Liliensamen: Aussaat, Keimung & Pflege bis zur Blüte
Lilien lassen sich auf zwei Arten kultivieren: durch das Sammeln von Samen aus bestehenden Pflanzen oder durch den Kauf von Saatgut. Dieser Artikel beleuchtet beide Methoden und erläutert die optimale Aussaat, Keimung und Pflege der Jungpflanzen bis zur ersten Blüte.
Samen sammeln oder kaufen: Woher bekommt man Liliensamen?
Sie haben die Wahl: Möchten Sie Liliensamen selbst sammeln oder auf das Angebot im Handel zurückgreifen? Beide Wege bieten Ihnen Vorzüge, die wir Ihnen im Folgenden erläutern möchten.
Liliensamen sammeln

Nach der üppigen Blüte beginnen sich die Samenkapseln zu entwickeln
Wenn Sie bereits Lilien in Ihrem Garten haben, können Sie die Samen selbst gewinnen. Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:
- Reife Samenkapseln: Warten Sie geduldig ab, bis die Samenkapseln nach der Blütezeit vollständig ausgereift sind. Dies erkennen Sie daran, dass die Kapseln aufspringen und die Samen zum Vorschein kommen.
- Vorsichtige Ernte: Sammeln Sie die Samen behutsam aus den geöffneten Kapseln und achten Sie darauf, sie nicht zu beschädigen.
- Trockene Lagerung: Bewahren Sie die gesammelten Samen bis zur Aussaat an einem kühlen und trockenen Ort auf, um ihre Keimfähigkeit zu erhalten.
Bei der Samengewinnung aus dem eigenen Garten sollten Sie bedenken, dass die Nachkommen von Hybridsorten möglicherweise nicht die gleichen Eigenschaften wie die Elternpflanze aufweisen.
Liliensamen kaufen
Der Kauf von Liliensamen eröffnet Ihnen eine größere Sortenvielfalt und Zugang zu besonderen Züchtungen:
- Vielfältiges Angebot: Online-Shops und Gartencenter bieten Ihnen eine breite Palette an Lilienarten und -sorten, die Sie nach Ihren Wünschen auswählen können.
- Qualitätsprüfung: Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Saatgut von guter Qualität und frisch ist, um eine optimale Keimfähigkeit zu gewährleisten.
Der Kauf von Samen ermöglicht es Ihnen, seltene oder spezielle Sorten zu kultivieren, die Sie möglicherweise nicht durch das Sammeln im eigenen Garten erhalten können.

Anzuchterde ist eine gute Wahl für die Liliensamen
Aussaat: Der richtige Zeitpunkt und die optimale Vorgehensweise
Liliensamen werden zwar im Herbst geerntet, durchlaufen jedoch bis Januar oder Februar eine Ruhephase. Während dieser Zeit werden sie entweder getrocknet oder im Kühlschrank aufbewahrt. Bevor Sie mit der Aussaat beginnen, sollten Sie die Samen für drei Tage in Wasser einweichen. Dieser Schritt erleichtert die Keimung und erhöht die Erfolgschancen.
Die Aussaat selbst gestaltet sich unkompliziert:
- Anzuchtschalen vorbereiten: Füllen Sie Anzuchtschalen mit einer geeigneten Anzuchterde (17,00€ bei Amazon*).
- Samen einbringen: Stecken Sie die Samen etwa 1 cm tief in das Substrat.
- Temperatur und Feuchtigkeit: Platzieren Sie die Schalen an einem Ort mit einer Temperatur zwischen 15°C und 20°C und halten Sie die Erde konstant feucht.
Die Keimdauer von Liliensamen ist sehr unterschiedlich und kann von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren dauern. Ab Mitte Mai können die jungen Lilienpflanzen ins Freiland umziehen.
Keimung: Geduld ist gefragt
Liliensamen zeigen eine beeindruckende Variabilität hinsichtlich ihrer Keimzeiten. Während einige Arten als Schnellkeimer gelten und bereits nach wenigen Tagen erste Lebenszeichen zeigen, benötigen andere Sorten deutlich mehr Geduld und keimen erst nach Monaten oder gar Jahren. Darüber hinaus variiert der Keimprozess je nach Liliensorte erheblich, was die spannende Wartezeit zusätzlich verlängert.
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Vermehrung von Lilien aus Samen eine langwierige Angelegenheit sein kann, die Geduld und Aufmerksamkeit erfordert. Dies verdeutlicht, dass der Anbau von Lilien aus Samen ein Langzeitprojekt ist, das sowohl Geduld als auch sorgfältige Pflege erfordert.
Die Herausforderung bei der Keimung von Lilien besteht jedoch nicht nur in der potenziell langen Wartezeit. Auch die unterschiedlichen Keimstrategien, die zwischen epigäisch (Keimung über der Erde) und hypogäisch (Keimung unter der Erde) variieren, sind zu berücksichtigen. Während einige Arten das Sonnenlicht zur Keimung benötigen und daher eher oberflächlich gesät werden sollten, keimen andere Arten unter der Erde und bilden zunächst eine Keimzwiebel aus, die spezielle Temperaturbedingungen benötigt, um die Keimung erfolgreich zu fördern.
Um den Keimprozess zu unterstützen, empfehlen wir Ihnen, die Samen vor der Aussaat mehrere Tage in Wasser vorquellen zu lassen. Dies erleichtert das Aufbrechen der Samenschale und fördert die Keimung. Die ideale Keimtemperatur variiert zwar je nach Liliensorte, liegt aber generell zwischen 15°C und 20°C.
Die Vermehrung von Lilien aus Samen mag zwar eine langwierige Angelegenheit sein, die Geduld und Aufmerksamkeit erfordert, bietet Ihnen jedoch die Möglichkeit, einzigartige und individuelle Lilienarten im eigenen Garten zu kultivieren. Die Belohnung für diese Geduld sind außergewöhnliche Blüten und Pflanzen, die Ihren Garten auf besondere Weise bereichern werden.
Jungpflanzenpflege: Vom Sämling zur blühenden Lilie
Die erfolgreiche Aufzucht von Lilien aus Samen ist eine geduldige und lohnende Aufgabe für jeden Hobbygärtner, der Lilien züchten möchte. Sobald die Sämlinge eine kräftige Größe erreicht haben, ist es an der Zeit, ihnen ein neues Zuhause zu geben. Hierbei sollten Sie einige Schritte und Kriterien beachten, um eine gesunde Entwicklung der jungen Lilien zu gewährleisten.
Umpflanzen
- Zeitpunkt: Wählen Sie für die Umpflanzung ins Freiland einen Zeitpunkt nach den letzten Frösten, idealerweise nach den Eisheiligen Mitte Mai. Lilien, die aus Samen gezogen wurden, sind in den ersten Lebensjahren nicht frosthart.
- Bodenbeschaffenheit: Sowohl beim Umpflanzen in Töpfe als auch ins Freiland sollten Sie für eine gute Bodenbeschaffenheit sorgen. Der ideale Boden für junge Lilien ist locker, durchlässig und reich an Humus. Eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und etwas Sand eignet sich hierfür hervorragend.
Standort

Ein Standort mit morgendlicher und abendlicher Sonne ist ideal für Lilien
Sonnig bis halbschattig: Der Standort sollte sonnig bis halbschattig gewählt werden, was auch für Zimmerpflanzen geeignet ist. Ein Platz, der morgens und abends Sonnenlicht erhält, aber während der stärksten Mittagssonne etwas Schutz bietet, ist ideal.
Wasser und Nahrung
- Regelmäßiges Gießen: Gießen Sie die jungen Lilien regelmäßig, um die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Vermeiden Sie jedoch unbedingt Staunässe.
- Ausgewogener Flüssigdünger: Ein ausgewogener Flüssigdünger kann etwa alle vier bis sechs Wochen während der Wachstumsphase angewendet werden, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen, da Lilien giftig sein können.
Indem Sie diese Pflegehinweise befolgen, unterstützen Sie die jungen Lilien auf ihrem Weg zu kräftigen und blühfreudigen Pflanzen, die Ihren Garten in den kommenden Jahren mit ihrer Pracht bereichern werden.

Die Wartezeit bis zur ersten Blüte variiert je nach Lilienart
Blütezeit: Wann zeigen sich die ersten Blüten?
Aus Samen gezogene Lilien benötigen eine gewisse Entwicklungszeit, bevor sie ihre ersten Blüten entfalten. Geduld ist ein unverzichtbarer Bestandteil dieses Prozesses, der sich durch die Einzigartigkeit jeder einzelnen Pflanze auszahlt.
Abhängig von der Art blühen Lilien in verschiedenen Jahreszeiten. Die Wartezeit bis zur ersten Blüte variiert, lohnt sich aber durch die Diversität und Schönheit der resultierenden Pflanzen.
Besonderheiten bei der Aussaat von Türkenbundlilien

Eine Kältephase im Herbst ist für die Keimung der Türkenbundlilien erforderlich
Die Türkenbundlilie, mit ihrer auffälligen und charakteristischen Blütenform, stellt besondere Anforderungen an die Aussaat und Keimung. Als Kaltkeimer benötigt diese Lilienart eine vorbereitende Kältephase, um die Keimung einzuleiten. Die Aussaat erfolgt im Herbst, gefolgt von einer Kältebehandlung, die für eine erfolgreiche Keimung unerlässlich ist. Nach dieser Phase zeigen sich die ersten Blüten meist nach drei bis vier Jahren, wobei Standort und Pflege die Entwicklung maßgeblich beeinflussen.