Wurzelbereichs mit Stroh oder Laub hilft ebenfalls.

Im Haus überwintert die Zitronenmelisse am besten an einem kühlen und hellen Standort. Vor dem Einräumen sollten Sie die Pflanze zurückschneiden und nur mäßig gießen, um das Wachstum während der Ruhephase zu minimieren. Ab April kann die Pflanze dann wieder ins Freie gestellt werden, wobei ein langsames Angewöhnen an die Außenbedingungen sinnvoll ist.

Vermehrung

Die Zitronenmelisse lässt sich durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung vermehren.

Aussaat

Für die Aussaat pressen Sie die Lichtkeimer-Samen leicht in die Oberfläche des Anzuchtsubstrats und halten dieses gleichmäßig feucht. Im Haus beginnen Sie ab Februar mit der Vorzucht. Im Freiland erfolgt die Direktsaat nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Halten Sie einen Pflanzabstand von 20 bis 30 cm ein.

Stecklinge

Stecklinge werden im Frühsommer gewonnen, indem 10 bis 15 cm lange Triebspitzen geschnitten und die unteren Blätter entfernt werden. Stecken Sie die Stecklinge in feuchtes Anzuchtsubstrat oder ein Sand-Erde-Gemisch. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Wurzelbildung; decken Sie daher die Töpfe mit einer transparenten Haube oder Frischhaltefolie ab. Die Stecklinge sollten gleichmäßig feucht gehalten werden und bilden innerhalb von zwei bis drei Wochen Wurzeln.

Teilung

Der ideale Zeitpunkt zur Teilung ist das zeitige Frühjahr. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Messer oder Spaten. Pflanzen Sie die Teilstücke an ihren neuen Standort und achten Sie auf einen Abstand von 35 bis 40 cm zu anderen Pflanzen. Nach dem Einpflanzen sollten die geteilten Pflanzen großzügig angegossen werden.

Schädlinge und Krankheiten

Obwohl Zitronenmelisse widerstandsfähig ist, können gelegentlich Schädlinge und Krankheiten auftreten.

  • Blattläuse: Diese befallen junge Triebe und beeinträchtigen den Wuchs. Schneiden Sie betroffene Triebe zurück und verwenden Sie präventive Maßnahmen wie Neemöl oder Seifenlösungen.
  • Echter Mehltau: Ein weißlicher Belag auf den Blättern, der bei warmen und trockenen Bedingungen auftritt. Ein Rückschnitt und eine Bio-Fungizid-Behandlung können Abhilfe schaffen.
  • Rostpilz: Braune Flecken auf den Blattunterseiten sind Anzeichen eines Rostpilzbefalls. Schneiden Sie betroffene Blätter ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
  • Blattfleckenkrankheit: Dunkle Flecken auf den Blättern werden durch Septoria melissae verursacht. Ein kräftiger Rückschnitt und das Vermeiden von Staunässe helfen dagegen.
  • Spinnmilben: Diese treten bei trockener Raumluft auf. Duschen Sie die Pflanze ab und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, etwa durch das Aufstellen von mit Wasser gefüllten Schalen.

Achten Sie stets darauf, Staunässe zu vermeiden und die Pflanzen in einem gut belüfteten Raum zu halten. Regelmäßige Kontrollen und angemessene Pflege tragen wesentlich zur Gesundheit Ihrer Zitronenmelisse bei.

Bilder: marilyna / iStockphoto