Immergrün

Giftige Gartenschönheit: Vinca Major und seine Risiken

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Vinca major, auch bekannt als Großes Immergrün, ist eine beliebte Gartenpflanze, die jedoch in allen Teilen giftige Substanzen enthält. Dieser Artikel beleuchtet die potenziellen Gefahren der Pflanze für Mensch und Tier und gibt Tipps zum sicheren Umgang.

Vinca giftig
Immergrün ist in allen Pflanzenteilen giftig

Giftigkeit von Vinca major

Vinca major, das zur Familie der Hundsgiftgewächse gehört, ist in allen Pflanzenteilen giftig. Die Pflanze enthält toxische Alkaloide, die insbesondere das Herz-Kreislauf-, Atem- und Verdauungssystem beeinträchtigen können. Typische Symptome nach Verzehr oder Kontakt mit der Pflanze sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie in selteneren Fällen Herzrhythmusstörungen und Atembeschwerden. Aufgrund der potenziellen Gefährdung sollten Sie die Pflanze an Orten pflanzen, die für Kinder und Haustiere schwer zugänglich sind.

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Giftige Inhaltsstoffe

Die Giftigkeit von Vinca major beruht hauptsächlich auf Indol-Alkaloiden wie Vincamin. Diese Substanzen sind in allen Pflanzenteilen zu finden und können in höheren Dosen toxisch wirken. Sie beeinflussen das Herz-Kreislauf-System, was zu Magen-Darm-Problemen und in schwereren Fällen zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Tannine und Saponine, die zusätzlich gesundheitliche Beschwerden verursachen können. Bei jedem Umgang mit der Pflanze sollten Sie Handschuhe tragen und gründlich die Hände waschen.

Auswirkungen auf den Menschen

Beim Menschen kann der Kontakt mit Vinca major verschiedene Symptome hervorrufen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Bauchschmerzen sind die häufigsten Reaktionen. Auch Kopfschmerzen und Schwindel können auftreten. Schwerere Vergiftungen können Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall und Atembeschwerden verursachen. Deshalb sollten Sie bei einem Verdacht auf Vergiftung umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen und entsprechende Schutzmaßnahmen beim Umgang mit der Pflanze ergreifen.

Auswirkungen auf Tiere

Für Tiere wie Hunde, Katzen und Pferde ist Vinca major ebenfalls giftig. Der Verzehr kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Herzrhythmusstörungen führen. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Haustier von der Pflanze gefressen hat, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf. Um das Risiko zu minimieren, sollten Sie Vinca major in Bereichen pflanzen, die für Tiere nicht zugänglich sind, und Pflanzenreste sicher entsorgen.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Vinca major

Um Vergiftungen zu vermeiden, sollten Sie beim Umgang mit Vinca major einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  1. Pflanzstandort sorgfältig wählen: Pflanzen Sie Vinca major in abgelegenen oder erhöhten Bereichen, die von Kindern und Haustieren schwer erreichbar sind.
  2. Schutzkleidung verwenden: Tragen Sie Gartenhandschuhe bei allen Arbeiten mit der Pflanze, um Hautkontakt zu vermeiden.
  3. Gründliche Handhygiene: Waschen Sie sich nach der Gartenarbeit immer gründlich die Hände mit Wasser und Seife.
  4. Sichere Entsorgung von Pflanzenresten: Entsorgen Sie Pflanzenreste im Hausmüll und nicht auf dem Kompost.
  5. Informiert bleiben: Machen Sie alle Familienmitglieder, insbesondere Kinder, auf die Giftigkeit von Vinca major aufmerksam.
  6. Tiere fernhalten: Beaufsichtigen Sie Ihre Haustiere im Garten, um sie von der Pflanze fernzuhalten.

Durch Beachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Sie die potenziellen Risiken minimieren und gleichzeitig die dekorative Schönheit der Vinca major in Ihrem Garten genießen.

Verwendung als Heilpflanze

Trotz ihrer Giftigkeit wurde Vinca major historisch als Heilpflanze genutzt. Die enthaltenden Alkaloide und andere Wirkstoffe der Pflanze wurden für ihre blutdrucksenkenden, entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften geschätzt. Heutzutage wird die Pflanze aufgrund ihrer Toxizität und der Verfügbarkeit sicherer Alternativen selten medizinisch genutzt. In der Homöopathie findet sie noch gelegentlich in stark verdünnter Form Anwendung. Wenn Sie die Pflanze zu Heilzwecken nutzen möchten, sollten Sie dies stets unter ärztlicher Aufsicht tun, da eine eigenständige Anwendung gesundheitliche Risiken birgt.

Bilder: fabioveronesi / iStockphoto