Wasserlilie im Teich: Standort, Pflege & Vermehrung
Die Wasserlilie, auch bekannt als Sumpf-Schwertlilie, ist eine imposante Schönheit für den Gartenteich. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um die Kultivierung dieser attraktiven Wasserpflanze, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Vermehrung.
Steckbrief
Welcher Standort ist geeignet?
In ihrer natürlichen Umgebung ist die Wasserlilie in Europa und Teilen Asiens weit verbreitet und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, die nass bis feucht sind. Typischerweise findet man sie an den Ufern und Verlandungszonen von stehenden und fließenden Gewässern, in Niedermooren und Bruchwäldern.
Auch im Garten gedeiht die Sumpf-Schwertlilie am besten unter ähnlichen Bedingungen. Besonders gut geeignet ist die Sumpfzone eines Teichs bei einer Wassertiefe von bis zu 20 Zentimetern. Zwar toleriert sie auch höhere Wasserstände, blüht dann jedoch weniger üppig.
Für die Wasserlilie bieten sich folgende Standortbedingungen an:
- Sonnige bis halbschattige Plätze.
- Nass bis feuchte Standorte.
- Schwere, nasse Lehmböden.
- Schwach saure bis neutrale Boden-pH-Werte, also kalkarme bis kalkfreie Böden.
- Zeitweise überschwemmte, nährstoffreiche, humusreiche Untergründe.
Als einheimische Pflanze ist die Wasserlilie frosthart. Dennoch kann es vorteilhaft sein, sie im Wasser stehend mit etwas schützendem Laub oder Stroh über den Winter zu versehen.
Für schattige Gartenbereiche mit ständig feuchtem Boden ist die Wasserlilie ebenfalls geeignet. Sie entfaltet ihre dekorative Wirkung auch in großen Pflanzkübeln und bietet dort einen markanten Blickpunkt.
Blätter
Die Blätter der Wasserlilie sind ein auffälliges Merkmal dieser Pflanze. Sie sind linealisch bis schwertförmig, steif aufgerichtet und können eine Länge von bis zu einem Meter erreichen. Diese langen, schmalen Blätter sind graugrün gefärbt und besitzen eine markante, ausgeprägte Mittelrippe, die für zusätzliche Stabilität sorgt.
Diese Blätter tragen in hohem Maße zur ästhetischen Wirkung der Pflanze bei. Mit ihrem steifen, aufrechten Wuchs bilden sie einen markanten Kontrast zu rundblättrigen Teichpflanzen wie den Seerosen. Im Frühjahr treiben die Blätter gelb-grün gestreift aus, was sie in der noch farbarmen Jahreszeit zu einem interessanten Blickfang macht. Im Laufe des Sommers vergrünt das Laub vollständig, bevor es im nächsten Frühjahr erneut in gelb-grüner Färbung austreibt.
Blüte
Zwischen Mai und Anfang Juli erblühen die charakteristischen leuchtend gelben Blüten der Sumpf-Schwertlilie. Die Blüten besitzen eine typische Irisblütenform und bestehen aus Dom- und Hängeblättern. Besonders auffällig sind die Hängeblätter, die purpurfarbene Adern besitzen, die in der Blütenmitte zusammenlaufen. Ein einzelner Blütenstiel trägt mehrere Blüten, die nacheinander aufblühen, wodurch die Blütezeit verlängert wird.
Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Schwebfliegen und Hummeln, die von den auffälligen Farben und der Blütenform angelockt werden.
Früchte
Nach der Bestäubung entstehen aus den Blüten zylindrische, dreikammerige Kapselfrüchte, die etwa fünf bis sieben Zentimeter lang werden. Diese Kapselfrüchte sind häufig so schwer, dass sie die Stängel zu Boden ziehen. Im Inneren jeder dieser Kapseln befinden sich unzählige, flach runde, rotbraune Samen.
Die Samen der Wasserlilie sind lange schwimmfähig und können auf der Wasseroberfläche treiben. Sie können mehrere Jahre im Wasser oder Schlamm überdauern, bevor sie keimen, was die Vermehrung und Ausbreitung der Pflanze sichert.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Wasserlilie bevorzugt als typische Sumpfstaude schwere, nasse Lehmböden, die reich an Nährstoffen und Humus sind. Ideal ist ein schwach saurer bis neutraler pH-Wert, kalkarm oder kalkfrei. Der Boden sollte die Feuchtigkeit gut speichern und nährstoffreich sein. Am besten gedeiht die Pflanze an Standorten, die zeitweise überflutet sind, wie die Sumpfzone eines Teichs.
Vor der Pflanzung sollten Sie ein großzügiges Pflanzloch mit nährstoffreichem und humusreichem Lehmboden vorbereiten. Pflanzen Sie das Rhizom der Wasserlilie horizontal knapp unter der Erdoberfläche oder in einem Pflanzkorb für Wasserpflanzen (1,00€ bei Amazon*). Ein Pflanzabstand von mindestens 40 Zentimetern zu anderen Pflanzen lässt der Wasserlilie genügend Raum zur Vermehrung und Wurzelausbreitung.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile der Sumpf-Schwertlilie sind giftig, insbesondere das Rhizom. Beim Umgang mit der Pflanze sollten stets Handschuhe getragen werden, um Hautkontakt und das Risiko von Vergiftungen zu vermeiden.
Die Toxizität beruht vor allem auf den enthaltenen Triterpenen, insbesondere dem Isoflavonglykosid Iridin. Der scharfe Saft der Pflanze reizt die Schleimhäute und führt zu heftigem Brennen im Mundraum, Übelkeit, Erbrechen, kolikartigen Bauchschmerzen und blutigen Durchfällen.
Auch für Tiere, insbesondere Weidevieh, ist die Sumpf-Schwertlilie gefährlich. Die Giftstoffe bleiben selbst nach dem Trocknen im Heu erhalten und können zu Krämpfen und blutigen Durchfällen führen. Daher sollten Weideflächen sorgfältig kontrolliert werden, um eine Vergiftung der Tiere zu verhindern.
Um Vergiftungen zu vermeiden, beachten Sie folgende Maßnahmen:
- Verwenden Sie beim Arbeiten mit der Pflanze immer Handschuhe.
- Stellen Sie sicher, dass Kinder und Haustiere keinen Zugang zur Pflanze haben.
- Informieren Sie sich über die giftigen Eigenschaften, bevor Sie die Pflanze in Ihrem Garten ansiedeln.
Wasserlilie pflegen
Die Wasserlilie ist pflegeleicht und benötigt, einmal eingewurzelt, nur wenig Aufmerksamkeit. Im Herbst empfiehlt es sich, die Blätter stehen zu lassen, da sie einen natürlichen Winterschutz bieten. Erst im Frühjahr vor dem Neuaustrieb sollten alle verwelkten und vertrockneten Pflanzenteile zurückgeschnitten werden. So fördern Sie das gesunde Wachstum und die Vitalität der Pflanze.
Vermeiden Sie regelmäßiges Düngen, außer es treten Mangelerscheinungen wie blasse Blätter oder spärliche Blütenbildung auf. Zu viel Dünger, insbesondere stickstoff- und phosphathaltige Mittel, kann das Gleichgewicht im Teich-Ökosystem stören und vermehrtes Algenwachstum begünstigen.
Wasserlilie richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für die Wasserlilie ist im Frühjahr oder Herbst. Bereiten Sie einen großzügigen Pflanzbereich vor und nutzen Sie bei Bedarf einen speziellen Pflanzkorb für Wasserpflanzen, um den Ausbreitungsdrang zu kontrollieren. Setzen Sie das dicke Rhizom horizontal knapp unter der Erdoberfläche ein und achten Sie auf einen Pflanzabstand von mindestens 40 Zentimetern zu anderen Pflanzen.
Wasserlilie vermehren
Die Wasserlilie lässt sich durch Teilung des Rhizoms und durch Aussaat der Samen vermehren.
Teilung des Rhizoms
Die Teilung des Rhizoms erfolgt idealerweise im Frühling oder Herbst. Diese Methode ist besonders einfach und effektiv. Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Boden und teilen Sie das Rhizom mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke. Jedes Stück sollte mindestens eine Knospe oder einen Trieb aufweisen. Pflanzen Sie die Rhizomstücke an einem neuen Standort knapp unter der Erdoberfläche ein und drücken Sie den Boden fest.
Aussaat
Die Vermehrung durch Samen erfordert mehr Aufwand, da die Wasserlilie Licht- und Kaltkeimer ist. Reife Fruchtkapseln sammeln und die Samen entnehmen. Rauen Sie die harte Schale der Samen mit Schmirgelpapier an, um die Keimfähigkeit zu erhöhen. Die Samen gründlich wässern und auf einem feuchten Substrat aussäen, oberflächlich leicht andrücken und an einem hellen, nicht direkt sonnigen Ort platzieren. Sorgen Sie für eine Kälteperiode, z.B. durch Überwinterung der Aussaatgefäße im Freien oder im Kühlschrank.
Diese Methode kann drei bis fünf Jahre dauern, bis die Pflanzen das erste Mal blühen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die Wasserlilie ist winterhart und benötigt keinen speziellen Winterschutz. Im Herbst ziehen die Rhizome die oberirdischen Pflanzenteile ein. Lassen Sie die verwelkten Teile stehen, da sie der Pflanze einen natürlichen Winterschutz bieten. Entfernen Sie im Frühjahr vor dem Neuaustrieb alle vertrockneten Pflanzenteile bodennah.
In extrem kalten Regionen kann ein leichtes Abdecken der Rhizom-Horste mit Laub oder Stroh hilfreich sein. Steht die Pflanze in einem flachen Teich, stellen Sie sicher, dass der Teich ausreichend tief ist, um ein komplettes Durchfrieren bis zum Rhizom zu verhindern. Gegebenenfalls das Rhizom ausgraben und an einem frostfreien Ort, eingewickelt in feuchtes Substrat, überwintern.
Durch diese Maßnahmen bleibt die Wasserlilie gesund und vital und kann im nächsten Frühling kräftig austreiben und blühen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Tiere bestäuben die Wasserlilie?
Die Bestäubung der Wasserlilie erfolgt hauptsächlich durch Schwebfliegen und Hummeln, die von den leuchtenden gelben Blüten und der besonderen Blütenform angelockt werden.
Wie lange kann es dauern, bis eine Wasserlilie aus Samen blüht?
Das Wachstum aus Samen kann geduldig sein; es dauert etwa drei bis fünf Jahre, bis eine aus Samen gezogene Wasserlilie das erste Mal blüht.
Können Wasserlilien auch in Pflanzkübeln gehalten werden?
Ja, die Wasserlilie ist vielseitig und eignet sich auch für große Pflanzkübel. Sie kann somit auch auf Balkonen oder Terrassen einen markanten Blickpunkt bieten, solange der Boden feucht und reich an Nährstoffen ist.
Was kann ich tun, wenn meine Wasserlilie nicht mehr blüht?
Wenn die Wasserlilie ihren Blüheeifer verliert, kann eine Teilung des Rhizoms Abhilfe schaffen. Dies sollte idealerweise im zeitigen Frühjahr oder Herbst außerhalb der Blütezeit erfolgen, um die Pflanze zu verjüngen.