Vertikutieren

Unkraut im Rasen: Erfolgreich bekämpfen durch Vertikutieren

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Vertikutieren ist eine wirkungsvolle Methode, um die Gesundheit Ihres Rasens zu verbessern und gleichzeitig unerwünschtes Unkraut zu bekämpfen. Dieser Artikel erläutert die Vorteile des Vertikutierens, welche Unkrautarten effektiv bekämpft werden können und wie Sie den Prozess Schritt für Schritt durchführen.

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Vertikutieren hilft gegen Unkraut

Wie wirkt Vertikutieren gegen Unkraut?

Beim Vertikutieren wird Ihr Rasen von Rasenfilz und Moos befreit, wodurch er wieder besser atmen kann. Gleichzeitig erzielt diese Methode eine effektive Unkrautbekämpfung.

  • Unkrautentfernung: Insbesondere flach wurzelnde Unkräuter, die sich durch Ausläufer verbreiten, lassen sich durch das Vertikutieren leicht entfernen. Weißklee ist hierfür ein gutes Beispiel.
  • Verbesserte Sauerstoffversorgung: Durch das Entfernen von Moos und Rasenfilz gelangt wieder mehr Sauerstoff an die Wurzeln der Gräser. Dies stärkt das Wachstum der Rasenpflanzen und macht sie widerstandsfähiger gegenüber Unkraut.
  • Bessere Nährstoff- und Wasseraufnahme: Nach dem Vertikutieren können die Wurzeln der Rasenpflanzen Wasser und Nährstoffe besser aufnehmen. Dies führt zu einem gesunden und dichten Rasen, der Unkräutern weniger Platz zum Wachsen lässt.

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Welche Unkrautarten lassen sich durch Vertikutieren bekämpfen?

Vertikutieren ist besonders effektiv bei der Bekämpfung von flach wurzelnden Unkrautarten, die sich über Ausläufer ausbreiten. Hierzu zählen:

  • Weißklee: Bildet dichte Matten und bedeckt so große Flächen.
  • Ehrenpreis: Breitet sich ebenfalls über Ausläufer aus und kann im Rasen große Bereiche einnehmen.
  • Gundermann: Ein weiteres Beispiel für ein flach wurzelndes Unkraut, das sich über Ausläufer rasch verbreitet.
  • Kriechendes Fingerkraut: Kann in Rasenflächen schnell dominieren, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.

Welche Unkrautarten lassen sich nicht durch Vertikutieren bekämpfen?

Hartnäckige Unkräuter mit tiefen Wurzeln lassen sich durch Vertikutieren nicht wirksam bekämpfen. Zu diesen zählen:

  • Löwenzahn: Verfügt über eine tief reichende Pfahlwurzel und treibt nach dem Vertikutieren einfach wieder aus.
  • Wegerich: Besitzt ebenfalls eine tiefgehende Wurzelausbreitung, die durch Vertikutieren nicht effektiv beeinträchtigt wird.
  • Giersch: Bildet ein weit verzweigtes, unterirdisches Rhizomnetzwerk und lässt sich durch Vertikutieren allein nicht entfernen.

So vertikutieren Sie Ihren Rasen richtig

Ein gesunder und schöner Rasen erfordert mehr als nur regelmäßiges Mähen. Das Vertikutieren befreit Ihren Rasen von Moos, Rasenfilz und Unkraut und trägt so zu einem dichteren und gesünderen Wachstum bei. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung gelingt Ihnen die Rasenpflege optimal:

1. Vorbereitung:

  • Zeitpunkt wählen: Vertikutieren Sie Ihren Rasen entweder im Frühling bei konstant über 10 Grad oder im Herbst, um ihm eine Erholungspause zu gönnen.
  • Rasen mähen: Kürzen Sie das Gras auf etwa 2 cm, um den Boden für das Vertikutieren vorzubereiten.

2. Einstellung des Vertikutierers:

  • Arbeitstiefe anpassen: Stellen Sie die Messer so ein, dass sie maximal 2-3 mm in die Grasnarbe eindringen. So wird der Rasen gelüftet, ohne ihn zu beschädigen.

3. Durchführung:

  • Muster abfahren: Vertikutieren Sie den Rasen zunächst in Längs- und anschließend in Querrichtung. So erzielen Sie ein gleichmäßiges Ergebnis.
  • Führungsholm nutzen: Heben Sie den Vertikutierer bei jedem Richtungswechsel leicht an, um tiefe Rillen im Boden zu vermeiden.

4. Nachbereitung:

  • Rasen harken: Entfernen Sie den gelockerten Rasenfilz, Moos und Unkrautreste sorgfältig mit einem Rechen.
  • Nachsäen: Säen Sie kahle Stellen mit frischem Rasensamen nach, um eine dichte Grasnarbe zu fördern.
  • Sand auftragen: Auf schweren Böden kann das Einarbeiten von Sand die Bodenstruktur und den Lufthaushalt verbessern.
  • Wässern und Pflegen: Sorgen Sie nach dem Vertikutieren für ausreichend Bewässerung und planen Sie eine Nachdüngung ein.

Kombinieren Sie Vertikutieren mit anderen Maßnahmen

Für eine ganzheitliche Rasenpflege sollten Sie verschiedene Maßnahmen kombinieren, um das Wachstum eines gesunden und dichten Rasens zu fördern und Unkraut sowie Moos langfristig zu reduzieren:

  • Gesundes Rasenmähen: Mähen Sie den Rasen regelmäßig auf die optimale Höhe von 4 cm.
  • Zielgerichtete Düngung: Versorgen Sie Ihren Rasen mit Spezialdünger für eine ausgewogene Nährstoffversorgung.
  • Effektive Bewässerung: Bewässern Sie Ihren Rasen bedarfsgerecht, besonders während trockener Perioden.
  • Manuelle Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie Unkräuter mit tiefen Wurzeln wie Löwenzahn mithilfe eines Unkrautstechers.
  • Bodenpflege: Verbessern Sie die Bodenqualität durch das Einarbeiten von Sand oder Kompost.
  • Nachsäen von Rasenflächen: Säen Sie kahle Stellen nach dem Vertikutieren mit Rasensamen nach.
Bilder: Ravennka / Shutterstock