Tomatensorten: Entdecke die Vielfalt für deinen Garten
Die Menge der verschiedenen Tomatensorten kann überfordernd wirken. Anhand einiger Parameter können Sie sich jedoch die Besten für sich auswählen und experimentieren. Haben Sie schonmal von der Reisetomate gehört?
Welche Tomatensorten gibt es?
- Kleine Tomatensorten: Rote Murmel, Golden Currant, Black Cherry, Romello, Primabella, Tumbling Tom, Katinka, Benarys Gartenfreude
- Alte und seltene Tomatensorten: Tigerella, Hofmanns Rentita, Cuore di Bue, Goldene Königin, Deutscher Fleiß
- Italienische Tomatensorten: Marmande, San Marzano, Piennolo del Vesuvio, Principe Borghese, Scatolone, Pomodoro Roma
- Ausgefallene Tomatensorten: Reisetomate, Blueberry, Green Zebra, Weiße Schönheit, Osu Blue
- Tomatensorten fürs Gewächshaus: Berner Rose, Ananastomate, Costoluto Genovese, Harzfeuer, Bosque Blue, Red Zebra
- Resistente Tomatensorten fürs Freiland: Philovita F1, De Barao, Lizzano F1, Sibirisches Birnchen, Celsior, Tropical F1
- Frühe Tomatensorten: Galapagos, Indigo Kumquat, Matt’s wild cherry, Sibirien, Ruthje, Matina, Quedlinburger Frühe Liebe
- Die beliebtesten Tomatensorten: Gelbes Birnchen, Moneymaker, Ochsenherz, Harzfeuer, Phantasia, Martina
Kleine Tomatensorten
Spritzige Cherrytomaten frisch vom Strauch naschen oder entspannt eine üppige Schale der gesunden Snacks auf dem Sofa genießen – da greifen auch Kinder gerne zu. Kleine Tomatensorten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Man unterscheidet sie dabei in die robusten Wildtomaten, Cocktail- bzw. Cherrytomaten und Buschtomaten.
Wildtomaten
Zu den Wildtomaten zählen die Sorten, welche genetisch noch recht nahe an den ursprünglichen Pflanzen in Südamerika sind. Daher verfügen sie über eine natürliche Widerstandsfähigkeit, die sie besonders vor der Kraut- und Braunfäule schützt. Darüber hinaus sind Wildtomaten pflegeleicht, denn sie verzeihen Trockenphasen und müssen nicht ausgegeizt werden. Trotzdem bringen einige Exemplare an die Tausend Früchte hervor. Nicht zu unterschätzen ist jedoch ihr rasant buschiger Wuchs, der viel Platz für sich beanspruchen wird.
Rote Murmel: Rosarot leuchtend und verspielt klein. Diese Wildtomate ist eine der ersten Sorten, die je nach Europa gelangten. Die süßen, weichen Früchte wiegen etwa 2 g und wachsen an einem bis zu 200 cm hohen Busch, der sich gerne frei um Zäune oder Spaliere rankt.
Golden Currant: Mit ihren goldgelben Früchten schenkt die Golden Currant auch an tristen Tagen dem Garten etwas Sonniges. Im Mund platzen die süß-saftigen Tomaten förmlich auf. Die Pflanze wächst – typisch wild – sehr buschig und mit 180 cm recht hoch.
Cocktailtomaten und Cherrytomaten – der Unterschied
Oft werden Cocktail- und Cherrytomaten synonym verwendet. Jedoch unterscheiden sich beide in gewissen Hinsichten. So ist die Cherrytomate in der Regel etwas kleiner und süßer als ihr Pendant. Woher die Cocktailtomate ihren Namen hat, ist übrigens unbekannt.
Black Cherry: Die in den USA gezüchtete Black Cherry beschert den Hobbygärtner eine reichhaltige Ernte rotbrauner Tomaten, die leicht ins violette tendieren. Mit ihrer einzigartigen Fruchtnote ist die Black Cherry ein Highlight auf jedem Buffet.
Romello: Ein Klassiker für den Kübel, da die Romello-Tomate nur 1 m lange, bogenförmige Triebe bildet. Ihre Früchte, die den ganzen Sommer über nachwachsen, schmecken fruchtig-süß und strahlen in roter Farbe.
Buschtomaten
Ähnlich wie ihre wilden Vorgänger wachsen auch Buschtomaten in die Breite – ein Busch eben. Allerdings bleiben sie bodenständiger und schießen seltener in die Höhe (<1 m). Daher finden sie sich häufig auf sonnigen Balkonen und Fensterbänken. Buschtomaten möchten viel Wasser und gelegentlich etwas Dünger; das Ausgeizen darf man sich aber sparen.
Primabella: Die Vorzüge der Primabella sind zum einen ihre gute Lagerfähigkeit und zum anderen eine hohe Resistenz gegenüber der Kraut- und Braunfäule. Gleichzeitig schmecken die roten Früchte verführerisch lecker.
Tumbling Tom: Ganz ihrem Namen entsprechend hängen die Rispen der Pflanze gerne weit herab. Daher empfiehlt sich diese Sorte besonders für den Anbau in einer Ampel.
Weitere Sorten: Katinka, Benarys Gartenfreude
Alte und seltene Tomatensorten
Hofmanns Rentita oder Cuore die Bue – noch nie gehört? Kein Wunder, denn diese Sorten zählen zu den Raritäten unter den Gemüsefrüchten. Die Beantwortung der Frage, ob „selten“ gleichbedeutend mit „schmackhaft“ ist, bleibt jedem selbst überlassen. Hingucker sind die teilweise ungewöhnlichen Formen aber auf jeden Fall. Im praktischen Set für ca. 10 Euro erhält man gleich 16 verschiedene alte Sorten mit jeweils 10 Samen.
Was versteht man unter „alten Tomatensorten“?
Tomaten werden schon seit mehr als zweitausend Jahren kultiviert und verzehrt. Aber unter „alten Tomatensorten“ versteht man nicht unbedingt die oben genannten Wildtomaten. Die alten Sorten zeichnen sich durch eine regionsspezifische Züchtung aus. Dadurch entstanden viele ausgefallene Formen und Farben, die sich in ihrer Ausprägung stark unterscheiden können. Da sie so speziell waren, gerieten die alten Sorten etwas in Vergessenheit. Mittlerweile erleben sie aber dank ihrer Einzigartigkeit ein Comeback in den heimischen Gärten.
Tigerella: Mit bis zu 180 cm wird die Stabtomate Tigerella recht hoch. Das Alleinstellungsmerkmal sind ihre goldgelben Streifen auf der roten Haut der Früchte.
Hofmanns Rentita: Bis zu den Knien reicht diese Tomatensorte, überrascht aber mit einer reichhaltigen Ernte. Außerdem haben ihre roten Tomaten einen sehr würzigen Geschmack.
Cuore die Bue: Auf Deutsch nennen sie sich Ochsenherz-Tomaten, wiegen stolze 500 g pro Frucht und weisen eine tiefe Riffelung auf. Leider sind sie recht anfällig für Krankheiten.
Weitere Sorten: Goldene Königin, Deutscher Fleiß
Italienische Tomatensorten
Das Land der klassischen Tomatensoße für Pasta und der unwiderstehlichen Caprese ist bekannt für seine leckeren Sorten, die verarbeitet in der Küche so richtig zur Geltung kommen. Diese Auswahl an beliebten italienischen Tomatensorten bringen ein wenig Mittelmeer in den Garten und auf den Teller.
Marmande: Optisch erinnern Marmande-Tomaten an Ochsenherzen, wobei ihr Geschmack deutlich würziger daherkommt. Sie eignen sich ausgezeichnet für Suppen und Soßen.
San Marzano: Die sonnengereiften Flaschentomaten begegnet man häufig in der Provinz Kampanien. Geschmacklich erinnert die ertragreiche Sorte schlicht an den letzten Italienurlaub. Sie braucht sehr viel Sonne, was den Anbau im heimischen Garten erschwert.
Piennolo del Vesuvio: Am Fuße des Vesuvs wachsen traditionell die Piennolo del Vesuvio. Auffällig ist ihr spitz zulaufendes Blütenende und ihr mineralischer Geschmack mit saurem Abgang.
Weitere Sorten: Principe Borghese, Scatolone, Pomodoro Roma
Ausgefallene und besondere Tomatensorten
Wer in dieser Auflistung noch keine passenden Sorten für seinen Gusto gefunden hat und auch abseits der Gartenarbeit eher die ungewöhnlicheren Wege beschreitet, findet spätestens hier die richtige Frucht für sich: Jeder Gärtner liebt eine Tomate.
Reisetomate: Die wohl schrägste Tomate. Sie scheint aus kleinen, spitzen Früchten zusammengesetzt – vielleicht wie eine groteske Himbeere. Definitiv ein praktischer Reiseproviant.
Blueberry: In dunkelroter bis dunkelblauer Farbe hängen die kleinen Blueberry-Tomaten an den Rispen der Pflanze. Ein feines Aroma gepaart mit saftiger Frische zeichnen die Früchte aus.
Green Zebra: Der Name beim grünen Zebra ist Programm. Sie wird nicht rot, sondern behält eine kräftige grüne Farbe, die von gelblichen Streifen durchzogen ist.
Weitere Sorten: Weiße Schönheit, Osu Blue
Tomatensorten fürs Gewächshaus
Um den knappen Platz im Gewächshaus auszunutzen, empfehlen sich Tomaten, die hochwachsen. Sogenannte Stabtomaten werden mithilfe einer Rankhilfe wie Spiralstäben oder Schnüren aufrecht gehalten. Da die Wachstumsbedingungen im Treibhaus optimiert werden können, sind auch empfindlichere Sorten eine Überlegung wert.
Berner Rose: Die mittelgroße Fleischtomate zählt auch zu den alten Sorten. Ihre Haut wirkt leicht rosa. Die Pflanze wächst ca. 2 m in die Höhe und muss gestützt werden.
Ananastomate: Bei der Ananastomate kommt es auf den richtigen Erntezeitpunkt an. Ihre bis zu 1 kg schweren Früchte sind sehr empfindlich, belohnen die Hingabe aber mit einem einzigartigen, an Ananas erinnernden Geschmack.
Costoluto Genovese: Zu Deutsch die „Gerippte aus Genua“. Während die Form ihrem Namen entspricht, profitieren die Früchte darüber hinaus von viel Wärme und Licht. Perfekt also für das Gewächshaus.
Weitere Sorten: Harzfeuer, Bosque Blue, Red Zebra
Resistene Tomatensorten fürs Freiland
Ob Gewächshaustomaten Mitgefühl oder Schadenfreude empfinden, wenn sie durch die Fenster ihrer sicheren vier Wände auf ihre Verwandten im Freiland sehen, ist fraglich. Fakt ist jedoch, dass Freiland-Tomaten mehr negativen Umwelteinflüssen ausgesetzt sind: Kälte, Regen und Schädlinge machen der Pflanze draußen zu schaffen. Deshalb empfehlen sich für das Beet im Freien besonders resistente Tomatensorten, um Krankheiten vorzubeugen.
Was versteht man unter resistenten Tomatensorten?
Resistente Tomatensorten sind spezielle Züchtungen, die entweder im Allgemeinen robust sind oder gegen bestimmte Krankheiten ausgezeichnete Widerstandskräfte aufzeigen. Meistens kommt der Kompromiss, besonders resistent zu sein, nicht ohne einen Preis. Hybriden (die Kreuzung zweier Sorten; gekennzeichnet durch „F1“), sind nämlich nicht samenfest und müssen erneut gekauft werden.
Philovita F1: Die Pflanze wächst sehr langsam, ist aber unempfindlich gegenüber der Samtfleckenkrankheit, der Fußfäule und dem Tomaten-Mosaik-Virus. Die Kraut- und Braunfäule macht ihr auch kaum etwas aus.
De Barao: In Russland sehr beliebt ist De Barao. Sie wird mit 3 m nicht nur rießig, sondern ist auch resistent gegenüber der Kraut- und Braunfäule. Zeigen sich dennoch Symptome, reicht es meist aus, die infizierten Blätter zu entfernen.
Banana Legs: Die Flaschentomate eignet sich auch für den Anbau im Topf oder Hochbeet. Sie erreicht eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter.
Weitere Sorten: Lizzano F1, Sibirisches Birnchen, Celsior, Tropical F1
Frühe Tomatensorten
Zu den frühen Tomatensorten zählen diejenigen Pflanzen, die bereits ab Juli (also etwa nach 50 bis 60 Tagen) erntereife Früchte ausbilden. Diese Information nützt nicht nur ungeduldige Hobbygärtner, sondern ist auch von Belang, wenn nur wenig Sonne im Garten zur Verfügung steht. Je früher die Tomaten reif werden, desto weniger Sonnenstunden werden benötigt.
Galapagos: Von den gleichnamigen Inseln stammen diese exotischen Tomaten. Sie werden bereits früh im Juli reif und schmecken dann süß-säuerlich. Sie gilt als Wildtomate und ist daher von Natur aus robust.
Indigo Kumquat: Dattelförmige Tomaten mit rotem Körper und einem schwarzen Hals. Die Indigo Kumquat wird etwas später als die Galapagos im Juli reif.
Matt’s Wild Cherry: Mit einem Durchschnitt von 1 bis 1,5 cm zählt diese Tomate zu den kleinsten ihrer Art. Ihre Reifezeit beginnt schon 50 Tagen nach der Aussaat.
Weitere Sorten: Sibirien, Ruthje, Matina, Quedlinburger, Frühe Liebe
Die beliebtesten Tomatensorten
Natürlich hat jeder Gärtner seine eigenen Favoriten (über die man auch herrlich diskutieren kann). Zu den absoluten Kassenschlagern unter den Tomatensorten zählen weltweit das Gelbe Birnchen, der protzige Moneymaker und das wuchtige Ochsenherz. Weitere beliebte Sorten sind das Harzfeuer, Phantasia und Martina.
Gelbes Birnchen: Die Cocktailtomate erinnert optisch klar an eine Birne. Unverkennbar ist darüber hinaus ihr aromatischer Geschmack. Sie findet Verwendung im Salat, in Suppen oder als Dekoration.
Moneymaker: Der Geldmacher unter den Tomaten. Weltweit hatte diese Sorte lange Zeit eine Monopolstellung in den kommerziellen Gewächshäusern inne. Sie ist die „Tomate“ schlechthin.
Ochsenherz: Das italienische Schwergewicht wird aufgrund seiner schieren Masse und den Nutzen für die Küche hoch geschätzt. Kein Wunder, dass die gerippte Tomate zu den beliebtesten Sorten gehört.
Weitere Sorten: Harzfeuer, Phantasia, Martina
FAQ
Wie heißen alte Tomatensorten?
Tigerella, Hofmanns Rentita, Cuore die Bue, Goldene Königin, Deutscher Fleiß sind einige Beispiele für alte Tomatensorten.
Was versteht man unter „alte Tomatensorte“?
Unter „alten Tomatensorten“ versteht man spezielle Züchtungen, die auf bestimmte Regionen und ihren klimatischen sowie geografischen Besonderheiten angepasst sind. Heutzutage können dank moderner Technik überall die ertragreichsten Tomaten angebaut werden, sodass die speziellen „alten“ Züchtungen in Vergessenheit geraten sind.
Gibt es mehrere Namen für eine Tomatensorte?
Ja, in der Regel gibt es immer einen botanischen Namen, der mit „Solanum“ (Nachtschatten) beginnt. Außerdem haben viele Sorten je nach Region andere Mundarten.
Was versteht man unter „resistenten Tomatensorten“?
„Resistente Tomatensorten“ sind besonders widerstandsfähig gegen Krankheiten, die durch Pilze oder Bakterien ausgelöst werden.De Barao ist beispielsweise kaum anfällig für die gefürchtete Kraut- und Braunfäule.
Was ist der Unterschied zwischen Cocktail- und Cherrytomaten?
Cherrytomaten sind in der Regel etwas kleiner und süßer als Cocktailtomaten.
Wie viele Tomatensorten gibt es?
Es gibt über 10.000 verschiedene Tomatensorten. Hobby-Züchter, deren Kreationen nicht oder nur selten den Weg in die Öffentlichkeit finden, erhöhen die Anzahl der Tomatensorten stetig.
Was ist die beste Tomatensorte?
Die beste Tomatensorte ist diejenige, die einem am besten schmeckt – ob pur oder verarbeitet spielt dabei keine Rolle.