Wicken

Zaunwicke: Pflege, Standort & Verwendung der Kletterpflanze

Die Zaunwicke (Vicia sepium) ist eine robuste Kletterpflanze, die mit ihren attraktiven Blüten und ihrem pflegeleichten Charakter überzeugt. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Zaunwicke, von ihrem Wuchs über die richtige Pflege bis hin zu ihren vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten im Garten.

Wuchs

Die Zaunwicke (Vicia sepium), auch Zaun-Wicke genannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60 cm, gelegentlich bis zu 100 cm. Die kantigen, weich und frischgrünen Stängel sind meist aufrecht wachsend und gelegentlich am Grund verzweigt. Sie können kahl oder kurz und weich behaart sein.

Die Pflanze bildet dünne Suchranken aus, mit denen sie sich an Zäunen, Mauern, Sträuchern oder anderen Pflanzen festhält. Diese Ranken machen die Zaunwicke zu einer typischen Kletterpflanze. Ihre ästige, oft rötliche Grundachse treibt lange Bodenausläufer, die zur vegetativen Vermehrung beitragen.

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Blätter

Die Laubblätter der Zaunwicke sind etwa 5 bis 10 cm lang und paarig gefiedert. Jedes Blatt besteht aus 4 bis 8 Paar länglich-eiförmiger bis fast runder Fiederblättchen, die 7 bis 26 mm lang und 6 bis 12 mm breit sind. Diese Blättchen sind an beiden Enden abgerundet oder leicht ausgerandet und kurz bespitzt, zudem kurz und weich behaart, besonders am Rand und auf der Unterseite.

Jedes Blatt endet in schwach verzweigten Ranken, die zur Kletterfähigkeit der Pflanze beitragen. Ergänzt werden die Fiederblätter durch kleine, spitze Nebenblätter, die extraflorale Nektarien tragen. Diese purpurbraunen Nektarien ziehen Ameisen an, die der Pflanze Schutz vor Fressfeinden bieten.

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Die Blütezeit der Zaunwicke erstreckt sich von Mai bis Juni, manchmal auch bis in den August. Die zygomorphen Blüten, die typischen Schmetterlingsblüten, stehen in kurzen, traubigen Blütenständen in den Blattachseln. Jeder Blütenstand enthält meist zwei bis vier Blüten. Einzelblüten sind etwa 12 bis 15 mm lang und bestehen aus fünf Blütenblättern. Die Kronblätter sind meist rotviolett bis trübblau, selten gelblichweiß oder reinweiß.

Der Kelch ist kurzröhrig und behaart. Die Blüten sind zwittrig und werden hauptsächlich von Insekten wie Hummeln bestäubt. Die extrafloralen Nektarien an den Nebenblättern ziehen Ameisen an, die die Pflanze vor Fressfeinden schützen.

Die Pflanze ist auch für Wildbienen und Schmetterlinge von großer Bedeutung, sie bietet Nektar und Pollen und wird von verschiedenen Arten gerne als Futterquelle genutzt.

Früchte

Nach der Bestäubung bringt die Zaunwicke längliche Hülsenfrüchte hervor, die bei Reife schwarz und glänzend sind. Die Hülsen sind 2 bis 3,5 cm lang und 5 bis 8 mm breit, zunächst behaart und später kahl. Jede Hülse enthält drei bis sechs kugelförmige Samen in den Farben gelblich, rötlich, grau oder grünlichbraun mit dunklen Flecken. Diese öffnen sich bei Reife und geben die Samen frei.

Essbarkeit

Bestimmte Teile der Zaunwicke sind essbar, jedoch ist Vorsicht geboten. Junge Triebe, Blätter und Blüten können in kleinen Mengen gekocht und als Gemüse verwendet werden. Geröstete oder gekochte Samen haben einen nussigen Geschmack, sollten aber aufgrund der enthaltenen Saponine nicht roh verzehrt werden.

  • Junge Triebe: Gekocht als Gemüse
  • Blätter: Gekocht als Gemüse
  • Blüten: Gekocht als Gemüse
  • Samen: Nach dem Rösten oder Kochen

Welcher Standort ist geeignet?

Die Zaunwicke gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Sie bevorzugt warm, sonnige Lagen und ist sehr anpassungsfähig. Sie toleriert Halbschatten, solange es dort hell ist, und findet auf Gebüsch- und Waldsäumen, Waldwegen und Lichtungen ideale Bedingungen. Der Boden sollte durchlässig, frisch bis mäßig feucht, humos und nährstoffreich sein, wobei auch leicht saure bis mäßig saure Böden akzeptiert werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für ein optimales Wachstum der Zaunwicke ist ein gut durchlässiger, humos und nährstoffreicher Boden ideal. Die Pflanze bevorzugt Lehm- oder Tonböden, die frisch bis mäßig feucht und basenreich sind. Übermäßige Feuchtigkeit sollte vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine Mulchschicht aus Laub hält die Bodenfeuchtigkeit und liefert zusätzliche Nährstoffe.

Zaunwicke pflegen

Die Pflege der Zaunwicke ist unkompliziert. Eine gleichmäßige Wasserversorgung während der Wachstumsperiode ist wichtig, wobei Staunässe vermieden werden sollte. Regelmäßiges Düngen mit Kompost unterstützt das Wachstum und die Blühkraft der Pflanze. Eine Rankhilfe ist sinnvoll, um den Klettertrieb der Pflanze zu unterstützen.

Gießen

Gießen Sie die Pflanze während längerer Trockenperioden mehrmals pro Woche. Vermeiden Sie Staunässe und gießen Sie an heißen Tagen morgens und abends.

Düngen

Verwenden Sie ab Mai alle 14 Tage Kompostgaben bis zum Ende der Blütezeit. Eine Mulchschicht aus Laub hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.

Schneiden

Entfernen Sie regelmäßig verblühte Blütenstände, um die Selbstaussaat zu verhindern und einen buschigen Wuchs zu fördern. Im Herbst können Sie die Pflanze eine Handbreit über dem Boden zurückschneiden.

Pflanzung

Die Aussaat der Zaunwicke kann zwischen März und Oktober direkt ins Freiland erfolgen. Einweichen Sie die Samen über Nacht in lauwarmem Wasser, um die Keimung zu fördern. Setzen Sie die Samen in 1 cm tiefe Pflanzlöcher mit einem Abstand von etwa 50 cm und gießen Sie den Boden nach der Aussaat gut an. Auch die Anzucht im Topf ist möglich.

Zaunwicke vermehren

Die Vermehrung der Zaunwicke kann durch Aussaat oder Teilung erfolgen. Bei der Aussaat sollten die Samen über Nacht eingeweicht und anschließend in Anzuchterde gesetzt werden. Die Teilung erfolgt am besten im Frühjahr oder Herbst. Teilen Sie den Wurzelballen in mehrere Stücke und setzen Sie die Teilstücke an einem neuen Standort ein.

Verwendung

Die Zaunwicke findet vielfältige Verwendung im Garten. Aufgrund ihrer dekorativen Blüten und der Kletterfähigkeit eignet sie sich hervorragend zur Begrünung von Zäunen, Mauern und Pergolen. Sie ist eine wichtige Bienenweide und Futterquelle für verschiedene Insekten und Wildbienenarten. Zudem eignet sie sich auch zur Gründüngung, da sie den Boden mit Stickstoff anreichert und die Bodenqualität verbessert.

Häufig gestellte Fragen

Welche Bedeutung haben die extrafloralen Nektarien für die Zaunwicke?

Die extrafloralen Nektarien an den Nebenblättern der Zaunwicke spielen eine wichtige Rolle im Schutz der Pflanze. Diese purpurbraunen Nektarien ziehen Ameisen an, die den Nektar ernten. Im Gegenzug dafür bieten die Ameisen der Pflanze Schutz vor Fressfeinden, was einen natürlichen Abwehrmechanismus darstellt.

Warum ist die Zaunwicke wichtig für die Insektenwelt?

Die Zaunwicke ist eine bedeutende Nektar- und Pollenquelle für viele Insekten. Besonders Wildbienen und Hummeln profitieren von der Pflanze, da sie durch ihre kräftigen Kiefer die festen Blüten öffnen können. Auch Schmetterlinge, wie die Braune Tageule und die Wickeneule, nutzen die Zaunwicke als Nahrungsquelle für ihre Raupen.

Welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es für die Zaunwicke im Garten?

Die Zaunwicke eignet sich hervorragend zur Begrünung von Zäunen, Mauern und Pergolen aufgrund ihrer Kletterfähigkeit. Zudem kann sie als Gründüngungspflanze verwendet werden, da sie den Boden mit Stickstoff anreichert. Ihre attraktiven Blüten locken zudem viele Bestäuber an und fördern somit die Biodiversität im Garten.

Gibt es spezielle Anbauhinweise für die Zaunwicke?

Ja, die Zaunwicke bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Böden. Sie kann direkt ins Freiland ausgesät werden, wobei die Samen über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht werden sollten, um die Keimung zu fördern. Bei Trockenheit sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden, jedoch Staunässe vermieden werden. Ein Rückschnitt im Herbst trägt zu gesundem Wachstum bei.

Bilder: Raw_Materials / iStockphoto